@Daniel Oehler: Wer den Polen eine “Nationalkrankheit” meint diagnostizieren zu müssen, ist ein Rassist und gehört zu den vielen Wahnsinnigen, die der festen Überzeugung sind, am deutschen Wesen wird nun doch noch die Welt genesen. Indem Sie den Polen gleich noch die Therapie nahelegen, ihnen sagen, was die besser tun oder nicht tun sollten, geben Sie mir zu verstehen, dass der Wahn Sie nahezu komplett beherrscht. Heilbar ist der nur bei Krankheitseinsicht. Sollte sich diese in Ihnen entwickeln, wüsste ich zu helfen. Sei zum Schluss erwähnt, dass “Russophobie” ein politisch-ideologischer Kampfbegriff wie “Islamophobie” ist. Wahn und Ideologie gehen sehr oft eine Symbiose ein, wie an ihrem kleinen Text gut zu erkennen ist. Und bitte sagen Sie jetzt nicht, Sie haben es doch nur gut gemeint.
Popowen, der Geburtsort von Lech Walesa, heute “Popowo” genannt, zwischendurch auch “Wittingen”, gehörte keineswegs zu einem “von Nazi-Deutschland mit brüderlicher Hilfe Sowjetrusslands” zerstückelten Polen. Der Ort gehörte bis 1945 jahrhundertelang zu Preußen - seine Bewohner stimmten 1920 zu 100% für einen Verbleib in Deutschland und gegen einen Anschluss an Polen. Ich liebe Polen, insbesondere den unvergesslichen Johannes Paul II. Und wie der selige Papst liebe ich auch die Wahrheit, bin ich gegen Geschichtsklitterung.
@Dirk Kern: Sie irren, es waren POLNISCHE Gebiete, die Russland mit Gewalt im XVIII und XIX Jh. Polen entriss. Bis heute leben dort in großer Zahl Polen mit russischem Pass. Die anderen wurden ermordet oder vertrieben. Von den Russen. Schauen Sie sich bielibige Karte an. Diese Gebiete waren seit dem XIV Jh. polnisch. Und zwar durch Personalunion mit Litauen und nicht durch Eroberung oder Krieg.
@ Herr Koriander, und bedingt auch die St. Brigitta Kirche in unmittelbarer Nähe zur Werft nicht vergessen. Hier wirkte Henryk Jankowski, der Priester der Werftarbeiter der sie moralisch und konkret unterstützte. Heute ist in der Kirche eine Gedenkstätte, zu den Geschehnissen von 1980. Der Streik der Werfarbeiter wird mit Fotos aus der Zeit in Erinnerung gerufen. Selten hat mich etwas mehr berührt als die Kraft dieser Bilder. Welch ein Mut, welche eine Kraft hier auch im Glauben liegt, kann man in Polen bis heute finden. Polska jeszcze się nie zgubiła, und damit auch nicht die europäischen Länder.
@Dirk Kern: Sie sprechen einen bedenkenswerten Punkt an. Dazu gehört auch, daß Stalin bei den Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und Deutschland im August und September 1939 darauf achtete, daß die neue sowjetisch-deutsche Grenze möglichst mit der Curzon-Linie übereinstimmte. Weiters gehört eine Frage hierher, die Sebastian Haffner im Zusammenhang mit der “Westverschiebung Polens” nach dem 2. Weltkrieg aufwirft: Wenn Polen die Gebiete östlich der Curzon-Linie zu recht besaß – warum mußte es sie nach 1945 abtreten? Wenn aber Polen diese Gebiete zu unrecht besaß – warum mußte es mit Gebieten im Westen entschädigt werden? – Gar nicht zustimmen kann ich Ihnen bei “Diese verlorenen Gebiete holte sich die sowjetische Regierung 1939 praktisch bis zur alten Curzon-Linie zurück”. Vielmehr hatten sich nach dem Zusammenbruch des Zarentums viele nichtrussische Völker vom Russischen Reich losgesagt und ihre eigenen Staaten gegründet. Hier seien nur Finnland, Estland, Lettland und Litauen genannt, die im Hitler-Stalin-Pakt an letzteren verschachert wurden. Mit “Zurückholen” hat das nichts zu tun, sondern nur mit russischem Imperialismus. Bedenken Sie schließlich bitte, daß die genannten Länder von Rom und nicht von Byzanz aus missioniert wurden und daher kulturell immer zu Europa (und nicht wie Rußland zu Osteuropa) gehörten.
@Dieter Weiß: Danke, daß Sie darauf hinweisen. Meiner Meinung nach hat Polen Mittel- und Westeuropa sogar dreimal gerettet – das dritte Mal im August 1920 mit dem “Wunder an der Weichsel”. Sowjetischer Oberbefehlshaber war Michail Tuchatschewski, der Warschau möglicherweise erobert hätte, wenn Budjonny und dessen Politkommissar Stalin ihn mit ihren Truppen unterstützt hätten, statt auf Lemberg zu marschieren. Stalin wurde daraufhin seiner militärischen Aufgaben enthoben und konnte Tuchatschewski nicht mehr ausstehen. Das war nicht gut für dessen Lebenserwartung, denn er wurde 1937 in einem Schauprozeß zum Tod verurteilt und erschossen. 1941 hätte Stalin ihn gut brauchen können, denn Tuchatschewski sprach Deutsch und kannte die Reichswehr, die mit der Roten Armee ab Mitte der 1920er Jahre kooperiert hatte. (Wenn ein Schriftsteller sich solche Verwicklungen ausdächte, würde man ihn wohl für verrückt erklären.) – Entgegen anderslautenden Gerüchten gehörte Polen kulturell und politisch immer zu Europa, da es lateinisch (von Rom aus) missioniert wurde.
Was soll man schon gegen eine Pandemie ausrichten? Vielleicht so: Globalismus und Pandemie sind die beiden Seiten einer Medaillie. Solange das nicht kapiert wird - Bill Gates hat es offenbar kapiert - wird es abwärts gehen. Für uns bedeutet dies, wir marschieren in die exakt falsche Richtung. Ein Europa der Vaterländer sollte es ürsprünglich mal werden. Subsidarität hieß das dazugehörige Stichwort. Jetzt haben wir Impfen mit Frau Merkel. Man könnte überlegen, warum man im Lockdown sitzt oder ob man nicht besser die Globalisierung fallenlassen sollte.
@ Henning Velten: Sie haben vollkommen Recht. Ohne die USA würde es überhaupt nicht gehen. Polen ist ein sehr wichtiges Land für die USA. Das Ziel aber ist: Russland.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.