Thilo Thielke / 21.09.2016 / 09:25 / Foto: Uhlemanns / 7 / Seite ausdrucken

Angst vor allem, außer vor Moslems und Mutti

Bin ich ein ängstlicher Mensch? Nicht mehr und nicht weniger als die meisten anderen, nehme ich an. Ich sorge mich, wenn mein Sohn krank wird, meine Frau wieder einmal zu schnell über die Landstraße brettert und dabei ohrenbetäubende Discomusik hört, und in zu großen Menschenmengen suche ich instinktiv den Rand, um im Fall der Fälle nicht totgetrampelt zu werden. Zum Psychiater mußte ich deswegen noch nicht.

Immerhin fürchte ich mich nicht vor dem Waldsterben, dem Klimawandel oder dem Atomstrom, und ich bin froh, dass sich andere mit dieser „German Angst“ genannten Krankheit herumplagen müssen und nicht ich.

Die an German Angst leiden, tun mir übrigens nicht besonders leid, denn sie haben sich eine gewaltige Kuschelwelt geschaffen, in der sie kaum noch etwas vom echten Leben wahrnehmen. Ich gönne ihnen diese Wohlfühloase, solange ich nicht hineingezwungen werde, und ich alimentiere sie mit meinem Steuergeld.

Die Insassen der Angstwelt leben nämlich gerne von etwas, das sie Staatsknete nennen. Aber das ist nicht ganz korrekt, denn der Staat erwirtschaftet kein Geld, sondern er verbraucht es. Das Geld wird meist woanders verdient, in der Industrie zum Beispiel, aber das darf man nicht sagen, denn die Industrie ist nicht sehr beliebt. Sie macht den Ängstlern Angst, zumindest ein Stück weit.

Spassvögel in der Riesengummizelle

Es geht recht lustig zu in dieser Riesengummizelle. Sogar Parteien gibt es und Politiker, die Kasernen in Kinderkrippen verwandeln, aus Übermut Millionen Moslems einladen und von einem Tag auf den anderen Atomkraftwerke abschalten, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen.

Da mischen Leute mit wie Justizminister Maas, der die Kombo „Feine Sahne Fischfilet“ („Deutschland ist Dreck“) knorke findet, oder Claudia Roth, die sich nicht entblödet, zur Türkei zu erklären: „Mir gefällt in der Türkei Sonne, Mond und Sterne, mir gefällt, Wasser, Wind. Mir gefallen die Meze, mir gefallen Kichererbsenpüree, mir gefallen Börek. Ich kann gute Börek machen.“

Minister wie Frau Schwesig helfen Gina-Lisa genannten Nacktschauspielerinnen dabei, ihre Geschlechtspartner zu denunzieren. Und wenn sie nichts zu tun haben, denken sie sich eine neue Rechtschreibung und eine Sprache aus, die keiner mehr versteht, die aber etwas mit unterdrückten Frauen zu tun haben soll. Kurz und gut: Es ist ein ganz schön verrückter Haufen, der sich da zusammengefunden hat, es wimmelt geradezu von schrägen Typen. Vielleicht sind sie dauerbreit, vielleicht manisch-depressiv. Keine Ahnung.

Natürlich ist ihr Benehmen infantil, ständig twittern sie irgendeinen Stuss. Es dominiert ein „Verhalten, das man früher als kindisch bezeichnet hätte, das heute aber, weil es so verbreitet ist, kaum noch als solches auffällt: Mitteilungsdrang gegenüber Fremden, Indiskretion; ein gewisser Zeigestolz; der Hang, seinen Spiel- und Zerstreuungsbedürfnissen zu fast jeder Zeit und ohne Rücksicht auf die Umgebung nachzugehen". So stand es vor einigen Jahren in der „Frankfurter Allgemeinen“ über die neue Infantilität zu lesen.

Ich habe den Verdacht, dass die Dauerangst sie so kindisch gemacht hat. Die Ängstler fürchten sich ja vor irrsinnig viel, zum Beispiel, dass der Tschadsee austrocknet, das muß anstrengend sein. Sie fühlen sich von Gluten und Globalisierung bedroht, von Feinstaub und Pflanzenschutzmitteln, von Braunkohle und Braunhemden – ich würde bei so einem Bombardement der Sorgen auch vor die Hunde gehen.

Man muß nicht in der DDR großgeworden sein, um den Kommunismus abzulehnen

Unten schlägt ihnen das Waldsterben aufs Gemüt und oben das Ozonloch, hier die Unter- (Deutschland) und da die Überbevölkerung (Afrika), mal die heiße Sonne (krebserregend) und mal der saure Regen (krebserregend). Und immer wieder Freihandelsabkommen, Gentechnik und Chemie; Kapitalismus, Turbokapitalismus und Neoliberalismus und weiße Männer im Allgemeinen und Donald Trump im Besonderen und Elektroschrott in Ghana und Handystrahlung daheim und Rindfleisch auf der ganzen Welt. Wie sollen sie das alles verkraften, ohne durchzudrehen? Neuerdings wollen die Ängstler den Menschen verbieten, Kinder zu bekommen, und der Erde wollen sie verbieten, wärmer zu werden. Eigentlich haben sie vor allem Angst, außer vor Moslems und Mutti.

Kurioserweise machen sich die German Ängstler gerne über die vermeintliche Angst der anderen lustig. Die fürchteten sich vor dem Islam und den Fremden und den Terroristen, lästern die Ängstler und können es angeblich gar nicht fassen, daß ausgerechnet jene am meisten Angst hätten, die überhaupt nicht in der Nachbarschaft von Moslems lebten.

Logisch ist das alles nicht. Müssen Mecklenburger, in deren Bundesland wenig Mohammedaner frömmeln, allen Ernstes die Ausbreitung einer hinterwäldlerischen Gewaltreligion begrüßen? Natürlich nicht. Man kann auch Antifaschist sein, ohne in Nazideutschland gelebt zu haben, und man muß nicht in der DDR großgeworden sein, um den Kommunismus abzulehnen.

Ich bin auch gegen den Linksextremismus, ohne daß mir jemals Joschka Fischer mit seiner Putztruppe aufgelauert hätte. Man muß das alles nicht erlebt haben. Jeder, der noch seine sieben Sinne beisammen hat, weiß im Gegenteil: Der kluge Mensch beugt vor. (Genau das tut die Bundeskanzlerin übrigens nicht. Niemand weiß, welche Dummheit sie als nächstes anstellt.)

Was die Ablehnung des Araberglaubens mit Angst zu tun hat? Wenig. Ich zum Beispiel habe überhaupt keine Angst vor dem Islam. Ich finde zwar, daß jeder nach seiner Fasson glücklich werden sollte, aber ich mag diese Religion nicht besonders. Ich mag keine Burkas, kein Alkoholverbot, kein Kopfabschneiden. Ich finde Auspeitschen nicht gut und Handabhacken und Kinderehen auch nicht. Ich möchte nicht fünfmal am Tag auf dem Boden herumrutschen und den Hintern in die Höhe strecken und einem Fabelwesen namens Allah huldigen. Ich möchte weder von den geistigen Ergüssen Ayman Mazyeks belästigt werden noch Frauen auf der Domplatte belästigen. Ich will auch die Juden nicht ins Meer treiben.

Wenn ich an all das denke, empfinde ich nicht Angst, sondern Ekel.

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Leserpost

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Igo Kirchlechner / 22.09.2016

Ich lebe ja nun 10.000 km weit weg von Deutschland. Und manche Ex-Kolonialisten nannten die Länder hier “Monkey Country”, weil sie deren Gesellschaftsregeln nicht verstanden und meinten, deren menschlicher IQ läge ungleich niedriger als ihr eigener. - Das, was ich aus Deutschland höre, verschafft mir den Eindruck, dass es eher Deutschland ist, aus dem nun ein Affenland wurde. Und Dinge, die dort passieren oder von dort verlauten, sind mir heute genau so abartig, wie es den Ex-Kolonialisten in Asien erschien. Und wenn ich versuchen würde, das ernsthaft zu kommentieren, würde ich mich zum Narren machen, denn Affen haben ihre eigenen Regeln, und die gehen mich nichts an. Der Gedanke an eine Rückkehr? - Ausgeschlossen.

W. Schwarz / 22.09.2016

Einfach klasse, wie Sie das beschreiben. Danke!

Anna Schmid / 21.09.2016

Danke, das ist alles sehr treffend auf den Punkt gebracht. Aber das ist das Los der Infantilen, dass sie erst aus Erfahrung lernen. Dann ist es aber für uns alle zu spät. Anders wird´s nicht kommen, leider.

Stefan Körber / 21.09.2016

Nun ja es könnte vielleicht auch sein, das viele Mecklenburger den Spass aus Köln und in vielen anderen Städten, nicht in Mecklenburg haben wollen. Es gibt im Ruhrgebiet schon viele Nogo-Areas, da traut sich die Polizei kaum noch rein.

Rainer Franzolet / 21.09.2016

Treffender kann man es nicht beschreiben. Gratulation und Danke für die klaren ehrlichen Wort. Wenn wir diese Wahnsinnigen nicht stoppen reissen die uns alle mit in a Unglück.

Andres Jahnke / 21.09.2016

Eine wunderbare Zusammenfassung des aktuellen Zeitgeschehens. Vielen Dank dafür.

Siering Christian / 21.09.2016

Wieder ein großartiger Text zum Thema unstimmiges Verhalten hinsichtlich Islam. Trotzdem denke ich, dass dazu inzwischen alles gesagt und geschrieben wurde, Broder wird ein Lied davon singen können. Mit Hinweisen auf moralische Inkonsistenz und Inkonsequenz wird man die Moralisten in ihrem Lauf jedenfalls nicht zum reflektierenden Innehalten bringen. Neulich erst bei Anne Will wurde es wieder deutlich: Die Rechtschaffenen waren nach einer schwierigen Phase der Indifferenz wieder in ihrem Element und glücklich damit, dass das Böse erneut auf die traditionelle Weise gekennzeichnet und beklagt werden konnte. Der Ruf nach Lichterketten, seit Jahrzehnten ein Steckenpferd heiliger Talkshowgäste, durfte ein weiteres Mal ernsthaft gefordert werden. Die klare emotional-engagierte Einseitigkeit nach so vielen entgegen gesetzten Signalen in den letzten Jahren und Jahrzehnten ist erschütternd und informativ zugleich. Man muss sich wirklich von der Idee verabschieden die Moral selbst sei der Ausgangspunkt der zahllosen Empörungsversionen. Hier geht es vielmehr um triebhafte Bedürfnisse, die zu ihrer Befriedigung spezifisch darauf zugeschnittene Interpretationen der Realität benötigen. Die darüber hinausgehende Realität wird im besten Falle nur mit einem großen inneren Bremsfaktor wahrgenommen. Die so triebhaft Ausgestatteten können nur ersetzt nicht geläutert werden, ausser vielleicht durch ein sehr persönliches, massives Schockerlebnis.

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