Manfred Haferburg / 07.04.2020 / 11:00 / Foto: Alex Grech / 24 / Seite ausdrucken

Angst essen Verstand auf

Die Corona-Krise hält die Gesellschaft in Atem. Panisch hat die Politik von anfänglicher totaler Verneinung von überhaupt einer Bedrohung mit einer totalen Abschaltung der Gesellschaft reagiert. Beides erscheint mir gleich unangemessen. Aber die Gesellschaft ist so in Furcht versetzt worden, dass sie schier alles nahezu widerspruchslos akzeptiert, was irgendwie Schutz und Sicherheit verspricht. Also macht die Politik, was ihr als richtig erscheint. Doch schon haben einige damit begonnen, die kollektive Angst für ihre Agenda zu missbrauchen.

Schlägt man im Lexikon der Psychologie unter dem Begriff „Panik“ nach, findet sich lediglich ein Verweis auf: Angst. „Angst ist Angst vor Nichts und Furcht ist Furcht vor etwas“ – das habe ich mal in meinem Psychologiekurs gelernt. Angst ist ein Erregungs- und Spannungszustand ohne eingrenzbaren Auslöser. Furcht hingegen ist eher rational, eine Reaktion auf eine tatsächlich vorhandene Gefahr, die bei uns Menschen entweder zur Flucht oder zum Gegenangriff führen kann.

Bei der Corona-Panik haben wir es mit einer hybriden „Angstfurcht“ zu tun. Es handelt sich um Attacken von starker Besorgnis, Furcht und Schrecken. Nur ist die Ursache dieser Furcht winzig, ein Virus. Nicht nur, dass die Viren unsichtbar sind, sie sind schier allgegenwärtig und so klein, dass sie ohne Probleme durch den Stoff einer Atemmaske schlüpfen können.

Unser genetisches Rezept „Flucht oder Angriff“ taugt nur bedingt für Corona. So haben wir Furcht, uns mit Corona anzustecken und womöglich sterben zu müssen, aber gleichzeitig Angst, weil es keine garantierten Schutzmechanismen gibt. Deswegen neigen viele Menschen zu phobischen Reaktionen, einem irrationalen Vermeidungsverhalten bestimmter Situationen und Verhaltensweisen, das angesichts der tatsächlichen Eigenbedrohung unbegründet und übertrieben ist. So führt – angeheizt von Medien, Politik und noch unwissender Wissenschaft – die individuelle „Angstfurcht“ zu gesellschaftlichen Panikreaktionen.

Es kommt mir so vor, als ob eine gesellschaftliche Panik schlimmer ist als eine Atombombe.

Menschen sind grottenschlechte Risikowahrnehmer

Der Begriff Risiko ist stets verbunden mit dem einer Entscheidungsfindung. Dies gilt für Individuen genauso wie für Gruppen oder gar für die Politik. Wie gut sind wir Menschen eigentlich in der Einschätzung von Risiken? Nun, wir zeigen eine gewisse „Varianzpräferenz“, um es mal mit dem Mäntelchen der Nächstenliebe auszudrücken. Wir folgen nämlich nicht immer dem allgemeinen Nutzensmaximierungsprinzip, sondern berücksichtigen stets auch das Verhältnis des größtmöglichen Verlustes oder Gewinns für uns selbst.

Die Wahrnehmung von Gefährdungen bzw. Risiken und deren potenziellen Folgen unterliegt dabei einer ganzen Reihe von systematischen Verzerrungen:

  1. Sehr selten auftretende Gefahren werden gern überschätzt, sehr häufig auftretende eher unterschätzt, z.B. viele halten Fliegen für gefährlicher als Bahnfahren.
  2. Je höher das Katastrophenpotenzial für uns selbst, desto höher wird ein Risiko eingeschätzt – unabhängig von der Häufigkeit des Auftretens der Gefahr.
  3. Risiken, die durch Medien hohe Aufmerksamkeit erhalten, werden stark überschätzt.
  4. Gefährdungen, denen man täglich ausgesetzt ist, oder Risiken, die man selbst gut kennt, werden als weniger bedrohlich eingeschätzt.
  5. Risiken, die durch einen zeitlich gegenwärtigen Zwischenfall beleuchtet werden, scheinen bedrohlicher als Risiken mit langen zurückliegenden Ereignissen.
  6. Wird ein Risiko freiwillig übernommen, wird es als weniger bedrohlich wahrgenommen.
  7. Ist man persönlich bzw. sind Kinder oder persönlich bekannte Personen von einem Risiko betroffen, wird es als gefährlicher betrachtet.
  8. Wenn ein persönlicher Nutzen der Risikovermeidung nicht erkennbar ist, wird das Risiko bedrohlich eingeschätzt.
  9. Die Risikowahrnehmung wird zusätzlich durch subjektiv-unrealistischen Optimismus verzerrt – “Mir passiert nichts!” oder „Mir ist noch nie etwas passiert“.
  10. Wir unterliegen oft fälschlicherweise einer Kontrollillusion – “Ich habe das im Griff!”.

Die erwähnten systematischen Verzerrungen sind durch die Psychologie wohl untersucht und gut belegt. Schauen wir uns nun die gesellschaftliche Corona-Risikowahrnehmung unter diesem Gesichtspunkt an, dann merken wir, dass nahezu alle systematischen Risikowahrnehmungsverzerrungen uns zu einer Überschätzung der Corona-Gefahr neigen lassen. Und wenn ich „uns“ schreibe, meine ich mich, aber auch die Politiker und Entscheider – das sind auch nur Menschen. Und leider treffen die ihre Entscheidungen auf Basis ihrer persönlichen Risikowahrnehmung.

Noch ist die wissenschaftliche Basis für Corona-Entscheidungen dünn, und niemand kann garantieren, dass Corona kein erhebliches persönliches Risiko für Gesunde darstellt. Doch wer sagt uns, dass nicht, wie einst die Kernkraftwerke, die wegen einer Tsunamigefahr in der deutschen Tiefebene abgeschaltet wurden, gegenwärtig die Gesellschaft mit ihrer Industrie wegen einer „Coronagefahr“ abgeschaltet wird, die sich hinterher als genauso gefährlich herausstellt wie ein Tsunami im Emsland? Es bereitet mir Sorge, dass auch wissenschaftliche Kritiker der allgemeinen Corona-Gefahreneinschätzung mit dem Begriff „Corona-Leugner“ stigmatisiert werden, statt einer ergebnisoffenen Diskussion Raum zu geben.

Ich mache zurzeit Corona-Fasten von deutschen Internet-Medien, weil ich es einfach nicht mehr ertragen kann. Wenn man diese einst seriösen Plattformen konsumiert, dann kann man wirklich Furcht bekommen. Da werden alle möglichen Todesgefahren herbeibeschworen. Absolute Zahlen, die bar jeder Vergleichsmöglichkeit für die Leser sind, werden kolportiert. Sterberaten an der Krankheit werden aus dem Hut gezaubert, fern jeder Realität – die selbsternannten Experten überbieten einander in Horrormeldungen über Leichenberge.

Und Vieles davon folgt einer mehr als schlichten politischen Agenda: Trump (Trump riegelt Corona-Hotspots nicht ab – mehr als 2.400 Tote), Putin (steuert nur halbherzig um), Orban (Viktor Orbán hat die Coronakrise genutzt, um die Demokratie weiter zu demolieren) führen ihre Bevölkerung nebst der Demokratie in den sicheren Tod. Das andere Framing lautet: Die deutsche Regierung rettet uns mit ihrer Weitsicht und in ihrer grenzenlosen Weisheit. Vergessen sind die Verharmlosungen derselben Leute von vor vier Wochen. Genauso vergessen werden die Übertreibungen von heute sein, wenn in wenigen Wochen die Gesellschaft wieder hochgefahren werden soll. Was schert den Journalisten und den Politiker sein Wort von gestern.

Die Rolle der Wissenschaft

Erst mal ein paar Worte zu den Unterschieden der wissenschaftlichen Diskussion in Frankreich und Deutschland. In Deutschland gibt es ein paar superprominente Corona-Wissenschaftler, die allein die Agenda bestimmen. Das sind seriöse Wissenschaftler, die ganz ihrer Meinung sind, auch wenn schon mal eine Horror-Meldung in absoluten Zahlen in den Raum gestellt wird. Und dann gibt es in Deutschland noch die Corona-Leugner. Das sind laut den Medien rechte Hetzer, noch schlimmer als „Klima-Leugner“. Es geht um Leben und Tod! Jedes Hinterfragen ist kaltherzig und zynisch. Mit Solchen diskutiert man nicht.

Auch in Frankreich dominiert die Corona-Krise die Berichterstattung. Nur funktionieren viele Medien in Frankreich anders als in Deutschland. Den Franzosen sind Diskussionen, die nicht ergebnisoffen geführt werden, ein Gräuel. In den Diskussionsrunden streiten die unterschiedlichen Ansichten möglichst wissenschaftlich – doch noch wichtiger – fair miteinander um die richtige Antwort.

Auch in Frankreich ist die Datenlage mit der völlig ungewissen Dunkelziffer der komplikationslosen, nicht getesteten Corona-Fälle völlig unklar. Wir wissen es nicht, auch wenn es noch so schwerfällt, das zuzugeben.

Was ist richtig? Shutdown mit Wirtschaftskrise oder Nicht-Shutdown mit Gesundheitskrise. Ein Schrecken ohne Ende oder ein Ende mit Schrecken? Es ist bei der Corona-Strategie wie mit dem Bewegen im Regen – werde ich nasser, wenn ich renne oder wenn ich normal gehe? Wir wissen es nicht. Und die Wissenschaftler wissen es auch noch nicht. Hinterher werden wir alle es wissen – vielleicht.

Aber, es darf keine Meinung verteufelt werden, sonst gewinnt der Lautere und der Richtige verliert.

Epilog: Von einstürzenden Plumpsklos

Weltweit sind bisher etwa Million Menschen an Corona erkrankt und (Stand 06.04.2020) knapp 70.000 daran (?) gestorben. Wie ist das einzuordnen? Wie dramatisch ist das? Jährlich sind nach Schätzungen der WHO weltweit 700 Millionen bis 1,4 Milliarden Menschen von Grippewellen betroffen, bis zu 650.000 Personen sterben jedes Jahr an grippebedingten Komplikationen. 

Angst essen Verstand auf. Ja, Corona ist schlimm genug. Aber vielleicht verursachen ja die mittel- und langfristigen Nebenwirkungen des Shutdowns, z.B. die Beschädigung der sozialen Systeme mit ihren resultierenden Auswirkungen auf das Gesundheitssystem die gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Man darf ja nicht vergessen – Corona geht vorbei, aber die vielen anderen schlimmen Krankheiten bleiben und wollen gut behandelt werden. Sonst wird’s gefährlich. Dazu braucht es „das beste Gesundheitssystem der Welt“. Wir wollen doch weiter gegen Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Geißeln der Menschheit bestmöglich behandelt werden. Wenn die Sozialsysteme aber in der Krise nach Corona unterfinanziert sind: Wer soll das bezahlen?

Liebe Leser, bilden Sie sich Ihre eigene, möglichst angstfeie Meinung über Ihr persönliches Corona-Risiko. Werden Sie nicht aus lauter Corona-Angst krank. Bleiben Sie gesund. Angst essen Verstand auf. Die Meisten von Ihnen haben schon ganz andere Sachen überstanden. Das ganze Angst-Elend kann man eigentlich in einem slowakischen Sprichwort zusammenfassen: „Na posrateho aj hajzel spadne“ – stubenrein und sinngemäß übersetzt heißt das: „Wer sich vor Angst in die Hosen gemacht hat, über dem bricht auch noch das Herzhäuschen zusammen“.

 

Ausgangssperre? E-Book lesen: Manfred Haferburg ist der Autor des Romans „Wohn-Haft“. Im Kernkraftwerk kämpft er gegen Macht der Bonzen. Er verweigert sich der SED. Hexenprobe der Stasi ist eine erfolglose Anwerbung als Spitzel. Bald steht er auf allen schwarzen Listen seines Heimatlandes. Eine Odyssee durch die Gefängnisse des „sozialistischen Lagers“ beginnt. Der Mauerfall rettet ihm das Leben und ein neues Leben in Paris wird aufgebaut, während sich in Deutschland die ehemaligen Genossen sich gegenseitig ums SED-Erbe den Schädel einschlagen. Ein Buch, dass den Leser atemlos umblättern lässt. (85 Kundenbewertungen: 4,8 von 5 Sternen)

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netiquette:

Wilhelm Lohmar / 07.04.2020

Zum Thema Risikoeinschätzung eine kleine Anekdote. Am gestrigen Vormittag bot sich mir eine Szene, die mich alles in allem doch leicht amüsiert hat. Eine kleine Gruppe von jungen Leuten beiderlei Geschlechts und offensichtlich aus Ostasien stammend zog des Wegs. Alle mit Gesichtsschutz. Vorbildlich. Allerdings wurde eine rote Fußgängerampel souverän ignoriert. Das nächste Auto war aber auch nicht in großer Nähe.

sybille eden / 07.04.2020

Den links-grünen Populisten kann es doch nur Recht sein, wenn der verhasste “Kapitalismus” zusammenbricht ! Viele Statements aus dieser Ecke deuten genau dahin.

Wolfgang Kaufmann / 07.04.2020

„Ich mache zurzeit Corona-Fasten von deutschen Internet-Medien, weil ich es einfach nicht mehr ertragen kann.“ – Ich vermeide seit langem die deutschen Medien und suche mir meine Informationen im Netz. Auch wenn es mir als sparsamem Zeitgenossen schwer fällt, erst eine Gleichschaltungsabgabe zu zahlen und dann die ohnehin bezahlten Filmchen nicht anzuschauen. Ich hefte es mal ab unter dem Label Inklusion. – Auf dem freien Markt könnte der deutsche Journalismus nie überleben; das handwerkliche Niveau ist ausgesprochen dürftig, der Intellekt weitgehend überfordert; nicht das Informieren steht im Vordergrund, sondern Volksaufklärung und Propaganda. – Doch bevor sie Autos kaputtreparieren und Stromleitungen vermurksen, soll man sie lieber in beschützten Werkstätten mit therapeutischem Schreiben beschäftigen.

Volker Altenähr / 07.04.2020

Die Behandlung des Corona- themas in unseren Medien zeugt von organisierter Verantwortunslosigkeit Hier wird systematisch Panik verbreitet und sinnlose “Statistiken” gemeldet und es wird keine Gelegenheit auslassen über die USA herzuziehen Unsere Journalisten sind noch nicht mal in der Lage eine Zahl mit 4 zu multiplizieren. Die Anzahl der Infizierten , bezogen auf die Einwohnerzahl ist in Deutschland z. Z. höher (die USA haben nämlich 4 mal so viel Einwohner wie Deutschland) (Begriffen Herr Kleber ?)

Karsten Dörre / 07.04.2020

Es ist einfacher und kürzer zu erklären: Wenn tagtäglich Politik und Medien verkünden “Bleiben Sie zu Hause!” und tagtäglich öffentlich Verluste gemeldet werden sowie sämtliche Gesetze außer Kraft gesetzt werden, dann grassiert die Angst. Sie sitzen auf einer Parkbank und werden erwischt? Kriegsrecht und verkündeter Ausnahmezustand mit Strafen jenseits der Gesetze sind Nährböden für die Paralyse von ca. 200 Staatsvölkern. Der Drang nach Freiheit, Vernunft und Nüchternheit braucht dann seine Zeit.

Jochen Ernst / 07.04.2020

Die ganze COVID-19 Verharmlosung hier auf Achgut verstört und schreckt mich zunehmend ab. Ich sehe für mich persönlich in der Tat auch kein allzu großes Risiko, wie die meisten glaube auch ich, dass es eher die anderen trifft und die Chancen dafür stehen ja auch gut. In meiner Altersgruppe trifft es wohl 2 von 1.000. Aber man sollte vielleicht nicht nur an sich selbst, sondern auch mal an seine Verantwortung für die Gesellschaft denken. Die Zahlen in diesem Artikel kommen so harmlos daher, weltweit nur 1 Mio. Infizierte und nur 70.000 Tote. Dabei wird übersehen, dass die absoluten Zahlen ja nur deshalb vergleichsweise gering sind, weil weltweit, bis auf wenige Ausnahmen, massiv, manche meinen übertriben, gegen die Ausbreitung der Krankheit vorgegangen wird. Ebenso wird nicht berücksichtigt, dass die Zahlen relativ hoch sind. Wenn bei einer ungehinderten Ausbreitung von COVID-19 in Deutschland 60 % infiziert werden, dann sind das rund 48 Mio. allein in Deutschland, also 48 mal so viele wie derzeit weltweit. Wenn wir das auf die Toten umrechnen, dann wären das in Deutschland rund 3,3 Mio. Tote. Nur zu Erinnerung, das sind nich meine Zahlen, sondern die aus dem Artikel! Ich bin durchaus auch hoffnungsvoll, dass es bei weitem nicht so schlimm kommen wird und zwar in erster Linie, weil die derzeitigen Maßnahmen anscheinend verhindern, dass 60 % infiziert werden und nur in zweiter Linie, weil ich hoffe, dass das Verhältnis Tote zu Infizierte in Wirklichkeit viel kleiner ist, weil viele Infizierte nicht erfasst werden.

C. Fischer / 07.04.2020

Üblicherweise bin ich ein begeisterter Leser der haferburgschen Beiträge. Die hier angedeutete allgemeine Angst kann ich aber nicht wahrnehmen. Natürlich besteht nicht für jeden, der jetzt nicht rausgehen soll, ein großes Risiko. Das wird aber auch angemessen deutlich kommuniziert. Die Zahlen aus dem Vergleich mit der Grippewelle sprechen für sich. Bei einer 700 bis 1400 fachen Infiziertenzahl fordert eine jährliche Grippewelle laut der Zahlen in diesem Artikel nicht einmal ganz das Zehnfache an Opfern. Bedenkt man die hohe Infektiosität das Coronavirus, droht eine ähnliche Zahl an Infizierten, die zu einem Vielfachen an Todesopfern gegenüber einer herkömmlichen Grippewelle führen könnte. Vor diesem Hintergrund halte ich die starken Maßnahmen dieser Tage vorerst für absolut angemessen.

Gudrun Mayer / 07.04.2020

Jeder muss das eigene Risiko und das nahestehender Personen ins alltägliche Handeln einbeziehen. Mein persönliches Risiko ist vermutlich gering, ich bin weit unter 80 und nicht von einer schweren Vorerkrankung betroffen. Aber meine Mutter ist 83, wenn auch sehr fit, und mein Schwager leidet an einer chronischen Leukämie, die zwar behandelbar, aber nicht heilbar ist. Vor 2 Jahren hat er mit Mühe und intensivmedizinischer Behandlung das Zusammenkommen zweier Alltagsinfekte überlebt. Für gesunde Menschen, etwa seinen Sohn und sogar dessen 2 kleine Kinder, waren auch beide Infekte bei gemeinsamem Auftreten harmlos, Die eine Frage für mich lautet: wie verhalte ich mich so, dass ich weder meine gefährdeten Angehörigen noch Menschen, deren Gefährdung ich nicht kenne, in eine erhöhte Gefahr bringe? (Antwort: Wenig ´rausgehen, wenn doch, dann mit Mundschutz). Die andere Frage ist die danach, wieviel Corona-Risiko meine Familie und jede andere Familie in D hinnehmen müssen, um neben anderem das Gesundheitssystem zu erhalten. Was hat mein Schwager davon, wenn er zwar von Corona verschont bleibt, aber in einem Jahr nicht mehr auf einer Intensivstation behandelt werden kann, weil D nicht mehr in der Lage ist, diese zu finanzieren? Und weil das so ist, bin ich für Einschränkungen des öffentlichen Lebens, aber nicht für dessen Stilllegung.

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