Zum Thema Risikoeinschätzung eine kleine Anekdote. Am gestrigen Vormittag bot sich mir eine Szene, die mich alles in allem doch leicht amüsiert hat. Eine kleine Gruppe von jungen Leuten beiderlei Geschlechts und offensichtlich aus Ostasien stammend zog des Wegs. Alle mit Gesichtsschutz. Vorbildlich. Allerdings wurde eine rote Fußgängerampel souverän ignoriert. Das nächste Auto war aber auch nicht in großer Nähe.
Den links-grünen Populisten kann es doch nur Recht sein, wenn der verhasste “Kapitalismus” zusammenbricht ! Viele Statements aus dieser Ecke deuten genau dahin.
„Ich mache zurzeit Corona-Fasten von deutschen Internet-Medien, weil ich es einfach nicht mehr ertragen kann.“ – Ich vermeide seit langem die deutschen Medien und suche mir meine Informationen im Netz. Auch wenn es mir als sparsamem Zeitgenossen schwer fällt, erst eine Gleichschaltungsabgabe zu zahlen und dann die ohnehin bezahlten Filmchen nicht anzuschauen. Ich hefte es mal ab unter dem Label Inklusion. – Auf dem freien Markt könnte der deutsche Journalismus nie überleben; das handwerkliche Niveau ist ausgesprochen dürftig, der Intellekt weitgehend überfordert; nicht das Informieren steht im Vordergrund, sondern Volksaufklärung und Propaganda. – Doch bevor sie Autos kaputtreparieren und Stromleitungen vermurksen, soll man sie lieber in beschützten Werkstätten mit therapeutischem Schreiben beschäftigen.
Die Behandlung des Corona- themas in unseren Medien zeugt von organisierter Verantwortunslosigkeit Hier wird systematisch Panik verbreitet und sinnlose “Statistiken” gemeldet und es wird keine Gelegenheit auslassen über die USA herzuziehen Unsere Journalisten sind noch nicht mal in der Lage eine Zahl mit 4 zu multiplizieren. Die Anzahl der Infizierten , bezogen auf die Einwohnerzahl ist in Deutschland z. Z. höher (die USA haben nämlich 4 mal so viel Einwohner wie Deutschland) (Begriffen Herr Kleber ?)
Es ist einfacher und kürzer zu erklären: Wenn tagtäglich Politik und Medien verkünden “Bleiben Sie zu Hause!” und tagtäglich öffentlich Verluste gemeldet werden sowie sämtliche Gesetze außer Kraft gesetzt werden, dann grassiert die Angst. Sie sitzen auf einer Parkbank und werden erwischt? Kriegsrecht und verkündeter Ausnahmezustand mit Strafen jenseits der Gesetze sind Nährböden für die Paralyse von ca. 200 Staatsvölkern. Der Drang nach Freiheit, Vernunft und Nüchternheit braucht dann seine Zeit.
Die ganze COVID-19 Verharmlosung hier auf Achgut verstört und schreckt mich zunehmend ab. Ich sehe für mich persönlich in der Tat auch kein allzu großes Risiko, wie die meisten glaube auch ich, dass es eher die anderen trifft und die Chancen dafür stehen ja auch gut. In meiner Altersgruppe trifft es wohl 2 von 1.000. Aber man sollte vielleicht nicht nur an sich selbst, sondern auch mal an seine Verantwortung für die Gesellschaft denken. Die Zahlen in diesem Artikel kommen so harmlos daher, weltweit nur 1 Mio. Infizierte und nur 70.000 Tote. Dabei wird übersehen, dass die absoluten Zahlen ja nur deshalb vergleichsweise gering sind, weil weltweit, bis auf wenige Ausnahmen, massiv, manche meinen übertriben, gegen die Ausbreitung der Krankheit vorgegangen wird. Ebenso wird nicht berücksichtigt, dass die Zahlen relativ hoch sind. Wenn bei einer ungehinderten Ausbreitung von COVID-19 in Deutschland 60 % infiziert werden, dann sind das rund 48 Mio. allein in Deutschland, also 48 mal so viele wie derzeit weltweit. Wenn wir das auf die Toten umrechnen, dann wären das in Deutschland rund 3,3 Mio. Tote. Nur zu Erinnerung, das sind nich meine Zahlen, sondern die aus dem Artikel! Ich bin durchaus auch hoffnungsvoll, dass es bei weitem nicht so schlimm kommen wird und zwar in erster Linie, weil die derzeitigen Maßnahmen anscheinend verhindern, dass 60 % infiziert werden und nur in zweiter Linie, weil ich hoffe, dass das Verhältnis Tote zu Infizierte in Wirklichkeit viel kleiner ist, weil viele Infizierte nicht erfasst werden.
Üblicherweise bin ich ein begeisterter Leser der haferburgschen Beiträge. Die hier angedeutete allgemeine Angst kann ich aber nicht wahrnehmen. Natürlich besteht nicht für jeden, der jetzt nicht rausgehen soll, ein großes Risiko. Das wird aber auch angemessen deutlich kommuniziert. Die Zahlen aus dem Vergleich mit der Grippewelle sprechen für sich. Bei einer 700 bis 1400 fachen Infiziertenzahl fordert eine jährliche Grippewelle laut der Zahlen in diesem Artikel nicht einmal ganz das Zehnfache an Opfern. Bedenkt man die hohe Infektiosität das Coronavirus, droht eine ähnliche Zahl an Infizierten, die zu einem Vielfachen an Todesopfern gegenüber einer herkömmlichen Grippewelle führen könnte. Vor diesem Hintergrund halte ich die starken Maßnahmen dieser Tage vorerst für absolut angemessen.
Jeder muss das eigene Risiko und das nahestehender Personen ins alltägliche Handeln einbeziehen. Mein persönliches Risiko ist vermutlich gering, ich bin weit unter 80 und nicht von einer schweren Vorerkrankung betroffen. Aber meine Mutter ist 83, wenn auch sehr fit, und mein Schwager leidet an einer chronischen Leukämie, die zwar behandelbar, aber nicht heilbar ist. Vor 2 Jahren hat er mit Mühe und intensivmedizinischer Behandlung das Zusammenkommen zweier Alltagsinfekte überlebt. Für gesunde Menschen, etwa seinen Sohn und sogar dessen 2 kleine Kinder, waren auch beide Infekte bei gemeinsamem Auftreten harmlos, Die eine Frage für mich lautet: wie verhalte ich mich so, dass ich weder meine gefährdeten Angehörigen noch Menschen, deren Gefährdung ich nicht kenne, in eine erhöhte Gefahr bringe? (Antwort: Wenig ´rausgehen, wenn doch, dann mit Mundschutz). Die andere Frage ist die danach, wieviel Corona-Risiko meine Familie und jede andere Familie in D hinnehmen müssen, um neben anderem das Gesundheitssystem zu erhalten. Was hat mein Schwager davon, wenn er zwar von Corona verschont bleibt, aber in einem Jahr nicht mehr auf einer Intensivstation behandelt werden kann, weil D nicht mehr in der Lage ist, diese zu finanzieren? Und weil das so ist, bin ich für Einschränkungen des öffentlichen Lebens, aber nicht für dessen Stilllegung.
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