„Aber eine kleine Unwucht hat er. Macht aber nix! Wir wollen nicht undankbar sein.“ Genau, der West-Deutsche hat seit den 70er-Jahre zunehmend eine kleine Störung, die die bundesrepublikanische Gesellschaft gehegt und gepflegt hat, bis sich diese kleine Störung zu einer existenzgefährdenden Geisteskrankheit ausgewachsen hat. Die Geisteskrankheit, die ich meine heisst Gesinnungsethik in Reinform, die Unfähigkeit die Folgen seiner Entscheidungen über die nächste Woche hinaus realistisch vorherzusehen. Man könnte es auch das Prinzessinnen-Einhorn-Syndrom nennen. Leider sind diesem Syndrom hauptsächlich die sogenannten “geistigen Eliten” in Westdeutschland verfallen - die Lenker und Beeinflusser unser aller Geschicke. Dieses Syndrom entsteht bei den Betroffenen aus der Erkenntnis dass es ihnen gut geht, überdurchschnittlich gut, besser als den meisten anderen auf der Welt - Prinzessinen eben. Da man aber als Prinzessin aufgewachsen ist hat man aber auch die paternalistische Erziehung mitbekommen, dass man seinen Untertanen und der Welt was Gutes tun sollte. Leider hat man als Prinzessin bei der Erziehung verpasst dass die Untertanen das Geld mit dem dies alles bezahlt werden soll erst einmal hart erarbeiten mussten und dem Staatssäckel als Steuern eingezogen werden musste. Auch hat der Prinzessin keiner erzählt dass es zum Regieren dazugehört das eigene Volk zu schützen vor inneren Unruhen und äusseren Feinden. Die Prinzessin sollte ja letztendlich nur verheiratet werden und dem neuen Herrscher Kinder gebären. Leider hat inzwischen die Gemeinschaft der westdeutschen Prinzessinnen das Ruder übernommen und beschlossen das Königreich auf Einhornzucht als Hauptindustrie umzustellen. Unglücklicherweise haben sich noch keine zuchtfähigen Einhörner gefunden, aber man hat das ganze Volk dazu abkommandiert welche zu finden - in der ganzen Welt. Vorläufig klebt man jetzt Pferden, Eseln, aber auch gelegentlich Ziegen Plastikhörner aufs Haupt - zur Beruhigung des Volkes.
Seit Jahren warte ich auf das Kind, das endlich ruft: Die Königin ist doch nackt!
Sehr geehrter Herr Vaatz, eine glänzende Analyse der heutigen bundesrepublikanischen Befindlichkeiten. Als “gelernter DDR- Bürger” empfinde ich die Situation haargenau so wie Sie diese schildern. Solche Erfahrungen mit BRD- Bürgern aus der Vorwendezeit habe ich ebenfalls gemacht. Bei mir ging es nur nicht um Rainer Kunze sondern um Orwells “1984” Bitte weiter so, Ihre klugen Artikel sind ein Genuß.
Toller Beitrag,Herr Vaatz. Aber eines verstehe ich nicht: Weshalb wollen kritische Mitglieder der CDU wie Sie (dito Frau Lengsfeld) nicht wahrhaben,dass diese Partei-die CDU- längst nicht mehr diejenige ist,in die sie vor 25 Jahren eingetreten sind? daran ändert auch der neue Fraktionsvorsitzende nichts,dessen erstes öffentliches Statement zudem war,dass “zwischen ihm und Frau Merkel kein Blatt Papier passt” ....-Eine Alternative existiert ja seit einigen Jahren…
Ich kann die Aussagen dieses Artikels unterschreiben. Nur eine Ergänzung: Dank ihrer Mehrheit im Bildungsbereich, vergiften die roten, grünen und schwarzgrünen “Natur- und Weltretter” mit ihrem Gift aus Hypermoral, Gleichheitswahn, Unwissenschaftlichkeit und Weltrettungs- Sendungsbewusstsein unsere Jugend, leider auch die im Osten. Für diese Gift gibt es natürlich keine Grenzwerte.
Sehr geehrter Herr Vaatz, Sie sind mein Wahlkreisabgeordneter im Bundestag. Leider habe ich bisher wenig Kritisches von Ihnen gegenüber Merkel und einigen Entwicklungen in der Bundespolitik vernommen. Ich verfolge durchaus Ihre Webseite und Ihr Abstimmungsverhalten, welches ja veröffentlicht wird. Da wundere ich mich doch über Ihre obigen Ausführungen, ehrlich gesagt, ich hatte diese Erkenntnisse bei Ihnen nicht erwartet. Als Südhesse, seit 25 Jahren Dresdner, kann ich Ihre Erfahrungen nachdrücklich bestätigen. SPD und Linke haben des Ostdeutschen bis heute nicht verziehen, dass ihre Sympathien und Flirts mit dem sozialistischen System der DDR so bitter enttäuscht wurden. Nicht ohne Grund haben Lafontaine und viele andere Köpfe der SPD die Wiedervereinigung mit deutlichen Worten abgelehnt. Ich würde mir schon wünschen, dass Sie innerhalb der CDU sehr viel deutlicher und nachdrücklicher auf die wichtigen Themen dringen würden. Für die Bürger wäre es wichtig, wenn dieses Wirken transparent und sichtbar würde. Kritik hinter verschlossenen Fraktionstüren sind für die Wähler (fast) wertlos, trauen Sie sich an die Presse, wagen Sie ggfs. den Eklat! Ihre Wähler werden es Ihnen bei der nächsten Bundestagswahl danken.
Köstlich, das mit der Wachsfigur. Aber beispielhaft für ein absurdes Historien-Rollenspiel, das wir seit vielen Jahren beobachten können. Momentan verstärkt, zum einen durch die aktuelle politische Entwicklung, zum anderen durch eine allgemeine Infantilisierung der Gesellschaft. Links gegen Rechts. Rechts gegen Links. Was für ein Theater: Furchtloser Widerstand mit Belohnungssystem. Teuflischer Nazi sein, durch bloßes rumkrakelen.
Sehr geehrter Herr Vaatz, Ihnen liegt, denke ich, an einer ehrlichen Meinung?! Auch wenn ich Ihren Text, salopp gesagt, ganz toll finde, so muss ich Sie fragen, warum hört man solche Aussagen von Ihnen (dem Inhalt nach) nicht im Bundestag? Oder habe ich da etwas verpasst? (Ich fürchte, nein, ich habe nichts verpasst).
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