Susanne Baumstark / 22.11.2018 / 14:00 / Foto: Pixabay / 23 / Seite ausdrucken

Anfrage an das Bundeskriminalamt

Sehr geehrtes Team des BKA, Ihre aktuelle Auswertung zu Gewalt in Partnerschaften geht gerade durch alle Medien. Beim öffentlich-rechtlichen ZDF etwa liest man dazu: „Bei einigen Delikten gibt es durchaus Auffälligkeiten bei der Herkunft der Täter – so auch bei versuchtem und vollendetem Mord in der Partnerschaft. Dort gab es insgesamt 469 Tatverdächtige. Die allermeisten davon waren Deutsche – 69,1 Prozent.“

Ich lege Wert auf differenzierte Genauigkeit und möchte gerne wissen, ob in die Kategorie „Deutsche“ auch jene gezählt werden, die einen deutschen Pass, aber Migrationshintergrund haben und verweise hierzu auf einen Artikel in der FAZ vom Mai 2008 unter dem Titel „Die Kinder beim Namen nennen“: „Nur das genaue Wissen darüber, mit was und mit wem man es zu tun hat, erlaubt es, eine Strategie auszuarbeiten, damit mehr Straftaten aufgeklärt und weniger Bürger zu Opfern oder Straftätern werden … Eine genaue Aussage, welche Kriminalität von in Deutschland geborenen deutschen Straftätern ausgehe, könne seit Jahren nicht mehr getroffen werden. ‚Jede Tat, die einem eingebürgerten Deutschen zugerechnet wird, wird damit der Gesamtgruppe der Deutschen zugerechnet.‘ Die Folge sei, dass ‚hier geborene Deutsche in einem viel höheren Maße kriminalisiert werden, als sie kriminell sind‘.“ Um eine diesbezügliche Klarstellung zu Ihrer aktuellen Auswertung wäre ich dankbar.

Nachtrag vom 23.11.2018 : Die flotte Antwort des BKA

Sehr geehrte Frau Baumstark, in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wird der Migrationshintergrund nicht erfasst. Personen, die sowohl die deutsche und als auch eine andere Staatsangehörigkeit besitzen, zählen als Deutsche. Wird derselbe Tatverdächtige innerhalb eines Berichtszeitraumes mit unterschiedlicher Staatsangehörigkeit ermittelt, so wird er zu dem aktuellsten Merkmal erfasst.

Zuerst erschienen auf Susanne Baumstarks Luftwurzel.

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Elmar Schürscheid / 22.11.2018

Sehr geehrte Frau Baumstark, eigentlich brauchen Sie diese Anfrage gar nicht stellen. Wir wissen doch alle wie das gehandhabt wird. Oder? Aber ich bin trotzdem auf die Antwort gespannt. Ich liebe diese Wortschöpfungen und Begriffserfindungen. Ich stelle mir vor wie da ganze Teams ins Schwitzen kommen um abzuwiegeln und zu erklären.

Hermann Neuburg / 22.11.2018

Und um es ganz, ganz genau zu nehmen, sollte man die Deutschen mit europäischem Migrationhintergrund, also dem christlichen, oder dem asiatischen (aber nicht pakistanischen) nicht mitrechnen - die Religionszugehörigkeit spielt doch die entscheidende Rolle, denn, schon Ralph Giordano sagte: “Nicht die Migration, der Islam ist das Problem.” Also die Frage nach Religionszugehörigkeit ist die viel aufschlussreichere. Aber wir, die Achseleser wissen es, nur da der Islam nun angeblich zu Deutschland gehört, begehen auch immer mehr Deutsche (Muslime) Gewaltverbrechen. Schöne neue bunte Welt.

Marc Blenk / 22.11.2018

Liebe Frau Baumstark, auf die Antwort bin ich gespannt. Politisch gewollt ist das nicht. Gewollt ist, dass der autochthone Deutsche das eigentliche Problem darstellt. Man stelle es sich andersherum vor.  Nehmen wir an, es wäre deutlich, dass autochthone deutsche Männer stärker durch frauenfeindliche Gewalt auffielen als andere. Dann würde man ganz schnell ein differenzierendes Verfahren anwenden und Ross und Reiter nennen.

Tim Weiskat / 22.11.2018

Mich würde noch interessieren wie hoch der Anteil der nach BKA-Definition Deutschen an der Gesamtbevölkerung ist. Laut statistischem Bundesamt lebten Ende 2017 in Deutschland 10,6 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit. Das sind 12,5 der Bevölkerung. Falls das der BKA-Definition entspricht, begehen also 12,5 % der Bevölkerung (Ausländer) 30,9% der Taten. Die restlichen 87,5% der Bevölkerung (Deutsche incl. Doppelpass-Inhaber) begehen 69,1% der Taten. Wer ein bisschen rechnen kann, stellt fest, dass Ausländer also 3,1 mal so oft Täter sind wie Deutsche. Spannend wären jetzt noch die Zahlen für a) Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund und b) eine Aufteilung nach Staatsangehörigkeit. Ich würde schätzen, Dänen, Holländer und Schweden sind ähnlich “auffällig” wie Deutsche. Andere Nationalitäten hingegen…. aber das wird man uns nicht verraten, sonst kann man die, die das Problem benennen ja nicht mehr mit dem Vorwurf mundtot machen, dass das alles nur Vorurteile sind.

Hütt, Harald / 22.11.2018

Sehr geehrte Frau Frau Baumstark, Ihre Anfrage an das BKA - die hoffentlich auch im Sinne der Anfrage inhaltlich beantwortet werden wird - zielt auf einen Umstand ab, der mir in den letzten Jahren verstärkt auffiel. Im Sinne einer politisch motivierten Erzählung und “Aufklärung” wurden und werden Sachverhalte in Statistiken so zusammengefasst, verkürzt betrachtet und bewusst unterschlagen, dass Sie einen Kokon des Schutzes und des Verschweigens um die vermeintliche/zu vermutende und/oder anzunehmende Tätergruppierung spann und spinnt! Dieses Lehrstück von Desinformation wird nicht nur politisch opportun für Kriminaldelikte durch Migranten aufgeführt, nein auch im Bereich politisch motivierter Gewalt, werden die Kontexte und Hintergründe sinnentstellt präsentiert. Straftaten gegen religiöse Minderheiten, ethnische Gruppierungen und anderen Minderheiten werden,  egal ob Gewaltdelikt und/oder Präsentation diffamierender Symbole oder Sprache,  wenn sie nicht eindeutig einer Person und/oder Gruppe zuzuordnen sind, unter rechten politisch motivierten Delikten subsumiert. Somit haben wir seit 2013 das Phänomen einer steigenden Anzahl antisemitischer Übergriffe, bei gleichzeitiger Aufnahme von Hunderttausenden potentiell judenfeindlicher und in diesem Sinne sozialisierter junger Männer aus muslimischen Staaten, jedoch die Statistik weist die Zunahme als “rechte” Taten aus. Wobei die Mehrheit der jüdischen Mitbürger in Deutschland zum Ausdruck bringt,  dass Gewalt und Übergriffigkeit in der Mehrzahl durch Muslime ausgeübt wird. In der Online Zeitschrift Audiatur (ch) ist ein interessanter Artikel mit der Überschrift: “Der neu-deutsche Antisemit - Gehören Juden heute zu Deutschland” erschienen. Und last but not least: Auch politisch motivierte Gewalt der Antifa und von Tätern mit sozialistischer Gesinnung, werden wenn nicht eindeutig einer Person, Gruppe und/oder Milieu zuzuordnen, dem rechten Lager zugeschlagen. Cui bono?

Karl-Heinz Vonderstein / 22.11.2018

Hatte ich mich auch gefragt, als ich den Bericht im ZDF sah, wie viele von den Deutschen Tätern Migrationshintergrund haben. Darüber erfährt man nie was, wenn von Deutschen Tätern gesprochen wird. Was mir schon länger aufgefallen ist, dass man in Berichten über Straftaten in den Medien und sozialen Netzwerken scheinbar gerne betont, dass es sich beim Straftäter oder bei den Straftätern um Deutsche handelt. Ob die aber eventuell Migrationshintergrund haben oder nicht erfährt man praktisch nie. Auch jetzt im ZDF wurde kurz betont, dass über zwei Drittel Deutsche die Täter bei häuslicher Gewalt seien. Außerdem gibts ja wohl auch ne Dunkelziffer. Ich könnte mir gut vorstellen, dass besonders häufig muslimische Frauen Misshandlungen ihrer Männer nicht anzeigen. Was mir auch aufgefallen ist, in Berichten der sozialen Netzwerke über Kriminalitätsfälle, schildert man die Tat immer und oft bittet die Polizei dann um Mithilfe bei der Bevölkerung den oder die Täter zu überführen und wäre für Hinweise dankbar. Gibt aber dann komischerweise häufig keinerlei Täterbeschreibung.Auch wenn es Zeugen gab. Und wenn heißt es immer der oder die Täter hätten ein südländisches Aussehen.

Frank Pressler / 22.11.2018

Addenda: Haben wir jetzt einen nichtdeutschen Bevölkerungsanteil von 30,9%? Wie häufig kommt in gewissen Milieus ein Mitarbeiter der Paralleljustiz, ein sog. Friedensrichter, zum Einsatz?

Klaus Peter / 22.11.2018

Um den interkulturellen Dialog nicht zu gefährden, wird man Ihnen wohl nicht antworten (wollen).

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com