Amsterdam: Der Selbstbetrug junger Muslime

Der Hass muslimischer Jugendlicher auf Israel und den Westen speist sich sowohl aus dem Koran als auch aus einem Minderwertigkeitskomplex, der "Respekt" mit Gewalt einfordert.

Zweiundzwanzig Staaten sind Mitglieder der Arabischen Liga, von denen kein einziges auch nur ansatzweise Rechte und Pflichten hat, die mit denen der Niederlande vergleichbar sind. Es sind alles autoritär geführte Gesellschaften, von leicht bis stark diktatorisch, ohne Pressefreiheit, ohne die Möglichkeit, mit Wahlen friedlich die Regierung auszutauschen. Israel kennt Pressefreiheit, ist eine gefestigte Demokratie und hatte bis jetzt noch immer friedliche Machtwechsel durch Wahlen. Israel ist in Sachen Wohlstand, soziale und kulturelle Freiheiten vergleichbar mit einem nordeuropäischen Land.

Keine arabische Demokratie

Warum haben die Araber keine Demokratien wie Israel entwickelt? Könnte es an den arabischen Kulturen liegen? Doch wenn wir uns die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) ansehen, ändert sich das Bild kaum: Alle Länder mit einem großen muslimischen Bevölkerungsanteil sind der OIZ angeschlossen, darunter Russland, Iran, Afghanistan, Indonesien und sogar Surinam. Bei der OIZ sehen wir auch keine Gesellschaften, die in ihren individuellen Freiheiten und demokratischen Prozessen denen des Westens ähneln – ja, ich nehme westliche Normen und Werte als Maßstab, da es keine anderen gibt, die die staatliche Macht optimal regulieren und begrenzen. Es gibt auch Länder, die der OIZ mit mehr oder weniger demokratischen Prozessen beigetreten sind, wie zum Beispiel die Türkei, aber auch diese leiden unter Repression und gravierenden Einschränkungen der Meinungsfreiheit.

Zusammen umfasst die OIZ fast zwei Milliarden Menschen; die Araber bilden dort eine Minderheit. Das Fehlen der Freiheiten, die im Westen als normal gelten, ist also kein ausschließlich arabisches Manko. Dieser Mangel tritt in der gesamten OIZ bzw. der gesamten islamischen Welt auf. Warum wollen all diese Muslime so viel staatliche Repression?

Muslimischer Minderwertigkeitskomplex

Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand, verursacht aber in einer modernen liberalen Gesellschaft Ärger. Es ist im Westen unmöglich, zwischen Religionen zu unterscheiden, deshalb halten unsere Führer weiterhin an der Idee fest, dass es mehr Diskussionen geben und man zusammen mehr Tee trinken müsse. Zum x-ten Mal geht es in der Diskussion um das Scheitern der Integration – dass dies immer noch unter entfernten Nachkommen von Einwanderern aus Marokko, einem Mitglied der Arabischen Liga, diskutiert wird, verschleiert den wahren Kern. Sicherlich liefern Soziologen wie Professor Ruud Koopmans ein klares Bild der spezifischen Auswirkungen der Migration von Muslimen aus abgelegenen, rückständigen Gebieten wie dem marokkanischen Rif-Gebirge in europäische Wohlfahrtsstaaten. Aber es geht nicht um das Scheitern der Integration: Das ist die Folge von etwas anderem.

In jedem europäischen Wohlfahrtsstaat drücken junge Muslime ihre Verachtung gegenüber westlichen Normen aus und stellen ihre Überlegenheit zur Schau. Aber Überlegenheit weswegen eigentlich? Viele von ihnen brechen die Schule ab und sind vorbestraft. Der Anspruch auf Überlegenheit beruht auf einer Idee: Wir sind Muslime und die sind Kaffern, Ungläubige. Die Frustration über die minderwertige Stellung des Muslims in der westlichen Gesellschaft entsteht aus dem Glauben, dass die bloße Tatsache, Muslim zu sein, einen Anspruch auf Macht, Wohlstand und dieses missbrauchte Konzept von Respekt verschafft.

Viele Muslime betrachten Israel als das ultimative Objekt des Hasses. Dass die zehn Millionen Bürger Israels ein stärkeres und reicheres Land aufgebaut haben als die dreihundertfünfzig Millionen Araber der Liga, ist in ihren Augen nicht das Ergebnis jüdischen Einfallsreichtums und Bildung, sondern von List, Manipulation und Betrug. Im zentralen Text der islamischen Welt, dem Koran, ist der Jude buchstäblich der Nachkomme von Affen und Schweinen. Offenbar betrachten sich viele junge Marokkaner als Palästinenser, die gegen niederländische Kaffern kämpfen, weil sie nach ihren eigenen religiösen Regeln das Recht haben, Gewalt anzuwenden, um die Macht zu erobern – wir sind, so scheint es ihr Verhalten zu sagen, die Vollstrecker des Machtanspruches des Islam.

Selbsttäuschung

Seit 1945 wurden schätzungsweise zwölf Millionen Muslime durch Gewalttaten anderer Muslime getötet – die Zahl der Opfer des Gaza-Krieges ist erschreckend, aber nicht außergewöhnlich hoch in der Geschichte islamischer Gewalt. Was diese Zahl für Muslime unerträglich macht, ist der Täter: Das ist der Jude, das historische Symbol der Ablehnung des Propheten und zeitgenössische Symbol des gestohlenen Wohlstands. Was bedeutet Integration, wenn dieser Glaube in islamischen Gemeinschaften auch in der dritten und vierten Generation noch weit verbreitet ist?

Der Koran bleibt der Koran – er ist ein wichtiges kulturelles Dokument und unveränderlich. Aber nicht jeder Muslim ist fanatisch und leseblind. Unzählige Muslime können den Koran als historisch-religiösen Text lesen und wollen ihre Gemeinschaften für geistige Freiheit öffnen, denn geistige Freiheit erhöht die Chancen auf Erfolg, Wohlstand und Toleranz.

„Jüdisches Krebsgeschwür!“, riefen junge Muslime in Amsterdam. Aufgehetzt schlugen sie Juden zusammen. Was sie an den Tag legten, war die gleiche Selbsttäuschung, die die meisten Länder der Arabischen Liga zu Geiseln von Unfreiheit und Tyrannei macht. Solange sie so weitermachen und ihre als ungerecht empfundene niedrige gesellschaftliche Stellung jüdischen und christlichen Kaffern in die Schuhe schieben, werden die tobenden jungen Muslime überall in Europa eine kulturell-religiöse Unterschicht mit hoher Gewaltbereitschaft bilden.

Man kann es auch anders ausdrücken: „It‘s the Islam, stupid!

Dieser Artikel ist eine Übersetzung des niederländischen Originals, welches in der Zeitung De Telegraaf erschien.

Heute wird berichtet, dass die Polizei in Amsterdam hart durchgriff gegen anti-israelische Demonstranten, die sich einem Demonstrationsverbot widersetzten und Hassparolen riefen.

Foto: Imago/Montage Achgut.com

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Leserpost

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Bernhard Freiling / 14.11.2024

Ist dies das Ergebnis gesinnungsethischer Toleranz? # Richtig wäre: keine “christlichen Kirchen” in islamisch geprägten Ländern = keine Moscheen in abendländisch/christlich geprägten Ländern. Keine Versammlungsfreiheit für Andersgläubige in islamischen Ländern = keine Versammlungsfreiheit für Moslems in abendländischen/.. Ländern. Keine Kulturfreiheit Andersgläubiger in islamischen Ländern = keine Kulturfreiheit für Moslems in abendländischen/.. Ländern. # Es scheint so einfach, diese “neue, alte Herrenrasse” disziplinieren zu können. Scheint aber auch nur. Sitzen doch gerade islamisch geprägte Länder auf den weltweit größten Öl- und Erdgasvorkommen. Was m.M.n. DAS Erpressungs-Werkzeug ist, um den Rest der Welt an seiner Toleranz ersticken zu lassen. Kann auch sein, daß diese “Toleranz” nur vorgeschoben ist um nicht offenbaren zu müssen, ganz erbärmlich erpresst zu werden. Diese Bodenschätze verschaffen dem Islam Einnahmen und Gewinne in nicht faßbarer Größenordnung. Sie ermöglichen es “dem Islam”, sich zunehmend an den Schlüsselindustrien der “freien Industriestaaten” zu beteiligen und dort einen immer stärkeren Einfluß auszuüben. Sprich: die Regierungen der Industriestaaten immer erpressbarer zu machen. # Wird Polen, wird Ungarn, von Moslems heimgesucht? Warum nicht? Kann es daran liegen, daß dort (noch) keine Industrien existieren, an denen sich zu beteiligen für “den Islam” lohnen würde? Daß daher diese Länder “dem Islam” gegenüber so reagieren können, wie es ihm gebührt? Weil diese Länder (noch) nicht erpressbar sind? # Nicht “Ukraine oder Russland” ist das Thema. “Die oder wir” heißt m.E. der “Endkampf”.

Detlef Rogge / 14.11.2024

Richard Löwenthal verortete die Wurzeln des “Europäischen Universalismus”, also die Werte des Westens und die daraus erwachsene zivilisatorische Überlegenheit aus dem glücklichen Zusammentreffen von griechisch-römischer Kultur, jüdisch-christlicher Transzendenz und germanisch-keltisch völkischer Basis. Die arabische Welt, und beileibe nicht nur sie, hatte daran keinen Anteil, und selbst als Exportgut fand in ihr keine Verinnerlichung statt. Ob der Islam dem hinderlich war und ist, dürfte fraglich bleiben. Selbst hier unter der geschätzten Leserschaft finden sich regelmäßig verächtliche Anmerkungen zur westlichen Zivilisation, meist in abfälliger Weise mit “Wertewesten” gekennzeichnet.

Roland Völlmer / 14.11.2024

Stimmt. Und was machen wir jetzt? Nu sind sie halt da, zitiere ich Frau Merkel.

Niko Akathari / 14.11.2024

Im Islam gehen Glaubensgemeinschaft und Nation in eins. Verrückter als unser völkischer Nationalismus ist das auch nicht. Es verpflichtet die Muslime jedoch, dies auch für Israel anzuerkennen. Denn es gibt nicht die eine und einzige Heilsnation der ganzen Welt. Das ist kontrafaktisch und auch der Koran erkennt Christen und Juden an. Diese islamistische Wahnidee dann aber auch noch mit Gewalt durchzusetzen, geht gar nicht. Und wer nicht in der Lage ist, anders als in der Sprache der Gewalt sich verständigen zu wollen, der soll seinen Willen haben. Sowenig ich die weitverbreitete Islamophobie teile, mein Respekt gilt nur den Friedfertigen. Die anderen lernen - dumm und schmerzhaft -, dass es immer einen Stärkeren gibt.

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