Ein Amoklauf findet eher statt, wenn eine Waffe leicht erreichbar ist: Jagdgewehr der Eltern, Sportschütze, in Amerika noch einfacher. Das Gegenbeispiel ist die Schweiz: Viele Waffen, wenig Amok, warum? Amok ist so schrecklich, daß wir ihn allgemein verdrängen. Wir stellen uns nicht auf ihn ein und achten nicht auf die Menschen, die für ihn in Frage kommen. Denn ein Verdacht, der unbestätigt bleibt, führt zu Unannehmlichkeiten, weswegen höchstens das beste gehofft wird für die kritische Lage des potenziellen Täters. Solche Situationen kommen in der Schweiz vielleicht seltener vor. In Deutschland jedenfalls werden die Menschen seit einigen Jahrzehnten immer zügiger in unsichere und hoffnungslose Verhältnisse geführt, und zwar gezielt und mit voller Absicht von oben, was allein die letzten zwei Jahre deutlich beweisen. Auch bei der deutschen Polizei allerdings sehe ich erhebliche Hemmungen, die Waffe zu verwenden. Die einen laufen der Schießerei davon, die anderen fangen zu spät damit an. Frei nach einem Fußballtrainer: Grau ist alle Theorie der Lehre und Übung, entscheidend ist im Gefecht des richtigen Lebens.
@Holger Schütt “Für Amokläufe von Schülern gibt es eine ganz einfache Erklärung:... ich habe kein einziges Mal erlebt, dass ein Lehrer eingeschritten wäre, eher im Gegenteil.” Danke für die Aufklärung, verehrter Herr Schütt. Habe mir ja schon immer gedacht, dass daran die Lehrer die Schuld tragen.
“Der höchste Gefährdungsgrad geht jedoch von antisozialen Personen und deren Steigerungsform der Psychopathie aus.” Bei diesem Satz müsste ich unwillkürlich an einen ganz bestimmten “Professor” denken…
@Holger Schütt: Ihre Erklärung wird richtig sein, ist aber unvollständig. Die große Mehrheit der gemobbten Schüler wird nie gewalttätig und erst recht begeht sie keine Schulmassaker. Die Opfer fahren auch weiter mit Opas Kleinwagen zur Schule, und mit etwas Glück finden sie Freunde, wahrscheinlich in anderen Klassen, die aufpassen, sich nicht mit dem Mob anzulegen, dabei aber ein eigenes Urteil über das fällen, was sie sehen, und sich vorsichtig mit dem Opfer anfreunden. Manchmal funktioniert auch ein Schulwechsel. Als ich 1981 kurz vorm Abi war, konnte niemand mehr übersehen, dass ein Junge aus der 10. Klasse sehr massiv gemobbt wurde; es endete damit, dass er die Schule abbrach. Die Lehrer hatten erfolglos versucht, ihm zu helfen, auch andere Schüler stellten sich öfters hinter ihn, aber eben nicht die aus seiner Klasse, sondern die aus den Oberstufen-Kursen, wo die Gruppen weniger klar definierbar waren als in der Mittelstufe. Ein Mädchen, das leichteres Mobbing hinter sich hatte, war nach der 10. Klasse von einem anderen Gymnasium zu uns gekommen (ich war damals auch neu am Gymnasium, aber nur, weil ich von der Realschule kam, das hatte keine sozialen Gründe) und hatte Glück, sie wurde akzeptiert. Mobbing-Opfer schaffen entweder eine Anpassung, die sie halbwegs schützt, oder sie richten destruktive Tendenzen gegen sich selbst: Schulabbruch, neurotische Symptome, Depressionen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, aber ohne selbst gewalttätig zu werden. Später habe ich am Arbeitsplatz mitbekommen, dass Leute leichtgradig gemobbt wurden. Keiner dieser unpolitischen Mobbing-Fälle war mit den Lynchmobs im Netz vergleichbar, die sich seit Sommer 2021 gegen “Impfverweigerer” (sic!) richten.
Auf die Rolle von Psychopharmaka bei diesen Massenmorden weisen kritische Beobachter in den USA schon lange hin, zuletzt Del Bigtree in Highwire Folge 269. In den normalen US-Medien hat dieser Aspekt des Themas keine Chance, denn Pharma-Werbung ist zu bedeutsam bei der Medienfinanzierung. Mobbing ist gewiß ein ernstes Problem, aber es ist ja stets kontextbezogen. Verläßt der Betroffene diesen sozialen Kontext, gewinnen normale Relationen schnell wieder an Bedeutung - wenn dies nicht durch Psychopharmaka u.a. Drogen blockiert wird. Videospiele sind sicher nicht die Ursache für reales Morden. Aber wenn Flugsimulatoren u.a. digitales Training als effektiv gilt, dann darf natürlich der Lerneffekt nicht völlig ausgeblendet werden, wenn Jungs täglich stundenlang üben, digital Menschen zu töten, im Spiel. Zweifellos folgt da nicht automatisch die Praxis, aber wenn andere Faktoren hinzukommen, hilft das Training eben doch. Schließlich wird es ja auch bei Soldaten und Söldnern aus eben diesem Grund ganz ähnlich durchgeführt. Aber zweifellos: Psychopharmaka u.a. zerstörerische Drogen sind der zu wenig beachtete Hauptgrund dieser schlimmen Vorfälle.
Zitat 1:“Natürlich dürfen die Videogewaltspiele als eine weitere „Ursache“ nicht fehlen. Vergleichbar sind Sportschützen auch keine potenziellen Mörder, und Porschefahrer nutzen ihr Fahrzeug äußerst selten als Waffe. Das sind nichts weiter als gestreute Vorurteile, die ablenken sollen. Menschliches Verhalten ist sehr viel breiter angelegt und anerzogen. Solche einfachen Erklärungen gehen regelmäßig am Thema vorbei und sind populistisch.” Zitat 2:“Wie sehen gesellschaftliche Zerfallsprozesse aus? Hier einige weitere Beispiele: Massenhafte Sexualstraftaten mit einer geringen Verurteilungsquote, Gruppenvergewaltigungen mit einem überrepräsentierten Migrationsanteil, ansteigende Bedrohungen durch Cybermobbing rund um die Uhr und eine explodierende Internetkriminalität. Eine geringe Aufklärungsquote und milde Strafen führt zu einem veränderten Anzeigenverhalten. Der Zeuge einer Straftat, der vor Gericht nicht gehört wurde, weil mit dem Angeklagten gleich zu Beginn ein „Deal“ vereinbart wurde, sagte mir nach der Verhandlung: „Das zeigt mir nur, dass man die Dinge in die eigene Hand nehmen muss und sich nicht mehr auf die Polizei und Justiz verlassen darf!“” Absolut richtig, Herr Meltzer. Die Nebelbomben unter Zitat 1 sind die Vertuschungsversuche für die Fehlentwicklungen unter Zitat 2. Es ist ganz einfach: Wenn dieser Staat mutwillig durch politische Interessen zerstört wird, dann müssen die Verantwortlichen dafür natürlich am laufenden Meter Nebelgranaten werfen, damit sie selbst nicht auf der Abschussliste ihres eigenen Volkes landen. Das ist alles. Das funktioniert aber nicht mehr, denn es gibt mittlerweile genug Menschen, die das Spiel durchschauen und sich auch nicht mehr davon abschrecken lassen, dass man sie als Verschwörungstheoretiker diskreditiert und mit Tricks in die Irre führen will.
Amokläufe sind Folge emotionaler Ausbrüche aufgrund von Verletzungen. Sie werden in der Regel von jungen Männern durchgeführt, weil diese gesellschaftlich am meisten diskriminiert werden (allein der Gedanke, das Männer systematisch diskriminiert werden, ist in vielen westlichen Ländern schon ein Tabu). Der gesellschaftliche Druck auf junge Männer ist gestiegen. Mann hat finanizell (6-figures), körperlich (6-pack, 6 feet), sozial (sei kein Incel, sei Versorger usw…..) Höchstleistungen zu erbringen um beim anderen Geschlecht eine Chance zu haben. Bodypositivity existiert nicht für Männer. Sieht man schön an den Models der Unterwäschewerbung. Wer das alles nicht hat, hat keine Chance auf die medial vermittelte heile-welt-Disneyfantasie, wird Außenseiter/als Incel gemobbt. Gerade junge Männer die zum ersten mal mit dem Gedanken konfrontiert werden nie Frau oder Kinder zu haben, trifft das hart. Das führt zur sog. “red-pill-rage”, welche sich im Amoklauf äußert. Es ist eigentlich ein Wunder, das bisher so wenige Amok laufen. Das dürfte zukünftig deutlich mehr werden. Den Amoklauf in Texas hätte ein echter Experte oder die Schulpsychologin schon Monate im Voraus verhindern können, wenn die Lehre nicht woke und damit völlig nutzlos für die Behandlung von psychischen Problemen geworden wäre. Der Konformismus an Unis hat zur selektiven Wahrnehmung und Ausblendung geführt. Leider erfährt man nur zwischen den Zeilen die Dinge, die tatsächlich relevant sind. Konflikte mit der alleinerziehende Mutter, belastetes Verhältnis zum Vater, das mit dem Mobbing (selbst das hat man anfangs versucht zu verschweigen)....alles ergibt ein ziemlich schlüssiges Bild.
Also eine Waffe ist was sie ist…eine WAFFE. Wird also weniger zum streicheln benutzt als zum schießen…auf Gegenstände, auf Tiere, auf Menschen. Wer diese verherrlicht und sammelt hat schon irgend ein Problem und wer sie benutzt noch ein viel größeres, egal ob Psycho oder Krimineller. Die Waffenindustrie macht ein Geschäft mit dem Tod, der Staat ebenso, ganz ungeniert. Sie sind alle mitschuldig. Dass Videofilme eine Rolle spielen ist auf jeden Fall KLAR, da diese Gewalt quasi spielerisch vermittelt wird. Und die Moral von der Geschicht….Hätte man keine Waffen in der Welt, wäre sie auf jeden Fall eine bessere. Ja man kann auch mit Messer, Bratpfannen und Kanthölzern jemand umbringen, aber lange nicht so viele….
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