Steffen Meltzer, Gastautor / 01.06.2022 / 12:00 / Foto: Imago / 33 / Seite ausdrucken

Amokläufe: Ursachenforschung mit Scheuklappen

Nach jedem Schulmassaker äußern sich Politiker und Medien lautstark und öffentlich über die Ursachen von Amokläufen. Einst waren Videospiele „schuld“, jetzt ist es der Waffenbesitz. Neben den gängigen Pseudo-Begründungen ist hier der Versuch einiger Antworten.

Nach jedem Schulmassaker kocht regelmäßig eine Thematik in Politik und Medien hoch. Was führt dazu, dass Menschen Amokläufe begehen? Eingeengte triviale Erklärungen über verletzte „Gefühle“ u.ä. gibt es derzeit reichlich zu lesen.

Einst waren ausschließlich Videospiele „schuld“, jetzt soll es vor allem der Waffenbesitz sein, der unbedingt eingeschränkt werden soll. Nein, so einfach ist das nicht. Ich fasse die üblichen Pseudobegründungen für Amokläufe zusammen und erlaube mir dazu gleichzeitig einige Antworten.

Die üblichen Verdächtigen

Deren Besitz müsse eingeschränkt werden. Das hilft in Wirklichkeit lediglich illegalen Waffenbesitzern, denn diese geben ganz bestimmt ihre Waffen nicht ab, währenddessen sich gesetzestreue Personen an Verbote und Einschränkungen halten. Die Erfahrung lehrt, wer sich eine Waffe beschaffen will, ist darin in der Regel erfolgreich. Ganz besonders einfach ist das in Berlin. Dort vermutet die Polizei tausende illegale Pistolen. Dafür ist es Berliner Polizisten untersagt, ihre Waffe vom und zum Dienst zu tragen, das entspricht einem strengen Waffenverbot außerhalb des Dienstes. Ausgebildete Profis sind dann waffenlos unterwegs, während man das von den illegalen Waffenbesitzern nicht behaupten könnte.

Schlussfolgerungen: Wer gewinnt gegen wen bei einem Amoklauf, der antisoziale Aggressor oder der gesetzestreue unbewaffnete Wehrlose? Die Antwort sollte einleuchtend sein, dass Spiel geht in den ersten zehn Minuten exakt 1:0 aus, ehe bewaffnete Kräfte vor Ort eintreffen. Es ist das Zeitfenster, in dem die meisten Amokläufe bereits abgeschlossen und viele getötete Menschen zu beklagen sind. Macht die Polizei, wie in den USA, unverzeihliche Fehler, (19 Polizisten warten vor einem Klassenzimmer auf Verstärkung und lassen den Täter ungehindert weiter schießen. Ergebnis sind insgesamt 22 getötete Opfer), ist der Wehrlose den mörderischen Gewalten eines Täters mit Haut und Haaren ausgeliefert. Die gute Nachricht will ich dabei nicht verschweigen. Dieses taktische Versagen wird bei Amoklagen in Deutschland nicht auftreten. Ohne deshalb ins Detail zu gehen und im Bewusstsein, dass bei polizeilichen Lagen Fehler passieren können, lege ich dafür als ehemaliger Einsatztrainer der Polizei meine Hand ins Feuer. Nach der tragischen Amoktat am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt (der 19-jährige, ehemalige Schüler Robert Steinhäuser erschoss am 26. April 2002 elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizeibeamten) wurden die Einsatzkonzepte und das Training für Polizeibeamte deutschlandweit stark verbessert.

Psychische Störungen  

Menschen mit Depressionen begehen jedoch weniger Straftaten als „Normale“, das ist statistisch schon lange bewiesen. Depressive nehmen sich höchstens selbst das Leben, fallen aber durch Aggressionen gegenüber Dritten deutlich weniger auf als Nichtdepressive. Ob der Co-Pilot Andreas Lubitz bei seinem mutmaßlich absichtlich herbeigeführten Flugzeugabsturz im Germanwings-Flug 4U9525 am 24. März 2015 mit 150 Toten depressiv war, darf als „nicht bewiesen“ betrachtet werden.

Unbestritten dagegen ist, dass bestimmte Antidepressiva zu einer erhöhten Suizidgefahr und damit auch zu einem erweiterten Suizid führen könnten. Das Thema wird dagegen gern unter den Teppich gekehrt.

Jede vierte Gewalttat unter Alkoholeinfluss

Menschen mit folgenden Erkrankungen sind erhöht gefährdet, eine Gewalttat zu begehen, andere zu töten und/oder bei Aggressionen selbst ums Leben zu kommen: Psychopathie, Schizophrenie und Substanzmittelmissbrauch (Drogen, Alkohol, Medikamente). In Deutschland wird jede vierte Gewalttat unter Alkoholeinfluss begangen. Der höchste Gefährdungsgrad geht jedoch von antisozialen Personen und deren Steigerungsform der Psychopathie aus. Während von Alkoholabhängigen ein elffach höheres Risiko ausgeht, geht von Personen mit einer dissozialen Störung ein zwölffaches Risiko (S. 5 bis 9) aus, als Mörder oder Totschlager verurteilt zu werden.

Psychiater und Theologe Dr. Dr. Manfred Lütz schreibt in seinem Bestseller „Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“:

„Wenn spektakuläre Straftaten psychisch Kranker passieren, werde ich manchmal von Fernsehsendern interviewt. Nach angemessener Würdigung des Einzelfalles weise ich dann stets darauf hin, dass, statistisch gesehen, psychisch Kranke weniger Straftaten verüben als Normale. Mein Fazit: Hüten Sie sich vor Normalen! Damit das Leben der Normalen nicht ganz so langweilig ist, begehen diese Mord und Totschlag, überfallen andere Leute, führen Kriege und tun andere schlimme Dinge.“

Narzissmus

Diese neue Volkskrankheit wäre ein weiterer Grund. In Wirklichkeit findet man diese Persönlichkeitsstörung bei einer ganzen Reihe von Personen in Spitzenberufen, Wissenschaftlern und beim Hochleistungssport. Keiner hat davon jemals einen Amoklauf begangen. Der Anteil narzisstisch geprägter Menschen steigt, je mehr an Vereinsamung und Individualisierung unsere Gesellschaft leidet. Der Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz hat diesen Zusammenhang in seinem Buch „Die narzisstische Gesellschaft“ beschrieben.

Eine andere Studie kommt zu folgenden Ergebnis: „Narzissmus nimmt in der jüngeren Generation enorm zu, und zwar sehr viel stärker, als wir es vermutet hatten. Junge Menschen weisen die höchsten narzisstischen Werte aller Altersgruppen auf, höher als die Generationen vor ihnen. Der Trend betrifft Männer und Frauen.“

Medien

Diese würden zu viel und zu offen berichten. Nach meiner Wahrnehmung eher zu einseitig. Täter mit Migrationshintergrund werden schnell für „psychisch krank“ erklärt, bei tatsächlich psychisch kranken deutschen Tätern wird stattdessen nach einem weltanschaulichen Motiv gesucht. Verstörende Taten sollen möglichst in ein vorherrschendes Weltbild passen.

Aber auch die Polizei hat die Bedeutung der sozialen Netzwerke inzwischen erkannt und nutzt diese selber fleißig für ihre Öffentlichkeitsarbeit, selbst bei Terroranschlägen und Amokläufen. Die Identität der Täter wird ausgeblendet, wenn ein Migrationshintergrund sichtbar werden könnte. Polizeiliche Pressestellen, die sich nicht an den „Pressekodex“ (für die Polizei unwichtig, da nicht verbindlich) halten, bekommen Besuch vom NDR und eine kritische Berichterstattung.  

Facebook und Co.

Nun sind wir schon bei der „Schuld“ der sozialen Netzwerke, dem Feindbild Nummer eins, weil man dort Meinungen nur schlecht kontrollieren kann. Nach meiner Beobachtung nutzt man das Netzwerkdurchsetzungsgesetz auch, um unliebsame Meinungen zu verhindern, die ohne Zweifel durch die Meinungsfreiheit gedeckt werden. Dafür wurde eine illegitime Zensur an private und globale Unternehmen ausgelagert – ein fragwürdiges Instrument. „Hass“ ist vor allem ein Gefühl, ein Schrei der Seele. Ein emotionales Verhalten innerhalb der menschlichen Bandbreite. Im Notfall sind dafür primär Psychologen zuständig, nur sekundär die Polizei (falls Straftatbestände erfüllt wären). Hass bedeutet keineswegs automatisiert eine Straftat. Kritik = Hass = Straftat ist eine konstruierte Kausalkette, die so gar nicht existiert, die aber offensichtlich genauso ins Bewusstsein eingehämmert werden soll. Die Unterdrückung von einer Fehlerkultur, Kritik, Emotionen und Gefühlen kann schließlich zu einer mörderisch-eruptiven Entladung führen, Amokläufe eingeschlossen.

Natürlich dürfen die Videogewaltspiele als eine weitere „Ursache“ nicht fehlen. Vergleichbar sind Sportschützen auch keine potenziellen Mörder, und Porschefahrer nutzen ihr Fahrzeug äußerst selten als Waffe. Das sind nichts weiter als gestreute Vorurteile, die ablenken sollen. Menschliches Verhalten ist sehr viel breiter angelegt und anerzogen. Solche einfachen Erklärungen gehen regelmäßig am Thema vorbei und sind populistisch.

Die eindeutige Mehrzahl der „Depressiven“, Waffenbesitzer, Medienkonsumenten, User in den sog. sozialen Netzwerken, Videospieler begehen keine Straftaten oder gar Amokläufe. Das alles sind reflexartige Nebelbomben, die nach solchen Ereignissen regelmäßig gestreut werden und höchstens sekundäre Gründe.

Annäherung an die Ursachen

Es gibt Mobbing an Schulen, in Unternehmen, Behörden und das systematische Wegsehen. Die Opfer werden abgeschoben, Täter bleiben. Auch ein Mobbingopfer kann zu einem Amoktäter werden. Leider ist „Mobbing“ im Gegensatz zu anderen Ländern kein eigener Straftatbestand im StGB. Das erschwert die Bekämpfung deutlich.

Wir finden in Deutschland eine maximale Großzügigkeit gegenüber bestimmten Straftaten. Mit den Drogendealern im Görlitzer Park von Berlin wird ein gemeinsames Fußballturnier organisiert. Eine ähnliche politische und polizeiliche Konsequenz wie gegenüber Ordnungswidrigkeiten bei den Corona-Protesten? Fehlanzeige. Gebetsmühlenartige Ungleichbehandlungen können direkt in die Radikalisierung führen. Böse Zungen behaupten, das wäre beabsichtigt.

Wie sehen gesellschaftliche Zerfallsprozesse aus? Hier einige weitere Beispiele: Massenhafte Sexualstraftaten mit einer geringen Verurteilungsquote, Gruppenvergewaltigungen mit einem überrepräsentierten Migrationsanteil, ansteigende Bedrohungen durch Cybermobbing rund um die Uhr und eine explodierende Internetkriminalität. Eine geringe Aufklärungsquote und milde Strafen führt zu einem veränderten Anzeigenverhalten. Der Zeuge einer Straftat, der vor Gericht nicht gehört wurde, weil mit dem Angeklagten gleich zu Beginn ein „Deal“ vereinbart wurde, sagte mir nach der Verhandlung: „Das zeigt mir nur, dass man die Dinge in die eigene Hand nehmen muss und sich nicht mehr auf die Polizei und Justiz verlassen darf!“

Antidiskriminierung wird zur Diskriminierung

Menschen entfremden sich und reden nicht mehr miteinander. Antidiskriminierung wird zur Diskriminierung, verordnete Vielfalt zur gelebten Einfalt. Der Meinungskorridor wird enger gezogen. Rechts mit Rechtsextrem gleichgesetzt. Menschen haben Angst, öffentlich ihre Meinung zu sagen. Ausgrenzungen und moderne Hexenverfolgung unliebsamer Auffassungen zum vorherrschenden Mainstream sind die Folge. Ellenbogenmentalität macht sich breit. Konflikte werden entweder über Anwälte und gegenseitige Strafanzeigen (auch missbräuchlich) ausgetragen oder in einer Form von Selbstjustiz mit verbaler und nonverbaler Gewalt ausgeführt. Der Gegner muss dabei unbedingt vernichtet werden. Beispiele finden wir hierzu täglich massenhaft. Ein Betrüger gilt anerkennend als „clever“, wenn er mit seiner Masche durchkommt. Mehr Schein als Sein: Zweifelhafte „Vorbilder“ finden sich auch in der Politik und Wirtschaft, siehe die (ehemalige) SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz und die Grüne Annalena Baerbock, die ihren Lebenslauf geschönt hatten. Weitere Beispiele sind nur zu gut bekannt.

Und das ist nur ein kleiner Teil der Ursachen unserer herbeigeführten gesellschaftlichen Zerfallserscheinungen, die dazu führen, dass Menschen austicken können. Kinder, Jugendliche, Jungerwachsene spiegeln diese Zustände. Manche schreiten sogar zur Tat, weil sie, gefangen im eigenen Tunnelblick, keinen anderen „Ausweg“ sehen können.

Eine brisante Mischung kann sich zusätzlich ergeben, wenn Elternhäuser die Verantwortung für ihre Kinder an Institutionen abschieben. Kommt dann noch fehlende Vorbildwirkung, Bindungslosigkeit und emotionale Kälte hinzu, sind es oft die bis dahin Unscheinbaren, Stillen, die grauen Mäuse, die zu ungeahnten Amokläufen in der Lage sind. Deren Signale hat allerdings niemand vorher wahrgenommen oder wahrnehmen wollen. So kommen wir insgesamt dem wirklichen Kern der Ursachen schon einen Schritt näher, als ständig neue triviale Verdächtigungen, die uns als angebliche „wissenschaftliche Erkenntnisse“ verkauft werden sollen.

 

Wie verhalte ich mich bei einem Amoklauf, inklusive an Schulen? Die Antwort finden Sie in Steffen Meltzers Ratgeber Gefahrenabwehr – So schützen Sie sich vor Kriminalität – Ein Polizeitrainer klärt auf.

Foto: Imago

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Karl-Heinz Boehnke / 01.06.2022

Ein Amoklauf findet eher statt, wenn eine Waffe leicht erreichbar ist: Jagdgewehr der Eltern, Sportschütze, in Amerika noch einfacher. Das Gegenbeispiel ist die Schweiz: Viele Waffen, wenig Amok, warum? Amok ist so schrecklich, daß wir ihn allgemein verdrängen. Wir stellen uns nicht auf ihn ein und achten nicht auf die Menschen, die für ihn in Frage kommen. Denn ein Verdacht, der unbestätigt bleibt, führt zu Unannehmlichkeiten, weswegen höchstens das beste gehofft wird für die kritische Lage des potenziellen Täters. Solche Situationen kommen in der Schweiz vielleicht seltener vor. In Deutschland jedenfalls werden die Menschen seit einigen Jahrzehnten immer zügiger in unsichere und hoffnungslose Verhältnisse geführt, und zwar gezielt und mit voller Absicht von oben, was allein die letzten zwei Jahre deutlich beweisen. Auch bei der deutschen Polizei allerdings sehe ich erhebliche Hemmungen, die Waffe zu verwenden. Die einen laufen der Schießerei davon, die anderen fangen zu spät damit an. Frei nach einem Fußballtrainer: Grau ist alle Theorie der Lehre und Übung, entscheidend ist im Gefecht des richtigen Lebens.

Manni Meier / 01.06.2022

@Holger Schütt “Für Amokläufe von Schülern gibt es eine ganz einfache Erklärung:... ich habe kein einziges Mal erlebt, dass ein Lehrer eingeschritten wäre, eher im Gegenteil.” Danke für die Aufklärung, verehrter Herr Schütt. Habe mir ja schon immer gedacht, dass daran die Lehrer die Schuld tragen.

Christoph Horst / 01.06.2022

“Der höchste Gefährdungsgrad geht jedoch von antisozialen Personen und deren Steigerungsform der Psychopathie aus.” Bei diesem Satz müsste ich unwillkürlich an einen ganz bestimmten “Professor” denken…

Gudrun Meyer / 01.06.2022

@Holger Schütt: Ihre Erklärung wird richtig sein, ist aber unvollständig. Die große Mehrheit der gemobbten Schüler wird nie gewalttätig und erst recht begeht sie keine Schulmassaker. Die Opfer fahren auch weiter mit Opas Kleinwagen zur Schule, und mit etwas Glück finden sie Freunde, wahrscheinlich in anderen Klassen, die aufpassen, sich nicht mit dem Mob anzulegen, dabei aber ein eigenes Urteil über das fällen, was sie sehen, und sich vorsichtig mit dem Opfer anfreunden. Manchmal funktioniert auch ein Schulwechsel. Als ich 1981 kurz vorm Abi war, konnte niemand mehr übersehen, dass ein Junge aus der 10. Klasse sehr massiv gemobbt wurde; es endete damit, dass er die Schule abbrach. Die Lehrer hatten erfolglos versucht, ihm zu helfen, auch andere Schüler stellten sich öfters hinter ihn, aber eben nicht die aus seiner Klasse, sondern die aus den Oberstufen-Kursen, wo die Gruppen weniger klar definierbar waren als in der Mittelstufe. Ein Mädchen, das leichteres Mobbing hinter sich hatte, war nach der 10. Klasse von einem anderen Gymnasium zu uns gekommen (ich war damals auch neu am Gymnasium, aber nur, weil ich von der Realschule kam, das hatte keine sozialen Gründe) und hatte Glück, sie wurde akzeptiert. Mobbing-Opfer schaffen entweder eine Anpassung, die sie halbwegs schützt, oder sie richten destruktive Tendenzen gegen sich selbst: Schulabbruch, neurotische Symptome, Depressionen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, aber ohne selbst gewalttätig zu werden. Später habe ich am Arbeitsplatz mitbekommen, dass Leute leichtgradig gemobbt wurden. Keiner dieser unpolitischen Mobbing-Fälle war mit den Lynchmobs im Netz vergleichbar, die sich seit Sommer 2021 gegen “Impfverweigerer” (sic!) richten.

Arne Ausländer / 01.06.2022

Auf die Rolle von Psychopharmaka bei diesen Massenmorden weisen kritische Beobachter in den USA schon lange hin, zuletzt Del Bigtree in Highwire Folge 269. In den normalen US-Medien hat dieser Aspekt des Themas keine Chance, denn Pharma-Werbung ist zu bedeutsam bei der Medienfinanzierung. Mobbing ist gewiß ein ernstes Problem, aber es ist ja stets kontextbezogen. Verläßt der Betroffene diesen sozialen Kontext, gewinnen normale Relationen schnell wieder an Bedeutung - wenn dies nicht durch Psychopharmaka u.a. Drogen blockiert wird.  Videospiele sind sicher nicht die Ursache für reales Morden. Aber wenn Flugsimulatoren u.a. digitales Training als effektiv gilt, dann darf natürlich der Lerneffekt nicht völlig ausgeblendet werden, wenn Jungs täglich stundenlang üben, digital Menschen zu töten, im Spiel. Zweifellos folgt da nicht automatisch die Praxis, aber wenn andere Faktoren hinzukommen, hilft das Training eben doch. Schließlich wird es ja auch bei Soldaten und Söldnern aus eben diesem Grund ganz ähnlich durchgeführt. Aber zweifellos: Psychopharmaka u.a. zerstörerische Drogen sind der zu wenig beachtete Hauptgrund dieser schlimmen Vorfälle.

Ralf Pöhling / 01.06.2022

Zitat 1:“Natürlich dürfen die Videogewaltspiele als eine weitere „Ursache“ nicht fehlen. Vergleichbar sind Sportschützen auch keine potenziellen Mörder, und Porschefahrer nutzen ihr Fahrzeug äußerst selten als Waffe. Das sind nichts weiter als gestreute Vorurteile, die ablenken sollen. Menschliches Verhalten ist sehr viel breiter angelegt und anerzogen. Solche einfachen Erklärungen gehen regelmäßig am Thema vorbei und sind populistisch.” Zitat 2:“Wie sehen gesellschaftliche Zerfallsprozesse aus? Hier einige weitere Beispiele: Massenhafte Sexualstraftaten mit einer geringen Verurteilungsquote, Gruppenvergewaltigungen mit einem überrepräsentierten Migrationsanteil, ansteigende Bedrohungen durch Cybermobbing rund um die Uhr und eine explodierende Internetkriminalität. Eine geringe Aufklärungsquote und milde Strafen führt zu einem veränderten Anzeigenverhalten. Der Zeuge einer Straftat, der vor Gericht nicht gehört wurde, weil mit dem Angeklagten gleich zu Beginn ein „Deal“ vereinbart wurde, sagte mir nach der Verhandlung: „Das zeigt mir nur, dass man die Dinge in die eigene Hand nehmen muss und sich nicht mehr auf die Polizei und Justiz verlassen darf!“” Absolut richtig, Herr Meltzer. Die Nebelbomben unter Zitat 1 sind die Vertuschungsversuche für die Fehlentwicklungen unter Zitat 2. Es ist ganz einfach: Wenn dieser Staat mutwillig durch politische Interessen zerstört wird, dann müssen die Verantwortlichen dafür natürlich am laufenden Meter Nebelgranaten werfen, damit sie selbst nicht auf der Abschussliste ihres eigenen Volkes landen. Das ist alles. Das funktioniert aber nicht mehr, denn es gibt mittlerweile genug Menschen, die das Spiel durchschauen und sich auch nicht mehr davon abschrecken lassen, dass man sie als Verschwörungstheoretiker diskreditiert und mit Tricks in die Irre führen will.

Sara Stern / 01.06.2022

Amokläufe sind Folge emotionaler Ausbrüche aufgrund von Verletzungen. Sie werden in der Regel von jungen Männern durchgeführt, weil diese gesellschaftlich am meisten diskriminiert werden (allein der Gedanke, das Männer systematisch diskriminiert werden, ist in vielen westlichen Ländern schon ein Tabu). Der gesellschaftliche Druck auf junge Männer ist gestiegen. Mann hat finanizell (6-figures), körperlich (6-pack, 6 feet), sozial (sei kein Incel, sei Versorger usw…..) Höchstleistungen zu erbringen um beim anderen Geschlecht eine Chance zu haben. Bodypositivity existiert nicht für Männer. Sieht man schön an den Models der Unterwäschewerbung. Wer das alles nicht hat, hat keine Chance auf die medial vermittelte heile-welt-Disneyfantasie, wird Außenseiter/als Incel gemobbt. Gerade junge Männer die zum ersten mal mit dem Gedanken konfrontiert werden nie Frau oder Kinder zu haben, trifft das hart.  Das führt zur sog. “red-pill-rage”, welche sich im Amoklauf äußert. Es ist eigentlich ein Wunder, das bisher so wenige Amok laufen. Das dürfte zukünftig deutlich mehr werden. Den Amoklauf in Texas hätte ein echter Experte oder die Schulpsychologin schon Monate im Voraus verhindern können, wenn die Lehre nicht woke und damit völlig nutzlos für die Behandlung von psychischen Problemen geworden wäre. Der Konformismus an Unis hat zur selektiven Wahrnehmung und Ausblendung geführt. Leider erfährt man nur zwischen den Zeilen die Dinge, die tatsächlich relevant sind. Konflikte mit der alleinerziehende Mutter, belastetes Verhältnis zum Vater, das mit dem Mobbing (selbst das hat man anfangs versucht zu verschweigen)....alles ergibt ein ziemlich schlüssiges Bild.

dina weis / 01.06.2022

Also eine Waffe ist was sie ist…eine WAFFE. Wird also weniger zum streicheln benutzt als zum schießen…auf Gegenstände, auf Tiere, auf Menschen. Wer diese verherrlicht und sammelt hat schon irgend ein Problem und wer sie benutzt noch ein viel größeres, egal ob Psycho oder Krimineller. Die Waffenindustrie macht ein Geschäft mit dem Tod, der Staat ebenso, ganz ungeniert. Sie sind alle mitschuldig. Dass Videofilme eine Rolle spielen ist auf jeden Fall KLAR, da diese Gewalt quasi spielerisch vermittelt wird. Und die Moral von der Geschicht….Hätte man keine Waffen in der Welt, wäre sie auf jeden Fall eine bessere. Ja man kann auch mit Messer, Bratpfannen und Kanthölzern jemand umbringen, aber lange nicht so viele….

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Steffen Meltzer, Gastautor / 12.10.2022 / 13:00 / 44

Die Flucht der Polizistinnen: die Berufungsverhandlung

Zwei Polizistinnen flüchteten vor einer Schießerei, ließen einen verletzten Kollegen als auch den Streifenwagen mit Bewaffnung zurück. In erster Instanz wurden sie zu einem Jahr…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 25.04.2022 / 14:00 / 30

Überforderte Tafeln

Deutschlands Medien berichten, dass die Tafeln die vielen Bedürftigen nicht mehr ausreichend versorgen können. Die neuen und alten Probleme müssten eigentlich bekannt sein. Außer man ist in Bullerbü…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 30.12.2021 / 11:00 / 71

„Meinungsstreit zu stoppen ist keine polizeiliche Aufgabe“

Während sich die Bundes-GdP (Gewerkschaft der Polizei) vorwiegend dem „Kampf gegen rechts“ verschrieben hat, müssen Polizeibeamte an der Basis die Widersprüche zwischen den befohlenen Corona-Repressionen…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 03.12.2021 / 16:08 / 34

Neue deutsche Kopfrechnung mit Woidke

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte zu den Corona-Entscheidungen seiner Regierung: „Es ist ein Beschluss, auf den viele lange gewartet haben.“ Die Maßnahmen würden noch…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 24.11.2021 / 11:00 / 85

Die Flucht der Polizistinnen – das Urteil

Im Fall der beiden Polizeibeamtinnen, die im Mai 2020 bei einem Schusswechsel mit einem Drogendealer einen Kollegen im Stich ließen, ist nun das Urteil gefällt…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 04.11.2021 / 13:00 / 27

Kiffen gegen Corona

Wenn in Zeiten strengster Corona-Repressionen, die bekanntermaßen mit massiven Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten verbunden sind, plötzlich von einer geplanten Cannabis-Legalisierung die Rede ist, muss zu…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 04.08.2021 / 15:00 / 50

Vor dem Virus sind alle gleich?

Ich musste am letzten Wochenende dazulernen, dass das Corona-Virus bei den CSD-, Klima- und BLM-Demos angeblich nicht wirkt. Er wirkt auch nicht, wenn keine Masken…/ mehr

Steffen Meltzer, Gastautor / 17.03.2021 / 12:00 / 33

Unter Feuer: Die Flucht der Polizistinnen (Teil 4)

Am 28.01.2021, 03.02.2021 und 10.03.2021 berichtete ich auf achgut.com über die erfolgte Festnahme eines Drogendealers, der mehrfach auf Polizeibeamte geschossen haben soll. Beim ersten Versuch schoss der zu Kontrollierende mit seiner…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com