Eine Gruppierung namens „Amazon Employees for Climate Justice“ (Amazon Mitarbeiter für Klimagerechtigkeit) hat die Geschäftsleitung des Onlineversandhändlers aufgefordert, eine Führungsrolle beim Klimaschutz einzunehmen. Nach Angaben von „CNN Business“ wollen die rund 1000 Mitglieder der Vereinigung am 20. September für einen Tag in Streik treten, um einer Reihe konkreter Forderungen Ausdruck zu verleihen, die sie zuvor in einem offenen Brief veröffentlicht hatten. Am 20. September beginnt auch der sogenannte „Global Climate Strike“, eine achttägige internationale Aktion, bei der Arbeitnehmer dazu aufgerufen werden, für den Klimaschutz zu streiken.
Laut „CNN Business“ will „Amazon Employees for Climate Justice“ unter anderem erreichen, das Amazon seine Spenden an Politiker und Lobbyisten einstellt, die den Klimawandel leugnen. Des Weiteren solle der Onlineversandhändler keine Aufträge mehr an Unternehmen erteilen, die mit fossilen Brennstoffen Geld verdienen. Im offenen Brief werde außerdem ein Umdenken bei den Lieferfahrzeugen gefordert. Amazon solle elektrische Fahrzeuge erproben und bis 2030 das Ziel „null Emissionen“ erreichen. Bereits im Mai dieses Jahres wurde der Konzernleitung bei einem Investorentreffen ein Brief mit den Unterschriften von über 7600 Amazon-Mitarbeitern übergeben. Die Unterzeichner forderten das Unternehmen auf, einen Klimaschutz-Plan zu entwickeln.
Für Amazon arbeiten weltweit rund 600.000 Personen. Das Unternehmen war wiederholt wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in seinen Versandzentren in den Medien. 2017 entzündete sich Kritik an Prämien, die Arbeitsgruppen aufgrund ihres kollektiv niedrigen Krankenstands gezahlt wurden („Gruppen-Gesundheitsbonus“). 2018 wurde bekannt, dass Amazon-Lagerpersonal in Großbritannien von Vorgesetzten unter extremen Zeitdruck gesetzt wurde. Viele Mitarbeiter sollen aus Angst, wegen Zeitverschwendung ihren Job zu verlieren, in Flaschen uriniert haben.