Henryk M. Broder / 16.10.2022 / 12:00 / Foto: Achgut.com / 65 / Seite ausdrucken

Am Lagerfeuer mit Lauterbach und Lindner

Die Mutter aller Probleme in Deutschland ist der Fachkräftemangel. In der Produktion, im Handwerk, in der Krankenpflege, im Dienstleistungssektor – und in der Politik. Hieß es mal „Wer nichts wird, wird Wirt", so bietet inzwischen die Politik immer mehr Menschen ohne Eigenschaften auf der Suche nach dem Sinn des Lebens einen Raum, in dem sie sich im Rahmen ihrer Talente entfalten können. 

Das gilt nicht nur für Nachwuchskräfte wie Ricarda Lang und Kevin Kühnert, sondern auch für Profis, die schon eine Weile im Rampenlicht herumkaspern. Christian Lindner zum Beispiel, die große Hoffnung aller Liberalen, die von einem Platz an der Sonne, d.h. einem Sitz auf der Regierungsbank, träumen. Dabei wussten schon die alten Chinesen, wie man einen Fluch erfolgreich appliziert: „Mögen deine wildesten Träume in Erfüllung gehen!"

Am 8. September hielt Finanzminister Lindner in der Debatte um den Bundeshaushalt 2023 vor einem fast leeren Haus eine 15 Minuten lange Rede zur Lage der Nation in schweren Zeiten. Dabei sagte er u.a.:

Aus diesem Haushalt sprechen Entscheidungskraft und Kompetenz. Die Zeitenwende konnten wir nicht beeinflussen, sie ist über uns gekommen durch den schrecklichen Angriff Russlands auf die Ukraine. Aber wir sind dieser Zeitenwende nicht schicksalhaft unterworfen, sonden wir sind Gestalterinnen und Gestalter unseres Schicksals. Und dieser Haushalt gibt dafür eine Richtung vor."

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Yes, Minister! Während Lindner sich selbst auf die Schulter schlägt, steht das Schicksal vor der Tür und wartet darauf, dass sich die Gestalterinnen und Gestalter seiner annehmen. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit..." Nie war das Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert aktueller als heute, und nie wurde es schöner vorgetragen als von Christian Lindner. 

Da muss sich Kollege Karl Lauterbach schon weit aus dem Fenster lehnen, um mit einer Naturbegabung wie Lindner Schritt halten zu können. Aber der auf brüchige Vorhersagen spezialisierte Gesundheitsminister schafft es, auf seine ganz eigene Art, in einer Mischung aus gespielter Unschuld und geheuchelter Anteilnahme. Bei der Präsentation einer neuen, 33 Millionen Euro teuren Kampagne warb er für – wir ahnen es – die fünfte Impfung. Hier ab Min. 19:00:

„Das ist auch etwas wie ein Lagerfeuer, wo noch einmal die zusammen kommen, die die Pandemie weiter ernst nehmen und versuchen durch diesen schweren Herbst und Winter durchzukommen. Es ist ein Lagerfeuer der Vernünftigen."

Gestern hatten wir es mit einer „Tyrannei der Ungeimpften" zu tun. Heute sitzen die drei- und vierfach Geimpften an einem Lagerfeuer mit Karl Lauterbach und warten auf die fünfte Spritze. Es sind Menschen, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen, Gestalterinnen und Gestalter, liebevoll betreut von Lindner und Lauterbach.

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Thomin Weller / 16.10.2022

Fachkräftemangel, ein restlos abgenudelt, demographischer Witz wie echte Fachleute bestätigen können. Es geht einzig darum das “Fachkräfte”, inzwischen auch nicht deutschsprachige Schulabbrecher, Analphabeten aus dem Ausland, siehe Bertelsmann 22 Mio. Euro Steuergelder in „Myskills“ Malen nach Zahlen verbrannt, extrem billig sein müssen. Ebenso die ICH-AG der Journalisten. Manch ARD-NDR Journalisten ist nun in der Alster nach „Sauberer Journalismus“ tauchen gegangen, dort wo sie hingehören, zum Recycling abgetaucht. PS “Homo oeconomicus Gerd Bosbach: Der Fachkräftemangel in der Pflege ist selbst verschuldet”, »Fachkräftemangel und Demographie werden dramatisiert«. Klar, die Bimbesregierungen haben die Rentenkasse der Angestellten nachweislich “Teufelstabelle” um ca. 1 Billionen Euro sachfremd geplündert. Auch ein Sarrazin war dabei.

Uta Buhr / 16.10.2022

Genau so ist es, @Robert Ernesti. Der größte Führer aller Zeiten - vulgo Gröfaz - schrieb dereinst in seinem literaturpreisverdächtigen Opus “Mein Kampf” an einer Stelle: “Und da entschloss ich mich, Politiker zu werden.” Der Verlauf dieser brillanten Karriere ist bekannt. Salve!

S. Andersson / 16.10.2022

L und L…. Erinnert mich an eine alte Serie. Mangel, jep gibt es…. an Menschen die lesen können und dann noch das gelesene verstehen. Es ist auch sehr erstaunlich das Michel_ine so unglaublich naiv und bekloppt sind das zu viele von denen immer noch nicht verstehen was die wahren Ehrlichen, die wirklich gefährlichen hier vor aller Augen ab ziehen. Ich fordere den sofortigen Abgang aller die nichts können…. ach ich Dummerchen mal wieder… würde ja bedeuten das es keine Polit & Lobby Genossen mehr gibt. Wäre auch blöd… dann werden viele es schon am Morgen schmerzlich vermissen für Dumm verkauft zu werden.

Uta Buhr / 16.10.2022

Ein guter Kommentar, Herr @Rolf Lindner. Nur eine Frage: Seit wann ist Karl L. ,aka Klabauterbach,  Arzt? Meines Wissens ist er Vertreter/Referent der Pharmaindustrie geworden, nachdem er vorher Medizinmanagement in Harvard studiert hatte. Muss man für ein Studium an dieser (einst) renommierten Universität nicht auch das englische Idiom sehr gut beherrschen? Ich habe vor kurzem ein Video “genossen” und war über das Gestammel des Herrn L. in der Fremdsprache nahezu entsetzt.. Aber vielleicht kann er bei der Superdiplomatin Annalena Völkerball ja mal ein paar Nachhilfestunden nehmen. Das Niveau dieser einstigen Bildungsnation geht täglich mehr vor die Hunde. Und keine Besserung in Sicht. Bald wird es reichen, wenn der Nachwuchs seinen Namen tanzen statt schreiben kann.

Reiner Gerlach / 16.10.2022

@ Sabine Schönfelder Sie haben ja Recht, aber muss es immer die nette Ricarda sein? Ich habe gestern in einer privaten Diskussionsrunde zum Thema “überarbeiteter Habeck” gesagt: Wir sind mittlerweile 84 Millionen hier in Deutschland. Unsere Regierung hat neben dem Kanzler 16 Minister. In normaler Zeit und erst recht in so einer Krise erwarte ich, dass hier die 17 Besten sich jeden Tag den Arsch aufreißen, um das Land zu retten. Und ich will keine Casting-Show, das Aussehen ist mir egal und ich will auch nicht wissen wer am liebsten wie und mit wem vögelt. Familiäre Probleme, behindertes Kind und krankes Pferd sind keine Ausreden. Wer es nicht kann, gehört weg. Entscheidend sind Eignung und Leistung, der Rest gehört hier nicht her. Wer weiß denn heute noch, ob Ludwig Erhard verheiratet war oder ob irgendein früherer Minister eher auf Männer stand? Ist doch völlig Banane. Alles was nicht strafrechtlich relevant ist, gehört hier nicht her. Haben sie es gekonnt oder haben sie es versemmelt, das ist der entscheidende Punkt. Und die Amateure, die jetzt am Drücker sind, haben es total versemmelt. Schönen Sonntag noch

Benedikt Diller / 16.10.2022

Sehr geehrter Herr Broder, bezeichnenderweise ist vom Fachkräftemangel erst so verstärkt die Rede seit die unter dem Namen Hartz IV bekannte Lohndrücker- und Deklassierungsmaschine infolge diverser Krisen ins Stottern geraten ist und die Unternehmen nicht mehr so leicht gut ausgebildete Fachkräfte zu Dumpinglöhnen abgreifen können. Die Mitnahmementalität der “Wirtschaft” hat deshalb einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Um nichts anderes geht es bei dem ganzen Gejammer und Gezeter. Außerdem hat inzwischen selbst der dümmste Hinterwäldler verstanden, dass man in diesem Land ohne Universitätsabschluss nicht einmal mehr das Wohlstandsniveau der Eltern halten kann. Und wer rät den jungen Leuten, statt zu studieren doch lieber eine Ausbildung zu machen? Natürlich arrivierte Hochschulabsolventen, die Angst vor der jüngeren Konkurrenz haben.

Bernd Oberegger / 16.10.2022

Neulich wollte mich einer der rechtsradikalen Bengel auf hinterhältige Art und Weise mit Fake News indoktrinieren. Er behauptete, EU-Vertreter hätten mit Pullover- und Waschlappenfabrikanten langfristige Verträge abgeschlossen. Ich erwiderte ihm, er habe sich unter Wodka-Einfluss wohl verhört. Es gehe sicher um Corona-Impfstoffe, mit denen man den ungesunden Zuwachs der Weltbevölkerung bremsen wolle, vor allem aber im übervölkerten Europa. Als Lektüre empfahl ich ihm das neu erschienene Buch von Ursus von den vielen Leiden “Der Teufel spielte Balalaika”, um so eine innere Umkehr dieses Pflegefalls auszulösen. Aufgewühlt, betete ich anschließend zur Göttin Europa.

Rudi Hoffmann / 16.10.2022

Hermann Sattler / 16.10.2022…. dann schick ihn in die Politik   .ff. . und macht auch da nur Mist Er ,  dann mach Ihn   zum Minister !!  ..ff..

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