Da das Warten, also das Andere-Leute-Zeit-stehlen, von mir weder ertragen wurde, noch unkommentiert blieb, habe ich in allen bekannten Zeit-Dieb-Institutionen Hausverbot und jetzt wieder genug Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Zu diesen “Unternehmen” zählen die Post, die Rentenversicherung, ALDI, Stadtverwaltung und die JVA Wittlich.
Damit die Misanthropen nicht zu kurz kommen und die Philantropen nicht in die gleiche Falle tappen wie ich, empfehle ich, nicht den Paketschalter der Post sondern das Produktpaket des auf Amazon angebotenen McAfee Programmes für circa 10 Euro genauer zu studieren. Um den Preis genau zu berechnen multiplizieren Sie Kaufpreis x Stundenlohn x Anzahl der Stunden, (bei mir momentan 11, Tendenz steigend….denn die Sache ist immer noch nicht gegessen). .... Nach dem download wurde ich aufgefordert meine Kontodaten einzugeben und, um überhaupt weiter zu gelangen, gebeten, einer automatischen Verlängerung zuzustimmen (die man aber jederzeit kündigen könnte), nur halt nicht vor dem, nächsten click. den ich somit machte um endlich meinen product-key einzugeben. Es folgten weitere Fragen die mit meinem bereits erfolgten Kauf völlig kompatibel schienen und so clickte ich weiter, bis ich dann, als ich ohne Vorwarnung den wirklich “letzten” click tätigte (normalerweise erhält man davor eine genaue Aufstellung des Kaufes mit ausdrücklichem Hinweis dass der nächste click diesen bestätigt!) einen 2. Kaufabschluss getätigt hatte anscheinend für die sehr viel teurere Version für mehrere Geräte. Leider entdeckte ich zu spät, in den Reviews von Amazon, dass es anderen Nutzern wohl teils ebenso erging. Weder Mc Afees noch Amazon scheinen sich an diesen Reviews allerdings zu stören….
Liebe Frau Schönfelder, diese Typen gibt es hier aber auch zur Genüge. Und noch ein kleiner Tip: Beschäftigen Sie sich einmal tiefgründig mit dem, was nach der “Wende” im Osten passierte. Da haben sich die westdeutschen Goldsucher, inklusive Treuhandanstalt, nicht mit Anständigkeit bekleckert. Das, was da passierte, ist auch heute nicht vergessen, wobei ich meinen Verwandten und Freunden immer sage: Seid froh, daß Euch der Westen, bei Allem was geschehen ist, so weich abgefedert hat. Die übrigen Ostblockländer hätten dieses relativ weiche Bett auch gern gehabt.
Richtig nervig ist mir geworden, gleich zu welcher Gelegenheit und durch wen, das Nachtreten mit: „…und schön´n Tach noch!“ Als Urberliner mit hart erarbeiteter Steinbeißerattitüde wittere ich das schleimig Aufgesetzte in der Floskel, gab es vor zwanzig Jahren kaum, breitet sich schier epidemisch aus, wahrscheinlich einst im Marschgepäck zartbesaiteter zugewanderter schwäbischer Landjugend. Ich bin es gewohnt, über Jahrzehnte angeranzt zu werden, von Polizisten, Postlern, Müllmännern, BVGern…., die neue Höflichkeit stört meine Kreise. Vor einigen Jahren, letzter Lichtblick beim Servicepersonal eines Restaurants der Kategorie Touristennepp. Beschwerde meinerseits wegen miserabler Qualität und Überteuerung der Speisen goutierte die schnippische Kellnerin mit: „Hätten Se ja nich essen müssen!“ Genau, das wollte ich hören, dafür gab´s Extra-Trinkgeld. Na denn, schönen Sonntach noch, Herr Bechlenberg.
Gehen sie mal in das Dortmunder Zollamt in der Nähe des Dortmunder Flughafens………………….von einem bis 5 Sterne ist da alles drin…...
Waren das noch Zeiten. Der Postbote war immer derselbe, der Schalterbeamte kannte einen beim Namen, freundlich höflich…...die gute alte Dorfpost……….ist seit zwanzig Jahren geschlossen.
Zumindest wurde Ihnen beim Abschied ein vorlautes “Ihnen auch” zuteil, lieber Misanthrop. Wenn man bedenkt, dass die Geschichte ebenso zu Ihrer “vollsten Zufriedenheit” hätte verlaufen können! Tz-tz-tz, wie es scheint, hatten Sie wirklich ein Riesenpech. Es war wohl nicht Ihr Tag. Eingedenk so mancher Merkwürdigkeit im Umgang zwischen dem Individuum vor und dem hinter dem Tresen (Schalter, Counter oder wie auch immer), also zwischen Bittsteller und Gnade-Erweisendem, derer man hierzulande zu vielen Gelegenheiten teilhaftig werden kann, wäre Ihnen das Entbieten eines gehässigen “Sie mich auch” als Abschiedsgruß ganz gewiss weit lieber gewesen. Stimmt’s? Nein, zumindest bei diesem Postbesuch ist für Sie alles, aber auch alles, grottenschief gelaufen. Ihre Enttäuschung kann ich nur zu gut nachvollziehen. Und glauben Sie mir, Sie tun mir aufrichtig leid.—- Auf der Schuhkommode in meinem Flur liegt - welch glücklicher Zufall! - ein Postpaket-Abholschein. Ha! Gleich morgen in der Früh werde ich mir diesen krallen, in die Post stürmen, mich mittels meiner pfeilspitzen Ellenbogen durch die Schlange fräsen, um dann den nächstbesten Postler hinter seiner feigen Barrikade, die sich Schalter nennen darf, mal so rich—-tig zur Schnecke zu machen. Wie sieht’s aus, lieber Herr Bechlenberg, kommen Sie mit?
“...denn ich erhielt, vermutlich als einziger Bürger unserer Stadt, einen Pass mit einer vollständigen Adresse. Das sollte mir dann Jahre später noch Ärger mit einem Postbeamten einbringen, aber das ist eine andere Geschichte.” So endete meine Zuschrift zu “Ohne Dach und Zulassung” im Mai letzten Jahres. Und wie der Teufel es will, heute findet sie ihre Fortsetzung. Es war noch zu den Zeiten, da war der Postbeamte noch der Beherrscher des Schalters und der heutige “Kunde” ein Bürger, den es zu pisacken und zu belehren galt. Freundlichkeit war bei dieser Amtshandlung zwischen Staatsbeamten und Untertan völlig fehl am Platze. Mein Postsparbuch war prall von einer dicken Abfindung aus meiner Bundeswehrzeit gefüllt, von der ich nun einiges zum Verjubeln abheben wollte. Schob also stolz das Buch samt Auszahlungformular durch den Schlitz und erwartete die Tausender. Zunächst traf mich aber der abschätzende Beamtenblick und der fiel vernichtend aus, da ich nach zwei Jahren Militärdisziplin Haupthaar und Bart wachsen ließ, , wie sie wollten. “Ausweis!” Hatte ich nicht, aber den Pass dabei. “Pass brauche ich nicht. Keine Adresse drin. Ausweis!” Nun kam meine große Stunde: “In meinem Pass ist die Adresse.” “Kann gar nicht sein.” Ich schob den geöffneten Pass durch den Schlitz, er schob ihn zurück. Nettes Spiel, aber nach zweimal wurde es langweilig. Ich hielt den geöffneten Pass gegen die schusssichere Glasscheibe, er schaut angestrengt in sein “Posthauptbuch” und tat geschäftig. Diskussion wurde lauter - Schlange wurde länger. Vorgesetzter wurde gerufen und oh Wunder warf einen Blick in den Pass. Konnte es nicht glauben, holte noch ‘nen Beamten und schließlich beschlossen drei niederheinische Postbeamte des gehobenen Dienstes, dass mir mein Geld ausgezahlt werden durfte. Kleine Anekdote am Rande: Hinter mir wartete geduldig eine junge Dame mit Hund. Zum Zeitvertreib flirtete ich erst mit Hundchen, dann mit Dame - Der Flirt dauerte dann doch dreizehn Jahre.
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