Liebe Liana, danke für die offene und spannend zu lesende Beschreibung Deiner Suche nach dem, was (politisch) wahr ist. Und Respekt für soviel Belesenheit in sehr jungen Jahren! Dein Schlußsatz gefällt mir auch sehr gut, weil in ihm eine tiefere Wahrheit steckt, als nur eine politische. Ja, bestimmt meinen Linke es gut. Das ist ja das Problem, das alle es immer nur gut meinen! Sogar die IS-Terroristen meinen es gut, wenn sie anderen den Kopf abschneiden. Und wir „zivilisierten“ Westeuropäer und Demokraten meinen, wir wären gut. Alles falsch! Jesus, der einzig gute Mensch auf dieser Erde, wurde richtig schroff, als jemand ihn mit „Guter Meister“ ansprach: „Was nennst Du mich gut? Nur einer ist gut: Gott!“. Und das ist der Punkt! Das Problem bei der Wahrheitssuche, auch der politischen, und bei der Frage, was gut gemeint ist, ist, dass man das Gute nicht von Gott lösen darf. Denn nur Gott ist gut und sonst gar nichts. Wer also wissen will, was gut ist, ob nun auf politischer oder sozialer, oder auf ganz persönlicher Ebene, der muss Gott suchen! Ich habe das getan als ich 17 war, und er hat sich tatsächlich finden lassen. Du hast meinen Respekt für Deine Wahrheitssuche in den letzten drei Jahren. Mach weiter! Das Gute ist keine Ideologie, egal ob Sozialismus oder irgendein anderer -ismus. Das Gute ist eine Person! Eine fantastische, unfassbare, faszinierende Person! Und nur was er meint ist gut gemeint. Das herauszufinden ist der Königsweg bei der Wahrheitssuche.
“Im Endeffekt denke ich, die meisten Linken sind einfach Menschen, die es gut meinen, aber blauäugig einen völlig falschen Ansatz wählen.” Für junge Linke mag das zutreffen. Alte Linke sind einfach dumm und unfähig zur geistigen Weiterentwicklung.
Da wir die Welt wie sie heute ist, das globale Shithole des alten Westens sozusagen, den Engländern/Amis zu verdanken haben, kann eine brennende US Flagge nie schaden. Das deutsche Jahrhundert wurde vor 100 Jahren um jeden, wirklich jeden Preis verhindert. Stattdessen demnächst Scharia und bärtige Islamprediger allerorten, herzlichen Glückwünsch. Die Leute vergessen immer dass die USA auf den Ideen der linken Spinner der französischen Revolution beruht, da haben sich im kalten Krieg also 2 Varianten linker Ideologie bekämpft. Vorteil der USA war das evolutionsnahe Wirtschaftssystem Kapitalismus, siehe Rußland und China heute. Nachteil der USA und damit aller westlichen Provinzen des US Imperiums: die irren Ideen der französischen Revolutionäre endeten zwangsläufig in Anarchie und dann Diktatur, und so wird es auch der US Kopie ergehen, und den betroffenen Vasallen.
In meinem Fall war es 9/11. Die gleichen Leute, die sonst immer Intoleranz bei Amis & Deutschen kritisierten, jubelten mit einem Mal. Mir war schon vorher klar gewesen, dass es nicht ehrlich war, aber bei 9/11 fiel die Maske vollständig.
Nein, liebes Fräulein Schütz, wenn ich Sie denn so anreden darf, Sie müssen sich ganz und gar nicht schämen, Marxistin gewesen zu sein, denn damit sind Sie anderen Kritikern, nicht nur Ihrer Generation, weit im Vorteil. Nur wer den Gegner kennt, kann ihn richtig einschätzen. Ich selbst, Jahrgang 1954, West-Berliner, nahm einen ähnlichen Weg wie Sie. Mit etwa sechzehn überkam mich die Erleuchtung durch den Marxismus-Leninismus, was damals durchaus dem Zeitgeist entsprach. Ein Weltbild, wie geschaffen für junge, noch naive und zugleich engagierte Menschen. Das Paradigma, die Doktrin schlechthin, all inclusive, zur Erklärung der gesamten Wirklichkeit. Historischer und Dialektischer Materialismus entfalten ihre Sog- und Durchschlagskraft aus der Eingängigkeit des Eindimensionalen, gestern wie heute. Mich musste niemand exorzieren, mit Anfang zwanzig schwor ich aus selbst gewonnenen Erkenntnissen dem wissenschaftlichen Sozialismus ab. Heutzutage befassen sich wohl nur noch wenige junge, konservative Menschen näher mit seinem theoretischen Unterbau; das ist ein Versäumnis, denn gerade darin ist er sachlich fassbar und damit qualifiziert widerlegbar. Fragen Sie mal heute einen konservativen Zeitgenossen zum Paradoxon eines „Demokratischen Sozialismus“. Moralisch-ethisch getragene Ablehnung alles Linken kratzt lediglich an der Oberfläche, wer sich auf dieser Ebene in ein Gefecht mit geschulten Kadern einlässt, kann nur verlieren, Sie dagegen nicht. Zur Einführung an der Kritik des Marxismus sei empfohlen: Harald Ingensand, „Die Ideologie des Sowjetkommunismus“, etwa hundert Seiten stark, Erstauflage sechziger Jahre, zeitlos, leicht gebraucht zu erwerben.
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