Gescheitert ist sie, weil sie weder politische Erfahrung (journalistische Schreiberei ist kein Ersatz dafür!) noch Erfahrung im Verwaltungsmanagement hat. Zudem ist sie äußerst beratungsresistent und völlig frei von Selbstkritik. Alles denkbar schlechte Voraussetzungen, um eine Stadt mit ca. 220000 Einwohnern leiten zu können. Bloßes ‘Wollen’ reicht dafür nicht aus. Vielleicht hätte Gaschke ersteinmal in einem kleinen Ort mit 500 Einwohnern das Bürgermeisteramt üben sollen. Aber Bescheidenheit ist auch nicht ihre Stärke.
Diese Larmoyanz, dieses tränenerstickte Selbstmitleid der Größenwahnsinnigen. Richtig: Sie hat das Beste gewollt. Nun weiß aber wirklich jeder, daß das gut Gemeinte exakt das Gegenteil des gut Gemachten ist. Das hat die gute Gaschke in ihrem Zeit-Harmonie-Mikrokosmos nicht gelernt. Ist nicht schade. Vielleicht bekommt sie jetzt dort tatsächlich eine neue Kolumne. Egal. Wissen muß sie nun jedenfalls wieder nichts mehr. Besserwissen reicht.
Frau Ypsilanti wurde von drei Frauen (!) und einem Mann nicht zur Ministerpräsidentin gewählt. Wie verträgt sich das mit dem Chromosomensatz? Und eine Frau, die Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen aus Frankfurt, wünschte sich in einer Parteitagsrede im Anschluß an Ypsilantis Scheitern, dass den vier Abweichlern “die Beine abfaulen (!!!)” sollten. Und dafür erhielt sie Aplaus!!! DieWiderwärtigkeit dieser Äußerung erhielt noch eine besondere Note, weil eine der drei Frauen als Kind bei einem Unfall tatsächlich ein Bein verloren hatte. So viel zum Umgang von Frauen mit Frauen.
Oh je, dabei war’s eher das alles besser machen wollen. Man kann kaum Rueckendeckung erwarten, wenn man mit pauschalierender Kritik und wenig politischer Erfahrung erwartet, dass sich die Dinge von alleine und ohne Widerstand in dem angestrebten Sinne veraendern - wenn man sich noch nicht mal fragt, ob andere es denn auch wollen. Soviel Blauaeugigkeit kann nur so enden.
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