Ja, die Rechten haben auch Werte. Zumindest dann wenn wir davon ausgehen, dass eine Partei die nicht links ist rechts ist. Konservativ nannte man das früher mal. Da gab es eine konservative CDU/CSU, eine liberale FDP und eine soziale SPD. Hinzu kamen die Grünen, die links der SPD anzusiedeln waren und die rechtsextreme NPD. Mit der Wende erhielten wir dann ganz am linken Rand die Linke als zusätzliche Partei. Dann rutsche die SPD mit der Agenda 2010 ein ganzes Stück nach rechts und damit war keine klare Abgrenzung zwischen FDP und SPD mehr möglich. 2007 war Merkel dann der Ansicht die CDU in die Mitte führen zu wollen, damit machte die CDU einen deftigen Ruck nach links. Eigentlich war fortan nicht mehr wirklich erkennbar ob nun die SPD links der CDU steht oder die CDU links der SPD. Drei Parteien versuchten sich die Mitte streitig zu machen, dabei verlor als erstes die FDP. Vor ihr blieb nur die Lobbyarbeit der Hotels übrig. Der Raum zwischen CDU/CSU/SPD und Linke wurde von den Grünen gefüllt. Nur der Raum zwischen den jetzigen “Mitte-Parteien” und der NPD blieb leer. Derweil rutschte das Gesamtpaket der “Mitte-Parteien” immer weiter nach links und der freie Raum wurde immer größer. Aus lauter Angst, dass alles konservative Rechts=Nazi wäre. Ich bin kein Nazi. Ich bin nicht gegen Ausländer, ich habe nichts gegen die Flüchtlinge. Ich helfe selber denen in unserem Ort. Aber ich bin konservativ. Ich bin der Ansicht, dass die kleinste Einheit der Gesellschaft, die Familie, besonderen Schutz braucht. Ich bin der Ansicht das Tradition richtig und wichtig ist, denn ohne Wurzeln sind wir entwurzelt. Ich persönlich mag keine Volksmusik, akzeptiere sie aber als zu Deutschland gehörig. Konservative Werte wie Ordnung, Sauberkeit, Fleiß, Korrektheit, Gesetzestreue halte ich für wichtig und richtig. Diese Werte sollten auch an Kinder und Jugendliche weiter gegeben werden. Genauso wie Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und Toleranz. Das Wissen darum, wenn man etwas möchte muss man etwas dafür tun. Ich wünsche mir eine Partei die diese Werte vertritt - ohne rechtsradikal zu sein.
Deutschland befindet sich klar auf dem Wege in die Meinungs-Diktatur. Ob dieser noch eine weitere Stufe der Diktatur mit dann nicht nur ideologischen, sondern auch körperlichen Repressalien folgen wird, wird auch vom Verhalten des Volkes abhängen, sprich: wieviel es sich NOCH bieten läßt. Plauen u. a. Städte vor allem im Osten machen Hoffnung. Hier weiß man eben noch, aus nicht allzu weit zurückliegender Erfahrung, wie sich eine Diktatur anfühlt, auch und vor allem eine mediale, hier hat man noch ein klares Gespür für verlogene Formulierungen des Neusprech der politisch herrschenden Kaste, und man wehrt sich dagegen. Was den Westen betrifft, so habe ich da weniger Hoffnung. Dort gib es, bis auf wenige Ausnahmen, kaum Anzeichen, dass man den schleichenden Zersetzungsprozeß konservativer Werte bemerkt—oder man WILL ihn nicht bemerken, weil das Verdrängen des Problems ja bequemer ist, statt sich ihm zu stellen. Im Moment läuft ein Lehrstück der Geschichte: Wie gleitet eine demokratische Gesellschaft immer mehr in eine Diktatur ab? Aber auch wenn sie vollends zum Ausbruch kommen sollte, muß man noch nicht verzweifeln. Die Tage JEDER Diktatur sind gezählt, auch wenn daraus Jahr oder sogar Jahrzehnte werden, bis sie überwunden wird. Das lehrt der Blick in jedes Geschichtsbuch. Dennoch: Wir sollten es nicht darauf ankommen lassen. NOCH können wir die Demokratie retten. Aber nicht mit schweigender Duldung und angepaßtem Duckmäusertum. Manchmal genügen schon wenige mutige Stimmen, um die zögerliche Masse mitzureißen.
Je länger man den Deckel auf dem kochenden Topf hält, umso größer wird der Knall…
Sie haben völlig recht, Herr Rietzschel, aber Ihr Beitrag wird - wie etliche vor und nach ihm - nichts bringen, denn das Entscheidende fehlt. Und das liegt nicht im Artikel selbst oder in seinem Adressaten; es liegt in der Natur des Menschen. So funktioniert eine Diktatur. Der einzelne riskiert zuviel. Wer aufbegehrt, verliert die Arbeitsstelle (Hofmann von der IG Metall) und die Freunde (allgemeine Ächtung des Aussätzigen in der Furcht, einem selbst könne es genauso ergehen); die Familie wird in Sippenhaft genommen. Jeder hat seine kleinen Egoismen, jeder hat seine kleine private Vorstellung von Glück. Also hält jeder still und versucht, sich zu arrangieren. Die Familie, das Häuschen, hier und da eine Vergnügung wird zum Traum eines erfüllten Lebens. Um das nicht zu gefährden, erträgt man das Unrecht. Vorerst treibt alles, was Einfluß hat, diese Entwicklung voran. Die System-Journaille ist dabei der niederträchtige Teil. Daß Politiker ihr eigenes Spiel treiben und nicht, jedenfalls nicht nur, auf die Belange der Leute achten, ist noch hinnehmbar bei aller Kritik. Die Stiefelleckerei der Journalisten aber, die um einer Ideologie und um ihres persönlichen Fortkommens willen sogar die Kaltschnäuzigkeit haben, mit einer offenen Lüge die bürgerliche Existenz eines Menschen zu vernichten, ist vor allem verachtenswert. Noch zehrt der Journalismus von der Reputation, die frühere Generationen von Journalisten aufgebaut haben. Sie bröckelt, aber das geht nicht von heute auf morgen. Wenn sie jedoch (und dazu einige Grundfesten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung) zusammengebrochen ist, wenn erst die Gerichte ideologische Urteile fällen, die offen Rechtsbeugung darstellen, wird sich das Volk seine Rechte und seine Mitbestimmung zurückholen. Es ist heute nicht absehbar, unter welchen Umständen das geschieht und welche Möglichkeiten das Volk dann hat. Wer will heute noch mit Gewißheit sagen, daß es nicht zu einem Bürgerkrieg kommt?
Orwell beschreibt das Prinzip in “1984” am Beispiel des Widersachers Emanuel Goldstein, den es vielleicht gar nicht gibt, der aber als ständige Gefahr in den Medien präsent gehalten wird (“Zwei Minuten Hass”).
Wie weit der Wille zum Machterhalt gehen kann erleben wir grade in NRW. Dort soll mal eben das Kommunalwahlrecht um eine Sperrklausel ergänzt werden, weil die Bürger es doch tatsächlich gewagt haben, kleinere Parteien in die Kommunalparlamente hinein zu wählen. Egal wie sie sich äussern, ob sie die Bürger als Pack beschimpfen oder deren kritische Stimmen bei der Wahl unter den Tisch fallen lassen wollen - die Nerven der Herrschenden liegen offenbar blank.
Wir leben im Grunde in einer “McCarthy-Ära von links”, wo statt seinerzeit der Verdacht, ein Kommunist zu sein, die Etikettierung als “Rechter” (bzw. heutzutage gleichbedeutend als “Nazi”) ausreicht, um die Existenz eines Menschen zu vernichten. Die propagandistische Prägung von Frau Merkel in Zeiten der DDR feiert jetzt also noch einen späten, etwas unverhofften Triumph. Allerdings scheint mir der Zenit dieser totalitären Haltung bereits überschritten zu sein. Und schließlich war auch der McCarthy-Spuk irgendwann vorbei. Zuletzt gab es einfach zuviele sog. “Kommunisten”, so wie es bei uns bald viel zuviele herbeigeredete “Nazis” von Boris Palmer über Peter Maffay bis Horst Seehofer geben wird, um diese paranoide Weltsicht aufrecht zu erhalten. Ein Rücktritt von Frau Merkel wäre jetzt das richtige Signal, um unsere Gesellschaft nicht immer tiefer zu spalten.
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