Dushan Wegner, Gastautor / 11.07.2019 / 12:00 / Foto: Willy Pragher / 50 / Seite ausdrucken

Alarm im Kasperletheater: Maaßen guckt Westfernsehen

Sollen wir sie Pfannkuchen oder Krapfen nennen? Sind es Berliner oder wäre Berliner Ballen weniger verwechslungsanfällig? Solange wir vom selben Gebäck reden – rund, mit viel Ei, in eine Hand passend, mit Konfitüre gefüllt, in Fett gebacken und mit Puderzucker bestäubt – so lange unsere Nase sich an den Duft erinnert und der Speichel uns schon bei der Vorstellung zusammenläuft, so lange ist das Leben gut, schön und nostalgisch, weil es ein wenig nach Kindheit schmeckt, und so lange lassen Sie uns einfach Pfannkuchen sagen.

Ich weiß nicht, wer sich heute noch die Zeit nimmt, die Großmutter an ihrem Geburtstag zu besuchen – so viel Geburtstage haben Großmütter ja oft nicht mehr vor sich – doch der Kasperle kam zur Großmutter, doch der Kasperle hatte sich die Zeit genommen, und die Großmutter bat den Kasperle, das Feingebäck aufzutreiben:

Lauf zum Bäcker Brezelbein
Und kauf Pfannekuchen ein…

(Alarm im Kasperletheater)

Nur – sapperlot! – der Kasperle hatte seine Pläne ohne das Teufelchen gemacht, und das Teufelchen klaute den Topf voller Pfannkuchen:

Wie?? Der Teufel hat gestohlen?
Den soll gleich der Teufel holen!

(Alarm im Kasperletheater)

Kenner feiner Bilderbücher sowie exquisiter DEFA-Produktionen haben es erkannt: Ich spreche von der Geschichte "Alarm im Kasperletheater", ein Kinderbuch, das von der DEFA als animierter Film umgesetzt wurde. Wer in der DDR aufwuchs, für den ist der kurze Film ein Stück Kindheit – und wer heute in der BRD lebt, für den ist Kasperletheater ein Stück neuer politischer Realität – also Vorhang auf!

„Dies bedeutet – Gehverbot!“

Hans-Georg Maaßen ist Deutschlands interessanteste politische Figur – mit Abstand und auf einer ganz eigenen Ebene. Als Chef des Verfassungsschutzes war es unter anderem buchstäblich seine Aufgabe, Deutschland vor Revolutionen zu bewahren. Die tägliche Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, Informationen auszuwerten und zu prüfen, ob sich daraus eine Gefahr für Deutschland ergibt. Es ist davon auszugehen, dass Maaßen zu den am besten informierten Menschen in Deutschland gehört – und gerade das, fürchte ich, macht ihn zum Gegner manches Postdemokraten.

Die Umstände, unter denen Maaßen entlassen wurde, waren bemerkenswert. Er hatte es gewagt, der von Regierung und Haltungsmedien verbreiteten "Chemnitz-Lüge" zu widersprechen – und für diese Ketzerei, der offiziellen Lüge nicht folgen zu wollen, musste er gehen (siehe auch: „Berliner Inquisition, Maaßen und die Scheiterhaufen des Wahrheitssystems").

Einmal zu oft die Wahrheit gesagt – und sein politischer Weg war für den Augenblick vorbei – wie im Kasperletheater hieß es für Maaßen:

Halt, die Ampel steht auf Rot!
Dies bedeutet – Gehverbot!

(Alarm im Kasperletheater)

Es könnte sein, dass Maaßen innerhalb der sich in Schmerzen windenden CDU eine Rolle auch über die "Werte-Union" hinaus spielen wird – oder es könnte sein, dass die CDU den letzten konservativen Rest aufgibt. Zu den Entitäten, auf deren Zukunft ich nicht wetten würde, zählte das Konservative in der CDU.

Seit seiner Kündigung spielt Maaßen nun eine extra spannende Rolle in der öffentlichen Debatte. Er sagt Offensichtlichkeiten zur politischen Lage, die zu sagen eigentlich tabu sind. Was Maaßen so kommentiert, ist oft nicht an sich spektakulär, aber dass er als ehemaliger Verfassungsschutz-Chef es sagt, das gibt seinen Aussagen noch immer Brisanz. In der Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern ist es ein Kind, das ruft, dass der König nackt ist – wie anders klänge jene Geschichte, wenn es einer der höchsten Beamten des Kaisers wäre, der wieder und wieder schmerzhafte Wahrheiten und Einsichten ausruft, selbst nachdem er entlassen wird?

Es ist ein kleiner, lapidarer Tweet von Hans-Georg Maaßen, der aktuell für große Aufregung im politischen Berlin sorgt.

Maaßen verlinkte einen Text der Neuen Zürcher Zeitung und er schrieb dazu:

"Für mich ist die NZZ so etwas wie „Westfernsehen“. (hgm) (@HGMaassen, 9.7.2019)

Die Schnellempörten empörten sich schnell. Stellvertretend für viele andere Kommentare (etwa der üblichen populistischen Hassrede aus der SPD) sei hier der diesbezüglich häufig zitierte Grüne Volker Beck mit seinen phantasievollen Unterstellungen zitiert:

Wir haben also nach Ihrer Ansicht, geschätzter Herr @HGMaassen, in Deutschland Zensur & staatlich gelenkte Medien wie in der DDR? Habe ich Sie richtig verstanden, dass damit die FDGO, die Sie als Verfassungsschutzpräsident schützen sollten, Ihrer Meinung bereits außer Kraft ist? (@VolkerBeck, 9.7.2019)

Hmm – hat hier ein großes grünes Krokodil erfolgreich zugeschnappt? Nun, dafür müssten wir zunächst einmal wissen, wer den Kasperle spielt, wer die Hexe und wer den Schutzmann.

„Gehen dürft Ihr nur bei Grün!“

Damit Kommunikation gelingen kann, müssen beide Seiten stets redlich bemüht sein, die Aussagen des Gegners positiv und konstruktiv im Sinne der Debatte zu deuten.

Was aber, wenn gar keine Debatte gewollt ist? Was, wenn man Disziplin und nicht Debatte will?

Im Kasperletheater heißt es auch heute:

Bitte, haltet Disziplin:
Gehen dürft ihr nur bei Grün!

(Alarm im Kasperletheater)

Und wer nicht „Disziplin“ halten will, wer frech wie der Kasperle die wenig korrekte Wahrheit sagt oder einfach nur das Offensichtliche, der muss diszipliniert werden – etwa indem seine Aussagen verdreht werden, bis sie „böse“ klingen!

Eine Metapher oder ein Vergleich stellt meist eine Eigenschaft eines Sachverhalts oder Dings der entsprechenden Eigenschaft eines anderen gegenüber.

Wenn ich sage, jemand sei „ein Mann wie ein Baum“, dann vergleiche ich seine Stärke und Standfestigkeit mit der eines Baumes.

Die wohl einfachste Art, schnell linkspopulistische Empörung zu generieren, ist es, eine Metapher so zu deuten, dass eine ganz neue, vermeintlich „böse“ Absicht offenbart wird.

Ein Volker Beck könnte die Redeweise vom „Mann wie ein Baum“ so deuten, dass jemand mit Holz verglichen worden sei, man ihn also einen „Holzkopf“ genannt habe, und das sei eine schlimme Beleidigung – so einfach ist Empörung, wenn man sich nur unbedingt empören will.

Wenn ich jemandem sage, er sei mein Stern, habe ich ihm gesagt, er bestünde aus brennendem Gas und Plasma? Wenn ich jemandem sage, er sei mein Herz, habe ich ihm damit gesagt, er sei ein recht stupider Muskel, der den ganzen Tag lang Blut umherpumpt? Wenn ich jemanden bitte, der Anker in meinem Leben zu sein, habe ich ihm gesagt, er sei ein tumbes Stück Eisen, das ich am liebsten tief im Wasser versenken möchte? – Nun, wenn Sie professioneller Falschversteher sind und auch sonst in luftiger Masche gewebt, dann ist es, wie Sie diese Metaphern und Sprachbilder deuten werden, immer so, dass die Situation aggressiv aufgeladen und mit Streit gefüllt ist, wie hanebüchen die Deutung auch sein mag.

Kinder, seid ihr alle da?

Es ist selbstverständlich völlig offensichtlich, wie „Westfernsehen“ gemeint ist – man liest dort, was man im deutschen Mainstream eben nicht liest. Dass deutsche Leitmedien, wenn es „drauf ankommt“, gern die Regierungslinie stützen und ihre Worte und Bilder strammstehen lassen, das wurde im gewichtigsten Fall der letzten Jahre sogar wissenschaftlich festgestellt.

2017 stellte Prof. Dr. Michael Haller im Fazit der Studie „Die ‚Flüchtlingskrise‘ in den Medien“ (Otto-Brenner-Stiftung) fest:

In der Tagespresse wurde unseren Befunden zufolge das Narrativ Willkommenskultur als moralisch intonierte Verpflichtungsnorm „top-down“ vermittelt. Wenn in der Presse Kritisches zu Wort kam, dann im Sinne einer weiter zu stärkenden und zu verbessernden, kurz: „neuen“ Willkommenskultur. Annähernd 83 Prozent aller Zeitungsberichte vermittelten das Leitbild Willkommenskultur in einem positiven oder mehr positiven Sinne. Über Bedenkenträger oder Skeptiker wurde eher selten berichtet. (Die ‚Flüchtlingskrise‘ in den Medien, Studie als PDF bei otto-brenner-stiftung.de)

Der Autor jener Studie diagnostiziert eine „Willkommenskultur-Euphorie-Ära“ und beschreibt Episoden etwa mit Anja Reschke oder Til Schweiger, die damals schon komisch wirkten und heute nicht minder – die gesamte Studie ist lesenswert! (2019 erschien übrigens eine Nachfolge-Studie mit gemischtem Ergebnis, siehe etwa hier). – Zum Thema siehe auch mein Text: „Wie nennt man es, wenn sie alle gleich schalten?“)

Wäre es zu frech, von "Hurra-Presse" zu reden – und wäre es falsch?

Kinder, seid ihr alle da?
Na, dann ruft mal laut – hurra!

(Alarm im Kasperletheater)

Mit anderen Worten: Es wurde für die sogenannte „Flüchtlingskrise“ wissenschaftlich festgestellt, was eigentlich sowieso offensichtlich war, nämlich dass ähnlich wie in kommunistischen Regimes der größte Teil der deutschen Presse, von Staatsfunk bis private Zeitungen (von denen mit SPD-Beteiligung ganz zu schweigen), auf die ideologische (und für Deutschland massiv schädliche) Linie der Regierung einschwenkten – man erinnere sich nur an die diversen Politiker, die für die BILD-Zeitung mit „#refugeeswelcome Wir Helfen" de facto Gratis-Werbung für die BILD machten – über Berlin schwebte damals die Moralin-Wolke, und (fast) jeder wollte am Rausch teilhaben, (fast) jeder sog die süßen Schwaden ganz tief ein.

Wenn Maaßen die NZZ als "Westfernsehen" lobt, spricht er schlicht von der Erfahrung, dort Nachrichten zu lesen, die man so nicht im deutschen Mainstream liest. "Wenn es drauf ankommt" scheinen noch immer die Medien "Gewehr bei Fuß" zu stehen, wobei es aus dem Hause Springer immer wieder positive Ausreißer gibt – Wahrheit klickt halt auch gut, besonders, wenn man damit innerhalb der Großen eine gewisse Alleinstellung behaupten kann.

Es sei angemerkt, dass die NZZ sich von dem Lob distanzierte. "Auch bei deutschen Medien arbeiten ausgezeichnete Journalisten und Journalistinnen", schrieb sie, wenn sie auch nicht sagte, welche das sein sollen (@nzz, 10.7.2019). Ich will es einmal so formulieren: Schweizer sind für manche Dienstleistungen und Waren bekannt, von Banken (wenn es auch mit der Geheimhaltung zuletzt nicht immer ganz so klappt) bis zu feinen Uhren (auch bei Sozialdemokraten beliebt), doch Humor ist ihnen so fern wie das Meer, was sie nicht daran hindert, eine Art "Mini-Marine" zu haben, die „Motorbootkompanie"– jetzt fehlt nur noch eine "Humorkompanie", oder wie die Schweizer es wohl nennen würden, ein "Witzli-Club" – Schweizer, ich liebe euch!

Alle sechs verachten ihn!

Wer heute noch ernsthaft bestreitet, dass bestimmte Meldungen und Meinungen es nicht in den Mainstream schaffen werden, der muss sich schon fragen, ob er sich nicht zum Kasperle macht. Maaßens Tweet war – wahrscheinlich unbeabsichtigt – perfide, fast schon genialisch: Journalisten und Empörte stürzten sich auf ihn, unisono wie Roboter, und in ihrer Synchrondenke bestätigten sie in der Tat, worin sie in Worten widersprachen:

Alarmiert durch das Geschrei,
eilt die Künstlerschar herbei:
Gretel und das Krokodil,
Zipfelbart und Schutzmann Schill,
Kräuterhexe Adelheid,
leicht benagt vom Zahn der Zeit,
und der Räuber Fridolin:
Alle sechs verachten ihn!

(Alarm im Kasperletheater)

Beck und andere Gernempörte wie der CDU-Linksaußen Ruprecht Polenz (siehe dazu etwa welt.de, 10.7.2019) bemühten sich, die banale, kaum zu bestreitende Kritik an deutscher Perspektiveneinförmigkeit umzudeuten zu einer angeblichen Gleichsetzung von DDR und Deutschland.

Empörungsprofis wollen nicht diskutieren, sie machen Krach, maximal laut, und so verhindern sie echte Debatte. Empörung ist wenig demokratisch, Empörung ist wie Knallkörper in der Philharmonie – sicher, es ist laut, aber es ist keine Musik. Wer auf mutwillige (oder dämliche) Weise absurde Verrenkungen anstellt, dem Gegner schlimme Absicht zu unterschieben, um wie viele Ecken er auch gehen will, was ist er denn mehr als ein Kasperle?

Na, das kostet allerhand …!

Nicht alles, was Kasperletheater ist, ist deshalb schon lustig. Wer auf Linie ist, der kann noch so sehr entgleisen, es wird seine Karriere nicht beschädigen – im Gegenteil! (Man denke an den totalitär auftretenden Polit-Bruchpiloten Peter Tauber, siehe auch „Brodelnde Giftbrühe und Totalitarismus"). Im neuen deutschen Kasperletheater, da herrscht Disziplin, ganz besonders, wenn Alarm ist und die Moral gerettet werden muss, weil jemand eine Wahrheit sagte:

Wer nicht hört, wird aufgeschrieben
Teufel ist nicht stehngeblieben.
Kasperle ist nachgerannt.
Na, das kostet allerhand …!

(Alarm im Kasperletheater)

Der neue Untertan, der Bürger mit Haltung und Moral, er atmet die Schwefelschwaden der Haltung tief ein, und er hustet nicht einmal mehr, so vergiftet ist seine Haltung schon, und er ruft aus: "Hurra! Was für gute Luft!"

Die Wahrheit zu sagen und das Offensichtliche auszusprechen, wenn die Schwefelschwaden der Lüge übers Land wabern und gar nicht mehr abziehen wollen, "das kostet allerhand".

Der Teufel bleibt nicht stehen. Oma hat Geburtstag und sie braucht neue Pfannkuchen oder Krapfen oder Berliner Ballen – und wenn es ihr nicht mehr schmecken sollte, wenn Oma schon etwas übel ist vom immergleichen, immerselben Süßgebäck unter verschiedenen Namen, dann hat Oma ja immer noch das Westfernsehen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

 

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

Foto: Willy Pragher CC BY 3.0 via Wikimedia

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Leserpost

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Werner Arning / 11.07.2019

Als junger Mann schaute ich manchmal Ost-Fernsehen. Ich fand die Propaganda interessant. Ein Schweizer mag heute das gesamtdeutsche Fernsehen mit ähnlichem Schaudern verfolgen, wie ich dieses seinerzeit nahe der Zonengrenze tat. Es wirkt ein wenig unheimlich, so als wäre die Zeit zurückgestellt worden. So als befänden wir uns wieder in den 70ern und etwas weiter in Richtung Osten versetzt. Gruselig. Heute alles ein wenig moderner, aber sonst ...

Martin Stumpp / 11.07.2019

Getroffene Hunde bellen! Ich glaube nicht, dass die Empörten hier etwas falsch verstanden haben, nein sie haben verstanden was sie als ihr Ziel ansehen. Und natürlich kann man die Journalisten der großen Medien in Deutschland nicht mit denen der DDR verglichen. Letzere wurden zwangsweise gleichgeschaltet, erstere haben sich größtenteils freiwillig dazu entschlossen. Es gilt was George Orwell gesagt hat. Ein Journalist verbreitet Informationen, die andere, meist die Regierung, nicht Public machen wollen. Alles andere ist Propaganda, insbesondere wenn es sich um die Verbreitung von FakeNews im Interesse der Regierung handelt. Die Chenitz-Lüge lässt hier Grüßen. Aber es gibt in Deutschland noch freie Medien und Journalisten die den Namen verdienen. Es gibt sie noch!

R. Lichti / 11.07.2019

“.....Wir haben also ........ in Deutschland Zensur & staatlich gelenkte Medien wie in der DDR ....” “......dass damit die FDGO ..... bereits außer Kraft ist .....” Wenn Herr Volker Beck so etwas sagt, dann wäre es bestimmt unhöflich, ihm zu widerssprechen!

Jörg Themlitz / 11.07.2019

!!! Ich setze hier mal drei Ausrufezeichen. ...und “professioneller Falschversteher” !!! erhält noch drei Ausrufezeichen. “Professionell” scheint bei geistig Limitierten die einzige Einnahmequelle zu sein. Die Kategorien Physiognomie und Charakterologie zur Einteilung, Unterscheidung sind aus dem Straßenbild verschwunden. Damit natürlich das wissenschaftliche Äquivalent zum Volksbegriff Charakterschwein. Eigentlich schade. Warum sich talentfreie Menschen trotzdem berufen oder gezwungen fühlen, aus der normalen Menschenmenge (ich sehe mich als normal) herausragen zu wollen, erschließt sich mir nicht. Roter Hahnenkamm, blaue Locke, sich benehmen wie ein “Eichhörnchen auf Ecstasy” (Zitat H. Schmidt), in Selbstüberhebung sich irgendwie als etwas Besonderes sehen, dazu abstruse Behauptungen oder Fäkaliensprache deuten doch eher auf eine seelische Störung bzw. tief verwurzelten Minderwertigkeitskomplex hin. Das gibt es seit vielen tausend Jahren und ist apriori nicht schlimm. Schlimm ist es erst, wenn Menschen diese armern Seelchen für ihre kruden Ideologien mißbrauchen und dieser Seelchen darin eine Erfüllung sehen.

Andreas Rochow / 11.07.2019

Die laute und heftige Empörung ist eine Inszenierung regierungsnaher Kreise, die bei fehlenden Argumenten gezielt und medienwirksam eingesetzt wird. Derart falschen Gefühlsäußerungen haftet neben dem Erschreckenden immer auch etwas Lächerliches an. Kasperletheater eben. Aber Achtung: Die spielen nicht, die meinen es Tauber-ernst! Diese Empörung ist die Spitze des gewaltigen antidemokratischen Eisbergs, der uns bedrohen und einschüchtern soll! Moralische Diffamierung und Delegitimierung sind die Werkzeuge, mit denen linksgrün Autoritäre ihre Kritiker bekämpfen und jeden Diskurs ersticken. Dieser Prozess beschleunigt und vertieft sich gegenwärtig gerade exponentiell! Er wird hysterischer und schriller, zugleich abstoßend und geradezu primitiv. Je nach Gusto der Oberen werden Morde instrumentalisiert oder als Einzelfälle bagatellisiert. Die Stasigenossin Kahane gab ihrer Hetzstiftung den Namen eines verunglückten Migranten und setzte sich damit den moralischen Scheinheiligenschein auf. Linksgrüne antideutsche Propaganda zerstört Demokratie und Meinungsfreiheit und verwandelt unsere FRGO in einen totalitären Bonzenstaat, wie wir ihn in der DDR hatten; Kahane muss sich wie zuhause fühlen. - Da lob’ ich mir mein “Westfernsehen”, für das auch achgut.com steht. Möge es zu einem Kondensationskeim für den engagierten intellektuellen Widerstand in unserer schönen Heimat werden. Hört denn niemand die Alarmglocken?

Peter Zinga / 11.07.2019

Brawo, ein Tscheche, welcher so brawourös ein deutscher Kindergedicht ausgegraben hatte und auf heutige politische Kaste angepasst hate, macht mich stolz.

Florian Bode / 11.07.2019

Merkel zittert und die CDU zittert mit. Denn wenn die MFW (Mächtigste Frau der Welt) abgetreten wurde, kommen die Nachfolgekämpfe. Die CDU wird sich medial noch einmal riesenhaft aufblähen und dann in sich zusammenfallen. Es ist nichts mehr da, um das sich zu kämpfen lohnte. Die “Konservativen” müssen einen Neustart unter einem anderen Namen durchführen, der Rest kann den GRÜNINNEN beitreten. “Party isch over”, murmelte ein einsamer Alter und rollte in den Sonnenuntergang.

Rainer Hanisch / 11.07.2019

Herr Maaßen ist ein Paradebeispiel, wie Meinungsbildung in D funktioniert! Informationen sollte man sich beileibe nicht nur im Inland holen, Vergleiche mit ausländischen Quellen sind sehr hilfreich. Als gelernter (ex-)DDR-Bürger kann man sowas. Das damalige “Westfernsehen” hat auch nicht die reine Wahrheit verbreitet, tut es heute aber auch nicht. Wenn man jedoch alles gehörte oder gesehene miteinander vergleicht und kritisch betrachtet, findet man meist die richtige Info. Und bei dem rasanten Abflug der sogenannten Volksparteien braucht man eben einen Buhmann, der an allem die Schuld trägt. Heute eben die AfD. Oder Abweichler, wie Herrn Maaßen. Oder die “ewigen” Nazis. Die Palette ist groß genug, um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken.

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