Aus WELT.de von heute:
„…Im deutschen Film wird zu viel geraucht … Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), fordert Konsequenzen… Die Medien müssten ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, dass Kino- und Fernsehidole Vorbilder für Jugendliche seien, sagte Bätzing. Tabakkonsum sei kein neutrales dramaturgisches Mittel …“
Eine prima Idee Frau Bätzing. Aber warum nur das Rauchen im Film reduzieren? Gehen sie mal ins Kino. Da wird Ihnen auffallen, dass viele Spielfilme noch etliche andere sozial unverträgliche Verhaltenweisen als dramaturgisches Mittel einsetzen: Auf fahrende Züge springen, Autos Klippen runterfallen lassen, Banken ausrauben, wild um sich schießen. Ich habe schon Filme gesehen, da wurde Menschen ermordet und in einem etwas älteren Streifen sogar ein Wal. Da sollten Sie sich mal drum kümmern. Aber die SPD ist ja eine konstruktive Partei. Warum also nicht die Filmfördergelder so verteilen, dass öfter mal wünschenswerte Verhaltensweisen im Mittelpunkt der Handlung stehen? Ich denke da an Titel wie „Der fröhliche Steuerzahler,“ „Das Geheimnis der Bio-Karotten“ oder „Heiße Nächte im Ortsverein.“ Oder denken Sie nur an die ernsten demographischen Probleme unseres Landes. Ist das Erzeugen neuer Staatsbürger nicht DIE sozial vorbildliche Handlung schlechthin? Ich freue mich schon auf die Überschrift „Müntefering fordert mehr Geschlechtsverkehr im deutschen Spielfilm.“