Hach, ist das alles aufregend, ich freu mich schon auf die nächsten Folgen. ( Ironie Ende )
Ich erlaube mir den Stand der Ermittlungen gegen Weinstein wertneutral wiederzugeben und überlasse es jedem, darüber zu urteilen. Im Oktober 2017 wurde Weinstein beschuldigt, eine große Anzahl Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt zu haben; Vorwürfe wurden unter anderem von den Schauspielerinnen Asia Argento, Ashley Judd, Gwyneth Paltrow, Rosanna Arquette, Salma Hayek, Angelina Jolie, Léa Seydoux, Cara Delevingne und Uma Thurman erhoben. Die Vorfälle sollen bis in die 1980er Jahre zurückreichen und in der US-Medienbranche lange ein offenes Geheimnis gewesen sein. Weinstein entschuldigte sich und kündigte eine Auszeit an, um seine „Dämonen“ in den Griff zu bekommen. Am 8. Oktober 2017 wurde Weinstein aus der Produktionsfirma The Weinstein Company entlassen. Eine Woche später wurde er aus der AMPAS, der Oscar-Akademie, ausgeschlossen. The New Yorker enthüllte am 6. November 2017, dass Weinstein offenbar frühere Mossad-Agenten auf seine mutmaßlichen Opfer angesetzt hatte, um das Risiko möglicher Enthüllungen zu ermitteln. Eine israelische Sicherheitsfirma entschuldigte sich daraufhin für ihre Beteiligung daran. Am 25. Mai 2018 wurde Weinstein von der New Yorker Polizei wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verhaftet, nachdem er sich selbst gestellt hatte. Er wurde gegen Kautionsauflagen vom zuständigen Gericht mit elektronischer Fußfessel auf freien Fuß gesetzt. Als Teil der Auflagen hat er seinen Pass abgegeben und darf die Staaten New York und Connecticut nur mit Erlaubnis des Gerichts verlassen. Strafverteidiger von Weinstein war Benjamin Brafman. Soweit also das, was bisher „aktenkundig“ ist.
Frau Schönfelder vermag mein subphrenales Unbehagen an diesem Artikel gut auf den Punkt zu bringen. Ich arbeite in einem durchaus sensiblen Bereich mit Schutzbedürftigen. Immer mal wieder, wenn auch selten!!, erhalte ich mehr oder weniger eindeutige Angebote dieser Schutzbedürftigen mit dem Ziel einer Sonderbehandlung. In den meisten Fällen reicht es, diese Angebote ganz einfach zu ignorieren und den Menschen eben “wie alle anderen” zu behandeln. Die meisten sich Anbiedernden sind daraufhin froh, dass Anbiedern hier ganz offensichtlich nicht erwünscht und auch nicht nötig ist und lassen den Schmuh in Zukunft. Den kleinen Prozentsatz notorischer Anbiederer erklärt man das ganze bei Gelegenheit einmal sachlich. Die kommen dann entweder nicht mehr wieder oder lassen den Schmuh dann auch. Übrigens ist das männliche Pendant zur sexuellen Anbiederung “Kumpanei betreiben”. Weinstein hatte ja auch eine nicht unbeträchtliche Zahl “Buddys” um sich geschart.
Die Prostitution kann man nicht verdrängen, weil sie noch nie weg war. Selbst die Sozen in Italien haben das mit ihrem Verbot von Bordellen nie geschafft. Seit es in Italien keine Bordelle mehr gibt, blüht die Prostitution auf dem Strassenstrich um so prächtiger. Zum Teil sogar auf Müllkippen. Mein Fazit lautet, das es weder sinnvoll ist, das älteste Gewerbe von allen zu verbieten noch es zu verdrängen. Es ist und bleibt einfach da einschliesslich aller unerwünschten Nebenwirkungen wie Korruption, Drogenhandel, Erpressung, Brandstiftung, usw.
Herr@Taterka, Ihre Vermutungen würden voraussetzen, daß die Filmindustrie ein einziges Dreckloch wäre, und man sich, politisch motiviert, einige bestimmte Produzenten oder Persönlichkeiten herauspickte, um eine Kampagne samt Rufmord zu starten. Das ist möglich; sollte aber nicht das menschlich schäbige Verhalten verharmlosen oder als Erklärungsversuch für indiskutablen schlechten gesellschaftlichen Umgang umgedeutet werden. Auch Juden stehen nicht unter Artenschutz, so Weinberg einer ist, und müssen nicht jede Frau mit dem Geschlechtsteil in der Hand belästigen. Fehler eines Feindes stellen immer Angriffspotenzial dar. Übrigens war Roth ein Linker und bezeichnete Trump als ‘Katastrophe’, aus welcher Ecke sollte der politische Angriff erfolgen? Außerdem, ein Schriftsteller wie Roth, der männliche sexuelle Potenz gerne in seinen Büchern thematisierte, hat deshalb kein ‘ausgeprägtes Freiheitsverständnis in der Geschlechterrolle’ , und ebensowenig trifft das auf Weinstein zu. Eher das Gegenteil.
Meine Oma: “Am Ende werden alle Huren heilig.” Was ich an der Stelle mal einwerfen möchte: Ist doch schon auffällig, in allen masochistischen Frauenfantasien ist der Master immer reich, ja steinreich. Seien wir ehrlich: Sonst kommt Mamma einfach nicht auf Touren. Broterwerb ist so unsexy. Männer mit Macht, Einfluss müssen nicht vergewaltigen. Die Frauen springen ihnen auf den Schoß. Heißt natürlich nicht, dass man das 30 Jahre später trotzdem “anders” sieht. @ S. Schönfelder Da haben sie sich ja in Wut geschrieben. Kann ich verstehen, passiert mir auch gelegentlich. An der Stelle nur ein Kritikpunkt: “Weinstein ist offensichtlich, trotz jeder Menge Geldes, nicht in der Lage, diese für sich privat auszuleben.” Offensichtlich? Haben sie das zweite Gesicht? Waren Sie dabei? Diese Narrative: “Ein Nein macht Männer richtig scharf.” Was für ein Blödsinn. Ich bin ein Mann und bei “Nein” suche ich mir eine die “Ja” sagt. Wie die meisten Männer aus unserem Kulturkreis. Übrigens: Schon mal was zum 24/7 Migrantenterror gegenüber weißen Frauen von #metoo gehört? Oder zum mittelalterlichen Frauenbild des Islam, der Free-Porno-Kultur des Netzes für alle Altersklassen. Von der abscheulichen Rape-Pornografie, die besonders aus den USA kommt. Immer schön mit Abbinder, in der die Darstellerinnen erklären, was für eine bewusstseinserweiternde Erfahrung es doch war… Frau muss sich mal entscheiden. Selbstverantwortlich oder nicht? Und jetzt noch etwas ganz “Böses”: Überall im Netz findet man ja dieses Bild von Prinz Andrew mit der damals 17-jährigen, die nach Drohungen von Epstein von jenem vergewaltigt wurde. Das Girl strahlt aber eher in die Kamera “Guck mal, ich habe Kontakt zum Königshaus” (mal freundlich formuliert). Denn auch bei Epstein, den ich wirklich nicht in Schutz nehmen möchte, gilt: Probleme an “Mädchen” zu kommen, gibt es eher nicht, wenn Promis und Geld im Spiel sind. Männer sind Schweine. Manchmal. Frauen aber auch. Manchmal.
Was dort abgelaufen ist, hat Eric Berne bereits 1964 in seinem Standardwerk “Spiele der Erwachsenen Untertitel: “Psychologie der menschlichen Beziehungen” beschrieben: “Warum Frauen die von ihnen verführten Liebhaber hinterher wegen angeblicher Vergewaltigung anzeigen—sie spielen “Hilfe! Vergewaltigung!”, die letzte Stufe des Spiels “Abblitzen lassen”, zum Zwecke der Selbstbestätigung”. Eine schöne Zusammenfassung lieferte der SPIEGEL 21/1967. Und die ZEIT Nr. 19/1967 berichtet: “Bei Sexspielen, so erfährt man, ist der Urheber meist die Frau. Denn Sexspiele, bei denen die Initiative vom Mann ausgeht, rechnen häufig zu den Räuberspielen. Das Sexspiel “Macht den Sieger unter euch aus” (MASUEA) liegt laut Berne einem Großteil der Weltliteratur zugrunde. Ein anderes Sexspiel “Hilfe! Vergewaltigung!” (HIVE) spielt nach Bernes Deutung im 1. Buch Mose Potiphars Weib mit Joseph ... So heiter dieser Teil des Buches geschrieben ist – Berne macht doch deutlich, daß alle diese Spiele im Grunde “schlechte Spiele” sind, da sie mit Ausbeutung und Ausnutzung einhergehen und die Spieler fast regelmäßig in Schwierigkeiten bringen.” Also: Alles nix Neues!
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