In der vergangenen Woche veröffentlichte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron einen „Aufruf zur Erneuerung Europas“. Jetzt hat die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ihre europapolitischen Vorstellungen in einen eigenen Debattenbeitrag gefasst.
Kramp-Karrenbauer äußert in ihrem Beitrag Zustimmung zu Macrons Vorschlag für einen gemeinsamen „Europäischen Sicherheitsrat“ unter Beteiligung des – vermutlich – bald nicht-mehr-EU-Lands Großbritannien. Auch eine weitere Passage zur praktischen sicherheitspolitischen Zusammenarbeit der Europäer ist interessant. Hier spricht sich Kramp-Karrenbauer nicht nur für die Fortsetzung des bereits beschlossenen Projekts eines europäischen Kampfflugzeugs aus, sondern auch für einen „europäischen Flugzeugträger“:
„Bereits jetzt arbeiten Deutschland und Frankreich gemeinsam am Projekt eines europäischen Kampfflugzeugs der Zukunft, andere Nationen sind zur Teilnahme eingeladen. Im nächsten Schritt könnten wir mit dem symbolischen Projekt des Baus eines gemeinsamen europäischen Flugzeugträgers beginnen, um der globalen Rolle der Europäischen Union als Sicherheits- und Friedensmacht Ausdruck zu verleihen.“
Wie der Experte für Sicherheits- und Verteidigungspolitik Thomas Wiegold auf seinem Blog „Augen Geradeaus!“ schreibt, würde ein solches Projekt die globalen Militäreinsätze der EU auf eine neue Ebene heben. Denn der seltene Militärschifftyp (derzeit betreiben nur acht Staaten weltweit einen oder mehrere der riesigen, extrem teuren Kriegsschiffe) ist nicht in erster Linie ein Mittel der Verteidigung. Stattdessen dienen Flugzeugträger klassischerweise der globalen Projektion militärischer Macht.