Was soll der “soziale Sektor” sein, der angeblich Angela Merkel trägt, von dem Sie sprechen, verehrter Gerd Held? Meinen Sie vielleicht den ungeheuerlichen, Steuergeld verschlingenden, mafiösen Filz aus Vereinen, Stiftungen, Instituten (für Migration, Integration, politische Schönheit, Große Transformation, Gender, Klima, Islam, alternativlos erneuerbare Energien, “durchgesetzte” Netzreinheit, Amadeu-Antonio-Bertelsmann-Mercator, Agora Energiewende, PIK, Germanwatch, Wir sind mehr? Wer in diesem demokratievergessenen Land ist noch in der Lage, den gigantischen sozialen und materiellen Schaden aufzurechnen, den uns Merkel mit ihrem gefährlich selbstmörderisch ideologischen Gemischtwarenladen beschert hat, wenn nicht eine potente Opposition im Bundestag? Wenn Linksgrün mit der Stasi und der Kirche so machtvoll kooperieren, kann nichts Gutes dabei herauskommen.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie die Opposition in eine bestimmte, soziale Schublade stecken: “...dass es eine politische Opposition gibt, die einen sozialen Sektor repräsentiert, der aktiv ist, der kraftvoll ist, der in der Arbeitswelt verankert ist und hier oft belastende und ermüdende Tätigkeiten aushält…” - Das wäre eine fatale Missdeutung. Gerade die Opposition in Form der AfD besteht wahrlich nicht nur aus Angehörigen der zitierten Schicht, sondern zu einem großen Teil aus intelligente, ja auch kreativen Bürgern der Mittelschicht, aus Studierten und Selbständigen ebenso wie aus Managern. Nein, die Opposition ist nicht auf eine Schicht begrenzt, sie zieht sich inzwischen quer durch alle Schichten. Und das ist auch gut so.
Ich halte nichts von dem Gerede, unsere Gesellschaft sei gespalten, oder gar, es herrsche ein Bürgerkrieg (Frau Prof. Guerot). Leute, die heute Solches von sich geben, wollen nur den politischen Gegner diskreditieren, ihn der Zerstörung einer gesellschaftlichen Einheit bezichtigen, die es so noch nie gab. Es sei denn, man nimmt den nationalistischen Wahn von 1914, der den Großteil der Bevölkerung ergriff, als solch eine Einheit. Widersprüche, unterschiedliche Ansichten zur gesellschaftlichen Entwicklung sind normal und auch notwendig. Wenngleich ich auch konstatieren muss, dass die Kräfte, die zur Zeit die Medienhoheit besitzen und das gesellschaftliche Meinungsbild dadurch dominieren können, zu einem sachlichen Meinungsstreit kaum bereit sind. Sie sind in Vorurteilen befangen und von einer vermeintlichen moralischen Überlegenheit ergriffen. Mit faktenbasierter Sachlichkeit und Ehrbarkeit, ohne parteipolitische Taktiererei sollten wir Konservative versuchen, diese Leute zum zivilisierten, gesellschaftlichen Diskurs zu stellen. Auch wenn das mühsam und langwierig ist.
Herr Held hat sachlich. nüchtern, leider nicht widerspruchsfrei argumentiert. Wenn Held Deutschland einem Erosionsprozess ausgesetzt sieht, der zu einer Zweiteilung führt, gleichwohl auf die Wahl Trumps weist, die eine ähnliche Zweiteilung implizierte, dann ist nicht nachvollziehbar, weshalb ein Erosionsprozess förderlich ist, ein, politisch in zwei Lager geteiltes Land a la long zu einen. Immerhin hat die Wahl Trumps die Teilung eher zementiert denn überwunden. Weshalb sollte sich dann Deutschland „endlich dieser politischen Entwicklung“ anschließen? Ob und inwieweit die gilet jaunes tatsächlich ein „anderes Land“ (Frankreich) repräsentiert, wenigstens zahlenmäßig repräsentativ, ist zu bezweifeln.
Deutsche werden mit jeder Generation 30% weniger. Vor 100 Jahren konnten Kinder nach 4 Jahren besser lesen und schreiben als viele heute nach 10 Jahren oder sogar mit Abitur. Und sie meinen das Land ist nicht verloren?
Volle Zustimmung, besonders zu der bitteren Erkenntnis, dass eine noch wahlentscheidende, aber stetig bröckelnde Wählermehrheit „es so will“! Allerdings ist ihre Entscheidung nicht „frei“, sondern das Ergebnis von Desinformation („Kugel Eis“, „syrische Ärzte, „Hetzjagden“, Relotius etc.) und (mehr oder weniger) sanftem Gruppendruck (Nudging). Niemand ist gerne Außenseiter. Die Lage kippt, wenn man auf Seiten des Noch-Mainstreams „einsam“ wird oder wenn die kognitive Dissonanz zwischen den „Nachrichten“ und der eigenen Erfahrung zu groß wird…
Was genau ist denn mit “Weiter-so” gemeint - ein weiter so mit dem einstigen “Modell-Deutschland” der Schmidt-SPD der 70ziger Jahre, oder ein weiter so bis zur völligen Überforderung des Sozialstaats und des Zusammenbruchs der Ökonomie samt Staatsordnung? Ein “Weiter-so” ist schon deshalb unmöglich, weil wir es mit einer völlig neuartigen geschichtlichen Situation zu tun haben. Der Siegeszug der postnationalistischen, universalistischen Hypermoral - Menschenrechte etc. - hat dazu geführt, dass im wesentlichen ein Kontinent/Staat jetzt glaubt, exklusive Leistungen für potentiell alle Erdbewohner erbringen zu müssen. Begrenzte Ressourcen für eine unbegrenzte Nachfrage. Wer das in Zweifel zieht, kann nur ein Menschenfeind sein.
Zu Punkt 6: Ich habe eine andere Ansicht. Ich denke Deutschland ist verloren. Es geht nicht darum, dass das Land zweigeteilt ist. Es geht darum, dass der eine Teil, der behauptet, die Wahrheit gepachtet zu haben, den anderen Teil bekämpft, beschimpft und eine Terrormiliz (Antifa) auf sie losgelassen hat. Ich sehe z.Z. nicht, dass sich das ändern könnte. Lügen werden immer weiter erzählt, obwohl schon lange als Lüge enttarnt, wie die Chemnitz-Lüge. Und die Opfer des muslimischen Terrors werden nicht als Opfer von diesem Teil der Gesellschaft betrauert. Ganz davon abgesehen, dass nirgendwo ein Einlenken und Umdenken dieser Gutmenschengruppe erkennbar ist. Sie diskutieren nicht einmal mit dem anderen Teil der Gesellschaft. Sie erfinden immer wieder neue Lügen und Halbwahrheiten. Ich sehe nicht, wie das in Deutschland beendet werden könnte und Deutschland eine andere Richtung einschlagen könnte.
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