Warum werden immer wir Konsumenten und Hersteller an den Pranger gestellt? Für die Arbeitsbedingungen sind die Regierungen der Länder zuständig in denen der Kakao oder was auch immer produziert wird!! Wo gehen denn die 400 Dollar plus zum Weltmarktpreis hin??? Bekämpfung der Kinderarbeit?? Vermutlich eher in neue goldene Wasserhähne. Immer die gleiche Leier, zur besten Sendezeit.
In Afrika ist es kein Vergnügen Verdiener in einer größeren Clanfamilie zu sein ! Der Trieb zu mehr Leistung und mehr Geld hält sich in Grenzen. Denn der Verdiener ist gegenüber den Seinen maximal “abgabepflichtig”. Sorgt er nicht dafür, dass andere mitarbeiten und mitverdienen, bleibt ihm womöglich nichts. Auf einer Familienfarm spannt der Boss alles ein, was mithelfen kann. Er ist der Verdiener ! Übrigens, nach 1945 haben die Alten die Jungen zum “Kohlenklau” an die Bahngleise beordert. Das ist normal, wenn es überall mangelt. Und das macht auch Frau Gruber als Bessermensch, wenn der Magen knurrt. Wenn sie denn Kinder hat, die auf fahrende Güterwagen klettern können, was heute bei dicken Kindern Probleme machte.
Es gibt Kinderarbeit und es gibt Kinderarbeit. Die Eine hat mit der Anderen nichts zu tun. Die Eine ist schädlich für die Kinder, die Andere nicht. Sie ist nicht nur nicht schädlich, sie ist unerlässlich für das Überleben der Familie. Sie überfordert die Kinder nicht, sondern hilft ihnen dabei, Verantwortung zu übernehmen, erwachsen zu werden Ein Teil der Gemeinschaft zu werden. Beizutragen. Wichtig auch für die Anderen zu werden und damit ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. Arbeit kann auch Spaß machen. Es kann Freude bereiten, etwas zu lernen. Etwas zu beherrschen. Dieses kann erfüllender sein, als mit dem Handy zu spielen. Mit einem Handy, für dessen Produktion tatsächlich schädliche Kinderarbeit vonnöten war.
Ganz unkritisch ist der kakao anbau in afrika nicht zu sehen. Das Problem ist mE dass die großen schokoladenproduzenten wie nestle, mondoley etc den afrikanern die kakaopreise diktieren können. Und diese marktmacht haben sie einerseits aufgrund ihrer monopol/oligopol stellung und andererseits weil die kakao exportierenden Länder aufgrund ihres Bevölkerungswachstum auf jeden euro aus dem verkauf angewiesen sind. Die länder können es sich einfach nicht leisten ‘nein’ zu sagen bzw höhere preise zu fordern. Sie sind in einer ausweglosen Verhandlungsposition. Ich denke dass ist auch der Grund warum Schokolade in den letzten 60 jahren in deutschen supermärkten kaum bzw nur unterdurchschnittlich teurer geworden ist. Das gleiche gilt für Kaffee.
Mir Schokolade vermiesen oder gar verbieten? Unmöglich! Das müssen sich die Bessermenschen aber nochmal gut überlegen. Mit meinem Konsum ernähre ich mindestens eine Großfamilie in Côte d’Ivoire oder Ghana. -//- Beim TV-Zappen gestern bin ich ganz kurz in einen Beitrag geraten, in dem die Kakaobohnenanzucht gezeigt worden ist. Auch Kinder waren fröhlich und entspannt bei der Arbeit. Das hat mir gleich wieder noch mehr Appetit auf Schokolade gemacht. (Ich trage trotzdem Kleidergröße 38 bei 1,75m; aber ich meide KÄSE jeder Art und faule Sahne stinkenden Fisch…) -//- Danke Herr Seitz, für Ihre immer wieder interessanten Einblicke in den afrikanischen Alltag.
Ein klarer Beitrag, von jemandem, der sich bestens auskennt. Danke dafür, Herr Seitz. Alles, was nicht unter kulturmarxistische Glaubenshoheit fällt, findet eben nicht oder nur am Rande statt. Die armen, moslemischen Rohingya werden zum auserwählten Volk, die armen “Palästinenser” zu Schutzbedürftigen unter der zionistischen Knute Israels erklärt. Eine Christenverfolgung gibt es weder im Orient, noch in Afrika. Welch ein Schindluder mit Kindern, speziell im Kongo getrieben wird, erfährt man aus den “progressiven” Postillen i.d.R. nie. Könnte sich eventuell mit den eigenen Glaubenssätzen beißen. Es gibt halt immer zweierlei Sorten von Opfern.
Ich verbrachte in Kamerun einen 2 monatigen Urlaub und schaute mich mittels Lkws, Bussen und Kleintransportern um. Dabei besuchte ich auch eine Kaffee- und eine Kakaoplantage. DerAutor Volker Seitz beschreibt in seinem Artikel Realitäten, die hier im fernen Deutschland von Gutmenschen völlig verfälscht und linkslastig ideologisiert werden. In Kenia und Tanzania verhielt es sich ebenso, wie von Herrn Seitz beschrieben wird. In Ruanda durfte ich ein echtes Wirtschaftswunder erleben. Nach dem grausamen Völkermord hat sich dieses kleine Land wieder aufgerappelt. Die “Wirtschaft” brummt. Unzählige kleine Erdnussfarmen (Familienbetriebe) exportieren über Genossenschaften ihre Produkte nach Europa. Überall schrauben Kinder in familiären Fahrrad- und KFZ Werkstätten. Wohlstandsflüchtlinge aus Runda? Fehlanzeige, alle ob Jung oder Alt arbeiten gemeinsam am eigenen Wohlstand und am Aufbau eines neuen Ruanda. In 4 Wochen wurde ich nie angebettelt. Ganz im Gegenteil, gerade die jungen Leute luden mich oft nach Hause ein, um mir, dem Muzungu, ihre Erfolgsgeschichte zu erklären. Ohne die Mitarbeit der Kinder wäre dieser kleine Wohlstand nie zustande gekommen. Übrigens wir heute 60+x Jährigen mussten in unserer Kindheit auch bei der Aussaat und Ernte ran. Damals gabs sogar noch die staatlich verordneten Kartoffelferien. Ich komme seit über 40 Jahren nach Afrika. Von diesen Dummschwätzern und Gutmenschen waren dort wohl die wenigsten vor Ort gewesen und wenn, dann 14 Tage AI im Luxus Resort.
Warum jetzt Schokolade und Kinderarbeit? Ganz einfach, weil die Leute sie gern essen. Da muss man doch etwas Bitter beifügen. “Denn das Schöne ist nur des Schrecklichen Anfang” - wie Rilke wusste. Wir sind wieder wie in den Fünfzigern von vertrockneten moralinsauren Betschwestern umzingelt, nur dass sie heute von links kommen.
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