Ich weiß nicht ob Salzwasser so hilfreich ist, wie Herr Harry Hirsch meint. Es wirkt korrosiv auf die Elektroden. Oder meint er die von Yun Kuang und Kollegen in PNAS veröffentlichte Arbeit vom Februar 2019, in der korrosionsbeständige Elektroden bei der Elektrolyse von Meerwasser verwendet werden? Ich weiß nicht, ob es dazu überhaupt schon eine Pilotanlage gibt. Großtechisch gibt´s das noch nicht. Ich nehme aber an, daß Herr Meins von etablierten! Verfahren ausging. Und ob´s so einfach geht, wie Herr Kuang meint, habe ich auch meine Zweifel (in bestehende Anlagen einbauen und Meerwasser verwenden). In Meerwasser sind nicht nur Elektrolyte enthalten, sondern auch Schwebstoffe, Algen, sonstige Verschmutzungen, Bakterien usw. Also müßte man das Meerwasser erst einmal vorreinigen, um Schlammbildung, Biofilmbildung, korrosive Partikel! usw. zu vermeiden. Ich weiß auch nicht, ob die Anwesenheit kohlenstoffhaltiger Partikel in einer Elektrolyseanlage der große Hit wäre… Also bei der Anwesenheit reinen Sauerstoffs…
“Die Elektrolyse – je nach Typ auch das Solarkraftwerk selbst – benötigt Wasser: 9.000 Liter pro Tonne H2, die ja wohl nur aus ebenfalls noch zu bauenden Meerwasserentsalzungsanlagen sprudeln würden.” Der Energiebedarf der Meerwasserentsalzung kommt noch zusätzlich oben drauf. Was passiert eigentlich, wenn die Spiegel (Parabolrinnen, Heliostaten) und die Photovoltaik mit der Zeit verschmutzten? Da braucht man vermutlich noch mehr Wasser. Für die Erzeugung von Strom aus Wärmeenergie muss zwingend gekühlt werden (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik). Normalerweise wird hierzu relativ kühles Wasser verdampft, deswegen die Kühltürme neben den Kraftwerken. In dem Wikipedia Artikel über das Marokkanische Kraftwerk wird die Kühlung nicht erwähnt. In dem hoch gerühmten spanischen Solar-Kraftwerk Andasol werden nicht erneuerbare Grundwasservorräte für die Kühlung verbraten - die Kühltürme werden im Internet meistens nicht gezeigt, aber sie sind da. ++ Bei dem jämmerlich gescheiterten Projekt “Desertec” wurde die Verschmutzung und die Kühlung auch zum Problem. Mitten in der Sahara, wo man den Strom produzieren wollte, gibt es dummerweise kein Wasser. ++ Es ist nicht damit getan inkompetente Minister zu feuern. Ich bin der Meinung man sollte schon viel weiter unten anfangen das überflüssige, teuere Personal rauszuschmeißen. Und die zahllosen pseudo-wissenschaftlichen Institute, der Steuerzahler finanzieren muss, kann man auch schließen.
@Harry Hirsch: Ihr konstruktiver Verbesserungsvorschlag besteht also darin, gleichzeitig auch noch eine Chlorproduktion einzuplanen….
Afrika ? Erst umständlich Strom aus Sonne gewinnen um ihn dann zu elektrolysieren ? Was für eine Idiotie ! Warum nicht Island ? Primärenergie in Hülle und Fülle um billig und effektiv Wasserstoff zu erzeugen. Daneben eine äusserst günstige geographische Lage die es erlaubt Europa und sogar Teile Nordamerikas zu beliefern. Sind die Isländer die neuen Saudis ?
Die Gefahr durch Wasserstoff wird schon ein bischen hochgespielt. Das ist eine uralte Technologie aus dem vorletzten Jahrhundert. Damals hieß sie Stadtgas, eine Mischung aus 50 % Wasserstoff, 25% Methan und 25 % CO, CO2. Die Gefahr ging hier eindeutig von CO aus und nicht vom Wasserstoff. In jeder Stadt mit halbwegs ein paar tausend Einwohnern, gab es ein Gaswerk und einen dazugehörigen Gastank. Man könnte jederzeit wieder Stadtgas produzieren und in unser weit verzweigtes Erdgasnetz einspeisen. Leider ist die Politik zu sehr auf das Auto und alternative Antriebstechniken fokusiert, als dass sie so eine Möglichkeit ins Auge fassen würde. Vor 20 Jahren hätte ich noch gesagt, dass das Afrikakonzept funktionieren könnte, aber mittlerweile haben sich die Länder dort so zerfleischt dass es kaum noch möglich scheint eine auf jahrzehnte angelegte Technologie einzuführen, schade eigentlich. Ich habe ein uraltes Buch “Energiequellen der Zukunft” (1912 oder so) da wird schon über die Möglichkeit der Energienutzung in Afrika spekuliert z. B. Solarenergie, Aufwindkraftwerke und Gezeitenenergie. Es ist also nichts neues und wird immer mal wieder durchgekaut. Damals hatten sie die technischen Möglichkeiten noch nicht aber die Verhältnisse waren stabil. Heute haben wir die technischen Möglichkeiten aber Afrika geht den Bach runter, ein Trauerspiel.
Danke für diesen aufschlussreichen und erhellenden Beitrag. Der Wahnsinn hört nicht auf! Unsere Regierung zeichnet sich immer wieder dadurch aus, dass sie Ministerien garantiert nicht mit Kompetenz und Fachwissen besetzt, sondern nur nach Partei - und Lobbyinteresse und natürlich Zugehörigkeit zu den entsprechenden gut funktionierenden Netzwerken. Offensichtlich gibt es aber auch keine wissenschaftlichen Berater, die auf die Absurdität dieser Pläne hinweisen, oder man will auch nicht auf sie hören. Alles wie immer, die längst gescheiterte Energiewende wird weiter verfolgt, und sei es noch so aussichtslos! Die Quittung zahlt, so ist es guter Brauch, der Bürger!
Sympathische Frau, die über ihre Ernennung überrascht gewesen sein soll. Merkels fachfremdes Einsetzen von Kräften, die woanders besser wären, hat System und betrifft genauso Herrn Spahn und Frau von der Leyen. Merkel lässt alle Minister durch Unkenntnis und somit Beeinflussbarkeit durch Berater auflaufen. Aber selbst bei schlechter Vorbildung sollte klar sein, dass diese Technik in Ländern, in denen Boko Haram aktiv ist, nichts zu suchen hat, wie Sie schreiben: “birgt das jede Menge sicherheitspolitische Risiken. Die reichen von Drohungen, bestehende Verträge nicht mehr anzuerkennen oder gleich die ganzen Anlagen zu enteignen, bis hin zu Gefährdungen durch islamistische Terroristen, Bürgerkriege, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Nachbarstaaten oder auch Entführungen durch Kriminelle, wie man es aus Nigeria kennt.” Da es im Niger als Statussymbol gelten soll, viele Kinder zu haben, dürften sich die Verhältnisse dort nicht signifikant verbessern.
“Weil bei uns Qualität Tradition hat, nutzen wir die modernste Technik!” Werbung des Hotels ihrer Familie——-heizen die schon mit Wasserstoff ?
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