Volker Seitz / 12.05.2020 / 13:00 / Foto: Seitz / 7 / Seite ausdrucken

Afrika: Schüler fragen, Volker Seitz antwortet (2)

Schüler fragen

Ich gehe von Zeit zu Zeit in Schulen und beantworte Fragen nach dem Alltag von Jugendlichen und ihren Familien in afrikanischen Ländern. In der Regel sind es Schüler in den Jahrgangsstufen 10 bis 12. Überrascht bin ich immer wieder über die vielseitig interessierten Jugendlichen, ihre Ernsthaftigkeit und ihre klugen Fragen. Sie sind meist gut vorbereitet, schlagfertig und zeigen ein wachsendes Interesse an den Geschehnissen auf unserem Nachbarkontinent. Dies ist ein großes Verdienst von engagierten Lehrern, die ein überraschend tiefgehendes Grundwissen vermittelt haben. Einige Antworten sind wegen mehrerer Nachfragen länger ausgefallen. Es sind für mich unterhaltsame und inspirierende Diskussionen. 

Sind Länder arm, weil sie keine Demokratien sind? 

Ich bin überzeugt, dass westliche Demokratien nicht das einzig mögliche politische Modell für Afrika sein müssen. Die großen Sprünge wirtschaftlicher Entwicklung in Ostasien sind nicht von Demokratien geleistet worden, sondern von autoritären Systemen, von Entwicklungsdiktaturen. Dieses Bild spiegelt sich in Ruanda und Äthiopien. Sie gehören zu Ländern mit den deutlichsten Fortschritten. Es liegt dort ein Demokratieverständnis vor, das sich mit den westlichen Staaten nur bedingt deckt. Es liegt an den Afrikanern selbst, demokratische Prozesse einzufordern. Entscheidend ist, dass die Menschen die Kontrolle über ihr eigenes Leben haben. Aber wir sollten selbstbewusst für die weltweite Förderung der Menschenrechte eintreten. 

Was sind die Gründe für die Armut?

Viele Menschen haben – wegen einer fehlenden Ausbildung – kaum Chancen auf ein geregeltes Einkommen und kommen so nicht aus der Armut heraus. 

Vor Jahren, als ich im Niger tätig war, ging mindestens die Hälfte der Menschen in der Hauptstadt Niamey keiner bestimmten Beschäftigung nach, hatte keine beständige Arbeit. Sie verdingten sich als Tagelöhner, trieben mit irgendetwas Handel oder bewachten etwas. Daran hat sich nichts geändert. 

Weniger als 40 Prozent der eingeschulten Kinder im Niger erreichen die letzte Grundschulklasse. In vielen ländlichen Regionen ist es immer noch nicht wichtig, ob jemand lesen und schreiben kann. Die Familie sieht ihren wirtschaftlichen Vorteil eher in vielen Kindern, die in der Landwirtschaft helfen können. Eine große Zahl von Kindern zu ernähren, können sich viele Familien inzwischen aber nicht mehr leisten. 

Nur dort, wo Bildung und Familienplanung für breite Bevölkerungskreise zur politischen Priorität gemacht wurden, wie in den asiatischen Tigerstaaten, ging die Überpopulation zurück und die menschliche Lebensqualität und Leistungsfähigkeit wurde erhöht. Die Armut wurde so in Ruanda, Äthiopien, Botswana, Mauritius verringert.

Protestieren Jugendliche gegen die Ungleichheit und Arbeitslosigkeit?

In der afrikanischen Kultur ist der Gehorsam gegenüber Älteren und Chefs tief verwurzelt. In diesem kulturellen Umfeld war es lange schwierig, gegen den Präsidenten aufzubegehren. Junge Afrikaner möchten aber ihr Leben in die eigenen Hände nehmen und nicht bloße Beobachter des öffentlichen Lebens bleiben. Etwa 60 Prozent der afrikanischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt, wobei das mittlere Alter des Kontinents 19,5 Jahre beträgt. Gleichzeitig liegt das Durchschnittsalter eines afrikanischen Präsidenten (es gibt derzeit nur eine Präsidentin, in Äthiopien) bei 62 Jahren. Diese Regierenden sind nicht repräsentativ für die Menschen, die sie führen, und nicht mit den Realitäten und Vorstellungen der meisten Afrikaner vertraut. In den letzten Jahren haben von Jugendlichen angeführte Proteste unter anderem gegen den Personenkult und Korruption zur Entmachtung der Präsidenten Blaise Campaoré in Burkina Faso und Omar al Bashir im Sudan geführt. Sie waren 27 beziehungsweise 30 Jahre an der Macht. In der Demokratischen Republik Kongo gibt es die Jugendbewegung „La Lucha“. La Lucha agiert gewaltfrei und unterstützt die Idee eines neuen Kongo, zum Beispiel durch Stärkung einer gemeinschaftlichen Opposition und durch den Einsatz für freie Wahlen.

Sind alle Jugendlichen arm? 

Neben unermesslicher Armut gibt es zum Beispiel im Kongo eine reiche, leichtlebige und genusssüchtige Jugend. In der Regel ist es nicht selbst verdientes Geld, sondern die jungen Menschen haben reiche Eltern. Diese Jugendlichen, Kinder von Ministern, Abgeordneten, Geschäftsleuten haben ihre „angesagten“ Clubs, wie die Kwilu Bar im schicken Quartier „La Gombe“ von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Gerne wird eine Flasche Champagner Rosé für 230 US-Dollar bestellt. Die Cocktails mit Kwilu, dem kongolesischen Rum, kosten dagegen „nur“ zwischen 10 und 15 Dollar. Für den Besitzer Albert Mavungo verkehrt in seinem Lokal die „Crème von Kinshasa“. Es sind die Kinder der politischen und wirtschaftlichen „Eliten“, die über Jahrzehnte ein System etabliert haben, das den wenigen an der Spitze viel Reichtum verschafft, wohingegen das Volk in erbärmlichen Verhältnissen leben muss.

Nutzen viele Afrikaner das Internet?

Während die Afrikaner 14 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, stellen sie nur zwei Prozent der Internetnutzer. Es gibt durchaus Netzverbindungen auf dem Kontinent, aber der Zugang ist oft zu langsam und zu teuer. In ländlichen Gebieten gibt es viele Menschen, für die es keine oder nur instabile Internet- und Handyverbindungen gibt. Etwa 700 Millionen Menschen verfügen über keinen Stromanschluss, das ist die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung. Nur Radioempfang ist (mit Batterien) überall möglich. Dennoch kommen durch neue Glasfaserkabel jedes Jahr Millionen Menschen neu ans Netz.

Die Unterschiede zwischen den Staaten sind allerdings groß. In Kenia sowie in Senegal gehen fast 50 Prozent der städtischen Bewohner täglich online. In Uganda suchen die Bauern in Echtzeit das Wetter und die Preise auf den nahen Märkten. 

Allein in Nigeria hat sich zwischen 2015 und 2018 die Zahl der Internetnutzer von 50 Millionen auf 100 Millionen verdoppelt. Selbst als extrem arm geltende Menschen können sich mittlerweile in fast jedem Land Afrikas ein Handy leisten. Es gibt auch schon billige chinesische Smartphones. Jedoch ist der Zugang zu verlässlichen Netzverbindungen das drängendste Problem. Afrika südlich der Sahara ist am schlechtesten versorgt. Dort leben 30 Prozent der Menschen in Regionen, die ohne mobiles Breitband sind. 

Gibt es eine wichtige afrikanische Erfindung?

Eine junge Bevölkerung, eine große Zahl von Menschen ohne Bankkonto und die Reisefreudigkeit haben zu einer Erfindung geführt, mit der man über das Handy Geld über Ländergrenzen hinweg mit ein paar Tastenklicks überweisen kann. 

Die Erfindung wird „M-Pesa“ genannt, wobei „M“ für „mobil“ und „Pesa“ für „Geld“ in Suaheli steht. Es handelt sich um Geldüberweisungen – ohne Internet – per Telefon: Da diese über SMS getätigt werden, ist alles, was man für M-Pesa braucht, ein altmodisches Handy und ein wenig Guthaben, das man damit versenden kann. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Innovation in Kenia zu der mit weitem Abstand populärsten Zahlungsweise durchgesetzt – in dem ostafrikanischen Staat, in dem nur ein Viertel der Bevölkerung über ein Bankkonto verfügt, benutzt sie heute so gut wie jeder Erwachsene. M-Pesa ist auch außerhalb Afrikas erfolgreich. Es wird in Rumänien, Indien, Afghanistan und Fidschi genutzt.

Können wir aus den Naturheilmitteln lernen? 

Die Heilpflanzenforschung kann von der Naturmedizin lernen. Auch die afrikanische Medizin birgt für europäische Ärzte immer wieder Neues. Verbrennungen werden von der Bevölkerung oft mit einem Gemisch aus Honig und getrockneter Baumflechte behandelt. Es funktioniert ausgezeichnet. 

Das Fruchtpulver des Boabab-Baumes setzen traditionelle Heiler bei Darmerkrankungen, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen und Malaria zur Fiebersenkung ein. 

Moringa-Blätter werden in der traditionellen Medizin als wertvolle Heilkräuter geschätzt. Heilende Wirkung bei Hautentzündungen, Bluthochdruck und Blutzucker sind belegt. Die Samen des Moringa-Baumes können verschmutztes Wasser desinfizieren und Trinkwasser herstellen. 

Die afrikanische Teufelskralle (der Name kommt von dem krallenförmigen Aussehen ihrer Früchte), die in Namibia und Südafrika wächst, wird bei der Therapie von Arthrose und Rheuma genutzt. Sie wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. 

Bei Fieber und Erkältungskrankheiten wird in Afrika frischer Ananas-Saft gereicht.

Welchen Einfluss hat Aberglauben auf den Alltag?

Viele Afrikaner tragen am Hals, den Armen, den Haaren und / oder in den Taschen Gris-Gris. Gris-Gris sind Amulette, kleine magische Gegenstände, Fetische, Glücksbringer. Sie gehören ebenso wie einige animistische Rituale zum täglichen Leben wie Hellseherei, Weissagungen, Zauber und Hexerei, die vor bösen Geistern beschützen und gute Geister besänftigen sollen. Wenn etwas Negatives geschieht, also eine rätselhafte Krankheit, ein Unfall oder andere Probleme wie eine vertrocknete Ernte, wird eine Ursache gesucht und meist auch gefunden. Es braucht einen Schuldigen (meiste eine Schuldige) – und was liegt da näher als Hexerei? Besonders Außenseiter, Krüppel, sogar Kinder oder erfolgreiche Menschen sind gefährdet. 

Oft sind es erfolgreiche Frauen, die von Verwandten oder Geschäftskonkurrenten denunziert werden. Andere werden als Hexen gebrandmarkt, damit Verwandte an ihr Erbe kommen. Diese Frauen haben keine andere Wahl als ihre Kinder und ihren Besitz zurückzulassen und zu fliehen. Manchmal müssen die Frauen sogar in abgelegene Hexendörfer ziehen, die es zum Beispiel in Ghana und Sambia gibt. In Ghana schneidet ein Fetisch-Priester einem Huhn den Hals an. Dann wirft er es im hohen Bogen von sich. Verendet das Tier auf dem Bauch, ist dies das endgültige Schuldurteil. Landet das Tier auf dem Rücken, ist die Frau unschuldig. 

Die Sambierin Rungano Nyoni hat sich des Themas angenommen und 2017 mit Unterstützung aus Großbritannien und Frankreich den Spielfilm „I Am Not A Witch“ gedreht. Nach einem kleineren Zwischenfall in ihrem Dorf wird das achtjährige Waisenkind Shula der Hexerei bezichtigt und für schuldig befunden. Sie wird in ein Hexen-Lager in der Wüste verbannt. Mit einem Band wird Shula an einen großen Baum gebunden, und ihr wird gesagt, dass sie sich in eine Ziege verwandeln wird, sollte sie ihre Fesseln durchtrennen. Der Film handelt von Zauberei, Aberglauben und Männerherrschaft, denn Männer entscheiden, welche Frau eine „Hexe“ ist, und ein schändlicher Beamter führt die „Hexe“ Shula als Touristenattraktion vor.

Dies ist der zweite Teil einer fünfteiligen Serie. Übermorgen lesen Sie den dritten Teil.

Teil 1 finden Sie hier.

Teil 3 finden Sie hier.

Teil 4 finden Sie hier.

 

Volker Seitz war von 1965 bis 2008 in verschiedenen Funktionen für das deutsche Auswärtige Amt tätig, zuletzt als Botschafter in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea mit Sitz in Jaunde. Er gehört zum Initiativ-Kreis des Bonner Aufrufs zur Reform der Entwicklungshilfe und ist Autor des Buches „Afrika wird armregiert“. Die aktualisierte und erweiterte Taschenbuchausgabe erschien im September 2018. Drei Nachauflagen folgten 2019 und 2020. Volker Seitz publiziert regelmäßig zum Thema Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika und hält Vorträge.

Foto: Seitz

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Leserpost

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herbert binder / 12.05.2020

Hallo, @ Gerhard Giesemann, der Tenor Ihres Kommentars geht in die total richtige Richtung. “Afrika wir armregiert” und -entwickelt. Der Profiteure sind zu viele - auch und gerade bei uns. Wer und was ist in der Lage, den gordischen Knoten ‘Status quo’ zu zerschlagen?

Volker Seitz / 12.05.2020

12. 05. 2017 „Dossier der Hoffnung: Made in Afrika“ @ Petra Wilhelmi und @ Getraude Wenz : Ich rege an, Sie rufen auf der Achse meinen obigen Artikel auf. M-Pesa habe ich nur als ein wichtiges Beispiel erwähnt, weil das System über Afrika hinaus sehr bekannt geworden ist und öfter in internationalen Medien positiv genannt wird. Die vier außerafrikanischen Länder in denen M-Pesa bislang genutzt wird, habe ich genannt. Es gibt inzwischen zahlreiche erfolgreiche Start ups in Kenia, Südafrika, Nigeria, Ghana, Senegal usw. Meist fehlt es aber an der Unterstützung der jeweiligen Regierungen.

A. Kaltenhauser / 12.05.2020

Ich bin wirklich der Auffassung, dass man die Afrikaner einfach mal selbst machen lassen soll. Mit der dauernden aufmerksamen Beobachtung, ewigen Fürsorge und den immensen Geldgeschenken der Entwicklungshilfe, bewirkt man erfahrungsgemäß nur ungewöhnliches Verhalten. Beispiel: Ein Engländer marschiert, ohne die afrikanischen Verkäufer überhaupt wahrzunehmen, unbehelligt mitten durch diese hindurch. Wirft aber ein ahnungsloser Tourist auch nur einen kurzen Blick auf die ausgestellte Ware, wird dies sofort bemerkt. Helle Aufregung und er ist von lärmenden Verkäufern umringt. Gleiches praktiziert übrigens ein Chef- oder Oberarzt in einem hiesigen Krankenhaus. Natürlich hat er seinen Patienten erkannt. Nimmt er ihn aber bewusst wahr, muß er damit rechnen, dass dieser ihm Fragen zum Heilungsverlauf oder Beschwerden schildert, mit denen er sich gerade eben nicht auseinandersetzen will/kann. Also einfach nicht beachten. Dafür muß man in Afrika eben auch akzeptieren, dass in einer Röntgenpraxis die Verletzten mit ihren Schmerzen an der Wand lehnen, während ihr Boss oder nur das Familienoberhaupt, im bequemen Sessel dabeisitzt. Keiner regt sich darüber auf, nur der Fremde ist “befremdet” ...

Gertraude Wenz / 12.05.2020

Bis jetzt drei Leserbriefe, alle drei klasse und mir aus der Seele gesprochen! @ Petra Wilhelmi: Sie bringen es auf den Punkt! Man fragt sich nur, ob eine völlig andere Arbeitsmentalität so einfach durch Vorbild und Erziehung zu ändern ist. @ giesemann gerhard: Ihre herrlich knallharten von keiner politischen Korrektheit getrübten Kommentare treffen immer den Nagel auf den Kopf! @ herbert binder: Mir ging das Gleiche durch den Kopf, und ich bin genauso pessimistisch wie Sie…

herbert binder / 12.05.2020

“Sie verdingten sich als Tagelöhner, trieben mit irgendetwas Handel oder bewachten etwas”. Nun raten Sie einmal, lieber Herr Seitz, was mir bei diesem Satz durch den Kopf ging. Wäre das zu pessimistisch?

giesemann gerhard / 12.05.2020

Alles ganz prima, solange sie nicht hierher kommen, basta. Sind doch keine kleinen Kinder, denen wir was beibringen müssen. Wir müssen sie aber auch nicht füttern. Wer Versorgungsdarwinismus betreiben will, nach der Melodie: Von meinem Haufen Kindern wird schon das eine oder andere überleben, um mich im Alter zu versorgen, bitte sehr. Wer nichts lernen will, von mir aus. Aber bitte nicht jammern. Schon gar nicht à la “wir sind arm und wir haben viele Kinder - mach was”. Botswana betreibt einen nachhaltigen, hochpreisigen Tourismus, es geht also. Namibia ist auf einem ähnlich guten Weg. Können die mit ihren unglaublichen Naturwundern alle so machen - sofern sie nicht alles versauen durch Dummheit, Überbevölkerung, was weiß ich. Die Europäer als jüdisch-christlich geprägte Länder haben mindestens bis 1945 gebraucht, um halbwegs human zu werden und sich von der großen Schande der 30-jährigen Kriege 1.0 und 2.0 (1618 - 48 und 1914 - 45), zuzüglich zahlreicher anderer Sauereien (die Balkanesen!) zu entfernen - die Afrikaner müssen das bloß noch nach machen. Was wir nicht tun dürfen: Sie so hemmungslos wie bisher zu berauben, die kriminellen Regierungen unterstützen, damit sie für uns die Bevölkerung ausrauben, morden etc.

Petra Wilhelmi / 12.05.2020

Alles gut und schön. Es zeigt aber auch, dass ein Afrika-Bild vermittelt wird, was im Prinzip die Mittelschicht - die es ja auch dort gibt - in den Mittelpunkt stellt. Wenn die Geldüberweisungsmethode das einzige sein soll, was Afrika entwickelt hat, muss ich leider sagen, dass das die das eben nicht wirklich entwickelt haben. Diese Überweisungsmethode gibt es überall auf der Welt, in Asien, Nahost, Iran und anderen muslimischen Ländern und, wie ich lese, eben auch in Afrika. Es ist auch die Überweisungemethode, die Terroristen aus aller Welt mit Vorliebe nutzen. Womit haben den ausländische Investoren, die Unternehmen in Afrika aufbauen und aufbauen wollen, Probleme? Mit einer völlig anderen Arbeitsmentalität als hier in Europa und in Asien. Vieles krankt daran, dass das, was in der Kolonialzeit dort aufgebaut worden ist, niemand pflegt und instand hält. Das wird runtergewirtschaftet, dann stehen gelassen und dann vergammelt es. Oft wird es bewusst stehen gelassen, weil es eben vom “weißen Mann” kommt. Wenn das schon unser ÖR in Dokus bringt, dann wird sicherlich nur von der Spitze des Eisberges berichtet, weil das ja sonst, nach unserem Dogma, rassistisch wäre. Man sollte bei den Kinder beginnen und Einstellungen zur Arbeit und zum Geld verdienen ändern. Wenn Afrika modern werden will hat es dort den größten Nachholebedarf.

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