„Irritiert ist der Autor über die mehrheitlich unkritische und eher positive Einstellung zur deutschen Kolonisierung in Togo.“ Klingt nach einem Masochisten, der sich nach Demütigung sehnt, und nicht verstehen kann, wenn ihm sein Wunsch nach Erniedrigung verweigert wird.
Von klein auf will der Deutsche den Autoritäten gefallen, Eltern, Lehrern, Pfarrern, also liefert er die erwarteten korrekten Bekenntnisse. Völlig unterentwickelt jedoch ist der Sinn für die realen Folgen des eigenen Tuns. – Wer zwanghaft hilft, fördert Unmündigkeit. Wer allen alles gibt, fördert hemmungsloses Wachstum. Wer Kalkutta aufnimmt, macht das eigene Land zu Kalkutta. Für diese grenzenlose Dummheit winken freilich keine Fleißkärtchen und keine Paradiespunkte, sondern höchstens der Darwin Award.
Herr Seitz, man merkt jedem Ihrer Berichte und Abhandlungen an, wie erfahren und zugeneigt Sie den Afrikanern gegenüber sind. Aber es sind diese “Anywheres” aus dem Segment Grill, viel und weitreisender 20 % unserer Gesellschaft, denen teilweise das Finanzamt Dienstreisen ermöglicht, um Ihren persönlichen Kolonialismus auszuleben. Hinfliegen, ansehen, einmischen, da sonst der Reisezweck auch aus Sicht des FA nicht erfüllt ist. Der normale deutsche Reiseweltmeister, als “somewhere” kann da nicht mithalten, versucht es nicht. Grill war da und hat es gemacht, normal. “….dass Kolonien ausgebeutet werden sollten….vielfaches mehr kosteten…..” So kann man wohl auch einer Spur nicht folgen, die sich als Diplomarbeitsthema bestens eignete, nicht mal vor Ort? Meine Vermutung Eisenbahnbau, teure Infrastruktur, die übrigens alle Kolonialmächte errichtet haben, na wie wärs zur Erklärung? Soweit mir bekannt wurde diese Infrastruktur nach Ende der Kolonialzeit funktionierend hinterlassen. Böte es sich nicht an mal exemplarisch an so einem Beispiel, vollständig beschreiben???? Hilfsweise, zum heutigen Zustand, könnte man auf die Sendereihe Eisenbahnromantik vom SWR zurückgreifen. Und der Grill schreibt Tagedieb? Was Bücher so nebenbei über den Autor verraten, immer interessant, da ist Ihre Phraseologie Diagnose sehr gütig. Ich hätte Kolonialismus vermutet, sogar etwas stärker.
Batholomäus Grill schwebt das US-amerikanische Gesellschaftsmodell vor: Dort ist die Kaste der Weißen in Protestanten, Katholiken und Juden unterteilt. Die weißen Katholiken sind in Nordeuropäer (Irren und Deutsche), Romanen (Frankreich, Portugal, Italien, Spanien) sowie Osteuropäer (Kroaten und Polen) sortiert. Unter den Asiaten (die Gelben) stehen die Koreaner auf der untersten Stufe der Hackordnung. Daraus resultiert der wahnsinnige Rassenhass zwischen Koreaner und Schwarzen. Unter den Schwarzen wiederum hassen die Puerto-Ricaner die Haitianer usw. Die Orientalen wiederum hassen die Weißen, weil die Weißen angeblich stinken. Die Weißen wiederum behaupten, das die Schwarzen stinken. Da freuen sich bekannte Drogeriemärkte wie DM-Markt und Rossmann. Alles schön bunt.
Vielen Dank für diese Rezension. Anders als man es von “Andruck” (dlf) kennt, ist es weder ein Verriss noch eine Lobhudelei. Die behutsame Betrachtung einiger problematischer Basisthesen bereichert den Diskurs und greift die Täter-Opfer-Stereotypie an, die in D routiniert dazu missbraucht wird, kostspielige und folgenschwere Fehlinvestitionen der “Entwicklungszusammenarbeit” zu rechtfertigen. Geradezu lächerlich müssen angesichts der schier unermesslichen Probleme in Afrika die in D immer wieder aufkommenden Diskussionen über Straßenumbenennungen erscheinen. Es ist wundersam und bezeichnend, dass die UNO zum aktuellen Rohstoff-Neokolonialismus schweigt. Lieber setzt sie mit Blauhelmen nutzlose Zeichen und fördert/duldet das Weiterso der dysfunktionalen “Entwicklungszuammenarbeit”. Schuld daran haben hysterische Schuldwahnthesen wie jene vom deutschen Herrenmenschen. Was spräche eigentlich dagegen, entwickelte Industriestaaten zu einer besonderen Partnerschaft mit ihren früheren Kolonialgebieten zu verpflichten? Die Weltöffentlichkeit würde aufmerksam darüber wachen, dass sie nicht in neokoloniale Ausbeutung und Kuratel ausarten wird. So können am besten als Vorbild ausstrahlende Entwicklungserfolge auf nationaler Basis erzielt werden. Nur ein Wettbewerb der afrikanischen Nationen ermöglicht echten Fortschritt. Überbevölkerung und Fluchtbereitschaft sind am ehesten durch Einsicht, Bildung, Aufstiegshoffnung und Frieden zu beherrschen.
Danke, Herr Seitz für Ihre Nichtleseempfehlung. Grill äußert sich n. m. M. wie ein postkolonialer Schuldkult-Promoter, der auf seine Art um Vergebung winselt. Sowas brauche ich wirklich nicht.
Die Weltgeschichte war schon immer blutig - je nach Stand der Waffentechnik wurde “optimiert”. Was soll die Änderung von Straßennamen bringen, blinder Aktionismus. Die Migranten sind bis auf wenige Ausnahmen in der EU / Europa chancenlos !
Wir muessen endlich begreifen, dass fuer den Fall die afrikanischen oder islamischen Laender haetten in der Vergangenheit unsere Moeglichkeiten und Waffen gehabt und wir das Oel usw.,koennten wir auf eine total friedliche Weltgechichte zurueckblicken, so nett waeren Die mit uns umgegangen.
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