In dieser Afrika-ABC-Serie werden nicht nur die Probleme des afrikanischen Kontinents prägnant und konzentriert auf den Punkt gebracht sondern parallel die Folgen vor allem der europäischen Entwicklungshilfe schonungslos offengelegt, zum Glück auch durch afrikanische Stimmen selbst. Die Fülle der literarischen und sonstigen Zitate zum Thema findet man sonst kaum. Um einem größeren Kreis von denen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - mit Afrika befassen (auch an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen), diese wichtigen Informationen zukommen zu lassen, sollte die Serie unbedingt in Buchform zusammengefasst werden. Evtl. könnte man darin ergänzend zu den erwähnten afrikanischen Ländern u. a. die heutigen Einwohnerzahlen und diejenigen von 1960 oder 1970 gegenüberstellen.
Die größten Profiteure dieses sozialen Drucks aus überkommenen Stammesgesellschaften sind keineswegs die Afrikaner selbst (das Wort “Sparsamkeit” hat kein Pendant in Afrika), nein, es sind ganz normale Kapitalisten. MoneyGram, Western Union, Hawala-Geldwechsler, Gebrauchtwagenhöker , chinesische Klamottenverkäufer, nicht zu vergessen die Schlepper etc. Die Migranten selbst haben aufgrund des sozialen Zwangs kaum Grund zu arbeiten, denn wofür auch? Ihnen bleibt eh so gut wie nichts.
@Ulla Schneider, zur zweiten Variante, das gibt es auch umgekehrt, s.h. YT:“Cool Mama - Afrika à la Schwabing (Dokumentarfilm, 2017)”.
Man sieht, Herr Seitz, dass viel Herzblut in diesel Serie steckt. Aus eigener Erfahrung - meine Frau kommt aus Nigeria - kann ich die Erwartungshaltung und das Anspruchsdenken an Familienmitglieder, die es geschafft haben ins Ausland zu reisen, nur bestätigen. Bin schon auf die nächsten Teile gespannt!
Eine in Dritte-Welt-Kreisen häufig gehörte Mahnung ist ja, wir sollten nicht so viel über Afrikaner reden, sondern mit Afrikanern. Volker Seitz reagiert mit seiner Reihe darauf in bester Weise: Er lässt von Afrikanern reden!
Erstaunlich Herr Seitz, daß im ersten Absatz stehende gibt es offenbar unter vielfältigen Aspekten. Ich kannte einen sehr gut bezahlten Profi- Fußballspieler, der seine ganze Sippe unterhielt und am Ende der Kariere nichts übrig hatte, was ihn denn zur Heimreise bewog. Die zweite Variante war eine junge Afrikanerin, die sich als - ich weiß gar nicht , wie man das benennen soll - sog. Gesellschafterin bei alten weißen rüstigen und gut situierten Männern verdingte und eine besondere Gabe hatte, deren gut gefülltes Portemonaie mit viel Überedungskunst zu erleichtern. Auch eine Art “Entwicklungshilfe”. Sie schickte es tatsächlich nachhause.
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