‘Wir’ haben mit der Aufklärung, dem aufgeklärten Absolutismus und deren Eliten, mit den Persönlichkeiten von Staatenlenkern wie dem alten Fritz und Bismark insofern einfach großes Glück gehabt, daß sie nach dem katholischen Gotteststaat in Mitteleuropa (Verarmung, Inquisition, Selbstbereicherung, Territorialkriege gegen Königshäuser, mafiöser Ablaßhandel), nach Renaissance, Feudalismus, Reformation, Reformationskriege, Merkantilismus und Absolutismus in eine Phase der Aufklärung geraten sind, wahrscheinlich mehr aus komischen Zufällen, die ihnen von schlauen philosophischen Beratern untergejubelt werden konnten, weil hinter Gier, Intrigen, Machtstreben und der irren Überzeugung gottgewollter Vollkommenheit und Bedeutung dann doch noch Reste von Verstand und Mitgefühl entdeckt werden konnten, sonst hätten sich die Philosphen wohl auch einfach nur in ihren Garten zurückgezogen und den jeweiligen Fürst einen guten (alten weißen) Mann sein lassen. Dann wäre alles immer noch so korrupt, liederlich, durcheinander und verwahrlost wie es in F. d. Großen seinem ‘Politischen Testament von 1750’ (Reclam-Verlag) beschrieben steht. Diese sich über Jahrhunderte hinziehenden Erkenntnisse, daß Menschen ihr Schicksal selber bestimmen können, wie aus festgefahrenden, laufenden Ungerechtigkeiten nachhaltige Gerechtigkeit geformt werden kann, die ganzen Bedingungen, die ein Rechtsstaat braucht ... diese AHA-Effekte stehen Afrika und seinen Eliten offenbar erst noch bevor. Ob man das noch miterlebt? Statistisch soll ich bei meiner ungesunden Lebensweise ja nur noch rund 36 Jahre haben, etwas mehr wie von der Wende bis jetzt :-( Da hoffe ich doch, dieses Jahr in Ruhe in den Urlaub nach Usedom ins ehemalige FDGB-Ferienheim Roter Oktober fahren zu können. Das müssen die in Afrika selber machen, die brauchen Leute wie mich ja nicht. Oder soll Merkel nach Afrika gehen und dort ihre fünfte Amtszeit machen. Ansonsten guter Artikel!
Danke. Das Zitat von Ian Khama erklärt alles. An Schröder, der vor seiner Zeit als Kanzler ein Limit von zwei Legislaturperioden einführen wollte, war es noch besser abzulesen. Es gibt wunderbare Erkenntnisse und Sprüche aus Afrika. Diese Menschen halte ich für intelligent. Sie sind nur anders ausgebildet. Was ihnen heute einen noch größeren Nachteil verschafft, ist das Abstrakte, der Focus auf Mathematik. Aber das Pragmatische, die Verbindung zur Erde, die Beobachtungsgabe, können sehr intelligent machen, übrigens auch klug genug, zu verstehen, wie man mit europäischer Sozialhilfe seine afrikanische Familie durchfüttern kann. Nur das Kapitel mit dem Zusammenhang zwischen etwas mehr Bildung und der Kinderzahl scheint ihnen nicht einzuleuchten. Auch nicht, wie dann Parzellen immer kleiner werden, wie m.E. Jared Diamond am Beispiel Ruanda gut beschrieb.
Afrika kann und muss geholfen werden. Jedoch nicht durch das Verteilen von Hilfsgeldern nach dem Gießkannenprinzip. Korrupte Politiker, welche an Ihren Stuhl kleben, gibt es nicht nur in Afrika. Gezielte Hilfe, zum Beispiel Klein- und Microkredite, um die Wirtschaft zu stimulieren, sind eine Möglichkeit. Leider sind die Voraussetzungen fern jeder pragmatischen Realität, so werden Steuernummer und Gewerbeanmeldung als Bezugskriterium gesehen. Der Aufbau robuster staatlicher Strukturen und effizienter Verwaltung, ein stabiles Rechtssystem würden viel ändern und der Entwicklung afrikanischer Länder zuträglich sein.
Überall auf der Welt und besonders in Afrika prallen unterschiedliche Welten aufeinander. Da gibt es unglaublichen Reichtum von wenigen und unglaublicher Armut von vielen. Und wer einmal zu der privilegierten Gesellschaftsschicht gehört, will natürlich auch dort bleiben und tut alles dafür, auch mit Korruption, Ausbeutung von Menschen der unteren Gesellschaftsschichten, Verbrechen und Kriegstreiberei, um dass so bleibt, oder damit sie noch reicher und mächtiger werden. Und daran krankt der Planet Erde, b.z.w. nicht der Planet Erde sondern die Menschen, die darauf existieren. Absolute Gerechtigkeit wird es wohl niemals geben, aber dass vielleicht 10 % der Menschen alles haben und die Anderen gar nichts bis wenig, ist eigentlich nicht Sinn des Lebens. Zur Zeit wird dieses Bestreben zu maximalem Gewinnstreben für die wenigen extremen Privilegierten dieser Welt, durch den weltweiten sich anbahnenden Sozialismus noch verstärkt werden. Die Ungerechtigkeit wird dadurch noch einmal eine Größenordnung erzielen, die für diese Planeten und ihre Menschen sehr, sehr verhängnisvoll enden wird, wenn dieses Bestreben der wenigen Superreichen und ihren Handlangern, die Regierungen, nicht aufgehalten wird!
Das war ja schon seit langem klar: Afrika, die Urzelle von Korruption und Nepotismus. Und kein Ende absehbar. Unsere Steuergelder werden dort seit einem halben Jahrhundert verteilt. Ergebnis: Null! Halt, Irrtum - Ergebnis: wir sind bankrott!
In der Tat, dies ist ein guter Ansatz: Lasst die nationalen afrikanischen Schriftsteller sprechen ! Diese kennen ihre Realitäten und wissen auch die jeweiligen Machthaber hart zu kritisieren. Hat dies aber auch Folgen, d.h. Folgen in Richtung einer Verbesserung der herrschenden Verhältnisse ? Ich fürchte nein… Ganz bedenklich ist es, wenn ein ehemaliger Präsident (wie Obasanjo) zwar die richtigen Worte findet, dies aber offensichtlich auch keine positiven Folgen hat (wie im Fall Nigeria). Fazit: Afrikanische Staaten sind auch nach 60 Jahren Unabhängigkeit noch weit davon entfernt, sich auf den Weg einer sozialen und nachhaltigen Demokratisierung zu begeben. Dies ist sehr schade, trotz der Milliarden Euro der internationalen “Entwicklungshilfe”.
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