Trotz, oder vielleicht wegen der pausenlosen und immer heftigeren Attacken auf die AfD steigt die Zahl der Mitglieder auf einen Rekordwert.

Nach Angaben von Junge Freiheit hat die Partei Ende 2024 einen neuen Höchststand von 51.560 Mitgliedern erreicht. Gegenüber 2023 ist das ein Mitgliederwachstum von 29 Prozent. Das deckt sich auch mit den steigenden Umfragewerten für die AfD. Das Wachstum bzw. der Rückgang der Mitgliederzahlen der noch jungen Partei (geründet im Jahr 2013) spiegelt auch das politische Klima wieder: Bei der Parteispaltung  2015 ging es zurück, ebenso in den Corona-Jahren, aber seit der Ampelregierung steigen die Mitgliederzahlen deutlich an.

Natürlich spielt auch der Mobilisierungseffekt der bevorstehenden Bundestagswahl eine Rolle. Im Vergleich zu anderen Parteien besteh bei der AfD allerdings immer noch ein Missverhältnis zwischen guten Umfragewerten und relativ wenig Mitgliedern im Vergleich zu anderen Parteien. Die vielen Nachteile einer AfD-Mitgliedschaft, gerade für Berufstätige, und die mangelnde Aussicht auf ein politisches Amt mögen eine Rolle spielen. Dazu kommt, dass es gar nicht so einfach ist, Mitglied der AfD zu werden, da potenzielle Mitglieder erst genau und zeitintensiv auf vorherige disqualifizierende Mitgliedschaften in Parteien und Organisationenuntersucht werden. Dieses gilt bei anderen Parteien in dem Umfang nicht.

Auch andere Parteien verzeichnen einen Zuwachs, vor allem seit dem Bruch der Ampelkoalition im November 2024: Die Grünen haben seither 20.000 Neumitglieder gewonnen und stehen nun auf 150.000 Mitgliedern. Trotz schlechter Umfragewerte stieg auch die Mitgliederzahl Linken um 16 Prozent an auf 58.000, von etwa 50.000 vor einem Jahr. Bei der SPD, traditionell die mitgliederstärkste Partei, liegen noch keine neuen Zahlen vor, aber die Mitgliederzahl geht seit Jahren langsam, aber kontinuierlich zurück und lag zuletzt bei etwa 360.000. Die Union ist mittlerweile die Partei mit den meisten Mitgliedern, allerdings werden CDU und CSU als Einzelparteien gezählt. Die CDU hat nach letzten Angaben (Stand Oktober 2024) 363.381 Mitglieder und die CSU etwa 130.000. Die CDU wies einen geringen Mitgliederzuwachs auf, die CSU einen Rückgang. Die FDP verzeichnete mit der Beteiligung an der Ampelkoalition einen Mitgliederzuwachs, möglicherweise wegen der Aussicht auf Posten, verlor seither allerding wieder nicht nur in den Umfragen, sondern auch in der Mitgliederzahl und steht bei etwa 70.000 Mitgliedern.