Die äthiopische Regierung hat der Rebellengruppe TPLF ein Massaker in der im Norden gelegenen Region Amhara vorgeworfen, meldet zeit.de. Kämpfer der TPLF hätten über hundert junge Einwohner der strategisch wichtigen Stadt Kombolcha regelrecht hingerichtet, habe die Regierung in Addis Abeba mitgeteilt, ohne weitere Details zu nennen. Die TPLF hätte zunächst nicht auf Bitten um eine Stellungnahme reagiert. Ob es sich bei den Getöteten um Kämpfer oder Zivilisten gehandelt habe, sei ebenfalls unklar.
Die Rebellengruppe aus der an Amhara angrenzenden Konfliktregion Tigray hatte am Wochenende bekanntlich die Einnahme von Kombolcha und der nahe gelegenen Stadt Dessie gemeldet. Die Regierung habe noch am Sonntag behauptet, in beiden Städten würde noch gekämpft.
Einwohner aus Kombolcha hätten von heftigen nächtlichen Gefechten an der Stadtgrenze berichtet, die bis in die frühen Montagmorgen andauerten. Einwohner von Dessie seien nicht zu erreichen gewesen. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben von Rebellen und Regierung kaum überprüfen, da die Kommunikation in weiten Teilen unterbrochen und das Gebiet für Journalisten nicht zugänglich sei. Die Verwaltung von Amhara hätte am Sonntag alle Regierungsbehörden angewiesen, ihre reguläre Arbeit einzustellen und alle Energie und Gelder in den von Regierungschef Abiy geforderten Kampf zu stecken, heiße es in Berichten.