Bernhard Lassahn / 26.05.2019 / 06:15 / 41 / Seite ausdrucken

Achtung Rezo, hier kommt Jasinna!

Frauen können es besser. Sie sind klüger, sie haben Charme, sie haben Humor, sie verstehen mehr vom Klima – man muss sie einfach mögen. Es geht nicht anders. Ich bin hingerissen.

Doch ich will nicht verallgemeinern. Liebe zielt auf den einzelnen. Ich will es genauer sagen. Eine einzelne Frau hat ein besseres Video zum Thema gemacht als ein einzelner Mann. Viel besser. Viel, viel besser. Da wir sowieso mit dem Weltmaßstab hantieren, möchte ich sagen: Es liegen Welten dazwischen. 

Hier also – bitte schön – ein Video von JasinnaVergessen Sie das von Rezo.

Ich hatte Jasinna schon aus den Ohren verloren – ihre Stimme kann man natürlich nicht vergessen, das schaffe ich nicht – doch ich hatte schon lange nichts mehr von ihr gehört und sie, ehrlich gesagt, richtig vermisst. Nun ist sie wieder da. 

Nehmen Sie sich die Zeit, sehen Sie sich das Video an. Da erfahren Sie alles, was Sie über Friday for Future und die CO2-Steuer, die „Mutter aller Steuern“, wissen sollten. Wenn es Ihnen auch seltsam vorkommt, dass bei den Klima-Demos immer wieder leise im Hintergrund die Melodie mitklingt: „Deutschland-Deutschland-über-alles“, „Wir-sind-der-Mittelpunkt-der-Welt“, „Wir-müssen-Vorreiter-sein“, „Die-Welt-soll-sich-nach-uns-richten“ … wenn Sie da auch immer wieder einen gewissen Größenwahn, der in der Provinz blüht, heraushören, dann ist das Video genau richtig. 

Es ist auch ein Video, das mit der Politik der CDU abrechnet, ganz so wie der Hit des Vloggers Rezo, das nun kurz vor der Europawahl als Werbefilm für die Grünen sensationelle Verbreitung gefunden hat. Und hinter das sich "70 Youtuber gestellt haben".

Allerdings zeigt Jasinna die Misere an konkreten Beispielen. Wer das Rezo-Video irgendwie gut gefunden hat, aber ernsthaft wissen will, was an der Politik der CDU schlimm ist, und wer nicht mit dem Abstraktionsgrad einer Kinderzeichnung zufrieden ist, der sollte sich Jasinna als Ergänzung ansehen.

Wer außerdem bemerkt hat, was alles an dem Rezo-Video fehlt, was da zu wünschen übrigbleibt, der kriegt ein vollständiges Bild. Der erkennt auch das Unglück der grünen Umweltpolitik, über das Rezo hinweghuscht und um so heftiger auf die CDU eindrischt, um zu vertuschen, dass es bei den Grünen nichts mehr Gutes gibt, sondern nur noch die künstliche Aufregung über das Schlechte der anderen. In Wahrheit wollen die Grünen aber mit der CDU gemeinsam die Sache weiter gegen die Wand fahren. 

Ja, es ist sehr, sehr lang, aber es ist auch sehr, sehr unterhaltsam. Jasinna macht es richtig. Sie geht in die Tiefe und in die Breite, sie hat stets eine Dosis Selbstironie. Jasinna gibt sich naiver, als sie ist. Sie verführt. Sie verführt zum Selberdenken. Es erinnert ein bisschen an die ‚Sendung mit der Maus‘, aber man hat gleich das Gefühl, dass da noch viele andere Tiere im Spiel sind. Jasinna geht den Dingen auf den Grund, sie stellt Zusammenhänge her, bringt wirklich die Welt ins Spiel und reflektiert ständig ihren Erkenntnisprozess – alles gut.

Wenn man dagegen das Video von Rezo, dem Mann mit den blau gefärbten Haaren ansieht, das eine vergleichbar unhöfliche Länge hat, hat man den Eindruck, dass hier einer versucht, ein Video im Stil von Jasinna zu machen und es einfach nicht hinkriegt. Alles, was Jasinna richtig macht, macht er falsch. Die Methoden wirken auf den ersten Blick ähnlich: Es werden Politiker beim Wort genommen und der Dummheit überführt, beide haben diesen betont jugendlichen Duktus. Aber! Aber! Aber!

Ich mache hier einen Punkt, damit meine Empfehlung nicht auch unhöflich lang wird. Sehen Sie selber.

Nachbemerkung (28.05.2019):

Weil Leser andere Videos von Jasinna, um die es aber in diesem Beitrag nicht geht, durchaus berechtigt kritisieren, erlauben wir uns folgende Anmerkung. Achgut.com kann nicht jeden Link und jede Empfehlung bis in die Tiefe daraufhin überprüfen, ob die dahinter stehende Seite oder Person an anderer Stelle Dinge sagt, die nicht mit unserem Selbstverständnis übereinstimmen. Dazu eine Ergänzung von Bernhard Lassahn:

  • Ich weise auf das hin, auf das ich lediglich hinweise. 
  • Ich sage das, was ich sage (schließlich gebe ich mir Mühe). 
  • Ich stelle meine Gedanken zur Diskussion – und bin bereit, mich belehren zu lassen und die Meinung zu ändern.
  • Ich stimme nicht in allen Punkten mit den Meinungen anderer Leute, die diese bei anderen Gelegenheiten vorgetragen haben, überein. 
  • Was andere an anderen Stellen gesagt haben, müssen diejenigen, die sich dazu äußern wollen, mit diesen anderen an den entsprechenden Stellen aushandeln.

 

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E. Albert / 26.05.2019

Klasse Video, vielen Dank! Grüne Ideologie, Idiotie und Heuchelei sauber ausgehebelt. Chapeau! Ich wünsche Jasinna einen ebensolchen Hype, wie Rezo. Die Welt ist eben nicht nur schwarz/weiß und jede Medaille hat nun einmal ZWEI Seiten! Das “gute, grüne Gefühl” wird sich mit erheblichen, irreversiblen Schäden anderswo erkauft. Aber die nachhaltig zerstörte Natur und die ausgebeuteten Menschen sieht man bei uns ja glücklicherweise nicht, da kann man dann ganz bequem von bunten Blümchen, Bienchen & Schmetterlingen schwadronieren und wie toll wir doch die Umwelt schützen! (Übrigens, Frau KGE: die Rotoren der Windräder sorgen nicht nur für Vernichtung von Vögeln und Fledermäusen, sondern sorgen auch für die tonnenweise Vernichtung von Insekten, die in den Rotorblättern verenden - auch von Bienen! Von der Versiegelung der Böden ganz zu schweigen…Aber das passt halt nicht ins grüne Weltbild…Realität kann ganz schön bitter sein…)

Sophie Siemonsen / 26.05.2019

Ich persönlich finde glyphosat ungut. Egal wie angeblich unbedenklich es ist. Das tötet alles was nicht immun gezüchtet wurde. Und tötet damit pflanzendiversität die für Insekten und Vögel wichtig ist.

Frances Johnson / 26.05.2019

Danke, Herr Lassahn, die Hälfte gesehen, der Rest später. Jasinna hat viel Wissen und präsentiert es verständlich. Hervorragendes Video, das reichlich Widersprüche aufzeigt und eine Diktion, die Realitäten umgeht.

Hannes Koormann / 26.05.2019

Danke. Ein wirklich guter Tipp. Die Stunde, die das Video dauert, vergeht wie im Flug und man erfährt viel nützliche Information. Das Ganze ist so unterhaltsam wie faktenreich. Macht allerdings auch ein bisschen traurig, wenn man an die debil hüpfenden Kinder denkt. Die sollten, wenn sie schon nicht zur Schule gehen, das Video schauen. Da lernen sie mehr, als wenn sie Lehrern lauschen, die an Universitäten ausgebildet wurden, in denen Gender-Gaga als Wissenschaft gilt.

Regina Weber / 26.05.2019

Ich arbeite als Diplomchemikerin seit 1990 im Umweltschutz und kann das Video nur empfehlen. Selbst denken hilft.

Andreas Rühl / 26.05.2019

Danke für den Link, war nicht auf meinem Schirm. Nett gemachtes, informatives Video und zuweilen zum Schreien komisch - jedenfalls, wenn man, wie ich, eine zynische Ader hat. Wenn nur 0,04 % der Aussagen in dem Video so wahr sind wie sie plausibel scheinen, stellt sich mir sofort die Haftungsfrage. Es kann nicht angehen, dass die Verrückten, die heute an der Macht sind, diesmal wieder so leicht davonkommen wie der Irre aus Braunau, der Deutschland und Europa in den Untergang gerissen hat, um “die Welt” zu retten. Allerdings gibt es keine Alternative, da mit der AfD auch gleich das Weltbild eben jenes vorgenannten Irren mitgewählt werden muss. Das Traurige an alledem ist natürlich, dass die “sachliche” Auseinandersetzung mit den Gegenargumenten genau so abläuft und sich genau so anhört wie die Antwort des Klimaallwissenden aus Potsdam auf die Ausführungen seines Kollegen aus Israel. “Das ist alles Quatsch”. Der Diskurs wird schlicht verweigert. Allein diese Art, einem Kollegen über den Mund zu fahren, sagt vieles aus über die “Wissenschaftlichkeit” der Klimawandelgläubigen. Ein offener Diskurs ist die Grundbedingung jeder Wissenschaftlichkeit, albern das erwähnen zu müssen. Jede wissenschaftliche Erkenntnis beruht auf der Grundannahme, dass eine These nur dann als bewiesen gilt, wenn alle anderen Erklärungen widerlegt sind. Zu leisten hat diese Arbeit übrigens derjenige, der die These aufstellt. Die andere Vorgehensweise nennt man Scholastik. Dort wird mit großem Aufwand eine These - etwa zur Natur Gottes - “bewiesen” und es ist an den anderen (“Theologen”), mit noch größerem Aufwand die These zu widerlegen. So argumentierte noch ein Luther etwa wenn es um die Gnadenwahl und die Willensfreiheit ging, also um “letzte Wahrheiten”. Die größte Errungenschaft des Menschen - nach Erfindung der Sprache - war aber zu erkennen, dass es nicht nur letzte Wahrheiten nicht gibt, sondern überhaupt keine, das alles “fallibel” ist. Das nennt man gemeinhin “Vernunft”.

Karsten Dörre / 26.05.2019

Beim Thema Klima sind die Messen gesungen. Das Dogma “Klimawandel/Klimarettung” ist gesetzt. Panda, Eisbär und Grönland, Kiribati & Takatuka Island seien unwiderruflich verloren. Irgendein Medium schloss das Thema ab mit dem Hinweis, der Kipppunkt sei schon vollzogen, Diskussionen seien überflüssig. Vermutlich werden als Nächstes auch Wahlen für überflüssig erklärt, weil die Wahlberechtigten alle vier oder fünf Jahre sowieso immer irren.

Hartmut Laun / 26.05.2019

Weil wir hier auch bei den Frauen in der Politik gelandet sind. Hat sich einer die beiden Parlamentsfrauen hinter dem Abgeordneten der AfD mit dessen Grafiken genauer angesehen, in ihre Gesichter geschaut?  Die reinste Verachtung, wie in der Schulklasse der mit den Pickeln, ständig die Versuche den Angeordneten zu unterbrechen und zu disziplinieren. Wie auf den Transitwegen der DDR ,wenn ich als einer aus Berlin-West schon gesehen habe wenn eine DDR-Beamtin in Uniform den Bus betreten wollte, gnadenlos, humorlos, auf ihre Arbeit fixiert, auch wenn sie noch so sehr als Büttel der DDR unterwegs waren.  Die Männer waren da tatsächlich anders.

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