Henryk M. Broder / 06.06.2016 / 08:33 / 3 / Seite ausdrucken

Achtung! Ihr Auto spioniert Sie aus!

Können Sie sich noch an die Aufregung erinnern, als bekannt wurde, dass amerikanische Geheimdienste den Verkehr auf deutschen Datenautobahnen überwachen? Dass sie sogar das Handy der Kanzlerin angezapft haben und genau wissen, wann sie mit wem telefoniert hat? „Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht“, empörte sich Angela Merkel und ließ es auch Präsident Obama in einem – vermutlich abgehörten – Telefongespräch wissen. „Das gilt für jeden Bürger und jede Bürgerin in Deutschland. Dafür bin ich als Bundeskanzlerin auch verantwortlich, das durchzusetzen.“

Das ist noch keine drei Jahre her. Und dass „wir“ den Amis damals, Ende 2013, keinen Krieg erklärt haben, hatte vor allem damit zu tun, dass die Bundeswehr nur bedingt einsatzfähig ist.

Nun warte ich darauf, dass die Kanzlerin wieder das Wort ergreift und das „Ausspähen unter Freunden“ verurteilt. Der ADAC hat gerade eine Untersuchung bekannt gemacht, wonach Pkws „Informationen an die Hersteller“ übermitteln, „ohne dass der Verbraucher (gemeint ist hier der Autofahrer) davon weiß“. Auf diese Weise sammeln die Hersteller „vielfältige Daten, die unter anderem Rückschlüsse auf den technischen Zustand des Pkw oder das Nutzungsprofil des Fahrers zulassen“. Hier geht es weiter.

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 07.06.2016

Und ich bleibe beim alten Mercedes ohne ausspähbare Elektronik, komfortables Fahren mit der Möglichkeit, kleinere Mängelselbst zu beheben, dies ggf. mit relativ preiswerten Ersatzteilen und das ganze auch noch ohne Big Brother und noch viel sicherer ohne die Not, die Hilfe irgend eines in der derzeitigen Politik Aktiven auch nur ansatzweise erbitten zu müssen.

Bertram Scharpf / 06.06.2016

So ganz habe ich jetzt nicht verstanden, ob es Sie stört, oder ob es Ihnen egal ist. Auf jeden Fall kann ich als EDV-Experte drei Dinge zur Diskussion beisteuern. Erstens habe ich noch keinen Diplom-Informatiker kennengelernt, der nur ansatzweise in der Lage wäre, derartige Datenbestände auszuwerten. Zweitens halte ich es für psychologisch nicht möglich, denn wer diese Fähigkeiten besitzt, gibt sich nicht mit solch minderwertigen Aufgaben ab. Drittens schließlich: Wer sich darüber beschwert, daß er abgehört werden könnte, der soll mir erst mal seinen PGP-Schlüssel zeigen, mit dem er seine Netzpost verschlüsselt und signiert.

Karla Kuhn / 06.06.2016

Guten Morgen, ich habe gar kein Auto, ich fahre Rad und meins spitzelt noch nicht.  Das schlimmste bei der Stasi war ja gar nicht die Spitzelei, die Typen hat man ja sofort erkannt, nein, es war die Blödheit der Spitzel.  Nun sind die Spitzel ja durch elektronische ersetzt wurden.  Können die nicht deaktiviert werden? Ich muß mich wirklich mal kundig machen, Sie haben mein Interesse geweckt. Ich denke, dass sich die Autoindustrie nicht entgehen läßt, auch die Ladas und Dacias in absehbarer Zeit mit den Spitzeln auszustatten. Die Datenflut wird uns eines Tages wie ein Tsunami wegfegen.  Dann fangen wir wieder bei Null an und alles wird wieder so, wie in einem Hamsterrad. Übrigens, mein Enkel hat seinen alten Mercedes, der keine Elektronik hat, verkauft, weil er in München zu Fuß schneller ist, als mit dem Auto. Der ist weggegangen wie warme Semmeln.

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