“Health and Safety” - wenn man diese drei Wörter in englischen Zeitungen liest, dann weiß man, dass es eine neue unglaubliche Geschichte über den Regulierungswahnsinn britischer Bürokraten gibt. Wenn Feuerwehrleute nicht mehr auf Leitern klettern können (Absturzgefahr!), Clowns keine Luftballons mehr aufblasen dürfen (Latexallergiegefahr!) oder die Bibel in Krankenhäusern verboten wird (Gefahr der Übertragung von Viren von Patient zu Patient!), dann hat die “Health and Safety”-Polizei wieder einmal zugeschlagen.
Der jüngste Fall: In Portsmouth weigert sich die Müllabfuhr, Müll in Mülltonnen entgegenzunehmen. Die Anwohner wurden angewiesen, ihren Müll in Plastiksäcken an den Straßenrand zu legen. Die Begründung ist selbstverständlich einleuchtend, denn nicht alle Müllwagen verfügen über mechanische Mülltonnenheber, weshalb die Müllmänner die Mülltüten von Hand aus den Tonnen zu heben hätten. Dabei drohe die Gefahr von Rückenschäden - daher die “Health and Safety”-Anweisung.
Nun werden also die Müllsäcke am Straßenrand ihrer Entsorgung harren, wobei natürlich die Gefahr besteht, dass sich Tiere über sie hermachen werden. Dann könnte aus dem bis dahin nur hypothetischen “Health and Safety”-Problem schnell ein ganz praktisches werden.
Ganz untypisch wäre dies freilich nicht, denn mit dem Gesetz der unbeabsichtigten Folgen hat man in Großbritannien durchaus Erfahrung ...