Lieber Herr von Loewenstern, die mir bekannten Italiener halten die Dichter und Denker inzwischen für nicht ganz dicht. Sie sagen es allerdings nicht jedem, weil sie die wenigen Touristen aus Deutschland nicht auch vertreiben wollen.
Vor ein paar Tagen war ich in meiner alten Heimat Lodi in der Lombardei. Dort habe ich mich außer mit meinen ehemaligen Arbeitskollegen mit einem seit langem bekannten Leichenbestatter unterhalten. Der hat für seine Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt, weil ihm durch die kurzzeitige Übersterblichkeit im Frühjahr die Leichen ausgegangen sind.
Ach, übrigens: Wunderschönes Bild.
“Leben Sie. Verlassen Sie Deutschland.” Diese Empfehlung habe ich bereits vorletztes Jahr getroffen. Damals aus anderem Anlass (“Flüchtlingskrise”), aber bereits mit dem deutlichen Gefühl, dass die mediale Verblödung und Obrigkeitshörigkeit der Mehrheit der deutschen Bevölkerung irreversibel ist. Wohin das führen kann, hat die Geschichte gezeigt. Sorry, kein Bedarf.
Dem Autor sei verziehen, dass er unsere Idee plagiiert hat. Anfang September war das bei uns. Und ja, es war sehr, sehr schön. Überwiegend sehr entspannt, allerdings auch dort zu beobachten, wie selbst offenbar Alleinlebende in Ihren Wohnungen (durchs offene Fenster zu beobachten) mit aufgesetzter Maske ihren Alltag lebten. Die Schwärmerei über günstige Preise kann nicht nachvollzogen werden, eher die Besonderheit berichtet werden, dass kleine Klitschen (Beizen sagt man auch) kaum günstiger als veritable und geschmackvoll eingerichtete Restaurants mit hochwertigen Angeboten waren. Das ist ein Phänomen. Sprizz da und dort tatsächlich günstig, aber zu beachten ist, ob das Angebot mit oder ohne Sekt bereitet wird. Bei der beobachteten Menge von Besuchern war das Alltagsleben von einer solchen Qualität, wie ich sie lange nicht mehr wahrgenommen habe. Man hatte den Eindruck, die Venezianer hatten ein Stück weit ihre Stadt zurück. Und die Hoffnung, dass die schwerölbetriebenen Hochhäuser künftig tatsächlich draußen bleiben müssen, wächst.
»Verlassen Sie Deutschland.« würde mir für den Moment ein Glücksgefühl vermitteln. Aber wenn ich wieder zurück muß, kommt der Kater. Nein danke, da bleibe ich lieber hier und bewege mich in den Nischen und unter dem staatlichen Radar. Für einen alten Wolf ist da genügend Raum und Beute. Und wenn ich lese, daß die Italiener noch »disziplinierter« sind als gli tedesci, Madonna, da könnt’ ich ...cocce+n,
Nachtrag zu meinem Kommentar : Sicher kann man Kommentare auf mobilen Geräten absetzen ohne im Home Office zu sein, aber hat man, falls man nicht Pensionär ist, und arbeiten muß/ kann/ will die Zeit dazu ? Heute wurde meine Mülltonne nicht geleert, ach ja, Verdi hat zum Streik im ÖD aufgerufen. Klasse, der ÖD streikt, und Arbeitnehmer im Gaststätten-, Beherbergungs-, Schausteller-und Unterhaltungsgewerbe werden entlassen. Zehntausende Beschäftigte der Automobilindustrie bekommen in den nächsten Monaten ihre Kündigung, und ich soll den vor Überbeschäftigung klagenden beamteten Lehrern Respekt zollen ?
An das Grundgesetz hält sich Exekutive und Legislative schon lange nicht mehr und an Recht und Gesetz muss sich offenkundig sowieso nur noch der dumme Bürger halten, der auch für das Abdrücken der Steuern zuständig ist. Wer es nicht glaubt schaue sich Artikel 8 GG in Verbindung mit Artikel 19 GG und Artikel 1 GG an und erkläre dem staunenden Bürger, wie ein Grundrecht wie die Versammlungsfreiheit (Artikel 8) in Räumlichkeiten, das nun einmal per Gesetz nicht eingeschränkt werden darf (Artikel 19) und an das alle drei Gewalten gebunden sind (Artikel 1), so plötzlich doch eingeschränkt werden kann ohne dass damit das Grundgesetz außer Kraft gesetzt wurde. Einfach unverständlich, dass die Gerichte dies bis jetzt gutieren. Selbst wenn diese Maßnahme sinnvoll und notwendig wäre, kann sie in Deutschland nur als Empfehlung ausgesprochen werden. Alles andere ist ein gewaltsame Änderung der verfassungsmäßigen Ordnung, wenn auch durch die Staatsgewalt. Aber auch die Staatsgewalt ist Gewalt. Paragraph 81 StGB?
Immer dieses Beamtenbashing, egal wohin man sieht: ok, ich bin keine Beamtin, aber ich arbeite in einer vergleichbaren Position und ich arbeite trotz Corona und meine Arbeit wird immer mehr. Ich habe dieses Jahr schon für ca. 9 Tage Überstunden gemacht. Ja, im Garten habe ich auch gewerkelt, aber das doch eher aufgrund der Tatsache, dass wir nicht im Urlaub waren und dass ich dank Homeoffice nun den Arbeitsweg spare, der je nach Verkehrslage mit 1 bis 2 Stunden täglich zu Buche schlägt. Die Zeiten in denen Beamte sich im Dienst gelangweilt haben sind definitiv vorbei, zumindest wenn es sich nicht um Regierungsbeamte handelt. Ich glaube, diese Zeit ist mindestens vorbei, seit ich im Berufsleben stehe. Und was den Reisetip Budapest angeht, so glaube ich, dass man sich den auch auf Wiedervorlage legen muss. Mein letzter Stand zumindest lautete: Ungarn hat die Grenzen seit dem 01.09.2020 komplett dicht gemacht. Nur Ungarn und Besitzer der Wohnkarte kommen rein, und Transitreisende dürfen durchfahren. Aber ansonsten: nix mit Kurzurlaub in Budapest, ich denke 3 Wochen sollte man mindestens einplanen, immerhin schicken die wohl Einreisende auch in 14 Tage in Quarantäne. P.S.: Polizisten sind übrigens auch Beamte, glaube, dass die derzeit nicht gerade an Langeweile leiden. Stichwort Liebig34 und Co.
“Wenn Sie mit Dauermaskierung die Lust am Lustwandeln verlieren, müssen Sie ja nicht sofort hinfahren ... packen Sie die Lagunenstadt einfach fürs Frühjahr auf Wiedervorlage”. Lieber Herr von Loewenstern, Sie waren in Venedig, weshalb Ihnen wahrscheinlich entgangen ist, dass unser aller StarWirrologe Drostradamus beschlossen hat, dass bis Ende 2021 Masken getragen werden müssen, sogar wenn im Frühjahr der Impfstoff da ist! Ich zweifle nicht daran, dass die Obrigkeit sich nur zu gerne davon leiten läßt und, dass die anderen EU-Länder größtenteils mitziehen, wissen wir auch. Also, nichts mit Wiedervorlage im Frühjahr ohne Dauermaskierung!
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