Cora Stephan / 07.05.2016 / 11:39 / Foto: Tim Maxeiner / 4 / Seite ausdrucken

Der deutsche Selbsthass gefährdet Europa

Deutschland im Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende. Ein entspanntes Land. Die grossen Anstrengungen nach 1990 liegen hinter ihm, viel ist gelungen, wenn auch nicht alles. Doch die gute Konjunktur und die anhaltende Produktivität lassen vieles vergessen. Das Land ist ein Land der Älteren, Gesetzteren, und das bekommt ihm gut. Keine Militanz, weder aussen- noch innenpolitisch, vom rechten und linken Rand abgesehen. Im Vergleich mit den europäischen Nachbarn ist Deutschland fremdenfreundlich und «weltoffen», rechte Parteien und Bewegungen sind marginalisiert, und für die Utopie eines geeinten Europa haben seine Bürger (wenn auch mit verhaltenem Grummeln) sogar auf die D-Mark verzichtet. Sie sind hilfsbereit, das Elend anderer rührt sie, Gerechtigkeit geht ihnen über alles, und «Solidarität» lassen sie sich etwas kosten. Deutschland ist im Ausland stetig beliebter geworden, was nur die Deutschen selbst kaum glauben können.

Deutschland soll sich verändern - warum eigentlich?

Doch jetzt sieht es so aus, als ob das Land seine besten Jahre hinter sich hätte. Führende Politiker und Meinungsmacher jedenfalls möchten, dass Deutschland sich verändert, ja sie sehnen dies sogar herbei: Bunter soll es werden, jünger, vielfältiger, weltoffener. Ganz anders eben.

So jedenfalls klang es zu Beginn der «Flüchtlingskrise», die das im Grunde nicht ist, denn es kommen ja nicht überwiegend Schutzsuchende nach Deutschland, sondern Einwanderer. Zur Krise wurde das Ganze auch nicht durch Flüchtlinge, sondern durch ungeregelte und ungehemmte Migration und durch die politische Unfähigkeit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Unterschiedliche Antworten wären verlangt – die Veränderungseuphorie aber unterscheidet nicht.

Die große Veränderungs-Euphorie wird vom Volk wenig geteilt

«Deutschland wird sich durch die Flüchtlingskrise verändern», so Angela Merkel in Sommer 2015, sekundiert von Innenminister Thomas de Maizière. Verändern soll es sich, natürlich, zum Positiven. «Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein», aber «alle müssen sich darauf einlassen und die Veränderungen annehmen», meinte die SPD-Vizechefin, die Flüchtlingsbeauftragte Aydan Özoguz, im September. Und die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, rief noch im November letzten Jahres euphorisch aus: «Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!»

Diese Freude wird von den Deutschen immer weniger geteilt. Warum? Weil sie keine Veränderung wünschen? Oder weil sie nicht glauben können, dass das so ziemlich beste Deutschland, das es je gab, dank überwiegend muslimischen Migranten noch strahlender und schöner wird?

Mit Veränderung kennen wir uns weiss der Himmel aus. Kaum ein Land hat so viel Übung damit – auch Abschied von Deutschland hat seine Bevölkerung mehr als einmal genommen. Vielleicht haben wir sogar eine Art Abschieds-Tick? Der verdankt sich einer Version von Deutschland, die unübertroffen furchtbar war: der Nazizeit 1933 bis 1945. Diesen Kulturbruch verzeihen wir uns bis heute nicht – und viele können ihn sich nicht erklären, ohne gleich die ganze deutsche Geschichte von diesen schlimmen Jahren vereinnahmen zu lassen.

Veränderung immer noch als Vergangenheitsbewältigung?

Kaum ein Land hat so viel Übung in Veränderung damit – Abschied von Deutschland hat seine Bevölkerung mehr als einmal genommen.

In dieser Logik erscheint schon das Kaiserreich nach 1871 als eine Art präfaschistischer Staat, der konsequenterweise den Ersten Weltkrieg als die «Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts» angezettelt, wenn nicht verschuldet habe. Weder das eine noch das andere ist zutreffend. Die Deutschen bestanden mehrheitlich nicht aus Karikaturen wie in Heinrich Manns «Untertan», und sie brauchten auch nicht die Niederlage im Ersten Weltkrieg, um gute Demokraten zu werden. Trotz einem ungerechten Wahlsystem gab es im Deutschen Reich einen überaus lebhaften Parlamentarismus. Bereits seit 1890 erhielt die SPD die meisten Wählerstimmen, im Reichstag löste sie 1912 das Zentrum als stärkste Fraktion ab.

Was hätten die Siegermächte Deutschland also beibringen müssen? Den Verzicht auf die Monarchie? Die Demokratie? Dass eine Monarchie sich gut verträgt mit freien Wahlen und einem starken Parlament, bewies damals nicht zuletzt Grossbritannien.

Den Todesstoß versetzten dem Land die bürgerlichen Eliten

Die Weimarer Republik war ungeliebt, auch, aber nicht nur, weil es in Deutschland zu wenig Demokraten gab. Sie litt an den Radikalen rechts wie links, an einem zaghaften Bürgertum und nicht zuletzt an einer zögernden und zaudernden SPD, die immer noch nicht wusste, ob sie nicht doch lieber für die Revolution war. Den Todesstoss aber versetzten der Republik nicht die Wähler, sondern die bürgerlichen Eliten. Die NSDAP erhielt bei den letzten freien Reichstagswahlen im November 1932 mit 33,1 Prozent weniger Stimmen als bei der Wahl zuvor (und 4,2 Prozentpunkte weniger als SPD und KPD zusammen). Selbst im März 1933, als SPD und KPD bereits von der Hitler-Regierung verfolgt wurden, verfehlte die NSDAP mit 43,9 Prozent die absolute Mehrheit. Das Volk war mit «seinem Führer» nie identisch, und man wusste durchaus nicht schon 1933, wo das alles enden würde

Nein, das Unheil war nicht zwangsläufig; mit Hitler sei es nach einem halben Jahr schon wieder vorbei, glaubten viele. Dass die Juden Deutschland 1933 nicht fluchtartig verliessen, verdankte sich nicht zuletzt ihrer Loyalität zu einem Land, das sie bereits 1871 zu gleichberechtigten Bürgern gemacht hatte. Der Antisemitismus war keine deutsche Spezialität, im Gegenteil. Auch daher rührt das Erschrecken über den Holocaust: Ausgerechnet dem deutschen «Kulturvolk» war so viel abgrundtief böser Vernichtungswille nicht zugetraut worden.

Sind «die Deutschen» 1945 befreit worden? Das kann nur behaupten, wer es für erträglicher hält, unter der Knute Stalins gelandet zu sein, ein Schicksal, das der sowjetisch besetzte Teil Deutschlands mit anderen Völkern teilt, wie etwa den Polen, die im Krieg gegen Hitler einen hohen Preis bezahlten und ihn dennoch verloren.

Mit dem Abschiednehmen kennen wir uns aus

Die Westdeutschen haben nach den Hungerjahren der Nachkriegszeit unzweifelhaft das grosse Los gezogen. Deutschland war keine Gefahr mehr, seine Sicherheit wurde von anderen gewährleistet, man musste und man durfte Pazifist sein. Das alte Trauma des Dreissigjährigen Krieges aber, der grosse Teile des Landes verwüstete, blieb bestehen. Im Falle eines heissen Kriegs zwischen der Sowjetunion und den USA würde ganz Deutschland der Austragungsort einer Schlacht sein, die verbrannte und verseuchte Erde hinterlassen musste. Die Friedensbewegung war ein gesamtdeutsches Phänomen und brachte viele dazu, die DDR milden Blicks als zweiten deutschen Staat zu akzeptieren, schliesslich sah man sich gemeinsam von der Vernichtung bedroht.

Mit Frustration ist zu rechnen, wenn die Versprechen der deutschen Willkommensseligkeit nicht eingelöst werden.

1989 brachte den Abschied von Bundesrepublik und DDR. Auf beiden Seiten gab es welche, die damit nicht einverstanden waren, es war doch nicht alles schlecht gewesen vorher, oder? Die europäischen Nachbarn fürchteten sich mal mehr, mal weniger vor der neuen deutschen Grossmacht und bemühten sich, sie einzuhegen – mit dem Ersatz der D-Mark durch den Euro, womit man Deutschland, so hiess es damals im Elyséepalast, «seine Atombombe» genommen habe.

Kurz: Im Abschiednehmen kennen wir uns aus, mit Veränderungen ebenso. Es gibt also keinen Grund, uns etwas vorzuwerfen, oder?

Vielleicht kriegen wir ja noch die Selbstabschaffung hin

Vielleicht kriegen wir ja auch noch die Sache mit der Selbstabschaffung hin. Wenn man dem britischen Historiker Brendan Simms folgt, tun wir dem Rest der Welt damit einen Gefallen: Noch immer und schon wieder gehe es in Europa um die «deutsche Frage», heute sei es «ein lähmendes politisches Vakuum mitten im Zentrum» Europas. Also weg damit, auf welche Weise auch immer? Nun, Simms bevorzugt die Lösung fortschreitender europäischer Vereinigung. Doch die wird wohl daran scheitern, dass keiner der Nachbarn Deutschlands seine nationalstaatliche Souveränität aufgeben will. Dann bliebe, sofern seine These stimmt, wirklich nur eines: weg mit Deutschland. Sind wir damit nicht bereits auf bestem Weg?

Ein weitgehend entspanntes Land, in dem mehrheitlich Menschen wohnen, die schon aus Altersgründen friedlich sind, hat neuerdings mit einem Problem zu tun, das Gesellschaften seit Menschengedenken zerreisst. Eine Mehrheit der Zugewanderten besteht aus jungen Männern, die weder durch Familie noch durch Arbeit «befriedet» und gebunden sind und deren Religion oder Nationalgefühl nicht zu einem säkularen und wenig national gestimmten Deutschland passt. Mit ihrer Frustration ist zu rechnen, wenn die Versprechen, die sie aus der deutschen Willkommensseligkeit herausgelesen haben, nicht eingelöst werden. Die wenigsten bringen zudem die Voraussetzungen mit, die ihre baldige Integration in den Arbeitsmarkt wahrscheinlich machen – einmal abgesehen davon, dass noch lange unklar sein wird, wer bleiben darf und wer gehen muss, was alle Integrationsbemühungen voreilig oder sinnlos macht. Jung sein allein ist keine hinreichende Qualifikation.

Nebenbei: Den wirklich Hilfsbedürftigen hilft man nicht mit einer Politik, die zum Missbrauch ihrer Generosität geradezu einlädt. Die Push-Faktoren, also das, was Menschen aus ihrer Heimat vertreibt, bleiben bestehen, und der grösste Pull-Faktor, das vergleichsweise bestens ausgestattete soziale Netz Deutschlands, wird dem Ansturm nicht standhalten, sollte es so weitergehen. Radikalliberalen Reformern dürfte diese Veränderung noch am ehesten gefallen: der Abschied vom Sozialstaat.

Bunter heißt keineswegs weltoffener

Was unsere Politiker (mit abnehmendem Enthusiasmus) begrüssen, wird das Land mitnichten weltoffener machen – bunter vielleicht, wenn man blaue Flecken dazurechnet. Die ungeregelte Migration ersetzt keine einzige Veränderung, die das Land tatsächlich braucht, von der 2005 im Wahlprogramm von Angela Merkel versprochenen Steuerreform bis zu einer Rentenreform, die der Tatsache Rechnung trägt, dass Menschen bei anhaltendem Leistungsvermögen immer älter werden. Also ja: Wir brauchen Veränderungen. Aber brauchen wir welche, die an die Substanz gehen?

Es gibt sie, die Deutschen mit dem notorischen Selbsthass, die das begrüssen würden. Soll sich Deutschland doch abschaffen – dann gibt es ein Problem weniger. Wirklich? Es ist ein Missverständnis der deutschen Geschichte, das Land auf das dreckige Dutzend Jahre von 1933 bis 1945 zu reduzieren. Und fragen wir doch einfach einmal die Nachbarn, was sie von einem destabilisierten Deutschland mitten in Europa halten. Wäre das bunt und weltoffen? Oder einfach nur brandgefährlich?

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Neuen Zürcher Zeitung. Im März ist bei Kiepenheuer & Witsch von Cora Stephan der Roman «Ab heute heisse ich Margo» erschienen.

 

Foto: Tim Maxeiner

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Ludwig Wauer / 09.05.2016

Ich finde auch Ihre Beiträge interessant und in jedem Falle lesenswert. Nur mit Ihrer These, dass die bürgerlichen Eliten dem Land 1933 den Todesstoß versetzten, bin ich nicht einverstanden. Sie schreiben selbst, dass die NSDAP bei den Wahlen nie so stark war wie SPD und KPD zusammen, und ferner schreiben Sie, dass die SPD damals nicht wusste, ob sie immer noch für die Revolution war. Von daher gab es also in dieser außergewöhnlichen Situation keine Berührungsängste gegenüber der KPD. Ein Zusammengehen der beiden Parteien hätte Hitler verhindert. (Ob damit Deutschland besser gefahren wäre, sei dahingestellt;  das steht auf einem anderen Blatt.) Dass es nicht zu dieser Zusammenarbeit kam, liegt einzig und allein an der KPD. Sie sah in der SPD, den „Sozialfaschisten“, einen ärgeren Feind als die NSDAP.  Selbst als der KPD 1933 von Hitler brutal das Lebenslicht ausgeblasen wurde, erklärte sie in ihrem letzten Schreiben die SPD als ihren Hauptfeind. Genau genommen aber war es Stalin, der die Zusammenarbeit verhinderte. Stalin hatte zu keinem Zeitpunkt die Weltrevolution aus dem Auge verloren, die nach den von Karl Marx „entdeckten historischen Gesetzmäßigkeiten“ unvermeidlich war. Und die Kommunisten wussten damals auch genau, wie das geschieht: Nach ihrer Lehre sind Kriege zwischen kapitalistischen Staaten unvermeidlich. Sie werden übereinander herfallen und sich selbst zerfleischen. Und genau dann kommt die Stunde des „Proletariats“ und errichtet quasi mühelos die neue kommunistische Ordnung in diesen Ländern. Stalin war scharfsinnig genug zu erkennen, dass Hitler Krieg bedeutet und somit der beste Garant für die von den Kommunisten herbeigesehnte Entwicklung war. Bleibt die letzte Frage: Wie konnte Stalin der KPD so sehr seinen Willen aufzwingen? Der Stalinkult, verbunden mit Unfehlbarkeitsanspruch, war damals noch nicht voll ausgeprägt. Etwas Anderes könnte die Erklärung sein:  1928 hatte ein enger Freund Thälmanns in die KPD-Parteikasse gegriffen, und Thälmann sollte aus der Partei ausgeschlossen werden.  Stalins Intervention hatte das verhindert – und Thälmann war spätestens ab diesem Zeitpunkt nur noch der gehorsame Vasall Stalins.

Ralf Pöhling / 09.05.2016

Sehr guter Artikel, Frau Stephan. Warum braucht ein Deutschland, dass längst in Europa aufgegangen und endlich in der westlichen Wertegemeinschaft integriert schien eine solch massiv forcierte Veränderung? Ist es späte Rache der Sozialisten am 3. Reich? Oder ist es vielleicht eher unsere wirtschaftliche Stärke, die anderen ein Dorn im Auge ist? Vermutlich beides. Was jedoch bereits deutlich zu erkennen ist, sind die Auswirkungen: Man versucht dieses Land zu zerteilen und die Stücke des Kuchens an andere zu verteilen. Alles schon mal dagewesen. Und wieder ist es die schwächelnde Mitte der Gesellschaft, die dem Treiben in völliger Naivität zuschaut, bis am Schluss nur noch der Extremismus übrig bleibt, der das Problem mit harter Hand angeht. Das Bürgertum in Deutschland hat es bis heute nicht begriffen: Die Freiheit muss aktiv verteidigt werden, sonst ist sie Geschichte. Ronald Reagan hatte dies erkannt. Zitat: “Freedom is a fragile thing and is never more than one generation away from extinction.”

Karl Gottlieb / 08.05.2016

Wie immer sind Cora Stephans Beiträge eine interessante, lehrreiche Lektüre. Mich irritiert nur ein wenig die unreflektierte Übernahme dieser These vom “Selbsthaß der Deutschen”. Betrachte ich meine Alltagswelt, die Welt der sogenannten “normalen” Leute - Arbeiter, kleine Angestellte, meine Friseuse, Rentner, die nette Frau an der Wursttheke beim Tengelmann usw - so sehe ich niemanden, der von “deutschem Selbsthaß” beseelt wäre. Diese erfreulichen Zeitgenossen wüßten mit diesem Begriff überhaupt nichts anzufangen. Man müßte diesen Begriff, wenn man sich schon darauf einläßt, zumindest gesellschaftlich verorten und wäre dann rasch wieder im rotgrünen Milieu, das seit 40 Jahren den öffentlichen Diskurs beherrscht. Doch bezweifle ich, ob Repräsentanten dieses Milieus - etwa eine Claudia Roth oder Kathring Göring-Eckart - sich selbst hassen. Was als Selbsthaß erscheint, ist vielmehr eine Waffe, ein Instrument zur Delegitimierung des politischen Gegners. Nach wie vor überzeugend erscheint mir die Deutung, die Helmuth Schelsky schon 1976 lieferte: Bei der “Liebe zum Fremden und dem Haß auf das Eigene” geht es um die “Übertragung und Identifizierung der Elendsfronten in die eigene Wirklichkeit, also um die Möglichkeit, die heilsherrschaftlichen Machtansprüche zu Hause dramatisieren und mit einer Wirklichkeit auffüllen zu können, die aus der eigenen Erfahrung von den Mitgliedern der eigenen Gesellschaft nicht erlebt und bestätigt werden kann (Die Arbeit tun die anderen. Opladen 1975, S. 84 f).” Es überrascht nicht, daß auch Künstler gern diese “Wirklichkeitsentwertung” betreiben. Schon Georges Sorel (1847-1922), auf den sich Schelsky ausführlich bezieht, erkannte, das Ziel sei die Errichtung einer auf Heilsutopien gegründeten “Gegenkirche des Laizismus”. Die Akteure “leben am Rande der Produktion; sie beschäftigen sich mit Literatur, Musik, finanziellen Spekulationen; nichts berührt sie, was in der Welt notwendig ist, und ihre Verwegenheit hat denselben Ursprung, wie die so vieler Edelleute im 18. Jahrhundert (Sorel).”

Petra Moldenhauer / 07.05.2016

Gefesselt vom ersten Satz bis zum letzten, das ist mir selten passiert, werte Frau Stephan! Dafür möchte ich mich bedanken- denn ist es nicht faszinierend, wenn man quasi seine eigenen Gedanken schwarz auf weiß lesen kann? Ich bin immer noch darüber erschüttert, dass in einer doch ruhigen und erfolgreichen DEMOKRATIE ad hoc etwas beschlossen wurde- faktisch im Alleingang- was nie wieder rückgängig gemacht werden kann. Selbst, wenn diese unheimliche „Eminenz“ nicht wieder kandidieren wird, um sich höheren, weltumspannenden Aufgaben zu widmen. Das kann auch nicht durch Wahlen abgemildert werden, gut von Ihnen am Beispiel „Den Todesstoß versetzten dem Land die bürgerlichen Eliten“ hergeleitet. Sprachlos gemacht (dank Maas) stehen wir schon wieder vor vollendeten Tatsachen, hoffen naiv auf eine AfD- die aber eifersüchtig erst gar nicht an das Steuerrad gelassen wird. Denken wir nur an die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, wo nicht vom Volk gewollte Konstellationen rasch mit der „heißen Nadel“ genäht wurden. Wo wird das Ende sein?

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