Stefan Frank / 26.06.2020 / 16:00 / Foto: Al Jazeera / 15 / Seite ausdrucken

Abbas-Berater: Koran fordert Tötung von Israelis

Der Koran erlaube und gebiete das Töten von Israelis – das sagt Mahmoud al-Habbash, der Berater von Mahmud Abbas, dem Präsidenten der Autonomiebehörde (PA). Es ist jener al-Habbash, den Abbas auch zum obersten Schariahrichter der PA und zum Vorsitzenden des Hohen Rats für Schariahrecht ernannt hat. Und es sind Mordaufrufe, wie man sie vom IS oder der Hamas erwartet – ausgerechnet aus dem Mund desjenigen, der den vermeintlich „moderaten“ Abbas berät.

Al-Habbash, dessen Entscheidungen in der Palästinensischen Autonomiebehörde oberstes Gebot sind und befolgt werden müssen, ist kein unbeschriebenes Blatt. Er erklärte schon einmal im Fernsehen der PA, in welchen Fällen ein Mann seine Ehefrau schlagen dürfe (bei „Ungehorsam“), und im Frühjahr 2016 behauptete er, die Vorfahren der Palästinenser hätten Jerusalem erbaut:

„Sie [die Juden] sind Diebe, die das Land gestohlen haben, und die auch die Geschichte stehlen wollen. Aber die Geschichte kann sich nicht ändern, und sie kann nicht gefälscht werden. Die Fakten legen Zeugnis von ihr ab.

Wir waren während der letzten 5000 Jahre hier und haben dieses Land nicht verlassen. Wir haben das Land nicht verlassen. Unsere Vorväter sind die monotheistischen Kanaaniter und Jebusiter. Sie sind diejenigen, die Jerusalem erbaut haben, noch bevor Abraham auch nur im Lande war.“

Dabei berief sich al-Habbash ironischerweise auf zwei Volksstämme, deren Existenz im Altertum durch nichts anderes belegt ist als durch die jüdische Bibel, das Alte Testament. 2018 sagte al-Habbash, die Juden hätten „keinerlei Bezug zu Jerusalem“, solche Behauptungen seien ein „imperialistischer Mythos“.

Lektion im PA-Fernsehen

Die Äußerung über das Töten von Israelis machte al-Habbash bei einer religiösen Lektion im offiziellen PA-Fernsehen, aus der sie die Medienbeobachtungsgruppe Palestinian Media Watch ins Englische übersetzt hat.

Laut PMW zitierte Al-Habbash aus dem Koran: „Töte sie“ und definierte dann, wer es sei, der getötet werden solle. Menschen, sagte er zunächst, sollten „nicht ohne Grund“ getötet werden, egal ob es sich um „Muslime, Ungläubige, Götzenanbeter oder Menschen des Buches [Juden und Christen]“ handele. Es gebe jedoch „zehn Übertretungen“, die mit dem Tod bestraft werden müssten.

Obwohl al-Habbash Israel oder Juden nicht namentlich erwähnte, geht dies aus dem Kontext (und der langjährigen Dämonisierung und Verleumdung von Israelis und Juden durch al-Habbash und viele andere PA-Führer) hervor. Zu den Übertretungen zählte al-Habbash:

„Wenn jemand kommt, um mich anzugreifen … mein Zuhause … mein Land … mein Heimatland … mein Eigentum … meine Ehre … meine Familie … eure Existenz … eure Rechte … eure Seelen.“

Was muss dann getan werden?

„Mir ist befohlen, gegen ihn zu kämpfen. Mir ist befohlen, mich ihm entgegenzustellen, mir ist befohlen, gegen ihn Widerstand zu leisten, und ich darf ihn notfalls töten, wie der Prophet [Muhammad] sagte und wie dieser Vers sagt: ‚Und töte sie, wo immer du sie findest.’… Solange sie zielen, darfst du sie bekämpfen und auch töten.“

Während der arabisch-israelische Konflikt in westlichen Medien als ein Streit um Land und Staatlichkeit dargestellt und häufig in eine säkulare Sprache der Menschenrechte gekleidet wird, benutzen viele der arabischen Protagonisten, die gegen Israel kämpfen, ein religiöses Vokabular und sehen sich in einem „heiligen Krieg“ gegen die Juden, die kein Recht hätten, auf „muslimischem“ Land zu leben.

Antisemitische Predigten und Ansprachen

Immer wieder überträgt das offizielle Fernsehen der Palästinensischen Autonomiebehörde religiöse Hetze gegen Juden.

In einer Predigt etwa sagte Scheich Osama al-Tibi von der Taqwa-Moschee in Al-Tira bei Ramallah, Allah habe die Juden in „Affen und Schweine“ verwandelt. Es sei nicht möglich, so al-Tibi, „alle abstoßenden Charaktereigenschaften der Juden aufzuzählen“; sie seien „verflucht“, „tyrannisch“, „feige“ und säten „Zwietracht und Korruption“; sie hätten sich „gegen die Menschheit verschworen“ und würden bei jeder Gelegenheit ihre „Fangzähne fletschen“; ihre „widerwärtigen und schmutzigen Gene“ würden von einer Generation an die nächste weitergegeben, die „Menschheit“ werde „niemals mit ihnen zusammenleben“ können.

Er fügte hinzu, dass der Konflikt zwischen Juden und Muslimen bis zum Tag des Jüngsten Gerichts weitergehen werde; dann würden sich die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche dann die Muslime rufen würden, damit sie die Juden töten.

Die sogenannte „Prophezeiung vom Baum und dem Felsen“ ist ein Hadith, ein Ausspruch, der dem islamischen Propheten Mohammed zugeschrieben wird. Er wird immer wieder von antisemitischen Muslimen zitiert – etwa vom türkischen Präsidenten Erdogan – und findet sich etwa auch in der Charta der Hamas.

Die vermeintlich „gemäßigte“ Fatah und die von ihr kontrollierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) stehen dabei der Hamas in nichts nach. Am 16. September 2015 hielt Mahmud Abbas im offiziellen PA-Fernsehen eine – seither immer wieder ausgestrahlte und von der Fatah über die sozialen Medien verbreitete – Rede, in der er zum „Ribat“, dem religiösen Krieg zur Verteidigung muslimischen Landes, aufrief:

„Die Al-Aqsa-Moschee gehört uns, die Grabeskirche gehört uns. Sie haben kein Recht, sie mit ihren dreckigen Füßen zu beschmutzen. Wir werden ihnen das nicht erlauben, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Jerusalem zu beschützen. …

Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde. Es ist sauberes und reines Blut, Blut, das für Allah vergossen wurde, so Allah es will. Jeder Märtyrer wird das Paradies erreichen, und jeder Verwundete wird von Allah belohnt werden.“

Wie man sieht, deckt sich die mörderische Weltanschauung von Abbas mit der seines religiösen Beraters – was ja natürlich auch zu erwarten ist.

Göttliches Gesetz

Auch die Kompromisslosigkeit und Ablehnung von Frieden mit den Juden hat al-Habbash zum religiösen Dogma erklärt. Im Oktober 2014 sagte er, „laut islamischem Schariahrecht“ sei

„das gesamte Land Palästina Waqf (eine unveräußerliche Schenkung Allahs an die Muslime; S.F.) und gesegnetes Land, und es ist verboten, auch nur einen Millimeter davon zu verkaufen, das Eigentum daran abzugeben oder dessen Besatzung zu ermöglichen.“

Fragt man, warum es für den arabisch-israelischen Konflikt scheinbar keine Lösung gibt, ist die Antwort klar: Weil geistliche und politische Wortführer wie al-Habbash und Mahmud Abbas es zu Allahs Willen erklärt haben, dass die Juden aus „Palästina“ verschwinden müssen.

Wenn es als Allahs Gesetz gilt, dass man „keinen Millimeter“ Land abgeben darf, sondern vielmehr gegen die Juden Krieg führen muss, wie könnte man dann in etwaigen Friedensverhandlungen plötzlich zu dem gegenteiligen Ergebnis kommen und Kompromisse schließen? Schon Verhandlungen selbst wären demnach ja ein schwerer Verstoß gegen islamisches Recht, ein Affront gegen Allah und alle Muslime.

Wer das täte, wer mit den Israelis über das Land und seine Grenzen verhandeln würde, der gälte Leuten wie al-Habbash und Mahmud Abbas als Verräter, der mit dem Tod zu bestrafen wäre. So, wie einst der ägyptische Präsident Anwar al-Sadat, der ermordet wurde, weil er einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet hatte.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Mena-Watch.

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Leserpost

netiquette:

Dr. R. Möller / 26.06.2020

Herr Frank - Sie haben aber auch gar keinen Humor. Ist doch nur Satire.

Richard Loewe / 26.06.2020

na klar, sagt der Koran, dass alle Nicht-Mohammedaner zu toeten sind, Dafuer beten Glaeubige Mohammedaner jeden Tag 5 Mal. Ganz kleine Korrektur des Artikels: alle Menschen sind von Geburt an Mohammedaner, so auch die, die vor 5000 Jahren im Heiligen Land lebten. Das ist kein Unkenntnis oder Ironie, das ist Teil der Theorie des islam. Weil alle Menschen als Mohammedaner geboren werden, sind Muslime ja so wuetend, wenn sie sich allahs Willen nicht unterwerfen und Juden, Christen, Buddhisten etc. werden oder den islam verlassen. Deswegen ist das die erste Sure des korans und Teil der 5 “Gebete”. So macht auch die Uebersetzung von islam (Unterwerfung unter den Willen allahs) Sinn und so kann man verstehen, warum Mohammeds Juenger darauf bestehen, das islam Frieden bedeutet: wenn alle Menschen sich allah unterworfen haben, herrscht Frieden. Und wer nicht will, muss getoetet werden. Der wichtigste lebende sunnitische Geistliche (Qaradawi), ist deswegen auch so offen und sagt, wenn es die Todesstrafe fuer den Austritt aus dem islam nicht gaebe, gaebe es schon lange keinen islam mehr.

giesemann gerhard / 26.06.2020

Na ja, im Killen der anderen waren die christlichen Herrschaften schon am erfolgreichsten bisher. Auch und gerade, wenn es sich ebenfalls um jeweils andere Christen* handelte. Da hat das Christentum mit seinem Messias gar nichts genützt. Die vom Islam haben hier noch Nachholbedarf, wappnen wir uns. Praise the Lord and pass the ammunition. Ein Anfang ist gemacht am Evros, jetzt müssen wir auch bei denen, die schon da sind sehr genau hinschauen, die Nennung von Beispielen dürfte sich erübrigen, weil bekannt. Wir müssen von denen, die hier sind klar fordern: Bereinigt den Koran von seinen zahlreichen göttlichen Mordbefehlen gegen uns, sonst können wir euch nicht hier behalten. Denn wir wissen, ihr seid regelmäßig nicht in friedlicher Absicht hier, also geht wieder, wir halten euch nicht auf, sondern wir werden euch zwingen, wieder zu verschwinden. “Regelmäßig” im juristischen Sinne, denn es gibt natürlich Ausnahmen, das sind die von euch, die von Islam/Koran/Scharia etc. nichts halten. *Ruanda ist stockkatholisch, was die Jungmänner der einen Ethnie nicht daran hinderte, die Jungmänner der anderen Ethnie zu zerhackstücken. SOWAS haben die Muslime bisher nicht zustande gebracht, die Christen schon. Mehrfach. Man denke nur an die 30-Jährigen 1.0 und 2.0 von 1618- 48 und 1914 - 45

Uwe Schäfer / 26.06.2020

Wunderbar, wie das wegen Auschwitz in der Politik befindliche Maas Männchen und all die anderen Bessermenschen ausblenden können, was die Anhänger der Religion des Friedens allen anderen und besonders den Juden für Liebesdienste angedeihen lassen möchten. Was für schleimige Heuchler uns doch regieren!

Volker Kleinophorst / 26.06.2020

@ S. Frank Na ganz so exklusiv ist der Koran nicht. Er befiehlt die Tötung aller Ungläubigen. Der saudi-arabischen Saleh ibn Fawzan (geb. 1933), Hauptautor der islamischen Lehrpläne: „Sklaverei ist Teil des Islam“ und „Sklaverei ist Teil des Dschihad, und der Dschihad wird solange bleiben, wie es den Islam gibt“. (Stanford University Libaries) Die religiösen Positionen von Imam al-Fawzan sind unter anderem deshalb so bedeutend, da sie durch die Schulbücher, für die er verantwortlich ist, in den Schulunterricht in Saudi-Arabien und in saudischen Auslandsschulen einfließen. (steht sogar in Lügen-Wiki) Al-Fawzan zufolge ist es unmöglich, mit Andersgläubigen freundschaftliche Beziehungen zu führen, da man als Muslim verpflichtet sei, Andersgläubige zu hassen. (islamqa.info). Noch einen? Im Juli 2011 wandte sich al-Fawzan in einer Fatwa gegen Pläne der saudischen Regierung, durch ein Mindestalter die Kinderehen einzuschränken. Al-Fawzan zufolge haben Väter das Recht, ihre Töchter in jedem Alter in die Ehe zu geben, auch wenn diese noch in der Wiege liegen. Die Ehemänner dürften aber erst mit ihnen intim werden, wenn die Mädchen deren Körpergewicht tragen können. (Wall Street Journal) Ein Menschenfreund.

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