Gebäudewirtschaften, Stadtwerke, Häuslebesitzer, Wohnanlagen, Supermarktparkplätze, Ladestationen an der Autobahn .... hin oder her, lässt sich alles irgendwie (mit oder ohne Lastabwurf) lösen - auch das Mittelspannungsnetz lässt sich ausbauen (falls irgendwann mal tatsächlicher Bedarf besteht). Strom kaufen wir ja sowieso schon im Ausland zu (dann bezahlen wir dann eben 1€/kwh) und die Hochspannungsverteilung sollte grundsätzlich nicht da Problem darstellen. Nur was macht man mit den Millionen von Laternenparkern in den Städten? Hängen die sich alle ein Verlängerungskabel aus dem Fenster raus - so aus dem 3. Geschoss quer über den Fußweg bis zum Auto? Falls mal irgend jemand bei der Lancierung dieser E-Auto-Kiste wirklich ganz fest daran geglaubt hat, dass dies funktioniern würde, dann hat jener auch gleich ganz fest beschlossen, dass dies mit einer Einschränkung der Mobiltät der Massen einhergehen werden muss. Und genau so wird es kommen und gelegentlich “blitzt” diese Absicht bei Äußerungen der üblichen Verdächtigen ja auch schon mal auf.
Ich wohne in einer Hamburger Randgemeinde, dem “Speckgürtel” genannten Fluchtwohnort wohlhabender Städter. Seit mehreren Jahren gibt es - zentral an der Hauptstraße gelegen - insgesamt zwei mal zwei Ladestationen, die in die Parkstreifen der Hauptstr. integriert wurden. Während nach Feierabend ständig sämtliche (!) Stellplätze von Anwohnern und Fremdparkern belegt sind, bleiben zuverlässig jeweils zwei mal zwei Stellplätze immer unbesetzt. Frage: Um welche handelt es sich wohl??
Also Fachsimpelei hin oder her, ich weiß nur Eins und zwar ganz pragmatisch: Wenn man sich keinen Individualverkehr (PKW) mehr leisten kann, dann haut man pronto ab, besonders wenn jung und (was) kann. Oder nimmt wenigstens die Beine hoch, wenns nicht mehr bringt, geht nur noch verkürzt in die Maloche und genießt - ganz luxeriös - seine verbleibende unwiederbringliche Lebenszeit. Dritte Möglichkeit, man macht die deutsche Entwicklung mit und bereichert - reist in den Orient, kommt mit Erst- und Zweitfrau wieder (wird ja in Schland jetzt tolleriert) und erzeugt jede Menge Nachwuchs für KiGe und Rente - Geld kommt ja aus dem Automaten. The Winner is…
Lieber Herr Ingenieur, ich fange meine Frage mal so an: britische Propagandaautoren haben kurz vor dem letzten Krieg anlässlich der Annexionen die These aufgestellt, die Deutschen müssten vom “sowohl-als auch” herunterkommen zum “entweder-oder”. Wo wollen denn die Stadtoberen zuzüglich zum privaten E-Auto noch den Strom für die E-Busse, E-Strassenbahnen und E-Bahnen im allgemeinen hernehmen (sowohl-als auch)? Wird es nicht qua harter Physik und nach aller bisherigen Erfahrung doch so sein, dass der Bürgermeister und ein paar staatliche und Kombinats-Direktoren ein E-Auto fahren und der Rest sich in “kollektiven Verkehrsmitteln” E-beglücken lassen muss (entweder-oder)? Insoweit ist vielleicht das Zögern der Stadtwerke eher ein Hinter-dem-Berg-halten?
Wie sich ein Zoe gegenüber einem “stinkenden” Verbrennungsmotor “rentieren” kann, ist mir nicht klar. Ich kann es noch verstehen wenn man die reinen “Spritkosten” rechnet: Wenn der Herr, mit dem Sie telefoniert haben, 200 km mit einem 22 kWh - Akku fährt und dabei nur einmalig 20 min an einer 22 kW Ladesäule nachladen muss, komme ich, rein rechnerisch auf ca. 14,6 kWh/100 km, was jetzt laut kurzer Internetrecherche zwar recht wenig, aber für den Zoe nicht komplett unrealistisch ist. Wesentlich unter 25 Cent kWh bekommt man den Strom nun derzeit nicht, eher ist es teurer. Damit komme ich auf: 14,6 kWh/100km*0,25 Cent/kWh = 3,65 Euro/100 km. Das ist jetzt tatsächlich ziemlich günstig, keine Frage. (Ob ich bei einem “akuten Krankheitsfall” in der Familie Lust hätte, einen 20 min Tankzwischenstop einzulegen ist eine andere Frage. Jeder wie er will). Ich vergleiche mit meinem kleinen Diesel: Ford Ka+; 95 PS; Euro 6d temp; Abmessungen vergleichbar (etwas kleiner), Verbrauch ca. 4,4 Liter/100 km. Beim derzeitigen Dieselpreis von ca. 1,20 Euro/Liter liege ich damit bei: 4,4l/100km*1,20 Euro/Liter = 5,28 Euro/100 km. Wie gesagt: Wenn man so rechnet: Einverstanden. Das ist aber, Verzeihung, eine Milchmädchenrechnung! Die Kosten für die Anschaffung des Zoe (+evtl. Batteriemiete) sind im Vergleich so exorbitant hoch, dass sich das insgesamt nicht rechnen kann. Auch wenn man geringere Kosten aufgrund der einfacher zu wartenden Technik, weniger Steuern, etc. berücksichtigt. Falls mir jemand mit “harten Zahlen” etwas anderes vorrechnet, ich lasse mich gerne überzeugen. Kleine Anmerkung: Den KA+ mit Diesel, einen Kleinwagen mit 4 - Zylinder - Motor, neuester Abgasnorm und nur ca. 1t Masse hat Ford nach nicht mal einem Jahr aus dem Programm genommen. Da war wohl einmal der Druck von Politik und Management Richtung “E” und dann, denke ich mir, gebremstes Interesse bei Kunden in Deutschland. Kein Wunder bei der ganzen Berichterstattung über Diesel.
“Ein Leser hat tatsächlich zwei Renault Zoe! Beide zum Fahren. Falls der eine in der Werkstatt ist, Auch falls eine Zoe unerwartet ausfallen sollte könnte ohne die teure und stinkende Verbrennertechnik vollelektrisch weitergefahren werden. Backup eben.” Donnerwetter, wer hätte das gedacht, dass das so einfach ist. Statt eines Benziners kaufen wir jetzt alle einfach zwei Elektro-Vehikel. Umweltprobleme gelöst!
Wenn ich schon “stinkender Verbrenner” lese…. Auweia. Der bringt mich im Notfall aber auch zum Krankenhaus, ohne das ich mir irgendwo zwanzig Minuten die Beine in den Bauch stehen muss. Was tut man eigentlich in dieser Zeit? Sich Prospekte der Grünen durchlesen und sich gut fühlen, weil man die Welt nicht rettet? Zum Renault fällt mir nur ein: “Gott schütze mich vor hässlichen Frauen und Autos die Franzosen bauen.” ;) Sorry, aber diese ganze E Mobilität hat keinerlei Zukunft. Vielleicht werden die Kisten durch Verbote und planwirtschaftliche Verordnungen ein wenig gepusht, aber mehr wird nicht passieren. Wahrscheinlicher ist das andere Länder irgendwann auf eine gänzlich andere Techologie setzen, die der Markt auch will und man die deutsche Autoindustrie ganz umsonst zu Grabe gestaatlicht hat.
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