@Manni Meier, guten Abend. Kein Englisch -Seminar. Sondern es ging um ‘Sprache, Form und Raum, Gestaltung und Bewegung. Vielen Dank für die Anfrage. Die Seminare hätten Ihnen sicherlich gefallen. Es ist über 20 Jahre her, daß ich das letzte S. gegeben habe. Werner Schmidt schrieb vor langer Zeit darüber. Grundschulkinder mit deren Eltern. - Die Lütten bringen alles mit. Zuhören,Beobachten, Machen. Akzeptieren - Achten, Beraten und Rat annehmen. Sichtweisen betrachten , nicht überzeugen…...Selbstwert zur Selbstwirksamkeit werden lassen.Eigentlich ist das doch sehr demokratisch.—Vielleicht, wenn dieses Land noch einmal Boden unter die Füße bekommen sollte oder würde, wage ich es wieder, den Kindern zuliebe. MfG.
Die Gnade der späten Geburt. Wie schwer muss es sein, heute Eltern kleinerer Kinder zu sein. Einerseits will man sie nicht in Konflikt mit ihrem schulischen Umfeld bringen, andererseits will man sie nicht unwidersprochen der Indoktrination überlassen. Außerdem möchte man sie vor der Übernahme durch verschiedenste Medien schützen. Meine Güte, was für eine Herkulesaufgabe.
Liebe Leute, man kann doch nicht einerseits darüber klagen, dass „die heutige Jugend nicht leistungsbereit und ausbildungsfähig“ sei und andererseits den „Leistungsdruck“ kritisieren. Sowohl Schulkinder, als auch Heranwachsende als Lehrlinge oder Studenten (schxx auf die p.c. Bezeichnungen!) und auch nicht immer deren Eltern können 100%ig einschätzen, was der Nachwuchs für seinen weiteren Bildungsweg wirklich braucht. Und ja, da sind auch Bildungsinhalte dabei, die man nicht so mag, na und? Unser „bestgehasstes“ Fach im Vorklinischen Medizinstudium war die Biochemie. Erst im späteren beruflichen Werdegang wurde uns klar, welche biochemischen Grundkenntnisse essentiell für den Arztalltag und welche nur Hobby des Profs. waren. Sicher ist an Lehrplänen und Kursen in der Schule einiges diskutabel. Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit formaler Bildungsabschlüsse, es sei denn, man macht in irgendwelchen steuerfinanzierten Stiftungen, NGO und sonstigen Projekten irgendwelche Bullshitjobs. Nicht einmal jeder erfolgreiche Abschluss eines Studiums führt dazu, seinen Lebensunterhalt mit dem Erlernten bestreiten zu können, s. Mediävistik, Ägyptologie, Kulturwissenschaften, von Gender Studies ganz zu schweigen. In der DDR wollte keiner, der bei Sinnen war, Marxismus-Leninismus oder Journalistik studieren; selbst die „reine Physik“ war für die große Masse der Absolventen eine brotlose Kunst. Vielleicht sollte der Autor seinem Sohn doch vermitteln, dass man auch um Dinge, die einen anko… mitunter nicht herum kommt. Die Lebensgeschichte meines Vaters war mir Abschreckung genug, mich in der Schule etwas mehr zusammenzureißen, mit kaltem Arsch auf Baustellen, während er bei geringfügig mehr schulischer Anstrengung hätte im weißen Kittel im Büro am Zeichenbrett stehen können, anschließend die harten Jahre als Hilfsarbeiter, um sich doch noch ein Ingenieurstudium finanzieren und endlich eine seinen Fähigkeiten entsprechend entlohnte Arbeit finden zu können.
Sehr geehrter Herr Quencher, Ihr Sohn hat Glück gehabt, dass er so einen Vater abbekommen hat. Bleiben Sie Ihrer Linie treu. Allah ist mit den Standhaften, wie einmal ein Buchtitel von Scholl-Latour hieß. Es ist sehr schön zu lesen, wie Sie sich um Ihr Kind kümmern und wie Ihr Kind seine eigenen Interessen entwickeln kann. Seit der 10. Klasse habe ich in den allermeisten Jahren meines Lebens immer nebenher Nachhilfe gegeben und wenn es zur Not am Sonntag war, weil ich unter der Woche arbeiten musste. Das Ganze hat den Riesenvorteil, dass man über die Jahrzehnte einen sehr guten Überblick über die Entwicklung der Schulen und der Schüler hat, da ich schon von der 1. Klasse bis zur Oberstufe alles an Schülern hatte. Ich habe zur Zeit eine 12-Jährige Nachhilfeschülerin. Wie viele meiner Nachhilfeschüler hat sie ein schlechtes Langzeitgedächtnis und ein noch schlechteres Kurzzeitgedächtnis. Ich weiß auch, woran das liegt. Somit mein Tipp an Sie: Passen Sie unbedingt auf, dass Ihre Kinder nicht zu oft Computerspiele spielen und stundenlang im Internet verbringen. Für die Hirne der Kinder ist das “Gift”. Sie können sich immer schlechter konzentrieren und vergessen alles wie Alzheimerkranke. Bei manchen Kindern reißen ganze Zeitblöcke aus der Erinnerung.
Wenn die Bücher falsch sind, müssen die richtigen her, denn ohne Sprache in Wort aber auch Schrift gibt es keine Bildung, jedenfalls keine hinreichende für eine Wissensgesellschaft, die Basis von Wohlstand und Zufriedenheit. Mein Vorschlag aus dem Stehgreif: Jeder Schüler bringt pro Jahrgang sein Lieblingsbuch in den Unterricht mit oder auch nur -thema ein, zu dem dann das passende beschafft wird. Wenn aus allen auch nur zum Teil gemeinsam behandelt wird, ist das Interesse selbst für den gekürzten Umgang mit der Zwangslektüre geweckt.
Lieber Herr Quencher, Steine sind wichtig, glauben sie mir. Und möglicherweise sucht ihr Sohn ja auch gerade nichts weniger als den Stein der Weisen. Würde mich nicht wundern. Das Staunen ist der passendste mentale Zustand, der zur Erkenntnis führt. Der glückliche, aufregende und spannende Weg, den man als Staunender nur als Mensch gehen kann, wird uns immer in den Zustand höchster Freude versetzen, denn wir ahnen, dass schon im Begreifen im sinnlichen Erleben die Erkenntnis steckt. Wir sind als Menschen dazu geboren, auf den Wegen zu den Erkenntnissen jauchzend Freude zu empfinden…. Und was für Gefühle, Praktiken, Manipulationstechniken müssen stattdessen in der Schule die Kinder heutzutage ertragen? Lernen sie dort, ihrem angeborenen Drang zum Staunen zu vertrauen und ins Erwachsenensein zu transportieren? Geht es überhaupt in der Schule noch ums Begreifen und etwas Anfassen und um Neugier`? Die Neugier, das ist das Fatale heute, wird mit den Computern im Erstimpuls befriedigt an der Oberfläche. Das große Staunen auf dem Weg zur Erkenntnis wird da emotional allerdings nur simuliert, emotional virtualisert, könnte man auch sagen…. Dabei gibt es in Wahrheit kaum etwas wichtigeres als Steine zu bestaunen.
Wenn mich Freunde die verreisten fragten, ob und was sie mir mitbringen sollen, habe ich immer um einen Stein gebeten. Ich kann Ihren Sohn gut verstehen. Wohlan…
Man liest und hört ja aus China, Südkorea und Anderen, dass die Kinder in einem Leistungsdruck stehen und 13 bis 15 Stunden am Tag lernen müssen. Keine Freizeit. ich wage es nicht das endgültig zu beurteilen oder gar zu verurteilen, frage mich aber schon was für seelische Krüppel da bei solcher “Kindheit” entstehen könnten.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.