@Götz Machanek: “kritischer Diskursteilnehmer und konstruktive Stimme” - Das wären die früher vom Ostblock “konstruktive Kräfte” genannten Hilfswilligen im Westen, die das Parteichinesisch des Ostens übernahmen oder wenigstens die vorgebenen Propagandatopics in normal-westliche Sprachformen kleideten? Etwa wie Merkels Vater von der CFK? Was stört Sie an den von Ihnen zitierten Beschreibungen? Wie soll man Putins Günstlinge (selbst seinen Judotrainer machte er zum Dollar-Milliardär) devot-korrekt bezeichnen? Sind Ihnen die massiven atomaren Drohungen Rußlands in den letzten Jahren entgangen, gegen die Selenskys unbeholfenes Gerede lächerlich ist? Die seit Kriegsanfang von Hilfe für das angegriffene Land abschrecken sollen? Oder haben Sie den Streit verpaßt um den “Heiligen Krieg”, der erst vor kurzem zu einer Schießerei unter russischen Rekruten führte? (Weil für die Moslem eben Heiliger Krieg Jihad ist, worauf der Kommandeur Allah lächerlich machte usw.) - Na ja, Kadyrow ist natürlich kein erfreuliches Thema für Putins Freunde im Ausland. Daher wohl die relative Ruhe hier heute, von “What about Selensky” abgesehen. Ja, der hat doch in Kiew die größte Synagoge Europas gebaut - analog zur größten Moschee in Grosny. Ach nein, hat er nicht… Und so könnte man den Vergleich gern fortsetzen - wenn es ernstlich darum ginge. Statt nur um “what about”.
Was in Russland läuft ist nicht Ursache sondern Wirkung. Nicht Actio sondern Reactio. Im Westen versteht das keiner, weil wir es hier von vornherein falsch machen oder nicht konsequent genug sind. Ich weiß ganz genau wovon ich hier schreibe. Es gibt verschiedene Methoden, wie man mit dem von der französischen Regierung absolut korrekt als “islamischen Separatismus” bezeichneten Phänomen umgeht: Man kann mit derartigen staatsfeindliche Auswüchsen umgehen, indem man diese vom Ausland gesteuerten Interessen im eigenen Land brachial umerzieht, sie überaus geschickt ins eigene System zurücksteuert, sie knallhart einknastet, einmauert und im Extremfall ausknippst, oder als konsequenteste Variante: sie sogar komplett vertreibt und aus dem Land heraushält. Kombinierte Varianten sind möglich. Wer ein bisschen Grips im Kopf hat, kann zu den gerade genannten Varianten die verschiedenen Nationen ausmachen, die das jeweils so praktizieren. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Was man hingegen nicht tun sollte ist, diesen Interessen einfach die Tür zu öffnen und sie über den Handel zum mitmachen einzuladen, denn dann knappsen die sie sich ein Stück Land nach dem anderen ab und übernehmen am Ende die ganze Welt. Wandel durch Handel funktioniert nicht. Die Kritik an Russland und China oder auch Israel bezüglich des Umgangs mit dem Islam ist dumm. Sie kommt von denen, die es selbst falsch machen und deshalb am Ende verlieren werden. Der Islam ist weder eine chinesische noch eine russische noch eine römische noch eine jüdische und auch keine germanische Religion. Sie ist eine arabische. Und nur dort gehört sie hin. Nach Arabien. Wenn wir dieser Religion hier die Tür aufmachen, muss mit ihr entsprechend umgegangen werden, sonst geht sie mit uns um. Die möglichen Ansätze dafür habe ich genannt. Entweder wir tun etwas oder wir werden das Spiel verlieren. Die Russen haben das Spiel hingegen schon gewonnen. Die Russen haben exzellente Schachspieler.
@Jäckel: Sie wissen doch selber genau, daß uns “Putins Krieg” als der einzige verbrecherische Angriffskrieg der Neuzeit verkauft wird, was so weit geht, daß unter Verstoß gegen die grundgesetzliche Meinungsfreiheit schon gelinde Gegenansichten inzwischen quasi wie die Holocaustleugnung strafrechtlich belangt werden können. Daran, daß es an dieser zusammen mit Kiew, welches Regierungskritiker und erst recht angebliche Kollaboranten bis hin zu Liquidierungen verfolgt, vorgenommenen Verabsolutierung berechtigte Zweifel gibt, allein schon von der Timeline her, muß hier immer wieder erinnert werden. Was Sie als Whataboutism ansehen, wie die Erinnerung an den Jugoslawienkrieg ist ebenfalls angebracht, belegt es doch die inzwischen verordneten Doppelstandards. Der Sturm im BRD-Blätterwald über die NATO- und US-Kampagnen hielt sich jedenfalls zuletzt ziemlich in Grenzen. Und wenn Sie es abstoßender brauchen als letztlich wohl in Serbien, dann werden Sie bei den Kampagnen im Irak, Afghanistan Libyen und Syrien fündig, wo auch die Gefolgsleute des Westens genügend viele Gegner abgeschlachtet haben. Um es klar zu stellen: damit sind Greueltatem der Tschetschenen nicht gerechtfertigt, wobei diese allerdings in den Städten des Donbaß als Befreier begrüßt wurden. Korrekt gewesen wäre auch der Hinweis, daß das Tschetschenien von heute nicht mehr viel mit dem der Bürgerkriegszeit zu tun hat. So ist etwa Grosnij sauberer und sicherer als viele westliche Großstädte.
@Ausländer: zum Zeitpunkt des NATO-Jugoslawienkrieges regierte halt Jelzin in der Rußländischen Föderation. Die Armutsquote ereichte unter dem 40%, und der Ausverkauf vor allem der Rohstoffindustrie nahm Fahrt auf. Beides hat Putin umgekehrt und Europa die Kooperation angeboten. Nun raten Sie mal, wem das nicht gefiel! Offen bleiben muß, inwieweit Putin in seinen späteren Amtstzeiten “imperial rückfällig” wurde oder erst dazu gemacht. Auch ob Sie sich mit Ihren m.E. ziemlich einseitigen Betrachtungen des Ukrainekonflikts irren, oder auch mit Heinsohn darüber, was “die” Russen bewegt, wird die Zukunft zeigen. Ich setze erst einmal auf eine Klatsche für Biden nächsten Dienstag. Eine dann wahrscheinlichere Verhandlungslösung wird letztlich den Rücktritt sowohl Putins als auch Selenskijs bedeuten müssen. Hochgardig mafiöse Rehierungen wie die im Donbaß oder auch in Tschetschenien können auch nicht beliebig lange weiter bestehen. Vielleicht, daß wir hier mal einigermaßen d’accord sind. Für die BRD, ihre Bürger und Industrie, deren größte Abwracker bekanntlich in der Berliner Regierung sitzen, wird die Abwärtsspirale auch in einem Frieden weitergehen. “Wir” dürfen dann nämlich die wohl 500 Tsd.” Nun-bleiben-sie-halt-erstmal-hier” - Ukrainer unterhalten, bis ihnen der zu wohl 30-50% von hier bezahlte Wiederaufbau ihres Heimatlandes dann mal zusagt.
@Sabine Schönfeld / 03.11.2022 - “(...) Trotzdem gehe ich weiterhin davon aus, dass es den Ukraine-Krieg ohne Einmischung von USA, EU und letztlich auch Deutschland wahrscheinlich nicht gegeben hätte, ein weiterer großartiger “Erfolg” der westlichen Mächte, so wie sonst auch. (...)”—- Na klar! Und ohne kurze Röcke hätte es “wahrscheinlich” Millionen von Vergewaltigungen “nicht gegeben”! Und wenn Sie jetzt noch an die Vorteile des Hijabs oder ganz besonders der Burka denken ... ... Und wenn man ohne Waffen Frieden schafft, dann gibt es bald überhaupt keinen Krieg mehr! Ihre Verrenkungen für Ihren Posterboy ... ...
Ein eifriger Aktienjäger findet Passendes derzeit nicht nur in der Rüstungsindustrie sondern auch in der boomenden PMC Branche der Private Military Companies. Die Militärfirmen liefern schließlich Dienstleistungen von militärischen Einsätzen bis zu Operationen der anderen Art im Auftrag von Regierungen & Geheimdiensten, bezahlen ihre Söldner (“Contractors”) üppig (bis zu 2000 Dollar pro Einsatztag) und tummeln sich seit Jahren auch in der Ukraine auftragsgemäß für den Wertewesten oder so ähnlich. Constellis Holdings (mit ehemals Blackwater, Academi), DynCorp International, Allied Universal (mit G4S), Global Strategies Group und wie sie alle heißen, mit einschlägigen Einsätzen vom Irak über Jugoslawien bis Afghanistan, um nur drei zu nennen, stets unterm Schweigegebot ihrer Auftraggeber und wohl auch der Schreibtisch-Bellizisten.
...Wie weit er letztlich gehen wird, hängt einzig vom weiteren Kriegsverlauf ab… Zitat Wikipedia zur F 35: Am 27. Februar 2022 erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Rede im Bundestag zum Krieg in der Ukraine, dass Deutschland zusammen mit Frankreich und weiteren Partnern einen eigenen Nachfolger für den Panavia Tornado entwickeln wollte, dass aber in der Zwischenzeit die F-35 in Betracht komme, um Deutschlands Fähigkeiten im Bereich der nuklearen Teilhabe weiterhin zu ermöglichen… Scholz rechnet also mit dem Einsatz von Atomwaffen? Den Bau von Kernkraftwerken mit Frankreich plant er nicht. Zu gefährlich.
Osthold über Kadyrow: “Nicht mehr Professionalismus, sondern bedingungslose Loyalität sind gefragt.” Haben wir ein Glück, dass das in Deutschland völlig anders ist.
Ich bin ja Anhänger und auch Wähler der Bayernpartei, weil ich mehr Autonomie für mein Land möchte. Die ist ähnlich liberal und konservativ wie die AfD, nur traditioneller und ohne krasse Rechtsausleger von denen die AfD ja einige hat. Die BP unterstützt auch die katalonischen und schottischen Unabhängigkeitsparteien, sogar obwohl das überwiegend Linke sind. Warum ich das hier schreibe ? Die Tschetschenen müssten eigentlich die Ukraine in ihrem Freiheitskampf unterstützen und nicht die imperialistischen Reußen. Auch die Tschetschenen wollen doch mehr Freiheit und Autonomie, dafür führten sie doch schon zwei Kriege, oder ? Davon einer von Wladimir Putin in seiner Geheimdienstmission “Wohnhaussprengungen” provoziert. Wenn sich ein Kadyrow also jetzt aus Machterhalt derart bedingungslos hinter die Moskowiter stellt, dann dürfte er mit Sicherheit die Mehrheit seiner Tschetschen gegen sich und gegen den Tschetschenschlächter Putin aufbringen. Rein aus der Logik des Unabhängigkeitsstrebens heraus müssten die Tschetschenen jetzt auf den richtigen Augenblick warten um sich gegen die Moskowiter zu stellen. Dann wird auch ihr Putintroll Kadyrow geteert, gefedert und anschliessend gevierteilt. Fazit: Was Kadyrow da macht ist völlig falsch. Er müsste mehr Distanz zu den Moskowitern und ihrem Krieg halten. So wie das Lukaschenko macht. Der ist zwar auch abhängig, aber versucht sich nicht völlig zuma Speichellecker Putins zu machen wie Kadyrow das tut. Luka wird wohl irgendwie überleben, weil er auf seine Art clever ist. Kadyrow nicht. Weil er dumm ist.
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