Wer ist Ramsan Kadyrow?

Innerhalb weniger Monate hat der Ukraine-Krieg die Gruppe der Günstlinge Wladimir Putins verändert. Nicht mehr Professionalismus, sondern bedingungslose Loyalität sind gefragt. Dies gilt vor allem für den tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow. Wer aber ist der Mann, der Atomschläge gegen die Ukraine fordert und Moskaus Feldzug als Heiligen Krieg bezeichnet?  

Es war der 9. Mai 2004, als in Tschetschenien ein Sprengsatz explodierte, der die Zukunft der krisengeschüttelten Kaukasusrepublik entscheidend prägen sollte. Anlässlich der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges hatte sich die tschetschenische Führung im Fußballstadion von Grozny versammelt, um des Sieges über Hitler im Großen Vaterländischen Krieg zu gedenken.

Zu den prominenten Gästen gehörte damals Achmat Hadschi Kadyrow, der seit dem 5. Oktober 2003 das Amt des Präsidenten versah. Als vormaliges religiöses Oberhaupt (Mufti) Tschetscheniens war Kadyrow ursprünglich ein erbitterter Gegner Moskaus gewesen. Nach dem Beginn des ersten Tschetschenienkrieges (1994–1996) hatte er seine Landsleute sogar zum Dschihad gegen Russland aufgerufen und verlangt, jeder Tschetschene solle so viele Russen töten, wie er nur könne. Später war Kadyrow an der Seite des späteren Terroristen Schamil Bassajews aufgetreten, als dieser die Eroberung von Wladiwostok und Moskaus ankündigte.

In der Zwischenkriegszeit (1996–1999) focht Kadyrow dann Konflikte mit dem 1997 zum Präsidenten gewählten Aslan Maschadow und dem damals vor allem noch als Freischärler bekannten Schamil Bassajew aus. Beiden warf er vor, Tschetschenien an die aus dem Ausland stammenden Wahhabiten auszuliefern. Aus diesem Grund veranstaltete er 1998 in Inguschetien einen Kongress der tschetschenischen Traditionalisten, auf dem festgestellt wurde, dass der Wahhabismus und der bei den Tschetschenen traditionell verbreitete Sufismus nicht miteinander vereinbar seien. Seitdem trat Kadyrow den Wahhabiten entschlossen entgegen, weil er die von ihnen ausgehende Gefahr als akut ansah. Als Gründe für den regen Zulauf der Wahhabiten identifizierte Kadyrow in erster Linie Armut, soziale Ungerechtigkeit und mangelnde Bildung.

Vision von Frieden und Wohlstand

Nach dem Überfall tschetschenischer Wahhabiten auf Dagestan, die im August 1999 unter der Führung Schamil Bassajews einen Gottesstaat in den Bergen der westlichen Nachbarrepublik errichten wollten, wechselte Kadyrow endgültig auf die Seite Moskaus und konnte sich in der Folgezeit als dessen prominentester Wortführer profilieren. Für seine Loyalität wurde er schließlich mit der Macht im Staate belohnt. Als Statthalter des Kremls bestand seine Aufgabe darin, den virulent gewordenen Terrorismus und die ausufernde Kriminalität in Tschetschenien zu ersticken, die wirtschaftliche Lage zu konsolidieren und das ramponierte Image des Landes zu verbessern.

Achmat Kadyrow war kein Traumtänzer, sondern ein gebildeter Mann, der über den nötigen Weitblick verfügte, um zu erkennen, dass sich der Gewalt in Tschetschenien nur durch eine enge Bindung an Russland ein Ende setzen ließ. In diesem Zusammenhang ist vor allem folgender Satz in Erinnerung geblieben: „Ich würde selbst mit dem Teufel Frieden schließen, um diesem Krieg ein Ende zu setzen, um auch nur ein menschliches Leben zu retten.“ Um seine Vision von Frieden und Wohlstand zu realisieren, war Kadyrow bereit, die religiösen Eiferer in den eigenen Reihen kompromisslos zu bekämpfen, was ihm in Teilen der Bevölkerung den Ruf eines Abweichlers einbrachte und ihn zur Zielscheibe der wahhabitischen Kommandeure machte.

Als Achmat Kadyrow am 9. Mai 2004 den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges bewohnte, wurde er von seiner persönlichen Leibgarde beschützt. Ihm war bewusst, dass öffentliche Auftritte immer mit einer akuten Lebensgefahr verbunden waren. Was Kadyrow jedoch nicht wusste, war, dass direkt unter seinem Sitzplatz auf der Tribüne eine Landmine platziert war, die kurz nach Beginn der Veranstaltung detonierte und ihn tötete. Der Anschlag erfolgte vor laufender Kamera und ist bis heute im Netz verfügbar. Kurze Zeit später übernahm Schamil Bassajew die Verantwortung für die Tat und drohte seinen Landsleuten mit dem Tod, sollten sie mit Russland zusammenarbeiten. Tschetschenien müsse in einen islamischen Gottesstaat transformiert werden, in dem nur die Scharia gelte.

„Ihm ist keine Äußerung peinlich“

Mit Achmat Kadyrow schied ein Mann an der Spitze Tschetscheniens aus dem Leben, der das Format hatte, sein Land in eine blühende Zukunft zu führen. Kadyrow hatte zwei Söhne: Selimchan (*1974) und Ramsan (*1976). Da Ersterer bereits am 18. Mai 2004 an Herzversagen in seinem Heimatdorf Zentoroj starb, kam als potenzieller Nachfolger nur Ramsan infrage. Diese Regelung brachte jedoch einige Probleme mit sich. Dazu gehörte etwa die mangelnde Erfahrung und das geringe Alter Kadyrows. Am 15. Februar 2007 wurde er zunächst zum kommissarischen Präsidenten Tschetscheniens berufen, bis er am 5. April desselben Jahres schließlich als regulärer Präsident vereidigt wurde.

Mit Ramsan Kadyrow war ein Mann an die Spitze des Staates geraten, der im Vorfeld keinerlei Rolle im Machtgefüge der tschetschenischen Eliten gespielt hatte. Er verfügte weder über ein konturiertes politisches Profil, noch hatte er auch nur annähernd das intellektuelle Format seines Vaters, bei dem es sich um einen gebildeten und lebensklugen Mann gehandelt hatte. Die 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja beschrieb Kadyrow einst mit folgenden Worten:

„Kadyrow hatte die Reputation eines Jungen, der in der Ecke steht. Bestenfalls wurde ihm gestattet, den Älteren Tee einzugießen, während diese miteinander sprachen. Eigentlich ist Ramsan Kadyrow ein äußerst verlogener Mensch. Ich glaube mittlerweile nichts mehr. Mal schwört er Russland die Treue, mal flirtet er mit seinen eigenen Leuten. Das passiert gewöhnlich im tschetschenischen Fernsehen. Ihm ist keine Äußerung peinlich und er sagt dort, dass die Tschetschenen die Russen zerquetschen und ihnen ihren Platz zeigen werden. Wo bitte lügt dieser Kadyrow nicht? […] Er versteht es, die Hand des großen weißen Zaren zu lecken und kann dabei ohne jede Scham noch am selben Tag im tschetschenischen Fernsehen sagen, dass man ihn auf seinen Platz verweisen werde.“

Zwei Tage nach diesem Interview war Anna Politkowskaja tot. Erschossen im Eingangsbereich ihres Moskauer Wohnhauses. Ihre Einschätzung Ramsan Kadyrows mochte aus damaliger Sicht Sinn ergeben. Sie sollte sich jedoch schon bald als falsch herausstellen. Denn als Präsident Tschetscheniens machte jener eine Karriere, die damals wohl niemand für möglich gehalten hätte. Schnell zeigte sich, dass Kadyrows Profillosigkeit und sein mangelnder Bekanntheitsgrad kein Einstellungshemmnis, sondern vielmehr eine entscheidende Voraussetzung für seine Wahl zum Nachfolger seines Vaters gewesen waren.

Unter dubiosen Umständen ermordet

Mit 31 Jahren war Kadyrow zum Zeitpunkt seiner Vereidigung ein junger und unerfahrener Politiker, der maßgeblich auf den Rat und die Unterstützung Moskaus angewiesen war. Dies bot Wladimir Putin die Möglichkeit, das Oberhaupt der vormals instabilsten Region Russlands eng an sich zu binden. Indem Putin Kadyrow alle Ressourcen zur Verfügung stellte, die dieser zur Ausübung seiner Pflichten als Präsident benötigte, und ihn noch dazu zu einem der reichsten Männer Russlands machte, erzeugte er eine Bindung, die sich später nicht mehr auflöste. Unter diesen Vorzeichen entwickelte sich Kadyrow in der Folgezeit zum treusten Zerberus, den Wladimir Putin überhaupt hat.

Immer wieder haben russische Oppositionspolitiker Kadyrow vorgeworfen, die Drecksarbeit für den Kreml zu erledigen. Dazu zählt beispielsweise die Anschuldigung, unliebsame Kritiker zu beseitigen, zu deren prominentesten Vertretern neben Anna Politkowskaja und der Menschenrechtlerin Natalija Estemirowa vor allem der Politiker Boris Nemzow gehörte. Sie alle wurden unter dubiosen Umständen ermordet. Und immer schien die mutmaßliche Spur direkt nach Tschetschenien zu führen. Auch wenn sich nie ein ultimativer Beweis für die Beteiligung Ramsan Kadyrows finden ließ, ist der Verdacht nie von ihm abgefallen.

Für seine bedingungslose Loyalität gegenüber Wladimir Putin, die Kadyrow in den letzten Jahren immer wieder ostentativ verkündet hat, gewährt ihm der Kreml nahezu uneingeschränkte Befugnisse im Inneren. Mit der Billigung Moskaus hat Kadyrow sein Land in einen Polizei- und Führerstaat verwandelt, in dem jegliche Kritik an der bestehenden Ordnung drastische Konsequenzen zur Folge haben kann. Damit verbunden ist die konsequente Ächtung von allem und jedem, der sich auf die Tradition des tschetschenischen Staates unter dessen erstem Präsidenten Dschochar Dudajew beruft.

„Ich würde sterben für Wladimir Putin“

Die Helden von einst sind unter Kadyrow Verbrecher und Kriminelle geworden. Und die schicksalhafte Geschichte der Tschetschenen, die für mehr als 250 Jahre von militärischem Widerstand gegen den russländischen Zentralstaat geprägt war, wurde kurzerhand umgeschrieben. Die schwerwiegenden Verbrechen, die die Zaren, Stalin und später auch Putin in Tschetschenien begangen hatten, durften plötzlich nicht mehr thematisiert werden. Gemäß dieser Lesart war die Sowjetunion schon immer bloß ein Freund der Tschetschenen gewesen. Dass Stalin das gesamte tschetschenische Volk am 24. Februar 1944 nach Zentralasien hatte deportieren lassen, wo 1951 auch Achmat Kadyrow in Kasachstan das Licht der Welt erblickte, spielte keine Rolle mehr.

Entscheidend war nur noch, den Willen des Kremls zu exekutieren. Dabei kam ausschließlich eine Auftragstaktik zum Tragen, wonach Kadyrow die Mittel zur Umsetzung selbst wählen konnte. Dies führte in zahlreichen Fällen zu eklatanten Verstößen gegen die russländische Verfassung – etwa, wenn politische Dissidenten oder die Angehörigen sexueller Minderheiten willkürlich verhaftet und brutal gefoltert wurden. Immer wieder kritisierten Beobachter Moskau dafür, dass es diese rechtlosen Zustände bereitwillig tolerierte.

Ramsan Kadyrow ist Wladimir Putins wichtigster Statthalter im Nordkaukasus. Dabei handelt es sich um eine Stellung, die sich seit Beginn des Ukraine-Krieges weiter verfestigt hat. Als im März 2022 Videos im Netz kursierten, die Tausende bis an die Zähne bewaffnete Soldaten in Grozny zeigten, die von Ramsan Kadyrow auf den Kampf gegen die Nazis in Kiew eingeschworen wurden, trat die Festigkeit des Bündnisses beider Männer klar zutage. „Ich würde sterben für Wladimir Putin“ ist ein Satz, den Kadyrow in den letzten Jahren immer wieder öffentlich geäußert hat.

Um diesem Bekenntnis den nötigen Nachdruck zu verleihen, hat Kadyrow bis heute tausende Kämpfer in die Ukraine gesandt und ist sogar selbst dorthin gereist, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. Darüber hinaus hat er sogar drei seiner minderjährigen Söhne in den Donbass geschickt, um dort ihre Pflicht als Patrioten zu erfüllen. Ende Oktober präsentierten sie dann ukrainische Gefangene in Grozny. Dass die Jugendlichen tatsächlich an den Kampfhandlungen teilgenommen haben, darf bezweifelt werden. Feststeht lediglich, dass Kadyrow nach wirkmächtigen Gesten und starken Symbolen sucht, um seine Loyalität gegenüber Wladimir Putin zum Ausdruck zu bringen. Den Waffendienst seiner Söhne sieht Kadyrow dabei als Geschenk an.

In allem, was er tut, von Wladimir Putin abhängig

In den letzten Monaten ist Kadyrow immer wieder durch verstörende Aussagen in Erscheinung getreten, die den Eindruck von Fanatismus erwecken. Dazu zählt etwa die Forderung eines Atomschlags gegen ukrainische Städte, die er vom Angesicht der Erde austilgen will. Die politische Führung in Kiew bezeichnet Kadyrow als Satan, den zu töten die heilige Pflicht der Muslime sei. Und den kollektiven Westen hält er für einen Feind, dem nur durch den Einsatz größtmöglicher militärischer Gewalt beizukommen sei. Rückschläge und Niederlagen des russischen Militärs kritisiert Kadyrow regelmäßig in immer schrilleren Tönen. Hätte er selbst das Oberkommando inne, würde er den Krieg innerhalb weniger Wochen gewinnen.

Warum aber tut Kadyrow all das? Warum mischt er sich derart stark ins Kriegsgeschehen ein, obwohl er als Präsident einer autonomen Teilrepublik der Russischen Föderation doch eigentlich gar nichts mit Außen- oder Verteidigungspolitik zu tun hat?

Die Antwort lautet, dass Ramsan Kadyrow in allem, was er tut, von Wladimir Putin abhängig ist. Dieser ist für Kadyrow weit mehr als nur ein Vorgesetzter oder Proteger – er ist sein politischer Ziehvater, Mentor und engster Vertrauter; er ist die verkörperte Garantie von Kadyrows Macht in Tschetschenien, ist der lebendige Geist, der seiner Herrschaft innewohnt. Aus diesem Grunde besteht kein Zweifel, dass Kadyrows Schicksal untrennbar mit dem Wladimir Putins verknüpft ist. Stürzt Putin, dürfte sich auch Kadyrow nicht mehr lange im Amt halten können.

Zu groß ist die Anzahl der Opfer, die Kadyrow auf seinem bisherigen Weg als tschetschenischer Präsident bereits verursacht hat. Und zu gravierend sind die Verstöße gegen die ureigenen Gesetze des tschetschenischen Volkes, die dabei zugunsten Moskaus verletzt wurden. Um Putin und damit auch sich selbst vor dem Untergang zu retten, scheint Ramsan Kadyrow zu allem bereit. Wie weit er letztlich gehen wird, hängt einzig vom weiteren Kriegsverlauf ab.

Foto: Kremlin.ru CC BY 4.0 via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Georg Dobler / 03.11.2022

Ich erinnere mich, dass alle Ermordeten, Frau Politkowskaja und die andren Genannten laut ard-zdf und Gesamtmedien immer dem bösesten der Bösen, Wladimir P., angelastet wurden.  16 Jahre nach Frau Politkowskajas Tod macht uns nun Herr Osthold weise, dass das in Wirklichkeit der ebenso böse Kadyrow war.  Was denn nun? Am besten wäre, alle Beide waren es.  Da lobe ich doch die Amerikaner wieder mal. da weiß man wenigstens annähernd sicher, dass die Feinde (Terroristen, klar) allerorts auf der Welt mittels Joy-Stick und Drohnen in vierstelliger Zahl über die Jahre erst nach Unterschrift des jeweiligen Präsidenten, auch des heilig gesprochenen Obama, gekillt wurden, inclusive der Frauen und Kinder die sich in der Nähe der Zielperson aufhielten.  Kollateral halt, mein Gott das kommt vor, was soll’s? Warum scheibt darüber fast Keiner? Schlußsatz: Bin Biodeutsch, kein Putintroll, mein Hauptproblem: Gehe mit offenen Ohren und Augen durch die Welt.

Arne Ausländer / 03.11.2022

@L.Luhmann: “DU” heißt zwar abgereichertes Uran, aber die Munition ist ja doch mit diesem “angereichert”, da man ja normalerweise kein Uran dafür benutzt. So jedenfalls hatte ich es gemeint, mag sein, es ist nicht ganz korrekt. Idiotisch nannte ich das wegen der radioaktiven Verseuchung von Gegenden, die doch recht zentral in Europa liegen. Mir ist aber schon bewußt, daß es schon Absicht der Amis war, Europa auf diese Art mit Altlasten zu beschenken. - Die Radioaktivität im Südwesten South Dakotas dagegen ist natürlichen Ursprungs - falls nicht durch militärisches Training in der Region weiterer Schaden angerichtet worden sein sollte. Vor der Reservationszeiten bewegten sich die Dakota in weit größeren Räumen. Erst dann wurden sie dort eingehegt, erst seitdem sind gehäufte Krebsfälle bekannt. Floyd Westermann z.B. starb so mit kaum über 60.

Ludwig Luhmann / 03.11.2022

@Sabine Schönfeld / 03.11.2022 - “(...) Wenn ich ein Fan bin, dann ein Fan der Vernunft, des Friedens, des Miteinanders der Völker. (...)” - Das klingt so, als hätten Sie diesen zuckersüßen Satz an irgendeinem Parteitag hinter dem antifaschistischen Schutzwall auf der Ostseite aufgeschnappt.

Volker Kleinophorst / 03.11.2022

@ Paella Geht das auch auf deutsch. Fühl mich mal angesprochen. Ich habe schon mehrfach Artikel bei @achse eingereicht. Habe auch auf anderen Portalen und z.B in der PAZ einiges veröffentlicht. Hier waren meine Werke einmal eine Absage wert. Nun die sind sicher nicht so gut wie meine Kommentare, die dazu auch noch umsonst sind. Auch bei Indubio würd ich gern mitdiskutieren besonders zu Geopolitik und Verschwörungen, die nicht nur Theorie sind. Mittlerweile biete ich nix mehr an, freu mich über milde Nettikette hier. Wer wissen will, wer ich bin. Habe eine Webseite. Von Kommentatoren, die sich nicht öffentlich machen, haben Sie Herr Paella nichts zu fordern. PS.: Ich wäre mehr für einen kleinen Geschichtstest, um hier schreiben zu dürfen. Dann hat man aber nur 30 Kommentatoren. Kleiner Scherz: Maximal 20. Und nicht jeder Autor würde bestehen. (Ironie)

Ludwig Luhmann / 03.11.2022

@Arno Ausländer - “DU” bedeutet “Depleted Uranium”, also “Abgereichertes Uran”. Erster großer Einsatz am Anfang der 90er. Wenn ich mich nicht täusche als Treibspiegelmunition aus Glattrohrkanonen und aus der berühmten 30mm-GAU -Avenger Maschinenkanone der A-10 Thunderbolt.—-  First deployed on a large scale during the Gulf War, the U.S. military uses depleted uranium (DU) for tank armor and some bullets due to its high density, helping it to penetrate enemy armored vehicles. DU is a byproduct of the Uranium (U) enrichment process where natural U from the earth’s crust is ‘enriched’ with higher energy U isotopes to produce U suitable for use in nuclear reactors. The U remaining is “depleted” of about 40 percent of its radioactivity, but retains the same chemical toxicity as natural uranium. - If you think you were exposed to depleted uranium during your service, talk to your local VA Environmental Health Coordinator. Ask to be screened for depleted uranium exposure, and ask about the Depleted Uranium Follow-up Program. -How Veterans may have been exposed - Some Gulf War, Bosnia, Operation Enduring Freedom (OEF), Operation Iraqi Freedom (OIF), and Operation New Dawn (OND) Veterans may have been exposed to DU when they were on, in, or near vehicles hit with friendly fire; entering or near burning vehicles; near fires involving DU munitions; or salvaging damaged vehicles. - When a projectile made with DU penetrates a vehicle, small particles of DU can be formed and breathed in or swallowed by service members in the struck vehicle. Small DU fragments can also scatter and become embedded in muscle and soft tissue. - Veterans and service members who were based at the Karshi-Khanabad Air Base (K-2) may have been exposed to DU contaminated by Soviet Forces when they used the base. Military public health authorities knew about this contamination and took on-site corrective measures. Veterans at K-2 are eligible for DU testing.

Arne Ausländer / 03.11.2022

@PALLA Manfred: Wenn Sie zweifeln, meine Texte seien wirklich eigenen - woher meinen Sie, kämen die dann? Kennen Sie vielleicht Gleichgesinnte? Könnten Sie Kontakte herstellen? Denn “Hintergründe” jenseits dessen, was ich gelegentlich erwähnt habe, also nach 1990 nicht integrierte DDR-Opposition, fehlen mir leider(?), vielleicht wäre so etwas ja nützlich… - Einen oder mehrere eigene Artikel zu passenden Themen könnte ich gern schreiben, WENN dies die Redaktion der Achse wünschte. Bislang habe ich noch nichts dergleichen vernommen.

Arne Ausländer / 03.11.2022

@Chris Kuhn: Ich war 1998, 1999 und 2000 jeweils mehrere Wochen in Rußland und kann daher bezeugen, daß es schon vor Putin wieder deutlich stabiler wurde, während man schon 2000 erste Schritte zur Re-Bürokratisierung spürte, bald gefolgt von Elementen der Re-Sowjetisierung. Die Fokussierung auf den Rohstoffexport statt auf umfassende industrielle Entwicklung hat Putin bewirkt, passend zu westlichen Interessen, die ernste Konkurrenten nun gar nicht mögen. Die “Kooperationsangebote” Putins sind spätere Stilisierung, im damaligen Kontext war das wenig, nur Worte. Zudem kommt - wie oft gesagt - die Konfrontation klar (bestimmten) westlichen Interessen entgegen: Was wäre die NATO ohne Putin? Die imperiale Orientierung aber begann vor Putin, man schaue auf die strategische Platzierung von Separatisten in Moldawien und Georgien schon beim Zerfall der SU. - Grosny ist sauber wie ein Parteitagsgelände des 21.Jh. mit seiner Supermoschee usw. - Und die Aufrechnung mit westlichen Untaten ist irrelevant, wenn ich Putins Rußland eben als Teil dieses menschenfeindlichen Machtspiels sehe. Aber das wurde nicht gar so primitiv organisiert, als daß man es in wenigen Sätzen unwiderlegbar beweisen könnte. Und wenn es einer nicht glauben MAG, dann ist das sowieso seine Entscheidung. - Herr Osthold wäre gewiß in der Lage, die Rolle der US-Berater bei der Auswahl und Installation Putins als Jelzin-Nachfolger anschaulich darzustellen, Belege gibt es ausreichend. Aber mich würde überraschen, wenn er das täte, selbst mit der (in West und Ost) üblichen Entschuldigung, man hätte sich in Putin getäuscht. Denn das glaube ich keineswegs. Ich meine, Putin arbeitet seit Dresden in weitgehend harmonischer Absprache mit westlichen “Diensten”, ähnlich wie seit damals Gorbatschow. Aber diese Aspekte mag man nicht beleuchten, in Ost und West. Das wäre Narrativstörung.

Sabine Schönfeld / 03.11.2022

@ Herr Luhmann: Regen Sie sich nicht so auf - das Herz! Wenn ein Vergleich-  wie Ihre hier - überhaupt nicht passt, ist er nicht hilfreich. Und wenn mir jemand, der offenbar von der täglichen Propaganda aufs Äußerste aufgehetzt ist, vorwirft, ein “Fangirl” zu sein, dann bringt mich das nur zum Lächeln. Ich hatte noch nie etwas anderes als Kunst an den Wänden. Wenn ich ein Fan bin, dann ein Fan der Vernunft, des Friedens, des Miteinanders der Völker. Ich bin grundsätzlich gegen Krieg und für ausgewogenen Interessensausgleich. Jetzt sagen Sie mir doch gerade - welche Interessen haben denn die USA und NATO in der Ukraine? Ich komme einfach nicht darauf. Ich sehe einfach den Nebeneffekt des grausigen Sterbens, dass über die Stilllegung der NS-Leitungen die europäische,  respektive die deutsche Wirtschaft massiv beeinträchtigt wird, von jeher ein Ziel der USA. So manch einer macht sich zum “nützlichen Idioten” tatsächlich böser Mächte, ohne dass er es merkt.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Christian Osthold, Gastautor / 22.04.2024 / 10:00 / 77

Wie könnte ein russischer Sieg aussehen?

Um die dringend benötigte Militärhilfe aus dem Westen zu erhalten, warnt Kiew vor den Gefahren eines möglichen russischen Sieges. Doch wie sähe ein solches Szenario…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 15.04.2024 / 10:00 / 55

Hat die Ukraine noch genug Soldaten?

25 Monate nach Kriegsbeginn steckt die Ukraine in der Krise. Neben den stockenden Waffenlieferungen aus dem Westen benötigt sie dringend neue Soldaten. Doch wie groß…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 08.04.2024 / 10:00 / 68

Ukraine in der NATO?

Zum 75. Jubiläum der NATO hat US-Außenminister Blinken die Möglichkeit einer Aufnahme der Ukraine in Aussicht gestellt. Doch steht das im Einklang mit den Grundsätzen…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 04.03.2024 / 16:00 / 34

Putins nächster Kriegsschauplatz

In der Ukraine ist Russland auf dem Vormarsch, während sich deutsche Offiziere abhören lassen, Putin wieder eine kämpferische Rede hält und das beinahe vergessene Transnistrien…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 26.02.2024 / 12:00 / 61

Zwei Jahre Ukraine-Krieg

Vor zwei Jahren befahl Putin den Einmarsch in die Ukraine und begann damit den größten Krieg in Europa seit 1945. Diese Analyse beleuchtet die vergangenen…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 19.02.2024 / 10:00 / 78

Die Schwäche der Schwarzmeerflotte

An Land sieht es nicht gut für die Ukraine aus, aber im Schwarzen Meer konnte sie Russland einen schweren Schlag versetzen. Marinedrohnen versenkten die „Caesar…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 29.01.2024 / 10:00 / 49

Ein mysteriöser Flug und ein mysteriöser Abschuss

Am 24. Januar 2024 stürzte ein Militärtransportflugzeug bei Belgorod ab. Moskau behauptet, dass dabei 66 ukrainische Kriegsgefangene ums Leben kamen. Kiew bezweifelt das. Eine Spurensuche.…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 22.01.2024 / 11:00 / 75

Das ukrainische Dilemma

Um den Krieg fortzusetzen, muss Kiew dringend neue Rekruten mobilisieren. Neben der Beschaffung neuer Waffen bildet dies 2024 die zentrale Herausforderung. Über ein Dilemma, das…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com