Zum Artikel in der Welt sei aber auch zu sagen, dass sich Frau Anne Kunz wohl nur auf Aussagen anderer Frauen, nämlich Amy Denning von der Universität in Florida und die Aussage der Forscherin Jean Gimpel stützt. Insgesamt also ein eher weiblich geprägtes statement. Unter diesem Aspekt ist solch eine Meinung durchaus lesenswert. Die Genderisierung hat IMHO den Nachteil, dass Meinungen nicht mehr genderspezifisch, sondern nur übergreifend gesehen werden dürfen. Der historisch vorhandene Widerspruch (speziell im Baubereich) zwischen der eher männlichen Risikobereitschaft (auch viele gotische Kathredralen sind ja eingestürzt, aber daraus wurde gelernt und dann z. B. die modernen statischen Berechnungsmethoden entwickelt) einerseits und der eher vorsichtigen, bewahrenden, konservativen Haltung andererseits ergibt als Ergebnis in der Diskussion eine positive Synthese. Frau Kunz schreibt eher weiblich, Herr Letsch antwortet eher männlich, die Diskussion ist interessant.
Die Erfindung allen Übels ist das Rad ! Abschaffen , verbieten ! Alles wird gut !
Und wenn Jesus 10 Mark auf`s Sparbuch gatan hätte , wären alle Christen heute mehrfach Millionäre. Aber nein , er sagte; Sie sähen nicht , sie ernten nicht… und leben doch !
Die Idee, dass ein Verzicht auf den Bau von Kathedralen eine „sinnvolle“ Alternativentwicklung gefördert hätte, ist genauso idiotisch wie die Annahme, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen dazu führen wird, dass sich die vom Arbeitszwang befreiten Menschen lauter „sinnvollen“ und „nützlichen“ Tätigkeiten zuwenden werden.
Das Notre-Dame-Stück von Frau Kunz ist ein Beispiel dafür, wie sich unreife und unwissende Menschen das Geschichteschreiben vorstellen. Indem sie in Abrede stellt, dass auch frühere Gesellschaften mit der Natur um die Zukunft rangen und durch die dabei erbrachten Opfer ein beachtliches kulturelles Wertesystem entstand, stellt sie ihre eigene Kulturlosigkeit aus. Als Journalistin von heute, sollte sie sich lieber den antidemokratischen Strömungen widmen, die die vermeintlichen “Rechtspopulisten” auf den Plan gerufen haben. Dass diese (in D) die derzeit einzige Kraft darstellen, die sich gegen die rapide Zerstörung von Demokratie, Kultur und Nationalstaat zur Wehr setzt, gründet in der allgemeinen menschlichen Erkenntnis, dass der Kampf gegen kulturelle Errungenschaften immer zu Barbarei und Zerstörung geführt hat. Konservatives Denken als “rechtes Denken” zu verteufeln, ist eine Strategie der Kulturrevolutionäre à la Mao Tse Tung, also von Menschen, die sich eine andere Geschichte wünschten und zwar frei von kulturellen Werten, die den erneuten Marsch in die linke Dystopie erschweren! Am Karfreitag darf man ausnahmsweise einmal beklagen, dass die Institutionen, die einst Heimstatt, konservatives Denken waren und die wesentliche Kulturgüter hüteten, nämlich die christlichen Kirchen (in D), nun das Lied der Kulturrevolutionäre singen und dem beispiellosen globalistischen Treiben der UNO nichts mehr entgegenzusetzen haben.
Besonder der letzte Absatz ist großartig, von bestechender Logik. Ausführungen genossen. Wie immer.
Voll ins Schwarze. Frohe Ostern der Runde!
Argumente, vertieftes Wissen, ob in Geschichte, Naturwissenschaft oder was auch immer: das hat keine Bedeutung vor dem Tribunal der heiligen Inquisition. Allein der Glaube zählt, Moral ist stets das, was Wir - die Guten - für gut finden! Kann man auf einer solchen Basis Journalist sein? Wäre man da nicht besser in einer Partei oder Sekte aufgehoben? Wie auch immer, mich stört eigentlich nur das Überhandnehmen dieser Spezies, die ein Wikipedia-Eintrag trefflich beschreibt und deren Verhalten in jeder deutschen Talkshow zu studieren ist: Ein charakteristisches Merkmal für alle Vertreter der Moral-Skunks sind die ausgeprägten, paarigen Moralindrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, das bis zu 6 Meter weit verspritzt werden kann. Diese Drüsen sind bei ihnen im Vergleich zu anderen Polit-Tieren stark vergrößert. Das Sekret wird einem potenziellen Angreifer aus den beiden Moralindrüsen entgegengespritzt, wenn dieser auf die Warnung durch Aufstampfen des rechten Beins nicht reagiert. Dabei spritzt der Moral-Skunk mehrere Milliliter des Sekrets, das einen lang anhaltenden, unangenehmen Geruch hat und außerdem tränenreizend wirkt ;)
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