Sylke Kirschnick, Gastautorin / 25.02.2023 / 10:00 / Foto: Imago / 50 / Seite ausdrucken

Nancy Faesers Migrations-Manipulation

Nancy Faeser vermischt manipulativ den Fall der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die aufzunehmen hierzulande die meisten Bürger gern bereit sein dürften, mit der irregulären Zuwanderung junger Männer aus Syrien oder Afghanistan, deren Akzeptanz in der Bevölkerung sinkt.

Innenministerin Nancy Faeser wird in den Medien mit der Aussage zitiert, dass sie keine Obergrenze für ukrainische Kriegsflüchtlinge wolle. Gut so! Nur fordert das auch keiner von denen, die eine Änderung der deutschen Asyl- und Migrationspolitik anmahnen – weg von einer unkontrollierten und irregulären Zuwanderung, hin zur gesteuerten Einwanderung. Die jungen Männer aus Syrien, Afghanistan und dem Irak reisen illegal nach Europa ein und beantragen entweder Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention oder Asyl. Gegen diese Zuwanderung richten sich die Appelle aus Wissenschaft und Politik.

Faeser vermischt manipulativ den Fall der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die aufzunehmen hierzulande die meisten Bürger gern bereit sein dürften, mit jener irregulären Zuwanderung junger Männer aus Syrien, Afghanistan und so weiter, deren Akzeptanz in der Bevölkerung sinkt.

Denn natürlich betrifft Wladimir Putins Krieg gegen den Westen in der Ukraine auch uns. Und natürlich verteidigt die ukrainische Armee auch unsere Freiheiten, unsere Demokratien, unsere Rechtsstaaten in Europa. Schon allein deshalb schulden wir den kämpfenden Ukrainern Dank! Den können wir mit Waffenlieferungen und der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge ausdrücken.

Statistisch nicht gefährdet

Wenn – wie Nancy Faeser ja selber betont – die allermeisten ukrainischen Flüchtlinge privat untergekommen sind, können ja nun nicht sie den Unmut über die fehlenden Erst- und Nachfolgeunterkünfte erregt haben.

Nein, es sind die jungen Männer vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Nach den Attacken in Supermärkten, Kaufhäusern, auf Straßen und Plätzen, an Bahnhöfen und in Regionalzügen zweifeln manche Alt- und Neubürger am guten Willen irregulär Zugewanderter, sich auch dann an die Regeln eines gedeihlichen Nebeneinanders zu halten, wenn sie, was vorhersehbar ist, keine Bleibechancen haben.

Die unkontrollierte Zuwanderung und die Tatsache, dass sie die innere Sicherheit ebenso gefährdet – was an offiziellen Statistiken ablesbar ist – wie den inneren Frieden, sind das Problem. Wenn Innenministerin Faeser das weiter ignoriert, stärkt sie die AfD.

Es nützt den Bürgern nichts, zu wissen, dass die Gewaltkriminalität insgesamt zurückgeht, wenn die, die es gibt, um so roher und brutaler ist, und irregulär eingereiste junge Männer – oft abgelehnte Asylbewerber – an ihr einen hohen Anteil haben. Statistisch gesehen, waren auch Malte, Jonas, Sascha, Ece, Ann-Marie und Danny nicht gefährdet, um nur die bekanntesten Gewaltopfer aus dem letzten halben Jahr zu nennen.

Das Argument allgemein sinkender Gewaltkriminalität hat man seinerzeit auch der Neuköllner Jugendrichterin Kirsten Heisig entgegengehalten, um ihrer Feststellung, dass die Gewaltstraftaten, mit denen sie konfrontiert ist, dafür umso grausamer sind, die Spitze zu nehmen und sie in einem statistischen Nebel zu versenken.

Faeser hat keine Idee, geschweige denn ein Konzept, wie sie die nicht abreißende irreguläre Zuwanderung stoppen soll und – da vom Wahlkampf in Hessen absorbiert – auch weder Zeit noch Lust, sich diesem Thema zu widmen. Man möchte sich die Haare raufen und in den Tisch beißen, wenn man bedenkt, dass sie mit ihrer Untätigkeit und ihrem durchsichtigen Ablenkungsmanöver kostenlos Wahlwerbung für die AfD betreibt!

 

Dr. Sylke Kirschnick hat über zwei Jahrzehnte lang zu Orientalismus, deutscher Kolonialgeschichte, jüdischen Autoren sowie zur Judenfeindschaft geforscht und gelehrt. Gegenwärtig schreibt sie an ihrer Habilitationsschrift „Liebe, Hass und Empathie – Judenfeindschaft und Orientalismus als Gefühlskulturen vom 18. Jahrhundert bis heute im Vergleich”. Dieser Beitrag erschien zuerst auf ihrem Blog.

Foto: Imago

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Leserpost

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Thomas Szabó / 25.02.2023

Bei uns in Österreich gibt es die FPÖ, die entspricht der deutschen AFD. Unsere marode SPÖ entspricht der maroden SPD. Ich habe früher immer die SPÖ gewählt, weil mir die SPÖ-Politiker menschlicher erschienen als die Politiker der anderen Parteien. Man konnte mit SPÖ-Politikern immer sachlich & kritisch diskutieren. Die SPÖ ist nun wie die SPD linksextrem. Ich kann es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren die SPÖ zu wählen. Ich wähle jetzt nur noch die FPÖ. Ich fand die führenden FPÖ-Politiker auf der rein menschlichen Ebene immer unsympathisch und auf der ideologischen Ebene unehrlich. Aber sie haben in vielen wesentlichen Themen, die die Existenz und die Zukunft Österreichs & Europas betreffen recht. Ich mag sie nicht, aber ich wähle sie. Nicht aus Begeisterung, sondern weil sie die einzige Opposition sind. Ich wähle strategisch. Ich wünsche eine FPÖ-Regierung für Österreich und eine AFD-Regierung für Deutschland. Wenn es soweit ist, dann erhebe ich meinen Champagner-Glas und gehe in die Opposition.

Matthias Ditsche / 25.02.2023

Es scheint immer nur die einzige Sorge der Autoren, auch in anderen Medien, daß irgendwie die AfD von den genannten Ereignissen und dem Nichthandeln der Verantwortlichen profitieren könnte. Den Nachweis jedoch sind die Bedenkenträger bislang schuldig geblieben. Man kanns echt nicht mehr hören. Was wäre denn, gäbe es keine AfD? Wer wäre dann der Profiteur in dieser ganzen Misere? Auf wen könnte man dann seine Bedenken abwälzen? Es passt zu diesem ganzen Rumgeeiere im Zusammenhange mit der seit einem Jahrzehnt sich immer mehr verschärfenden Migrationskrise. Die Politik scheint seit der Ära Kohl und seit 2015 verstärkt, einer Systematik zu folgen, das Land bewußt in eine sicherheitspolitsche Schieflage zu bringen, sprich bar jeder Vernunft und Logik von innen zu destabilisieren. Auf Kosten der indigenen deutschen Bevölkerung. Wohin das eines Tages führt, kann man an einer Hand ablesen. Das deutsche Schwein wird geschlachtet und quickt vor Vergnügen. Aber Schlächter heißt mit Sicherheit nicht AfD.

Sam Lowry / 25.02.2023

An Silvester 22/23 wurde doch völlig klar, wie weit das Krebsgeschwür schon fortgeschritten ist. Wir nähern uns dem Endstadium…

Sam Lowry / 25.02.2023

@G. Jakobs: Richtig! Zeit und Nerven gespart. Danke!

Michael Neus / 25.02.2023

Wir brauchen eine Obergrenze für die Reichsverweser von der Ampel .. Das dumme Blondchen aus Hessen zb ist einen Beleidigung für meinen Intellekt..

Karl Vogel / 25.02.2023

Frau Dr. Kirschnick versucht sich ihrerseits ein wenig in Manipulation, indem sie die Ressentiments, die sich nach vielen negativen Erfahrungen mit den islamischen Kulturbereicherern aufgebaut haben, in ein proukrainisches Momentum zu verwandeln sucht. Führt Putin einen Krieg gegen den Westen? Wohl kaum. Schwächen andererseits die USA ihren “Verbündeten” Deutschland? Das ist offensichtlich, übrigens auch in der Frage der islamischen Einwanderung nach Deutschland, von der das amerikanische Establishment sehr begeistert ist. Täglich wird klarer, dass umgekehrt der Westen einen Krieg gegen Russland führt, “unsere” Außenministerin hat das ja auch in ihrer unnachahmlichen Art ausdrücklich und explizit betont. Fatal.

S. Marek / 25.02.2023

Liebe Frau Sylke Kirschnick, alles was Recht ist aber dieser Ihr Satz: “Und natürlich verteidigt die ukrainische Armee auch unsere Freiheiten, unsere Demokratien, unsere Rechtsstaaten in Europa.”  ist absoluter Unsinn !  Gelinde gesagt.  Außer dem machen Sie die Augen auf,  was für “Demokratie”  ?!  Welche “Freiheiten” ?!  Rein zur Anfang lesen Sie den Artikel “Politische Gifte und ihre Abnehmer: eine Abrechnung”  von Fabian Nicolay hier auf Achgut.com vom heute und den einen oder andren Kommentar dazu.  Und nach ..”über zwei Jahrzehnte lang zu Orientalismus”... Studium haben Sie nichts gelernt und betreiben Islamismus reinwaschen hier.  Und lassen Sie sich ihren Mund nicht mit AfD “verschmutzen”  da zu reicht bereits das Geschriebene und das Unerwähnte.

Heiko Meyer / 25.02.2023

“Man möchte sich die Haare raufen und in den Tisch beißen, wenn man bedenkt, dass sie mit ihrer Untätigkeit und ihrem durchsichtigen Ablenkungsmanöver kostenlos Wahlwerbung für die AfD betreibt!” ... Warum das denn? Natürlich gilt auch in diesem Bereich das Prinzip von Ursache und Wirkung. Merkel ist verantwortlich für das Entstehen und den Aufstieg der AfD, die Ampel (aber auch die Union) setzen diesen Kurs mit gesteigerter Geschwindigkeit fort.

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