Gastautor / 02.04.2020 / 06:25 / Foto: Willem van de Poll / 156 / Seite ausdrucken

Meine Corona-Umfrage in der Fußgängerzone

Von Axel Fraunholz.

Die seit mehr als einer Woche geltenden Ausgangsbeschränkungen in Bayern dürften inzwischen allen, die in diesem Bundesland leben, bekannt sein. Allein, wenn ein triftiger Grund vorliegt, ist das Verlassen der eigenen vier Wände erlaubt. Dazu zählen der Weg zur Arbeit und zurück, Arztbesuche, Einkäufe und Spazierengehen allein oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes wie auch individueller Sport im Freien. Was zunächst als eindeutig definiert erscheint, wann ein triftiger Grund vorliegt und wann nicht, erweist sich in der praktischen Anwendung des Rechts in einigen Fällen, schwierig in der Bewertung zu sein. Dürfen wir ein Eis im Stehen essen oder müssen wir dabei laufen? Dürfen wir uns dabei kurz auf eine Bank setzen? Wie weit sind dabei persönliche Entfaltungsrechte noch gegeben? Wie weit ist die freie Meinungsäußerung noch möglich? Dazu dann später in meinem Erlebnisbericht.

Meine persönlichen sportlichen Aktivitäten lagen früher beim Fußball, Tennis und Volleyball, mittlerweile sind es Radfahren, Wandern, manchmal Skifahren und Kegeln. Ach ja, und natürlich Schach, das gehört wohl in die Kategorie Denk-Sport.

Als „Denk-Sportler“ fragte ich mich in der herannahenden Phase der Ausgangsbeschränkungen und währenddessen immer wieder, ob diese Maßnahmen der bayerischen Regierung nachvollziehbar und gerechtfertigt wären. Darüber kann und sollte man im Hinblick auf eine gesundheitliche Bedrohungslage der Allgemeinheit kontrovers diskutieren. Hinsichtlich der jetzt schon erkennbaren volkswirtschaftlichen Schäden und den möglichen Verwerfungen im sozialen Miteinander und der öffentlichen Ordnung steuern wir allerdings gerade einen Kurs, der höchst bedenklich ist. Hamsterkäufe und die ersten Plünderungen von Supermärkten und kleinen Lebensmittelgeschäften in Sizilien sind dafür kennzeichnend.

Mein kleines Unternehmen im Import und Großhandel von Sportartikeln ist aktuell zum absoluten Stillstand gekommen, wie auch viele andere Firmen in meinem näheren und weiteren persönlichen Umfeld. Staatliche Soforthilfen sind in meinem Fall als Augenwischerei zu betrachten, denn als Einzelunternehmer muss ich zunächst einmal alle eigenen liquiden Mittel aufbrauchen, bevor ich Hilfen beantragen kann. Alles andere wäre Betrug, nämlich die Erschleichung staatlicher Subventionen. Dass ich aber, zu einem späteren Zeitpunkt und nach dem Aufbrauchen aller finanzieller Reserven, vor dem Aus stehen könnte, da Kunden nicht mehr bezahlen, Aufträge nicht mehr eingehen, meine Kosten aber weiterlaufen, das ist dann eben hinzunehmen, dann gibt es auch keine Hilfen mehr. Unternehmerisches Risiko? Vielleicht, aber ohne dem verhängten „Shutdown“ wäre das sicher kein Szenario.

Ich treibe nur Sport, auch Gehirnjogging

Nach umfangreichen eigenen Recherchen in verschiedenen Quellen habe ich mich also entschlossenen, meinen Freundes- und Bekanntenkreis zu fragen, wie sie zu der jetzigen Situation und den erlassenen Beschränkungen, zum „Shutdown“, stehen. Nach anfänglicher Zurückhaltung keimen nun langsam die ersten Reaktionen auf. Es hat mich verwundert, dass so wenig Gegenrede und Widerspruch zu vernehmen ist, weder in den Medien noch im Alltag. Das war nun der Auslöser meiner sportlichen Aktivität mit zusätzlichem Gehirnjogging am vergangenen Wochenende in Nürnberg.

Ich fuhr also am Freitagnachmittag mit meinem Fahrrad in die Innenstadt auf den Hauptmarkt. Ist ja erlaubt. Dann stellte ich mich auf meinen mitgenommenen Bierkasten, in guter Erinnerung an meinen Hyde-Park-Besuch in London im Jahr 1984 (sic!). Da sportliche Aktivitäten einen triftigen Grund darstellen, die Wohnung zu verlassen, bin ich in regelmäßigen zeitlichen Abständen immer wieder vom Bierkasten herunter gestiegen. Ein bisschen Stepping, Stretchen, und wieder rauf! Zusätzlich „bewaffnet“ war ich mit zwei Pappkartons, die ich mir um meinen Körper hängte und auf denen, mit weißen DIN A4 Blättern, unter anderem und vor allem folgendes stand: „Ich mache hier nur Sport, und auch etwas Gehirnjogging“, „kein Shutdown“ und „Aus Angst vor Mord: Selbstmord – wir zerlegen uns gerade selbst!“ Diese beiden Kartons galten für mich sozusagen als zusätzliche Gewichte in der Ausübung der meines Alters gerechten sportlichen Aktivität. Es gab noch ein paar weitere Aussagen auf den Blättern des Kartons, die in die gleiche Richtung gingen, wie zum Beispiel die Meldung zu der von Corona befallenen Katze in Belgien, was doch nun sofortige Maßnahmen für alle Viecher, Tierhalter, Metzger, Tiertransportfahrer, Delphintherapeuten und Schafhirten bedeuten müsste.

Nun ja, alsbald fanden sich immer wieder Menschen in der Nähe von mir, die den notwendigen und vorgegebenen Sicherheitsabstand selbstverständlich einhielten, die zum Beispiel gerade ein Eis genossen oder spazieren waren. Um die anfänglich etwas unsicheren Blicke der Wenigen zu beruhigen, versicherte ich ihnen, dass ich hier nur Sport treiben würde, auch Gehirnjogging.

Dann kam die Polizei

Natürlich kamen dann Gespräche zum Thema auf. Sie zeigten mir, dass es sehr wohl abweichende Meinungen zu denen gibt, die den staatlich vorgegebenen Maßnahmen bisher bereitwillig folgen, sie für richtig erachten oder noch verschärft sehen wollen, bis hin zu einer kompletten Ausgangssperre.

Eine Krankenschwester und eine Dame aus dem Gesundheitsamt waren anderer Meinung, hatten aber zumindest für wenige Minuten das Gespräch aufrecht gehalten. Alle anderen, und das waren etwa insgesamt 40 Personen, teilten meine Ansichten. Dann gab es einen Polizeikontakt, der noch glimpflich verlief. Zwar hat man mir eine Anzeige angekündigt, aber nach einem „versöhnlichen“ freundlichen Gespräch durfte ich wieder gehen. Es war bereits 18.30 Uhr und der Hauptmarkt hatte sich inzwischen geleert.

Am Samstag dann das gleiche Spiel, es verging etwa eine Stunde, bis sich eine Polizeistreife näherte und hinter mir anhielt. Während ich nun meine sportlichen Betätigungen des Stretchens, Dehnens und Steppens wieder etwas zügiger aufnahm, telefonierten die Beamten etwa 10 Minuten in ihrem Wagen, bis sie schließlich ausstiegen und mich einer polizeilichen Vernehmung unterzogen. Nach Feststellen meiner Personalien erteilte man mir einen Platzverweis, dem ich nicht folgen wollte, da ich ja nur meinem Sport nachginge. Daraufhin wollte der Beamte mich in Gewahrsam nehmen. Ich fragte, was das genau bedeutete, da ich noch nie etwas Derartiges vorher erlebt hatte. Der Beamte meinte, er würde mich bei Widerstand fesseln. „Das ist nicht nötig“, sagte ich ihm und versicherte, dass ich seinen Anweisungen der Mitnahme und des Gewahrsams folgen würde. Unter den Protesten einiger der etwa 10 anwesenden Personen wurde ich abgeführt, und die Leute wurden zum Weitergehen aufgefordert.

„Was haben Sie unter Ihrer Hose?“

Im Polizeipräsidium angekommen sollte ich einem Haftrichter vorgeführt werden. Dies passierte jedoch nicht. Nach einer guten halben Stunde Wartezeit erklärte mir derselbe Beamte, der mich festnahm, dass die Haftrichterin entschieden hätte, ich müsste bis 20.00 Uhr in Haft gehen, und ich sollte ihm alle persönlichen Gegenstände aushändigen. Es war 17.45 Uhr. Er sprach noch von einem Kasperltheater, worauf ich ihm sagte, dass seine Äußerung sehr despektierlich wäre, es ginge schließlich um meine Existenz und die meiner Mitarbeiter. Dann erklärte er mir, dass ich mit einer weiteren Haft rechnen müsste, sollte ich die „angedrohte“ Wiederholung des Vorgangs am nächsten Tag vollziehen. Ich entgegnete, dass ich ihm überhaupt nicht gedroht hätte, sondern lediglich überlegte, am nächsten Tag wieder auf den Hauptmarkt zu gehen.

Daraufhin folgte ich ihm und seinem Kollegen in die Einzelhaftzelle, wo er mich nun kurz vor Verriegelung der Gitter fragte, was ich in meiner Hose hätte. Ich sagte ihm, ich hätte ja kurz zuvor schon alles rausgeholt und hätte nichts mehr drin, dann korrigierte er „unter meiner Hose“, ich „eine Unterhose“. Ich sollte die Hosen runterlassen, dann fragte er mich, was denn in der Unterhose wäre. Ich antwortete: „Vermutlich etwas Ähnliches wie bei Ihnen und Ihrem Kollegen“ und ob er hineinschauen wolle. Dies wollte er nicht und verriegelte die Zelle. Netterweise gab man mir noch eine Decke und einen kleinen Schluck Wasser, um den ich bat.

Nach einiger Zeit öffnete sich die Zellentür und die beiden Polizeibeamten ließen mich aus der Zelle. Ich „Ist die Zeit schon vorbei?“, er, in noch etwas brüskem Ton, der sich später legte, es wäre ja schließlich 19.45 Uhr. Ich: „Woher weiß ich das, Sie haben mir ja meine Uhr abgenommen“ und „danke, dass Sie mir 15 Minuten geschenkt haben“. Auf dem Weg zurück zur Wachstation informierte ich die beiden Beamten noch, dass in der Zelle exakt 932 Kacheln verbaut sind, was wenigstens dem einen der beiden ein Lächeln entlockte. Schön zu sehen, dass auch Polizisten während ihrer Pflichtausübung Humor besitzen, oder zumindest verstehen.

Zusätzlich bemerkte ich, dass dies ein großer Tag für das Infektionsschutzgesetz wäre und wir alle stolz sein könnten, und ich mich nun nach meiner Haft einiger neuer Ideen erfreute (die Plakate kleben inzwischen an meinen Wohnungsfenstern, was ein Glück: Hochparterre).

Es brechen harte Zeiten in Bayern an

Als mir meine persönlichen Gegenstände wieder ausgehändigt wurden, fragte ich den Beamten, der sich nun zugänglicher zeigte, nach dem Namen der Haftrichterin, die meinen Freiheitsentzug angeordnet hat. Diesen könne er mir leider nicht nennen. Inzwischen stand offensichtlich die gesamte Belegschaft der Polizeiinspektion dabei und beobachtete den Vorgang beziehungsweise den Delinquenten. Ich grüßte freundlich und wünschte einen guten Abend. Zu Fuß dann zurück zum Fahrrad, dann nach Hause.

Was habe ich gelernt? Zunächst einmal, dass es durchaus Gegenstimmen zu den beschlossenen Maßnahmen gibt. Dann, dass es wohl gar keine Haftrichterin gab, sondern dass dies die Entscheidung der diensthabenden Chefin der Polizeiwache war. Es stellen sich natürlich nun weitere Fragen rechtlicher Art: war der Freiheitsentzug berechtigt und angemessen? Darf ein Polizist mir eine weitere Haft bei erneutem „Verstoß“ bis zum Ende der Ausgangsbeschränkungen, also drei Wochen, androhen? Darüber entscheidet ja wohl nicht ein Streifenpolizist! Einschüchterung, Bedrohung? Inwieweit ist mein Verhalten als nicht triftiger Grund des Ausgangs im Bezug auf das Infektionsschutzgesetz zu sehen oder war die Maßnahme davon gesteuert, dass meine Positionierung zum Thema beziehungsweise meine Meinungsäußerung Grund des Gewahrsams waren? Während sich viele Menschen zur Zeit in großem Bogen aus dem Weg gehen, ist dies offensichtlich in einer Polizeidienststelle weder untereinander noch gegenüber dem Festgenommenen ein Thema.

Da es nicht in meinem Interesse liegt, lange Rechtsstreitigkeiten zu führen und ich mich auf meine Lieben, mein brachliegendes Geschäft im Krisenmodus und sonstige Dinge in meinem Alltag konzentrieren möchte, werde ich in den nächsten Tagen meine Stellungnahme an das Polizeipräsidium senden, abwarten und ein bisschen verdauen. Etwas Zeit für weiteren „Denk-Sport“ halte ich wie immer für angesagt. Schließlich muss ich davon ausgehen, dass ich nun auf dem Radar der Behörden bin. Es brechen harte Zeiten in Bayern an, und das ausgerechnet mit einem Franken als Ministerpräsidenten.

Axel Fraunholz wurde 1966 in Nürnberg geboren. Studium der Romanistik und Philosophie. Er ist Inhaber und Gründer eines Großhandelsunternehmens in der Sportartikel-/Werbemittelbranche.

Foto: Willem van de Poll CC0 via Wikimedia Commons

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Test 45: 59391

Karl Eduard / 02.04.2020

Natürlich gab es nach der Kriegserklärung Frankreichs und Englands an Deutschland im Jahre 1939 auch abweichende Meinungen dazu. Von "es wird schon nicht so schlimm" bis hin zu "wir schaffen das, bzw. der Führer schafft das schon." Und am 22.06.1941 gab es die Miesmacher und dann die "wir sind bestens vorbereitet. Schließlich hatte Napoleon weder Panzer, die Luftwaffe, und außerdem war der Franzose, was will man da schon erwarten". Und nach dem die größte Kanzlerin aller Zeiten die ganze Welt nach Deutschland rief, da gab es die, die einen Anstieg des Terrorismus, der Sozialausgaben und der Straftaten befürchteten und die, die meinten, "Deutschland ist ein reiches Land" und "was wird Euch denn weggenommen?" Komisch, daß es immer unterschiedliche Meinungen gibt. Sicher ist es für den Kleinunternehmer hart. Karl Marx hat mal philosophiert, daß das Kapital auch über Leichen geht. Damit hat er aber die englische Karikatur eines Kapitalisten gemeint, nicht den Kleingewerbetreibenden, der nun Umsatzeinbußen hat und deswegen gerne die Kontaktbeschränkungen lockern möchte. Das ist nur menschlich und verständlich.

Frank (in ZA) Theimer / 02.04.2020

@Werner Geiselhart "Wahrscheinlich haben sich bei dieser Aktion Dutzende angesteckt."Ja nee, is klar...Und wie soll das Ihrer Meinung nach passiert sein? Ist Herr Frauenholz infiziert? Und wenn ja, hat er den Mindestabstand nicht eingehalten oder waren das nicht eher die Polizisten mit ihrer unnoetigen Aktion?

Herbert Priess / 02.04.2020

@Kristina Laudan Natürlich kann man, Frau Merkel hat bei einer Bürgerbefragung auf die Frage eines Bürgers: Warum man nicht mehr seine freie Meinung äußern kann? Geantwortet: Natürlich kann man, sie tun es doch gerade! Ich selber glaube auch, daß ich überall frei meine Meinung äußern kann, in allen Medien, auf Plätzen, in der Bahn, auf Demos, in der Rigaer Straße, in Connevitz usw.usf. Selbstverständlich darf ich zu jeder Zeit auf einen (leeren/vollen) Bierkasten steigen und die freie Rede ausüben aber, sie ahnen es bereits die Crux liegt im Detail, muß ich dann mit den Konsequenzen leben. Natürlich kann und wird mich dann kein staatliches Organ schützen. Das ist ja auch nicht seine Aufgabe die in der Auftechterhaltung von Ruhe und Ordnung besteht, die ich dann stören würde, von der Aufrechterhaltung geltenden Rechts will ich gar nicht erst reden. Im Prinzip ist es so, ich hafte mit Leib und Leben, meiner beruflichen und gesellschaftlichen Existenz für meine freie Rede. Wenn mir dieses Recht das Wert ist so steht der Ausübung des Selben nichts im Weg. Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen:-))

Volker Kleinophorst / 02.04.2020

Gestern in Harburg. Nahezu alles geschlossen, bis auf fast alle Dönerbuden an denen ich vorbei kam, sogar eine Shisha-Bar war offen. An den Dönerbuden stand zwar, nur Lieferservice, aber dennoch saßen Leute drin und futterten. Und ich war nur kurz in der Stadt. Hab keine Polizei gesehen.

giesemann gerhard / 02.04.2020

@Mike Höpp: Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen vorbehaltlos zustimmen: Lieber Einzelhaft, am besten Ersatzhaftstrafe bei einem hohen Tagessatz - da verdienen Sie mehr als auf Pflege oder in einem KH - ohne was zu tun. Rechnung: Du hast einen Tagessatz von 80 Euro, das sind brutto so ca 120 bis 150 Euro je nach Steuersatz plus Sozialabgaben, Kost und Logis frei! - wer hat das schon im Pflegedienst? Als ich nach 14 Tagen entlassen wurde, hat mir die Kasse am Ausgang von St. Adelheim, die ersessenen 14 mal 80 = 1.120 Euro direkt inna Tasche ausbezahlt, das hat geklappt wie am Schnürchen. Gut, ich hatte sie vorher schon einbezahlt, aber mithin doch die Geldstrafe um 10% gemindert. Wenn man bedenkt, dass ein Hafttag den Staat so ca 150 Euro kostet ... . Ich war doch ganz schön blöd, den Job nicht an zu nehmen, oder? Und ich hatte jeden Tag eine Stunde Hofgang! Ich bewundere den hohen Einsatz aller im Gesundheitswesen Tätigen, ein Skandal, dass sie nicht geschützt werden vor möglichen Virenschleudern, die da angeliefert werden. Wäre ich da dabei, so würde ich den Systemrelevanten sagen: Wenn morgen vor Dienstbeginn keine angemessenen Schutzmaßnahmen gegen meine Ansteckung da sind, dann gehe ich wieder und komme nicht zurück. Und ein Anwalt klagt gegen ein Pflegeheim, in dem ein paar alte Leute gestorben sind - vielleicht ein bisschen prädatiert durch das Raubtier Corona, zumeist aber eher nicht. Wäre ich dort als Pfleger, so sagte ich denen: Wenn der nicht morgen um 12.00 Uhr die Klage zurück gezogen hat, dann komme ich nicht mehr. Unglaublich, was ein paar Uralt-Egoisten da von jüngeren Leuten verlangen. Vielleicht ist der Hype derzeit auch der Tatsache geschuldet, dass die Entscheidungsträger*Innen ebenfalls alte Egoisten sind. Die Jungen sollten das sehr kritisch sehen. Beware of old men/women, they have nothing to lose (G. B. Shaw, altes irisches Lästermaul, gestorben 1950, dem Jahr meiner persönlichen Gnadengeburt. Staffettenwechsel. Nahtlos). Usw.

Volker Kleinophorst / 02.04.2020

@ W. Geiselhart. "Wahrscheinlich haben sich bei dieser Aktion Dutzende angesteckt." Wie kommen Sie darauf? Es ist doch nicht einmal klar, ob der Autor infiziert ist. Der Sicherheitsabstand war doch gewahrt. Der Autor hat die falschen Fragen gestellt. Ich finde, wenn es um Deutsche geht, die aufmucken, ist die Staatsgewalt schnell am Start und macht noch immer gerne den Dicken. Bei Links und Migru eher nicht.

Robert Schöffmann / 02.04.2020

@Marlies Neubauer: Dito und Chapeau. Und tiefen Respekt und Anerkennung für Sie und ihre Kollegen/innen in diesem Land. Und an diejenigen gerichtet, die hier von einem Polizeistaat sprechen: Sie wissen anscheinend nicht, was ein Polizeistaat ist. Und die Foristen, die meinen, sie müssten über die Polizeiarbeit "philosophieren": Ihr gehört zu den Ersten, die nach der Polizei rufen, wenns eng und gefährlich wird in der eigenen kleinen Welt. Oder ruft ihr dann einen Philosophen?

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