Integration: Vom Fußball lernen

In den 1980er Jahren kamen Flüchtlinge aus dem kriegsgeplagten Libanon nach Deutschland. Aus humanitären Gründen wurden sie vorübergehend aufgenommen. Sie sind geblieben und haben die Gewalt, vor der sie damals geflohen sind, in deutschen Städten verbreitet.

Heute schätzen die Behörden die Zahl der kriminellen palästinensisch-libanesischen Familienclans auf etwa zwanzig Großfamilien mit rund 200.000 Verwandten und Freunden. Sie beherrschen ganze Straßenzüge. Ihre Loyalität gilt dem Clan, nicht dem Rechtsstaat.

Eine ihrer Anwältinnen sagt, ihre Mandanten würden die deutsche Bevölkerung als „Beutegesellschaft“ betrachten. Frei nach Peter Scholl-Latour: „Wenn man den halben Libanon bei sich aufnimmt, rettet man nicht den Libanon, sondern wird selbst zum Libanon.“

Nur über die Sprache gelingt Integration

Heute strömen hunderttausende Migranten nach Europa, weniger als zehn Prozent sind schutzbedürftige Flüchtlinge. Etliche unter ihnen haben genug Geld, um sich den teuren Full-Service der Schlepper zu leisten. Mit dem 52-seitigen professionell gestalteten „Welcome Guide to Europe“ erhalten sie nicht nur Listen von Sozialämtern und Anwälten, sondern auch detaillierte Anweisungen für fiktive Biografien und andere Tricks. Je mehr Landsleute das Gastland erreichen, desto weniger zwingend ist Integration.

Nur über die Sprache gelingt Integration. Um dies zu erleichtern, bot man vor Jahren in Basel die Kurse kostenlos an. Leider machten nur gerade 23 Prozent von diesem Gratisangebot Gebrauch. Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg.

Meine Mutter war Jurassierin. Sie lebte 40 Jahre in Basel. Sie hat sich nie integriert, verkehrte nur mit Jurassierinnen, besuchte nur Veranstaltungen in französischer Sprache. Sie hasste alles Deutsche. Wenn man schon meine Mutter nicht integrieren konnte, wie will man erst jene Gruppe testosterongesteuerter junger Männer aus Macho-Kulturen integrieren, die außer Angela Merkel niemand gerufen hat? Sie schaden der großen Mehrheit der Zuwanderer, die das System Schweiz schätzen und respektieren.

Vielleicht lässt sich vom Fußball etwas lernen. Die Regeln sind weltweit bekannt. Bei Verfehlungen gibt es eine Gelbe Karte und bei erneuten Verfehlungen: Rot.

 

Claude Cueni (63) ist Schriftsteller und lebt in Basel. Er schreibt jeden zweiten Freitag in der Schweizer Wochenzeitung BLICK, wo dieser Artikel zuerst erschien. Ende des Jahres erscheinen seine dort veröffentlichten Kolumnen als E-Book. Mehr unter der web.adresse www.cueni.ch.

Foto: Sebastian Magnani CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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E Ekat / 16.11.2019

Setzt Integration nicht etwas voraus? Vorgaben, in was eine Integration sich vollziehen soll ? Setzt das nicht voraus, daß die Vorgebenden über eine Wertebasis verfügen ? Wo sehen wir heute dergleichen? Parteien, Kirchen. Verbände man kann nehmen was man will: da ist nichts, in das sich ein Zugereister integrieren könnte. Die müssen sich an das klammern, was sie mitbringen, sonst fallen sie vollends ins bodenlose. Die verachten uns. Die können nicht differenzieren,  daß es die ohne Werte Agierenden sind, die sie hierhergebracht haben, um sich besser zu fühlen.

Ralf Pöhling / 16.11.2019

So wenig Worte, so viel Schlagkraft. Das schaffen nur ganz wenige. ;-D

Rolf Mainz / 16.11.2019

Des Rätsels Lösung ist ganz simpel: die Integration der Zuwanderer wird nicht stattfinden, richtig. Daher wird tatsächlich die Assimilation der “länger hier Lebenden” an die zugewanderte Lebensweise angestrebt werden, selbstverständlich ohne dies offen auszusprechen.

Ko. Schmidt / 16.11.2019

Mit einem hat der Autor so nicht ganz recht. Nicht nur AM hat die Migranten gerufen (in der Schweiz gibt es, glaube ich, ein Äquivalent, das Sommeruga heißt), die Aufnahme von eigentlich nicht Verfolgten ist ein weit verbreitetes Bedürfnis einer vor allem links-grün-christlichen Mittelschicht. In der Schweiz ist dies auch so. Diese Leute glaube, dass sie recht und das Recht haben, den fremden, jungen Männern einen Platz in ihrem reichen Land anzubieten. Dass sie damit die Gesellschaft kaputt machen, wollen sie nicht wahrhaben. Ideologie und Religion wiegen mehr.

Andreas Rühl / 16.11.2019

ER HAT JEHOVA GESAGT!!!

beat schaller / 16.11.2019

<<<die außer Angela Merkel niemand gerufen hat? <<<< Herr Cueni, war da nicht noch ein anderer Name, auch von einer Frau??? heisst die nicht Sommaruga oder so? aber sonst haben Sie ja recht. . b.schaller

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