Christoph Lövenich, Gastautor / 20.02.2022 / 14:00 / Foto: Pixabay / 11 / Seite ausdrucken

„In ihren Augen waren wir nichts weiter als Versuchsobjekte“

Im französischen Film „Arès“ von 2016 wird man mit gefährlichen Injektionen für den brutalen Zweikampf gerüstet. Die cineastische Dystopie wetteifert mit der Pharma-Realität.

„Gegen die Tests“ heißt es auf einem Protestplakat, das auf einer Demo für ein „sofortiges Ende des Versuchsprogramms“ hochgehalten wird. „Ich bin kein Versuchskaninchen“, murrt der Protagonist des Films, in dem diese Szenen zu sehen sind. „Arès – Der letzte seiner Art“ lautet der Titel des Werks, das 2016 seine Premiere feierte. Der französische Science-Fiction-Film von Regisseur Jean-Patrick Benes stammt damit aus einer Zeit, als es noch nicht en vogue war, Konzerne für das Spritzen fragwürdiger Substanzen anzuhimmeln.

Denn die Konzerne erhalten im fiktiven (?) Frankreich der 2020er und 2030er Jahre die Möglichkeit, Menschenversuche durchzuführen, nachdem sie die turmhohen Staatsschulden und damit faktisch die Macht übernommen haben. Die nutzen sie auch dazu, Stimulanzien an Martial-Arts-Kämpfern zu erproben. Ob das jeweilige „Dope“ die Kampfkünste erfolgreich zu boostern imstande ist, erfährt das geneigte Publikum in Live-Übertragungen der Kämpfe.

Da Arbeitslosigkeit und soziales Elend enorm zugenommen haben, sind viele potenzielle Versuchsobjekte den pekuniären Anreizen gegenüber nicht abgeneigt. Dass auf seine Kappe 2.000 Versuchstote in einem Jahr gehen sollen, kontert der Pharmakonzern Donevia so: „Wir haben doch niemanden getötet, es sind Unfälle. Diese Leute haben Verträge unterzeichnet, die üblichen Risiken akzeptiert. Ihre Angehörigen erhielten die gesetzlichen Entschädigungen.“ Die Hinterbliebenen werden mit 15.000 Euro abgespeist. Wie wenig das im Paris des Jahres 2035, in dem der Film spielt, wohl inflationsbereinigt wert sein mag?

„Ich scheiß auf die Wahrheit“

Die Hauptfigur Reda, die unter dem Kampfnamen „Arès“ (nach dem Kriegsgott aus der griechischen Mythologie) in den Ring steigt, hatte schon einen Schlaganfall durch eine entsprechende Substanz erlitten. Deshalb will er von weiteren Experimenten lieber die Finger lassen und geht zum Gelderwerb als nebenberuflicher Hilfspolizist des Regimes gegen Demonstranten vor. „Ich scheiß auf die Wahrheit“, rechtfertigt er sich, „die macht niemanden satt.“

Als man seiner Schwester gezielt einen Verstoß gegen das harte Waffenverbot – je repressiver ein Regime, desto wehrloser will es die Bevölkerung machen – unterjubelt, möchte Reda die Kaution bezahlen können und lässt sich dann doch auf die nächste Spritze ein. Das zu erprobende Serum HSX soll, so der herstellende Pharmakonzern Donevia intern, „Übermenschen“ kreieren helfen. Es wirkt in einem Kampf ganze fünf Minuten lang – und damit sogar kürzer als die Corona-Impfungen –, aber man weiß hier ebenso wenig, ob das Herz solange mitmacht. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Tierarzt oder Emmanuel Macron. Reda, dargestellt vom schwedischen Schauspieler Ola Rapace (dem Ex-Mann von Noomi Rapace), scheint als einer von nur ganz wenigen den transhumanistischen Boost vertragen zu können.

Wohin die spannungs- und actiongeladene Story steuert, sei hier nicht verraten. Nur so viel: Zu großen Teilen präsentiert der Film das Frankreich des Jahres 2035 als abgeranzte Version der Gegenwart von vor 2020, ohne die seither herrschende, real existierende Dystopie vorwegzunehmen. Der Staat ergänzt zeigefingerschwingend seine „lange Liste der gesundheitsgefährdenden Lebensmittel“, jemand streamt 24 Stunden am Tag live aus seiner Wohnung, eine Gesichtsmaske erscheint allerdings nur beiläufig in einem Kameraschwenk, und desinfiziert wird lediglich die Arena nach dem Kampf.

Prophetisch dann aber die Bilanz der Pharmaherrschaft über Frankreich:

„In ihren Augen waren wir nichts weiter als Versuchsobjekte. Von Oktober 2027 bis März 2035 tötete Donevia 30.126 Menschen – auf vollkommen legale Art und Weise. Von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit war nichts mehr übrig.“

Eine solch präzise Zählung erscheint uns in der heutigen Zeit wenig belastbar. Wobei, die Zahl 30.000 habe ich doch kürzlich irgendwo gelesen.

In der guten alten Zeit, vor vier Jahren, schrieb Rezensent Volker Schönenberger über den Film: „Manche Bürgerinnen und Bürger halten Kritik an der Macht der Konzerne für übertrieben. All jene, die das nicht tun, erhalten einen Blick in eine mögliche Zukunft, die vielleicht gar nicht allzu weit von unserer Realität entfernt ist.“ Und stellt die Frage: „Braucht die Menschheit, braucht unser System eine Revolution?“ Die haben wir aktuell, aber eine von oben.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Stanley Milgram / 20.02.2022

Unabhängig von Schriftstellern, die Entwicklungen erkennen und übertrieben darstellen, gibt es die Schriftsteller, die “Ahnung” (im wahrsten Sinne des Wortes) haben. Nehmen wir mal Morgan Robertson, der den Untergang der Titanic bereits 14 Jahre früher vorwegnahm. Dass das Schiff in seinem Buch “Titan” hieß, kann meiner Meinung nach einfach kein Zufall mehr sein. Ich muss kein Hellseher sein, um heute ein Buch über Hyperinflation mit Blackout und Bürgerkrieg im Jahr 2025 zu verlegen. Oder über die Macht der Industrie mit künstlichen Menschen wie z.B. “Terminator”. Die kommen sicher, allerdings nicht als nette Haushaltshilfe, sondern als eigenständige Maschinen, die alles nach eigenem Gutdünken platt machen wie eben im “Terminator” oder in “Dark Star”. Was jedoch so oder so absehbar ist: Die Menschheit wird in Zukunft von den Machthabern nur noch als überflüssige Umweltverschmutzung betrachtet, von denen gerade genug (etwa 500 Mio.) übrigbleiben werden, um das Fressen für die Elite zu besorgen und zu kochen. Oh, das können ja auch Maschinen machen… dann gute Nacht.

Christoph Lövenich / 20.02.2022

@ Harald Unger: Wir können (und müssen) das schon denken und sagen. Das war aber in diesem Text nicht nötig, weil es sich von selbst ergibt.

Dr. R. Möller / 20.02.2022

Es gilt nur noch zu überleben bis die natürliche Auslese ihr Werk getan hat. 75% der Menschen haben scheinbar ein „Sklavengen“ in ihrer DNA. Diese 75 % sind mit Sicherheit alle geimpft. Und hier kommt die natürliche Auslese ins Spiel. Nach den immer deutlicher werdenden Impffolgen werden innerhalb der nächsten zehn Jahre die anderen 25% nahezu 100 % der Bevölkerung darstellen. Ob die „Eliten“ dies in ihre Pläne einkalkuliert haben ?

Gerd Merd / 20.02.2022

Da müssen sie doch nicht in die Zukunft gehen. Suchen sich doch mal nach -verschickungsheime medikamente- . Und in den USA machte der geehrte Herr Fauci experimente mit Kindern.

Sommer, H.-J. / 20.02.2022

Hat jemand die mehrteilige Torchwood-Folge “Miracle Day” auf “One” gesehen” Auch da gehts um einen mächtigen Pharma-Konzern als Herrscher über Leben und Tod. Die Bevölkerung wird dort eingeteilt in Kategori 1, 2 und 3. Die Analogie zu 3 G erscheint mir offensichtlich - und sowas in der ARD! Aber immerhib warnen sie vorher wg. Jugendschutz

Peter Wachter / 20.02.2022

Heute sah ich auf WELT eine Doku über “Lost Places”, da gab es in Amerika ein Sanatorium wo TBC behandelt wurde, nachdem es ein Antibiotika gab, wurde es geschlossen. Hab mal gegogelt, mal sehen ob noch jemand die Diskrepanz auffällt: Die Tuberkulose-Impfung (BCG-Impfung) wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) seit 1998 nicht mehr empfohlen. Für diesen Schritt gab es zwei Gründe. Zum einen ist das Infektionsrisiko in Deutschland niedrig, die Zahl der Tuberkulose-Neuerkrankungen in Deutschland und in den meisten westeuropäischen Ländern zudem rückläufig. Zum anderen kommt es bei Tuberkulose-Impfungen relativ häufig zu Komplikationen. Quelle Techniker-Krankenkasse 23.01.2020 . Neuer RKI-Bericht: Resistente Tuberkulose-Erreger bereiten Sorge. Die Zahl der Tuberkulose-Kranken verharrt in Deutschland auf einem hohen Niveau, berichtet das Robert Koch-Institut. Probleme bereiten hohe Erkrankungszahlen bei Migranten, resistente Erreger und die vielen offenen Lungentuberkulosen. Quelle ÄrzteZeitung 30.10.2018. Dann hätte ich da noch Multi­re­sis­tente Keime im Kran­ken­haus zu bieten, aber genug für heute, intressiert ja doch Niemand (w,m+d).

Rainer Niersberger / 20.02.2022

Jede Erkenntnis, wie sie auch hört zum Ausdruck kommt, ist zu begruessen, denn selten genug ist sie ja, von der krampfhaft/peinlichen Vermeidung der an sich daraus folgenden (politischen) Konsequenzen abgesehen. Bekanntlich handelt es bei diesem Werk auch nicht um das einzige, das aktuell von der Realitaet überholt wird. Offen bleibt, was dagegen zu tun ist oder waere.  Ein gutes Beispiel fafir lieferte just heute der zutreffende Text von Frau Kelle zur willkürlichen Gechlechtsbestimmung. Die Person, die sich als einzige dazu im BT in der gebotenen Art und Weise geaeussert hat, wurde leider nicht erwähnt. Die Autoren koennen natuerlich die AfD totschweigen, solange sie wollen, sie sollten aber wissen, dass es ohne eine deutlich mächtigere AfD kein Halten, geschweige eine Umkehr, gibt.  Die Karawane des Blocks zieht ungerührt weiter. Wohin, duerfte inzwischen klar sein.

Ludwig Luhmann / 20.02.2022

„In ihren Augen waren wir nichts weiter als Versuchsobjekte. Von Oktober 2027 bis März 2035 tötete Donevia 30.126 Menschen – auf vollkommen legale Art und Weise. Von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit war nichts mehr übrig.“—- Offensichtlich bereits ein historischer Film, der unsere Gegenwart ungewollt verharmlosend darstellt.  - 30.000 legal Getötete werden heutzutage höchstens schulterzuckend zur Kurzzeitkenntnis genommen und weggeklickt.  - Wenn die Menschheit den mächtigen Abschaum der Eliten nicht zerfetzt, dann werden wir bald immer wirksameren Versuchen ausgesetzt, bis die Georgia Guidestones der Mittelpunkt der Neuen Weltordnung werden.

dina weis / 20.02.2022

Versuchstiere sind wir alle und ich fühle mit der Maus. Vom Tiermord zum Menschenmord ist es nur ein Schritt und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei“ wie Leo Tolstoi schon sagte und damit auch der Tierversuch zum Menschenversuch. Und wer denkt, es sind nur Tiere, der hat schon einen Denkfehler und ebnet den Weg zur Grausamkeit und Entmenschlichung.  Da liegt der Hund begraben.

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