Von Thomas Jäger.
Die offiziellen Verdachtsmeldungen für schwere Nebenwirkungen bei der Europäischen Arzneimittel Agentur EMA zeigen: Die Corona-Impfstoffe sind sehr viel gefährlicher als traditionelle Impfstoffe. Warum werden diese Warnsignale ignoriert?
Die Europäische Arzneimittel Agentur EMA listet 2.179.125 personenbezogene Verdachtsfall-Reports (ADR) mit insgesamt ca. 7,5 Millionen einzelnen Nebenwirkungen zu den Covid-Impfstoffen (Stand 28.01.23). Auf jeden personenbezogenen ADR-Report kommen rund 3,5 einzelne Nebenwirkungen. Gut ein Drittel (40,3 Prozent) bzw. 878.154 Fälle sind davon als schwer kategorisiert. Davon bedingen 82.848 ein andauerndes Folgeleiden, 170.017 Fälle erforderten einen Krankenhausaufenthalt, 38.484 sind als lebensbedrohlich eingestuft. Es gab 27.545 Verdachtsfälle mit Todesfolge, 13.622 Todesfälle allein bei BioNTech.
Die Zahlen sind nicht nur absolut, sondern auch anteilsbereinigt gestiegen. Nach mRNA-Impfung werden 25-mal mehr Nebenwirkungen und 21-mal mehr Todesfälle als nach klassischen Impfungen je 1 Million Impfdosen gemeldet. Für Kinder sind 41.607 ADR-Reports mit insgesamt rund 120.000 einzelnen Nebenwirkungen gelistet. Pro Kind/Report wurden rund 3 einzelne Nebenwirkungen gemeldet. Die Hälfte (50,2 Prozent) bzw. 20.893 Kinder zeigen schwere („serious“) Nebenwirkungen.
Diese Zahlen gehen aus den Datensätzen der Seite Impfnebenwirkungen.net vom 28. Januar 2023 hervor. Diese Seite ist eine Veröffentlichung des Vereins freier Datenjournalisten e.V. Seit Beginn der Covid-Impfung wertet sie systematisch die an die EMA gemeldeten Verdachtsfälle auf Grundlage der EMA-Rohdaten und ADR-Reports aus. Die Gesamt-EMA-Daten beinhalten Meldungen sowohl aus den EWR-Ländern als auch aus den Non-EWR-Ländern. Für den EWR, also den europäischen Wirtschaftsraum (EU + EFTA-Länder Island, Liechtenstein, Norwegen ohne die Schweiz), nennt die EMA derzeit 1.665.397 ADRs, davon 396.736 mit schweren Nebenwirkungen. Diese definiert sie in ihrer Interpretationsanweisung wie folgt:
„Am wichtigsten ist die Spontanberichterstattung über schwerwiegende oder zuvor unbekannte vermutete Nebenwirkungen. Eine Nebenwirkung wird als schwerwiegend betrachtet, wenn sie lebensbedrohlich ist oder einen tödlichen Verlauf hat; eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus oder eine Verlängerung eines bestehenden Krankenhausaufenthaltes erforderlich macht; zu anhaltender oder signifikanter Behinderung oder Erwerbsunfähigkeit führt; oder eine(n) angeborene(n) Anomalie/Geburtsfehler darstellt.“
In Kategorien wie z.B. Herzerkrankungen, Erkrankungen des Immunsystems, oder Erkrankungen des Nervensystems machen die schweren Fälle die große Mehrheit aus.
Nachfolgend eine Analyse zum aktuellen Stand des Vergleichs aller der EMA gemeldeten Nebenwirkungen zwischen Covid-Impfstoffen und anderen Impfstoffen. Klicken Sie dazu auf dieses Diagramm.
Deutlich mehr Nebenwirkungen als früher
Um das Ausmaß der EMA-Verdachtsfälle für Nebenwirkungen zu verstehen, ist es sinnvoll, sie vor allem mit klassischen Impfstoffen zu vergleichen. Nach den Fallraten je 1 Mio. Impfdosen sind die der EMA berichteten Nebenwirkungen nach Covid-Impfungen 25-fach häufiger als die in der UAW-Datenbank gelisteten Nebenwirkungen für alle klassischen Impfstoffe in Deutschland im Zeitraum 2000–2020.
Folgende Berechnungsgrundlage wurde dabei berücksichtigt:
PEI Covid-Impfstoffe: Das Paul-Ehrlich-Institut verzeichnet in seinem Sicherheitsbericht vom 4. Mai 2022 speziell für die Covid-Impfstoffe insgesamt 296.233 Meldungen mutmaßlicher Nebenwirkungen zwischen dem 27. Dezember 2020 und dem 31. März 2022. Laut PEI wurden in diesem Zeitraum ca. 172 Millionen Covid-Impfdosen verabreicht.
PEI Klassische Impfstoffe: Das PEI registrierte für den Zeitraum der letzten 20 Jahre – vom 1. Januar 2000 bis zum 31. Dezember 2020 – für die Gesamtheit aller in diesen zwei Jahrzehnten eingesetzten Impfstoffe genau 54.488 gemeldete Fälle mit mutmaßlichen Nebenwirkungen. Laut UAW-Datenbank und Statista wurden dabei für insgesamt über 400 Impfstoffe insgesamt 625,5 Millionen Impfdosen im Zeitraum 2000–2020 verabreicht.
Da es sich um Fallraten Nebenwirkungen je 1.000.000 Impfdosen handelt, ist ein Vergleich möglich. Länderspezifische Einflüsse durch unterschiedliche Erhebungssysteme und Melderaten können nicht gänzlich ausgeschlossen werden. So ist bekannt, dass das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) im Vergleich zu anderen EU-Ländern wie z.B. Österreich oder Niederlande mehrfach weniger Meldungen je 1 Mio. Impfdosen an die EMA leitet. Die Grafik ist deshalb unter diesen Einschränkungen zu verstehen. Sie zeigt jedoch auf jeden Fall, wie groß das Missverhältnis der Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoffen (sowohl EMA als auch PEI) zu klassischen Impfstoffen ausfällt.
Über 800.000 Verdachtsfälle von schweren Impfnebenwirkungen
Klicken Sie nun auf dieses Diagramm. Hier werden die Verdachtsfälle für schwere Nebenwirkungen nach Anzahl und Hersteller präsentiert. Die Zahl der schweren (serious) Nebenwirkungen wird analog der Klassifizierung der Datenbank entnommen. Bei den Kategorien „lebensbedrohlich“, „Krankenhausaufenthalt“ und „andauernde Folgeleiden“ (disabled)" werden die Fälle nicht gewertet, die letztlich zu einem tödlichen Verlauf führten.
Der Terminus andauernde Folgeleiden oder behindernd (disabled) schließt sowohl dauerhafte als auch temporäre Behinderungen ein und kann auch „arbeitsunfähig“ bedeuten. Bis zum 28. Januar 2023 finden sich in der EMA-Datenbank insgesamt 878.154 ADR-Reports mit schweren Nebenwirkungen unmittelbar nach Covid-Impfung. Davon bedingen 82.848 ein andauerndes Folgeleiden, 170.017 Fälle erforderten einen Krankenhausaufenthalt, 38.484 sind als lebensbedrohlich eingestuft. Es gab 27.545 Verdachtsfälle mit Todesfolge.
Schauen Sie sich jetzt noch bitte dieses Diagramm an. Verglichen werden Verdachtsfälle von Impftoten (Verdachtsfälle Tote je 1 Mio. Impfdosen). Der erste Balken zeigt die Raten bei Covid-Impfstoffen anhand der EMA-Daten, der zweite anhand der PEI-Daten. Der dritte bezieht sich auf die Todesverdachtsmeldungen für Impfstoffe insgesamt für die Jahre 2000 bis 2020.
Die EMA-Fallraten beziehen sich auf den Europäischen Wirtschaftsraum EWR. Sie ereignen sich anteilsbereinigt rund 21-mal häufiger als bei anderen klassischen Impfstoffen in Deutschland. Auffällig ist, dass – trotz im EU-Vergleich bekannt niedriger PEI-Melderaten – die PEI-Todesfälle etwas höher liegen als für die EWR-Länder. Empirisch auffällig: Zahlen in dieser Höhe kommen bei keiner anderen Arzneimittelgruppe und auch nicht bei Impfstoffen vor. Dies gilt bei Impfstoffen sowohl hinsichtlich der absoluten als auch hinsichtlich der relativen Zahlen in Fälle je 1.000.000 Impfungen.
Starke Untererfassung von Verdachtsfällen
Nach einer Metastudie von Hazell et. al. – die 37 Studien zu dieser Fragestellung ausgewertet haben – lag der Durchschnitt des „Underreporting“ bei ADR-Pharma-Datenbanken bei einer Dunkelziffer von 94 Prozent. Nach den Studienergebnissen dieser großen Metastudie werden 94 Prozent der tatsächlichen Nebenwirkungen nicht erkannt oder nicht gemeldet. Es ist uns keine vergleichbare aussagekräftige und große Metastudie zu diesem Thema bekannt.
Die österreichische Pharmaziegesellschaft Pharmig hatte 2021 den Anteil der erfassten tatsächlichen Covid-Impf-Verdachtsfälle auf 6 Prozent beziffert. Auch das PEI verweist auf das Problem des Underreportings bei der Meldung von Impfnebenwirkungen. Das PEI verweist z.B. im Jahr 2018 und 2019 auf die Metastudie von Hazell zu 95 Prozent Untererfassung hin.
Nach der US VAERS Impfdatenbank, die gemeinsam von der US-Seuchenschutz-Behörde CDC und der US-Arzneimittelbehörde FDA geleitet wird, liegt die Quote der gemeldeten Fälle sogar nur bei 1 Prozent. Die Dunkelziffer wird hier somit auf 99 Prozent geschätzt. Die Zahlen beruhen auf dem Lazarus-Report aus 2010, welcher über einen mehrjährigen Zeitraum Ergebnisse hierzu auswertete. Das US-amerikanische VAERS verweist bis heute – also auch im Covid-Zeitalter – auf den Lazarus-Report bzw. auf das massive Problem des Underreportings.
Zusätzliche Gründe für eine Untererfassung sind bei Covid-Impfungen:
- Autoimmunerkrankungen, Störungen der Blutgerinnung und Nervenschäden entwickeln sich erst im Lauf der Zeit und werden oft nicht mit der Impfung in Zusammenhang gebracht.
- Im derzeitigen gesellschaftlichen Klima, das von Impfpropaganda und Corona-Angst geprägt ist, kann die Meldung aus Befürchtung vor Stigmatisierung unterbleiben.
- Die Meldungen eines Todesfalls kann unterbleiben, wenn die Angehörigen nicht die Kraft dafür aufbringen und es den Betroffenen auch nicht mehr lebendig macht.
- Meldungen werden aufgrund von formalen Fehlern gelöscht.
- Durch die enge Verflechtung von EMA und Pharmaunternehmen und Lobbyorganisationen ist die Unabhängigkeit der Datenhaltung nicht gesichert.
In der Meldepflicht von Impfnebenwirkungen des Paul-Ehrlich-Instituts werden viele Nebenwirkungen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Übelkeit von der Meldepflicht ausgeschlossen. Dies gilt als Richtlinie auch für Selbst-Meldungen und Meldungen von Angehörigen, die nicht der Meldepflicht unterliegen. Auch andere Länder haben ähnliche Regelwerke. Deswegen sind leichte Nebenwirkungen nur selten in der Datenbank zu finden.
Entgegen manchen Darstellungen erfolgt bei der EMA knapp 40 Prozent der Meldungen durch Personal aus dem Gesundheitsbereich wie Kliniken oder Arztpraxen. Dies spricht für eine solide Datenbasis. Hinzu kommen die langjährig erprobten Kontroll- und Monitoring-Mechanismen der EMA, um möglichst gute Datenbestände zu sichern. Die Meldungen gehen in der Regel zuerst an die nationalen zuständigen Behörden (Deutschland PEI). Diese melden oft gefiltert diese Fälle weiter an die EMA. Ein nicht unerheblicher Teil der Verdachtsmeldungen wird zudem laut der Gruppe Impfnebenwirkungen.net von der EMA bereinigt oder gelöscht.
Warnsignale werden einfach ignoriert
Die der EMA gemeldeten Covid Impf-Nebenwirkungen liefern mit jedem Tag weitere Rekordwerte. Dies betrifft zum einen die absoluten Werte, zum anderen auch die anteiligen Fallraten. Die Corona-Impfstoff-Nebenwirkungen der EMA entsprechen aktuell 120 Prozent der im Jahr 2020 der EMA gemeldeten Nebenwirkungen für alle (!) dort gelisteten Arzneimittel und Impfstoffe.
Die rund 2,2 Millionen Verdachtsfälle der Covid-Impfstoffe im Zeitraum von ca. 25 Monaten bis Ende Januar 2022 machen somit rund 120 Prozent der 1,8 Millionen Verdachtsmeldungen von Nebenwirkungen aller dort 5.042 gelisteten Substanzen von Arzneimitteln/Impfstoffe des Jahres 2020 (laut EMA-Jahresbericht 2020) aus.
Auch die Fallraten, welche anteilig die verabreichten Impfdosen berücksichtigen, sind nochmals in den letzten Monaten angestiegen. Die der EMA gemeldeten Nebenwirkungen kommen anteilig 25-fach mehr als bei klassischen Impfstoffen vor. Bei den Todesfällen sind es nach Covid-Impfung 21-fach mehr. Diese Fallraten berücksichtigen jedoch noch nicht die Anzahl der verabreichten Impfdosen pro Person. Bei Covid-Impfungen sind es teils 4, 5 oder mehr. Die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen erhöhen sich anteilig für die jeweiligen Impfkandidaten entsprechend mit jeder weiteren Impfdosis. Für jeden deutschen Bürger liegen Lieferbestellungen von je 8 Impfdosen insgesamt vor. Jeder kann sich ausrechnen, wie hoch die Nebenwirkungen, die bei den hier angegebenen Fallraten sich auf eine Impfdosis beziehen, dann ausfallen.
Die großen Monitoring-Systeme wie hier EMA EudraVigilance, WHO VigiAccess oder US VAERS funktionieren noch halbwegs bei der Meldung. Die Zahlen dürften jedoch stark untererfasst sein. Auf enorme Unterschiede in der Meldung zwischen verschiedenen EU-Ländern haben wir bereits hingewiesen.
Spätestens aber bei der Verarbeitung der ADR-Fall-Reports scheint gar nichts mehr zu stimmen. Es passiert offensichtlich nichts. Wo sind die Sicherheitssignal-Analysen der EMA? Für die US-VAERS Datenbank mussten die CDC die Ergebnisse der Sicherheitssignal-Analysen mittels Proportional-Reporting-Ratio (PPR) herausgeben. Wir berichteten über 770 Sicherheitssignale. Von der EMA haben wir bisher nichts dazu gesehen.
Ganz offensichtlich werden Warnsignale ignoriert.
- Wo sind die Sicherheitssignal-Analysen der EMA?
- Warum werden vom PEI keine Sicherheitssignal-Analysen mittels Proportional-Reporting-Ratio-Verfahren veröffentlicht?
- Warum fordern wir Bürger unsere zuständigen Abgeordneten aus Landtag/Bundestag nicht auf, diese Sachverhalte schnellstmöglich klären zu lassen?
- Warum werden die Landtags- und Bundestagsabgeordneten nicht selbst aktiv und stellen entsprechen Anträge auf Aufklärung?
- Wie lange können die Mainstream-Medien diese Berge an Nebenwirkungen noch weiter ignorieren?
- Warum recherchieren die Mainstream-Medien nicht investigativ zu diesem Themenkomplex, welcher die Gesundheit aller Bürger weltweit betrifft?
Eine erweiterte Version dieses Artikels finden Sie auf transparenztest.de. Dort ist der Text auch zuerst erschienen.
Thomas Jäger, Diplom-Psychologe, hat 35 Jahre Expertise zu Mensch-System-Schnittstellen (u.a. transparente und evidente Informationen im Gesundheitsbereich). Er betreibt die Seite Transparenztest.de.
Schauen Sie sich ergänzend zum diesem Artikel auch das Achgut-Interview mit Datenanalyst Tom Lausen an.