“Das Geld verschwand , so schreibt Thielke, in den Taschen korrupter Politiker, die den Internationalen Währungsfonds (IWF) jahrelang über die Staatsschulden belogen hätten…” Gerd Müller hat dem ZDF-Journalisten Lanz auf entsprechende Vorhaltungen geantwortet, dass es neuere Technologien gebe und er zuvesichtlich sei, dass er mit deren Hilfe “online” zukünftige Korruption werde verhindern können. Diese neuen online-Strategien der Bundesregierung werden wesentlich dazu beitragen, die Fluchtursachen zu bekämpfen und- noch ein Punkt, den Müller den Wählerinnen und Wählern freilich schon seit zwei jahren verspricht, dazu beitragen, dass “wir”, so Gerd Müller, in Afrika zwanzig Millionen Arbeitsplätze schaffen. Ach ja, noch eine Kleinigkeit: Müller stellte zwanzig Millionen zu schaffender Arbeitsplätze pro Jahr (!) in Aussicht. Wir brauchen keine Angst haben vor dem “Schwarten Mann”. Alles wird gut dank Gerd Müller und seiner ebenfalls sehr, sehr wohlmeinenden Chefin Angela Merkel! Und zwar bald schon, bald - denn wir verfügen nun über online-Technologien (= Internet), die uns das hundertprozentig ermöglichen. Als erstes verschwindet so die Korruption, dann kommt die Arbeit, und unterdessen lacht uns auch allen das Glück! Es ist ein Traum, ich freue mich ganz ausserordentlich, dass ich als Deutscher Bürger dabei sein darf!
Lieber Herr Hohensee, Sie müssten Ihre Landkarten noch mit einer Konturmappe einfärben, die die Bevölkerungsdichte anzeigt. Und dann fragen sich villeicht ihre Familienangehörigen doch besorgt, warum die wohl alle zu uns wollen…
Herr Seitz, mir fehlt ein wenig die Asche-aufs-Haupt-Komponente in Ihrem Beitrag. Denn wer ist schuld? Auf jeden Fall die Europäer, insbesondere Deutschland.
“Warum Minister Müller ausgerechnet dieses Land besucht…” Kick Back !
Eigentlich könnten wir tauschen: Alle Afrikaner nach Europa, wo die meisten von ihnen (naja nicht alle: Botswana ist eine leuchtende Ausnahme) sowieso hinwollen und alle Europäer (nur die schon lange da Wohnenden) nach Afrika . Ja, Herr Hohensee, wir hätten x-mal mehr Platz. So eine Karte von Afrika mit darüber gelegtem Europa habe ich neulich irgendwo gesehen: Europa ist ein Zwerg im Vergleich. Bei dem Tausch erhielten die Europäer natürlich auch alle Bodenschätze Afrikas. Nun könnte man Theorien darüber anstellen, wie die Situation zehn Jahre nach dem Tausch in jedem Kontinent ausschaut. Das überlasse ich aber den Lesern, denn wir wollen hier nicht rassistisch erscheinen. Nur soviel: Vor Mugabe war Zimbabwe die Kornkammer Afrikas, seit Mugabe?? Oje
@ Leo Hohensee Nachtrag: Der riesige Kontinent verfügt über mehr als ein Viertel der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche. Von den Reserven an Ackerfläche werden derzeit nur 20 Prozent überhaupt genutzt. Was nicht produziert wird, kann nicht gegessen werden. Der Weltbank zufolge ist Wachstum in der Landwirtschaft für die Armutsbekämpfung doppelt so effektiv wie in anderen Sektoren. Trotzdem wird die Problematik von Verantwortlichen, den zahllosen Hilfsorganisationen und den Medien kaum je aufgegriffen. Von seinen natürlichen Voraussetzungen her könnte Afrika problemlos autark in seiner Nahrungs- und Energieversorgung werden. Dennoch machen Hungersnöte in Afrika gerade jetzt wieder Schlagzeilen, weil seit Jahrzehnten die ländliche und landwirtschaftliche Entwicklung vernachlässigt wurde. Gegen die stets wiederkehrenden Krisen könnten sich die Betroffenen besser wappnen. So gibt es zum Beispiel im von Dürre geplagten Äthiopien bislang kein Forschungsinstitut, das sich mit Wasser beschäftigen würde. Es gibt günstige, wassersparende Bewässerungssysteme beispielsweise aus Israel, doch hapert es am Willen der Regierungen, diese Methoden durchzusetzen. In Gegenden, wo bis zu vierzig Prozent der Ernte durch unsachgemäße Lagerung wieder verloren geht, würde eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Ausbildung helfen. In vielen Dörfern Afrikas gibt es kaum Strom, kaum Straßen und die Bevölkerung ist – von wenigen Elitenzirkeln abgesehen – verarmt. 38 afrikanische Länder haben ein Ernährungssicherungs-Programm, aber nur Ruanda, Malawi, Ghana, Senegal und Benin haben begonnen, es in die Tat umzusetzen. Staatliche Investitionen in ländliche Infrastruktur, Logistik, landwirtschaftliche Dienstleistungen und bessere Anbaumethoden sind notwendig, um Nahrungsreserven aufzubauen. vgl. “Afrika. Was nicht produziert wird, kann nicht gegessen werden” Achse 7. 10. 2017
“African Reggae”... da kommt noch einiges auf uns zu. Wobei wie immer der kritische Punkt nicht in den Problemen selber besteht, sondern in der Unfähigkeit, sie anzugehen; und diese wieder besteht darin, dass schätzungsweise zwei Drittel der Bundesbürger diffusen vulgärrousseauanischen Träumen vom edlen Wilden anhängen und all diese Probleme nicht in Afrika selber verorten, sondern mit mystischem Raunen die “kulturelle Manipulation” durch die ach so bösen Europäer dafür verantwortlich machen. Das Schema ist ja bekannt: Metzelt irgendein Diktator seine eigenen Leute dahin, *kann* das nur eine Folge davon sein, dass im 19. Jahrhundert mal ein deutscher Forschungsreisender durch die Gegend kam, und zu unserer eigenen moralischen Läuterung müssen wir das Staatssäckel noch weiter aufmachen.
@ Leo Hohensee : Die wahre Größe Afrikas hat Kai Krause, ein bekannter deutscher Computergrafiker, einmal eindrücklich gezeigt. Schon auf den ersten Blick wird in seiner Darstellung deutlich: Afrika ist größer als die USA, China, Indien, Japan und Europa zusammen. Allein die Sahara ist so groß wie die Vereinigten Staaten von Amerika – und sie macht nur etwa ein Drittel Afrikas aus. Addiert man zur Fläche der USA die von China, Indien, Mexiko, Peru, Frankreich, Spanien, Papua Neuguinea, Schweden, Japan, Deutschland, Norwegen, Italien, Neuseeland, Großbritannien, Nepal, Bangladesch und Griechenland, dann schließlich hat man etwa die Größe Afrikas erreicht.
Ein weiterer Beleg für die Realitätsferne der Berliner und Brüsseler Politdarsteller. Und die “verballern” das Geld der hiesigen Steuerzahler weiterhin ohne Sinn und Verstand. Es ist ja das Geld der “anderen”, das sie zum Fenster raus werfen. Als noch verwerflicher bewerte ich, daß diese selbst ernannten “Weltenretter” kein Problem damit haben, sich mit derart mehr oder weniger korrupten und kriminellen Amtsträgern überhaupt an einen Tisch zu setzen.
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