Vorschlag: Nachdem der Schlieffenplan in die Hosen gegangen war und die Blutpumpen nach Falkenhayn und Geoffrey zwar gut gemeint, aber letztlich eben auch nur eine Sauerey waren, hier nun der Giesemann-Plan, ein Super-Troupier, aber frustriert, weil als Kamikaze nicht mehr zum Einsatz gekommen, dem göttlichen Wind: Beide machen mobil und marschieren Richtung Schicksalsfluss, ein jeglicher auf seine Art. Kurz vorher verständigen sich die VerteidigungsministerInnen auf den Befehl: Rääächts um! Der Boche nach Norden, Richtung Europabrücke bei Strasbourg, der Franzmann gen Süden, Richtung die Brücke bei Colmar. Die jeweiligen Brückenköpfe sind stark befestigt, mit ausschließlich weiblichen Truppen, die sich aufmunitioniert haben, je nach Geschmack: Die einen mit Rotwein, Baguette, Salami “pur porc”, und Schnecken! Avec de l’ail. Die andern mit Schwarzbrot, Bier, Bratwurscht, Haberschlachter Trollinger. Schwarzwälder Schinken. Als letzte reserve personnelle Champagne, bzw. Schwarzwälder Kirsch mit einem Kirsch. Einige Vorkoster erschnüffeln alles, die Generäle lassen zum Angriff blasen - und das Gelage geht los. Es wird furchtbar, die Logistik läuft auf Hochtouren, aber es ist für alle reichlich da. Was DANN folgt, auf den Rheinwiesen - es ist ein Augusterlebnis sondergleichen, unbeschreiblich, das Gequietsche, das Gejauchze, le plus grand plaisir pour tout le monde. Die Engländer dürfen nicht, müssen bei Dünkirchen auf den Feind warten, der kömmt nicht, hat zu tun. Die haben ja ihre hot water bottles. So ward aus Tag und Nacht der nächste Tag. Es gab Kaffee für alle, denn “öhne Gaffe gemmer nicht gämpfen - grieche mer geen Gaffe, dann gämpfe mer och nich”. Mein alter Fluglehrer, selig, war Sachse. Weil’s so schön war, haben sie dann beiderseits frische Truppen ... . Bis die durch waren, war die übliche Zeit für einen zünftigen Krieg rum, nichts zu machen. Ganz neue Truppen erst in paar Jahren ... . Können wir das auch mal mit den RussInnen machen? Mobil sind die schon .
“Abwesende haben stets unrecht” findet sich bei Stefan Zweig, Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam 7. Kapitel unten: “Aber welthistorische Stunden lassen sich nicht mehr einholen. Immer hat der Abwesende unrecht.” - - - Es geht um die (epochale) Abwesenheit Erasmus’ beim Reichstag in Worms 1521, wo er das Feld kampflos Luther überließ. Was sich, tragisch für den Humanismus, noch einmal, zum Reichstag in Augsburg 1530 wiederholt, bei dem Erasmus, trotz Einladung Karl V., ebenfalls nicht teilnahm. Stefan Zweig: “Das große Konzil von Augsburg zerreißt die Christenheit, die es verbinden wollte, endgültig in zwei Glaubenshälften, statt Frieden steht Zwietracht über der Welt. Hart zieht Luther seinen Schluß: “Wird ein Krieg daraus, so werde er daraus, wir haben genug geboten und getan.” Und tragisch Erasmus: “Wenn Du furchtbare Wirrnisse in der Welt wirst entstehen sehen, dann denke daran, daß Erasmus sie vorausgesagt hat.”
Dieser Rat ist eine Bankrott-Erklärung des Parlamentarismus. Weil die Parlamente kaum noch mehr sind als Bühnen, auf denen sich die Politiker gegenseitig anbrüllen, um wiedergewählt zu werden, soll dessen Arbeit ein außerparlamentarischer Rat tun. Ich glaube nicht, dass es funktionieren wird. In dem Rat wird sich nur das wiederholen, was die Parlamente scheitern lässt: ein Machtkampf um des Machtkampfes willen. Die westlichen Gesellschaften sind in einer tiefen Krise. Tricks wie ein “Neugründungsrat” werden das (leider) nicht ändern.
“Ausdrücklich gewünscht ist auch die Beteiligung der französischen Bürger. Weiterhin besteht Unklarheit darüber, ob der „ungeimpfte“ Mensch mit französischem Pass inzwischen seinen Status Bürger stillschweigend zurückerlangt hat oder weiterhin per präsidentieller Erklärung kein Bürger mehr ist. Aber dies nur am Rande.”—- Irgendwo müssen doch noch ein paar Guillotinen herumstehen ... verdammtnochmal! Oder wurde der Gallus auch dümmer- und schwachgespritzt?
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