Gastautor / 21.09.2020 / 17:00 / Foto: Pixabay / 22 / Seite ausdrucken

Drei Sichtweisen auf den Islam

Von Bill Warner.

Es gibt drei Denkschulen bezüglich des Islams. Die erste ist eine islamische mit ihren zahlreichen Varianten. Alle ihre Inhalte stammen von Muslimen. Die zweite Schule ist die akademische Betrachtung, die an den Universitäten gelehrt wird. Die Themen umspannen islamische Kunst, Architektur, Poesie, Literatur, Sufismus (mystischer Islam) und Geschichte ohne Jihad oder Opfer. Geschichte und Gegenwart werden von einer westlichen Perspektive aus und unter Zugrundelegung einer politischen Denkart westlicher Prägung beschrieben. Die Geschichte der Opfer des Jihads wird ausgespart. Der Islam wird als Teil unserer Zivilisation präsentiert. Die Quellen, die Dokumente der Trilogie, werden nicht direkt studiert, nur die sie kommentierenden Werke anderer Gelehrter.

Die akademische Schule kann aktuelle, einzelne Ereignisse innerhalb der islamischen Welt nicht aus ganzheitlicher Sichtweise erklären, auch nicht die Motivation, Denkart oder Weltansicht und Gründe hinter den Ereignissen. Genauso wenig ist es für sie möglich, zukünftige islamische Aktionen vorauszusagen. In dieser Denkschule werden alle islamischen Handlungen als Reaktion auf den Westen erklärt. In bestimmter Hinsicht werden nur die eigenen Sichtweisen für Erklärungen bemüht, statt der islamischen Texte. Politische Entscheidungen und Medienberichte beruhen alle auf der Sichtweise dieser akademischen Denkschule.

Die Grundlage der dritten Denkschule („Doctrinal school“) sind die Doktrinen des Islams. Ihre Vertreter nutzen die Quellendokumente des Islams, um das Weltbild der islamischen Zivilisation zu erklären. Sie sehen den Koran und die Sunna als motivierendes Fundament für die Gesamtheit des Islams. Die islamischen Eroberungen werden als Ausdruck der politischen Doktrinen des Islams interpretiert. Diese Denkschule studiert die Geschichte der Opfer des Islams, inklusive die der Sklaven und der „Dhimmis“. Christen, Juden, Hindus und Buddhisten waren „Dhimmis“ (Halbsklaven). Diese Denkschule kann das zugrundeliegende Muster hinter und den Zusammenhang zwischen einzelnen Ereignissen in der islamischen Welt aufzeigen, die islamische Geschichte erklären und auch zukunftsgerichtete Voraussagen machen.

Der Islam erscheint wie ein Kind mit schlechtem Benehmen

Der Grund dafür ist einfach: Sie studieren die gleichen Texte, die islamische Führungspersönlichkeiten als Wegweiser verwenden und zitieren den Koran und Mohammed. Sie forschen und berichten auch über das Leiden der Opfer des Islam. Es lässt sich ziemlich einfach feststellen, mit welcher Schule man es gerade zu tun hat. Wenn Allah, Mohammed und der Koran ausgespart bleiben, dann handelt es sich um ein Schriftstück der akademischen Schule. Hört man einen Vertreter dieser Schule im Fernsehen reden oder liest man einen Zeitungsartikel über den Islam aus seiner Feder, wird man feststellen, dass die Beschreibung eines islamischen Ereignisses als Reaktion auf Taten oder Ereignisse in der nicht-muslimischen Welt präsentiert wird. Islamische Äußerungen und Ereignisse werden immer im Kontext der Außenpolitik der Kafire geschildert. Was der Islam macht, wird dadurch bestimmt, was Amerika und Israel und andere Länder tun.

Die akademische Sichtweise ist scheinheilig und voreingenommen. Muslime werden präsentiert, als hätten sie keinerlei Eigenmotivation. Der Islam erscheint wie ein Kind mit schlechtem Benehmen. Behandelten wir dieses Kind fair und schenkten wir ihm eine bessere Außenpolitik, würde es sich nicht mehr schlecht benehmen.

Die Schriften der islamischen Schule werden von gläubigen Muslimen verfasst. Für die akademische Schule schreiben „Dhimmis“, Nicht-Muslime, die sich dem Islam fügen und ihm dienen. Die Vertreter der dritten, auf den islamischen Doktrinen beruhenden Schule sind Kafire, die die islamische Lehre kennen. Wenn Allah oder Mohammed wörtlich zitiert werden, kann der Verfasser Muslim oder Kafir sein. Preist er den Islam als wunderbar, dann ist er ein Muslim. Ist der Tenor hingegen kritisch, aber es wird über Allah, Mohammed und den Koran geschrieben, dann handelt es sich um einen Kafir aus der dritten Schule („Doctrinal school“).

„Akademische“ Denkweise klammert Doktrinen aus

Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Denkschulen ist entscheidend für unser Überleben. Die akademische Schule kann unsere Zivilisation nicht verteidigen. Sie hat nur eine Reaktion auf den Islam: Wie sollten wir uns ändern, damit ihr zufrieden seid? Wir wissen, dass wir nicht das Richtige tun, weil der Islam unzufrieden ist. Dies ist die Sprache des (US)-State Departments und der Medien. Die Strategie der akademischen Schule ist Unterwerfung. Welch eine armselige Ironie, dass gerade die „akademische“ Denkweise die einzige ist, die die Doktrinen des politischen Islam ausklammert.

Zusammenfassend: Den Islam kann man aus drei Perspektiven betrachten. Die erste ist die der religiösen Muslime. Die zweite ist die Sichtweise eines „Dhimmi“, vertreten durch Kafire („Nicht-Muslime“, Anm. d. Red.), deren apologetische Werke die islamischen Doktrinen akzeptieren und Muslime verteidigen. Die dritte Perspektive ist Kafir-zentriert, es ist die Sicht von Kafiren, die nicht daran glauben, dass Mohammed Allahs Prophet ist und die islamische Doktrin kritisieren.

Das Center for the Study of Political Islam International (CSPII) vertritt die dritte, „Kafir-zentrierte“ Perspektive und betrachtet den Islam unter dem Gesichtpunkt, wie das Schicksal der Nicht-Muslime aussieht und wie diese behandelt werden. Die Geschichte der Opfer in den USA, der afrikanischen Sklaven und der Ureinwohner des Kontinents, ist heute in den Schulen weit verbreitet. Die Geschichte der Kafire im Islam ist die Geschichte der Opfer des islamischen Jihad. Wann wird diese Geschichte in unseren Schulen unterrichtet werden?

Ursprünglich erschien dieser Text auf Englisch auf der Website des Center for the Study of Political Islam International.

 

Bill Warner gründete 2006 das Center for the Study of Political Islam International (CSPII). Vorher war er Physikprofessor an der Tennessee State University. Er ist Experte für den politischen Islam. Er beschäftigt sich vor allem mit den politischen Aspekten der islamischen Doktrin in Bezug auf die Kafire (Nicht-Muslime). Warner definiert den „politischen Islam“, den er auch Islamismus nennt, als eine Überzeugung, dass der Islam die Gesellschaft und die Politik kontrollieren sollte, nicht nur das persönliche religiöse Leben. Für Achgut.com stellt er eine Reihe von Texten zur Verfügung, die zentrale Erkenntnisse seiner zahlreichen Studien wiedergeben.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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M.Riedl / 21.09.2020

Ich will mich nicht mit einer fremden,  aggressiven , frauenfeindlichen Religion wie den Islam auseinandersetzen .  Und dazu bin ich lt. GG als Bürger auch nicht verpflichtet .

Martin Landvoigt / 21.09.2020

@sybille eden - Die Märchenstunde zu El Andalus wird bis zum Erbrechen wiederholt. Kaum einer der Referenten scheint sich ernsthaft mit der wahren Geschichte der muslimischen Eroberungszüge und ihrer Exzesse auseinander gesetzt haben. Dennoch kann man sicher durchaus erstaunliche kulturelle Leistungen bis ins 10 Jahrhundert würdigen kann, nahm es danach, vor allem unter der Berberherrschaft bizarre Züge an. Die ersten Judenprogrome gab es unter muslimischer Herrschaft. Es bildeten sich innerislamische Kriege aus, seltsame Allianzen zwischen Christen und einzelnen muslimischen Herrschern wurden geschlossen. Ab dem 12. Jahrhundert flohen viele muslimische Intellektuelle nach Toledo, die dort unter christlicher Herrschaft eine wahrhaft liberale Gesellschaft bildeten.

S. Miller / 21.09.2020

Hinter den meisten Verstehern, Befürwortern und Zusprechern dieser Religion in der westlichen Welt, steht einzig die Angst und die blanke Furcht vor der Radikalität und Kompromisslosigkeit, mit dem Muslime weltweit und mit allen Mitteln ihren Glauben meinen, durch’s Nadelöhr pressen zu müssen. Eine Religion, die in sich so geschlossen und untastbar sich gegen alles abschottet was einen vernünftigen Umgang und Aufarbeitung ihrer Thesen und Dogmen unmöglich macht, ist durch Aufklärung nicht reformierbar. Sie ist ein Anachronismus, eine lotsche Salzsäule, die sich nicht umzudrehen wagt, um ein humaneres Gesicht zu bekommen. Aus Angst; und das ist der Aberwitz, sie könnte sich als äußerst fragwürdig entpuppen, oder, im schlimmsten Falle, gar verzichtbar machen. Thesen über Gnade, Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit sind keine islamischen Erfindungen. Daran hat sich der Islam an wesentlich älteren monotheistischen Religionen ja reichlich bedient. Anders ist der Islam einzig in seiner gebotenen Brutalität, die jeder Gnaden- und Barmherzigkeitsthese in sich selbst widerspricht. Und die hat sich seit Ihrer Gründung nicht geändert. Wer es so - und nicht einmal subtil - offenkundig unmöglich macht, eine ernsthafte Aufarbeitung gelingen zu lassen, der hat doch, und das drängt sich mir fast auf, selbst Angst, auf eine Wahrheit zu stoßen, die ihm nicht schmecken könnte.

S. Marek / 21.09.2020

Endlich, wenn auch reichlich spät greift die Achse dieses für unser Überleben essentielles Thema an. Es ist auch substantiell hier auch zu erwähnen, daß sehr viele der s.g. “Experten” in D, ob Prof. oder Dr. der Orientalistik bzw. Islam Studiengänge bereits unterwander wurden und zur Konvertiten gehören. Manche dieser “liebenswürdigen” Menschen unterstützten unsere Regierungen bei diesem Aufgabenkomplex, z.B. in Fragen/Entscheidungen zur Nahost Politik. Wie z.B. der Hr. Prof. Dr. Udo Steinbach oder Frau Annemarie Schimmel. Solche Dschihadistische Psychopathen sind im Täuschen und Verführen nach der islamischen Lehre sehr begabt. Ich hoffe, daß dieser Beitrag erst der Anfang weiterer in die Tiefe gehender Beiträge sein wird.  ISLAM ist eine Menschenverachtende äußerst brutale faschistoide IDEOLOGIE unter einem Religionsmäntelchen mit mörderischem religiösem RASSISMUS, nach der der Islam die Welt beherrschen soll und alle anderen Religionen bzw. Atheisten eliminieren,  als Hauptdoktrin.

Martin Landvoigt / 21.09.2020

Als wesentlicher Punkt ist vor allem die Unterscheidung zwischen der Lehre, seinen Auswirkungen und den Menschen. Denn wer als Muslim geboren wurde, wird von früh auf geprägt- Einige dieser entwickeln sich zu liebenswürdigen Zeitgenossen, denen man nichts Böses wünschen kann. Das aber macht die Lehre nicht besser. Denn es stehen grausame Dinge im Koran, die Diskriminierung Ungläubiger, deren Bekämpfung und das Erringen der Herrschaft ist prägender Teil des Koran und Sunna.  Um so erstaunlicher, dass die Dhimmis der Akademien genau dies ausblenden. Innerhalb der muslimischen Gemeinschaft dürften die Menschen,, die vorwiegend ihr eigenes Leben und Glück wollen, die Mehrheit bilden. Dennoch lassen sie sich gelegentlich mobilisieren, wenn sie sich in ihrer Identität bedroht sehen. Und das verstehen Hassprediger sehr gut zu instrumentalisieren - immerhin können sie sich auf einen breiten Fundus des Korans stützen. Es ist darum kein Wunder, dass Kriege und Terroranschläge zwar nicht exklusiv bei Muslimen zu finden sind, diese aber einen überpropartionalen Anteil daran bilden..

S. Marek / 21.09.2020

@ H.Wess, das ist die Vogel Strauß Schule. Halten Sie ihren Kopf im Sand versteckt dann werden Sie nicht mal merken wen der Rest des Körpers von diesem nutzlosem Teil befreit wird. Nicht mal schade drum!

Bastian Kurth / 21.09.2020

Selbst auf die Gefahr hin als Ignorant zu gelten: ich halte den Islam NICHT für eine Religion sondern für ein Machtkonstrukt auf faschistischer Basis. Außerdem interessiert mich dieses Thema als Europäer nicht die Bohne….habe fertig. ;-)

Mathias Rudek / 21.09.2020

Danke an den Autor für den klar strukturierten Artikel. Niemals sind die, zum größten Teil daher plappernden, bigotten, intoleranten Imame mit dem gebildeten Klerus der katholischen Kirche vergleichbar. Niemals! Meine Protestanten unter einem Bedform-Strohm sind politisch einseitig unterwandert und unglaublich wurzellos und dumm.

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