Cora Stephan / 17.11.2022 / 14:00 / Foto: Imago / 36 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: Jenseits von Afrika

Naturkatastrophen nehmen nicht des Klimas wegen zu, sondern weil mehr Menschen auch mehr Platz brauchen und dort siedeln, wo Dürre oder Überschwemmungen drohen. Nun, ausnahmsweise kann man das Bevölkerungswachstum nicht dem Westen anlasten.

Kinder kriegen? Um Himmelswillen! Wie kann man nur unschuldige Menschlein in eine Welt hineingebären, in der Milliarden Menschen allein auf Palau der Klimakatastrophe wegen ums Leben gekommen sind? So Carla Rochel (letzte Generation), der man verzeihen möge, dass sie an Dyskalkulie leidet.

Und überhaupt: Wenn eines klimaschädlich ist, dann ein Kind. Was so kleine Füßchen nur für einen gigantischen CO2-Fußabdruck anrichten! Pro Kind 58 Tonnen CO₂ jährlich, meint die „Antinatalistin“ Verena Brunschweiger. Also besser einen Hund anschaffen, wenn es schon nicht ohne ein niedliches kleines Lebewesen geht.

Und siehe da: Auch bei den Männern ist angekommen, dass Schluss sein muss mit folgenreichem Schnackseln. Die Zahl der Spermien nimmt weltweit immer rascher ab! Na bitte. Geht doch.

Ehrlich gesagt: Mir ist das nur recht, weniger wäre mehr. Gerade eben hat die Zahl der Erdenbürger die magischen acht Milliarden erreicht – die eine Milliarde auf Palau ist schon rausgerechnet. Kein Wunder, dass mir immer enger zumute ist. Täglich rücken sie einem näher auf die Pelle, die Menschen. Was muss das erholsam gewesen sein, noch im 19. Jahrhundert, als man gerade mal 1 Milliarde zählte …

Wir schrumpfen uns klimagesund!

Nun, ausnahmsweise kann man das Bevölkerungswachstum nicht dem Westen anlasten. Da gehen die Geburtenzahlen beständig zurück. Das muss doch ganz prima sein, was unseren Fußabdruck betrifft, oder? Zumal wir dabei sind, die größten Umweltsünden abzuschaffen: Wirtschaftswachstum und Konsum. Wir schrumpfen uns klimagesund! Ein Vorbild für die ganze Welt. Die hält sich nur leider nicht daran.

Was sagt die Antinatalistin Brunschweiger? „Man muss sich bewusst sein, dass jegliche Reproduktionsentscheidung bei uns in den westlichen Industrienationen zwangsweise auch negative Konsequenzen für den globalen Süden hat.“ Hm. Wie meint sie das? Wenn man sich die Zahlen anschaut, könnte man auf die Idee kommen, dass man im Süden eben jene Kinder in die Welt setzt, die man hier nicht mehr bekommen will. Die zwanzig Länder mit dem höchsten Bevölkerungswachstum sind weder die USA noch China, auch nicht Indien oder gar europäische Staaten. Man könnte sie zum „globalen Süden“ zählen.

Das ist der Elefant im Raum, über den nicht gesprochen werden darf. Muss man nicht davon ausgehen, dass ein Zuwachs an Menschen einen erhöhten Ressourcenverbrauch zur Folge hat? Und wäre es dann nicht angesagt, eine Relation zwischen „Klimakatastrophe“ und Bevölkerungswachstum herzustellen? Doch darüber redet man ungern. Wie schnell wäre man Rassist, wenn man den Menschen etwa in den geburtenstarken afrikanischen Ländern Geburtenkontrolle empfehlen würde. Um Himmelswillen! Zumal es der weiße Mann und die weiße Frau sind, die mit „humaner Hilfe“ dafür sorgen, dass auch die Kinder überleben, die ohne diese Hilfe von außen keine Chance gehabt hätten. Paradoxe Folgen guter Taten. Schweigen wir darüber.

Bislang ist schließlich noch immer alles gut gegangen. Kapitalismus und wissenschaftlicher Fortschritt haben dafür gesorgt, dass die Zahl der Hungertoten verschwindend gering geworden ist. Naturkatastrophen nehmen nicht des Klimas wegen zu, sondern weil mehr Menschen auch mehr Platz brauchen und dort siedeln, wo Dürre oder Überschwemmungen drohen. Für das Pflanzenwachstum ist CO2 im übrigen prima, weshalb die Niederländer es in ihre Treibhäuser pusten.

Und vielleicht kann man auch dem Bevölkerungsschwund im alternden Westen etwas abgewinnen. Wird Zeit, dass die Welt sich vom weißen Mann verabschiedet und ohne ihn wirtschaftet. Afrika ist reich an Bodenschätzen – und reich an Menschen. Das alles wartet nur darauf, zusammenzukommen.

 

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Günter H. Probst / 17.11.2022

Selbstverständlich kann man das Bevölkerungswachstum, insbesondere in den armen Ländern, dem (euro-amerikanischen) Westen anlasten. Ohne die Anwendung der westlichen Erkenntnisse zu Hygiene und der westlichen Medizin, westlichen Saatgutes, westlicher Lebensmitellagerung usw. würde es in den armen Ländern kaum Bevölkerungswachstum geben. Von den zehn Kindern, die eine Frau gebären würde, würden 7-8, wie immer, an Krankheiten und Hunger zugrunde gehen, sodaß die Bevölkerung nur gering wachsen würde. Das Geburtenwachstum in Europa im 18. und 19. Jahrhundert ging auf diese damals selbstgefundenen Verbesserungen zurück. Die überschüssige Bevölkerung ergoß sich dann in die Welt, vor allem Amerika und Australien/Neuseeland, die damals nach heutigen Maßstäben fast menschenleer war. Bei heute 8 Milliarden ist die Welt übervölkert. Unter diesen Menschenmassen leiden nicht nur die Menschen, die sich in widerlichen Elendsquartieren oder sozialistisch/sozialdemokratischen Wohnkäfigen zusammenballen, sondern die gesamte irdische unbelebte und belebte Welt. Die Pflanzen- und Tierwelt wird überall zurückgedrängt, weil die Menschen sich maßlos ausbreiten. Und dennoch gibt es Propagandisten der weiteren ungehemmten Menschenvermehrung, die vorrechnen, daß in Afrika und Südamerika noch sehr viel Platz ist, ehe die Bevölkerungen europäische Dichten erreicht haben, oder daß auch 20 Milliarden Menschen ernährt werden könnten.

S. Wietzke / 17.11.2022

“Naturkatastrophen nehmen nicht des Klimas wegen zu, sondern weil mehr Menschen auch mehr Platz brauchen und dort siedeln, wo Dürre oder Überschwemmungen drohen. “ Schon diese Aussage ist schlicht falsch. “Naturkatastrophen” und ihre Folgen nehmen seit 200 Jahren dramatisch ab. Sogar in Afrika. “Ehrlich gesagt: Mir ist das nur recht, weniger wäre mehr. “ Mir nicht. In der Evolution überlebt nämlich immer das maximal Expansive. Den Bevölkerungsschwund der autochthonen Bevölkerung, der am Ende dieses Jahrhunderts in die finale Phase seines völligen Verschwindens eintritt muss man nichts “abgewinnen”, sondern er zeigt lediglich was für ein geniales Konzept die Evolution ist. Der “kaputte Teil” wird einfach ausgemendelt. Den Afrikanern gehört die Zukunft. Denn alle anderen haben keine, weil sie keine wollen. Und deswegen ist das ja auch richtig so.

Sonja Bauch / 17.11.2022

Fast alle dieser Neuen Menschen essen Reis. Der Nassreisanbau gehört zu den wichtigsten Quellen menschengemachten Methans, das 25 mal schädlicher für*s Klima ist als CO2. Auf keiner der bisherigen Klimakonferenzen wurde diese Problematik angesprochen, denn es würde ja den deutschen Autofahrer, als größten Klimasünder, in die zweite Reihe katapultieren.

Chr. Kühn / 17.11.2022

Ich bin Vulkanologe. War im Sommer zum ersten Mal am Vesuv. Was für ein niedlicher kleiner Berg, der sich da über den Golf von Neapel erhebt. Da erhebt sich der Schwarzwälder Feldberg ja mehr. Was mich am meisten fasziniert hat…wie weit da inzwischen die Hänge hinaufgebaut worden ist. Gut, der Vesuv ist auf Herz und Nieren studiert und verkabelt, der macht nichts, ohne daß man vorher davon was merkt. Die Frage wird sein…werden die Wissenschaftler den Politikern klarmachen können, was wo wann und wie an Gefahr droht? Und werden die Politiker die richtige, wenn auch unpopuläre, Entscheidung treffen, Zehn- bis Hunderttausende Leute im Risikogebiet zu evakuieren? Und werden diese Leute dem nachkommen, und nicht nur Marienstatuen abstauben und durch die Straßen tragen wie zuletzt 1944? Daher…Naturkatastrophen…Katastrophen für wen nochmal? Was die Natur zerdeppert, regelt und richtet sie auch selber wieder. Daher…MAKE VESUVIUS ERUPT AGAIN!

Sam Lowry / 17.11.2022

Das Thema ist sehr anschaulich im Youtube-Video “Immigration Gumballs Short Version” erklärt… versteht sicher auch ein 6-jähriger.

Reinhard Schroeter / 17.11.2022

Afrika ist der reichste Kontinent ! Alle Früchte dieser Welt gedeien dort , dank der unterschiedlichsten Klimazonen auf das Beste. Der Reichtum an Bodenschätzen ist unermesslich. Bleibt die Frage, warum leben die Afrikaner nicht mit ihrem Reichtum ? Eigenlich müssten sie nur wollen, denkt man als Europâer, nur der Arbeitsethos , der sich auf der Nordhalbkugel etabliert hat, muss nicht für die ganze Welt gelten. Und jeder hat das Recht, so zu leben, wie er és für richtig für sich hält. Vielleicht empfindet man eine Tag mit 8 Stunden Arbeit für nicht erstrebenswert. Vielleich ist das Beispiel der inzwischen vertrieben Farmer in Simbabwe, die aus dem Land , welches damals noch Rhodesien hiess, den grössten Getreideexporteur Afrikas gemacht haben, eher verachtenswert , denn seit man sich Simbabwe nennt, importiert man es lieber. És ist müssig darüber zu grübeln, weshalb es die Afrikanee uns nicht gleichtun. Sie müssen es nicht. Genau so wenig wie wir es ihnen gleichtun müssen, oder gar ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn wir nach unserem Gusto leben wollen.

Olaf Hüffner / 17.11.2022

Nun ja, acht Milliarden. Es ist zu aller erst eine politische Zahl, die von der UN - ich schreibe bewusst nicht den UN, sondern meine den Verwaltungsapparat - verbreitet wird. Zu Angstzwecken, denn das ist das Geschäftsmodell des Global-Konzernlenkers Guterres.

Thomas Szabó / 17.11.2022

Die westlichen Antinatalisten sind auch ein Teil des rassistischen neo-kommunistischen Klassenkampfes gegen die weiße Ethnie. Uns sollen Schuldgefühle eingeredet und die Kinder ausgeredet werden, um unseren Platz denen zu überlassen, die sich vermehren wie die Karnickel und sich einen Dreck um Demokratie, Menschenrechte, Wissenschaft und Umwelt scheren. Die kranken linken Konzepte progagieren alle einen Rassismus gegen sich selbst. Links sein ist eine suizidale geistige Erkrankung. Meine These von der anerzogenen Geisteskrankheit bewahrheitet sich nicht nur bei manchen Religionen, sondern auch bei allen totalitären Ideologien.

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