DER GUTMENSCH - Der gute Mensch in seinem Dünkel, denkt er wär ein feiner Pinkel. Denkt, dass er der Größte sei, die andern sind ihm einerlei. - Sein Gutsein ist ihm mehr als wichtig, Interessen andrer sind ihm nichtig. Fühlt sich als ganz besond’rer Held, bezahlt’s ja nicht mit seinem Geld. - Was Merkels Linke ihm vorbeten, meint er, das müsse man vertreten. Sogar die Zukunft seiner Kinder, interessiert ihn deutlich minder. - Ob Klima, Nazis, weg mit der Kohle, fällt herein auf jede Parole. Wenn Kriminelle das Land beglücken, findet er das zum Entzücken. - Für Fremde ist er immer offen, solange er nicht selbst betroffen. Glaubt man ihm nicht, wird er zum Schwein, hasst jeden Fleck am Heil’genschein. - Wenn letztlich platzt die Eiterbeule, hören wird man sein Geheule. Ist seine Welt für ihn verflogen, merkt er, er hat sich selbst betrogen.
Gestern bei Maischberger war u.a. Sahra Wagenknecht zu Gast.Wagenknecht rechnete mit linken Parteien ab und sagte sinngemäß, dass diese sich nicht mehr richtig für die Ärmeren und Bedürftigen im Land oder für soziale Gerechtigkeit einsetzten.Sie fand, dass nicht alles rassistisch sei, was Menschen so von sich geben.Wenn man z.B. für eine begrenzte Einwanderung sei, würde man schnell in die rechte Ecke gestellt oder wenn man den Islam kritisiere, wäre man gleich islamophob.Dabei müsse man aufpassen, dass sich der fundamentale Islam nicht weiter ausbreite.Auch was als homophob gilt, wäre nicht immer so gemeint von den Menschen.Sie bezeichnete solche Linke, die praktisch jede Meinung oder Aussage und Bemerkung auf die Waagschale legten und politisch überkorrekt sind, mit einem Wort, was ich mir leider nicht gemerkt hatte.Jedenfalls hätten solche Linke, denen es finanziell gut ginge, den Bezug zu Teilen der Gesellschaft verloren und wüssten nicht, was die Leute wirklich beschäftigt und umtreibt.Und wenn Aussagen als rassistisch gelten, die gar nicht rassistisch sind oder nicht so gemeint seien, würde man den wahren Rassismus verharmlosen. Sie sagte so wie ich sie verstand, wir sollten uns mehr über soziale Ungerechtigkeiten aufregen und nicht über Rassismus, der keiner ist oder nicht so gemeint sei.Eine schwarze Journalistin, die zu Gast war, meinte, man solle nicht das eine mit dem anderen ausspielen.Beides müsse kritisiert oder verurteilt werden.Die linken Parteien verlören immer mehr ihre Stammwähler, so Wagenknecht.Entweder gingen diese nicht zur Wahl oder wählten die AfD und in anderen europäischen Ländern oder wie bei Trump, gleichfalls Populisten.Der Journalist Feldenkirchen, der auch zu Gast war, erwiderte, Grüne, SPD und Linke hätten gute Chancen zusammen eine Mehrheit zu kriegen.Wagenknecht sagte darauf, das läge nur an den Grünen, deren Anhänger es finanziell gut ginge und sich mehr leisten könnten.
Glaube, es gibt wirklich Ängstliche oder besser Eingeschüchterte. Die glauben alles, was oft und laut genug verkündet wird. Denen kann man keinen Vorwurf machen. Es gibt aber auch Profiteure und unkritische Hörige des Mainstream. Die brauchen eine Selbstlegitimation dafür, ihren Opportunismus oder ihre Feigheit /Bequemlichkeit zu überdecken, gegen den Strom zu schwimmen. Gegen den Strom zu schwimmen, ist enorm anstrengend, man fühlt sich eventuell schlecht, und es kann sogar ernsthafte berufliche und soziale Nachteile bringen, wie wir inzwischen sehr gut wissen. Was eignet sich besser zur Selbstlegitimation, als eine angebliche moralische Überlegenheit? Man profitiert dann auf ganzer Ebene: Es ist einfacher, man bekommt keine Nachteile, hat oft sogar handfeste Vorteile und kann sich oben drauf noch moralisch überlegen fühlen. Man braucht dafür nur nicht selbstständig kritisch zu denken. Wer kann da widerstehen?
ich machs kurz: entweder die Tugendethik oder die Regelethiken haben recht. Und die Regelethiken haben uns die Ibram Kendis gebracht: Leute am Anfang der Dunning-Kruger-Kurve: nichts wissen und meinen, dass sie alles besser wissen. Greta ist das beste Symbol: ein geisteskrankes Kind als Moralinstanz.
Ich habe es in diesen Zeiten noch nicht erleben dürfen, daß die selbsternannten Berufs-Moralisten etwas äußerst Gescheites von sich gegeben haben. Eine durch und durch doch sehr schlichte Gruppe und ihre von ihnen benannte Problemchen sind eigene Hirngespinste. Wenn die klügere Hälfte es unterlassen würde, diese Kunst-Problemchen nicht hoch zu halten, wäre der Spuk ganz schnell vorbei. Dauerhaft wird das in der Bevölkerung nicht verfangen, weil die Dinge anders liegen und die Realität eine andere ist. Ein frühes RAF-Mitglied hat sich mal deutlich dazu geäußert, wie schlicht doch deren Weltbild war. Die Welt ist ein Eimer und den drehen wir einfach um und dann ist die Welt in Ordnung und alle werden uns folgen. Ne, die deutliche Mehrheit ist denen nicht gefolgt. Das Mittelmaß überschätzt sich mal wieder gnadenlos. Und das gilt für die “woken” Schlafwandler allemal, denn draußen in der bösen Welt gehört sind ihre Helikopter-Eltern nicht immer zur Stelle und bedienen ihre Echo-Kammer. Irgendwann stehen diese blassen Gestalten an einer Bushaltestelle und keiner holt sie mehr ab.
Dass sich Schwab, Gates, Soros (und diverse andere sowie andere Diverse) für durch und durch gute Menschen halten und dadurch regelmäßig ihr (Helper’s) High erleben, halte ich für sehr wahrscheinlich. Dass sie in Wahrheit durch und durch böse, menschenfeindliche, intrigante, selbstsüchtige und profitgierige Menschendarsteller sind, wissen sie jedoch im tiefsten Inneren ebenfalls. Und deshalb müssen sie ständig noch mehr „Gutes“ tun, um vor dem unbestechlichen Richter in ihnen selbst (ich nenne ihn Gott) gut dazustehn.
@giesemann gerhard: Das sehe ich ganz genauso. Aber das ist ja sowas von rassistisch… Die jungen Leute können die wirklichen Gefahren nicht sehen, weil ihnen das Sehen und Urteilen abtrainiert worden ist. Die argumentieren genauso, wie sie es in der Schule und von den einschlägigen Medien (und Einflüsterern) aller Art lernen. Bei denen geht es nicht um positive Gefühle, sondern um stramme Anpassung an den gegenderten und antirassistischen Mainstream.
Das schlimmste an den Moralisten ist ihre Doppelmoral! Ergänzendes Beispiel Naturschutz: Wir leben in einem Biosphärenreservat plus FFH-Gebiet plus EU-Vogelschutzgebiet. Die Verbotszonen fangen gleich hinterm Hausgrundstück an. Mit Verbotsschildern und allem drum und dran. Wir sind in unseren seit Generationen bestehenden Freiheiten total eingeschränkt. Alte Wege und Trampelpfade sind noch da. Kommen auswärtige Besucher und fragen: “Kann man da hingehen? Wir wollen gern an den Fluß.” Antwort: “Ist Schutzgebiet, Betreten verboten und Sie sind doch sicher für Naturschutz und so?” Besucher: “Ja, sehr. Natur muß geschützt werden. Ist uns sehr wichtig. Wir haben auch dafür eingesetzt, aber wir machen doch nichts kaputt!” Und sie gehen…
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