“Zu spät ist es noch lange nicht” schreiben Sie. Mir scheint der folgende Satz von Susanne Kablitz wahrscheinlicher: „Dieses Land ist unrettbar verloren.“ Es muss noch viel Schlechtes geschehen, ehe der deutsche Michel aufwacht. Klar, irgendwann ist dieses Land so tief gesunken, dass die bestehenden Herrschaftsverhältnisse nicht mehr aufrecht zu erhalten sind. Aber selbst wenn die Bürger eines Tages mit Dreschflegeln die Rathäuser stürmten würden, in denen ja in der Regel Mitglieder der regierenden Parteien sitzen, selbst dann wäre mehr als ein Vertreiben aus den Ämtern nicht möglich. Einer Bestrafung werden sich die Verantwortlichen schon zu entziehen wissen. An eine Rückkehr zu Verhältnissen, wie sie noch vor wenigen Jahren selbstverständlich waren, glaube ich nicht.
Mir stellen sich bei alledem 2 Fragen: 1. Wann ist der Punkt erreicht, oder ist er schon erreicht, dass der Atikel 20 Abs. 4 GG greift? (Recht auf Widerstand bei widerrechtlicher Einschränkung der im GG zugesicherten Grundrechte). Und welche Mittel darf ich dann ergreifen? Geht auch bewaffneter Widerstand oder Steuerverweigerung? 2. Wissen die Akteure eigentlich, was “liberal” bedeutet? Nicht von ungefähr nennen sich FDPler heute “Freie Demokraten”. Liberal bleibt den Linken und Rechten vorbehalten!
“...bilden einander ein kohärentes soziales Umfeld gegenseitiger Affirmation.” Eine wunderbare Beschreibung der politisch-medialen Zustände in Deutschland. Deutlich erkennbar bei unseren vier Hohepriesterinnen der Talkshows, z.B. als Lindner in der letzten Will-Sendung auf die internationalen Vereinbarungen in Migrationsfragen der Vereinten Nationen erinnerte, wurden diese von Frau Will als AfD-Positionen (mit der Konnotation rechts/rechtsradikal) bezeichnet! Realitätsflüchtiger geht kaum noch. Man will eben unter sich bleiben und die FDP hatte die Chance, in diese Blase einzutauchen. Die beleidigenden und beleidigten Reaktionen sind bekannt.
Es gibt nichts heilsameres für die von 68-er Epigonen ruinierten Möchtegernintellektuellen, als ein paar Monate am Fließband zu arbeiten und von eigener Hände harter Arbeit zu leben. Das sollte man zur Voraussetzung einer Zulassung im Dienst in Behörden und hochsubventionierten Kulturbetrieben, v.a. bei “Staatstheatern” machen. Wenn ich nur daran denke, dass in der Provinz-Kapitale Karlsruhe das “Staatstheater ” für mehrere hundert Millionen Euro RENOVIERT werden soll, dann sehe ich, dass die dafür verantwortlichen Politiker - vornehmlich der SPD, der CDU und der Grünen - völlig losgelöst sind von jeglicher verantwortungsbewußter Haushaltsführung. Zur Erinnerung: Bei der Elbphilharmonie hatte man mit unter 100 Millionen geplant und Hamburg ist knapp 10 mal so groß wie Karlsruhe. Als Abgeordnete in Land und Bund sollte man nur Personen zulassen, die ihr Studium NICHT nach 2-3 Semestern vor dem Vordiplom abgebrochen haben.
Danke für diesen - auch wenn es “omnium” statt “omninum” heißen muss - ausgezeichneten Beitrag. Gern wüsste ich, welcher kluge Kopf dahinter steckt. Ärgerlich finde ich dagegen den Kommentar eines Lesers, der sich erinnert fühlt an “die Pfaffen im Mittelalter, die selbstherrlich bestimmt haben, dass die Erde eine Scheibe ist, und jeden umgebracht haben, der ihrem Schwachsinn nicht gefolgt ist”. Diese Behauptung über die mittelalterliche Kirche ist immer mal wieder auf Achgut zu lesen, wenn gegen die Eliten von heute polemisiert wird. Sie ist aber trotzdem falsch. Davon kann sich jeder leicht überzeugen, der sich die Mühe macht, einmal einen Blick in ein beliebiges Fachbuch zur Geschichte der Astronomie zu werfen. Sogar Wikipedia ist in dieser Angelegenheit eine seriöse Quelle - siehe dort den sehr empfehlenswerten Artikel ” Myth of the flat Earth”.
Eine ausgezeichnete Zusammenfassung. Was mich allerdings fertig macht ist die Penetranz, mit der so viele Menschen krampfhaft an der Vorstellung festhalten, es werde schon immer alles so weitergehen wie bisher. Da ich weiß, dass die letzten Endsieggläubigen erst aufwachten, als am 9. Mai 1945 der letzte Wehrmachtsbericht durch den Äther ging, sehe ich inzwischen keine andere Lösung mehr, als auf den großen und hoffentlich reinigenden Knall zu warten.
Donnerwetter! “ein konstituierendes Merkmal einer säkularen Pseudoreligiosität…” Leider bleibt die Frage, ob ein Land oder ein Landstrich ohne Ideologie und Pseudo-Religiösität vernünftig und zweckmäßig (nämlich zum Nutzen der Bewohner) regierbar ist, unbeantwortet. Der Autor setzt sich hier dem Verdacht aus, dass ihm die Rückkehr zur Religiosität dringend am (katholischen?) Herzen liegt. Gut, das ist hier ein freies Land.
Sehr geehrter Herr Eisleben, vielen Dank für diese vortreffliche Analyse der Entwicklungen und Gegebenheiten in Deutschland. Sie fassen die Empfindungen von Millionen von Unzufriedenen ob der politischen Gegebenheiten in Worte, die einem so nicht ohne weiteres selbst in den Sinn kämen. Lediglich Ihre Hoffnung, das die herrschenden Eliten Ihre Antwort von den Bürgern an der Wahlurne erhalten werden, teile ich nicht. Wie die letzte Bundestagswahl mit anschließendem Koalitions-Kasperle-Theater und dem zumindest fragwürdigen SPD-Mitgliederentscheid gezeigt hat, steht der Bürger an der Wahlurne lediglich vor der Wahl zwischen Pest und Cholera um sich dieser Politmischpoke zu entledigen. Ein politischer sowie gesellschaftlicher Umbruch kann daher meiner Meinung nach nur auf der Strasse herbeigeführt werden. Dazu ist es notwendig die Millionen von gehirngewaschenen und von den Mainstream-Medien eingelullten Bürgern aufzuwecken. Daher mein Appell an die Leser der “Achse des Guten”, Artikel wie diesen über die zu Verfügung stehenden Netzwerke mit so vielen anderen wie möglich zu teilen. Wo findet man sonst noch unabhängigen Journalismus wie diesen? Vielleicht wird sich nach dem Konsum solcher Artikel der deutsche Michel verschlafen die Augen reiben und endlich von seinen verfassungsmäßigen Rechten Gebrauch machen.
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