Ich habe vor kurzem Ersatzteile für meine 40 Jahre alte Terrassentür in der Bucht gefunden. Die 4 Teile ( nagelneu-2 Euro das Stück ) wurden vor über 40 Jahren in Deutschland konstruiert und ( wahrscheinlich heute noch ) gebaut. Made in Germany.
Sehr schade - wieder was einzigartiges abgestorben… Das gab’s nur einmal - das kommt nicht wieder (wie so vieles)... Auf den italienischen Feinkosthändler der nachrückt würde ich nicht wetten - in “meiner Stadt” (war sie mal) wächst ein arabischer Lebensmittelmarkt nach dem anderen aus dem Boden… Schon erstaunlich woher arme Schutzsuchende das Geld für Luxusautos und das Startkapital für Geschäfte her haben… Vom reichen Onkel aus Saudi Arabien???
Es ist erstaunlich, dass so ein Geschäft überhaupt so lange durchgehalten hat. Meiner Erinnerung nach begann der Niedergang der klassischen Händler schon in den 90ern, als Media Markt & Co. in jede Kleinstadt eine Filiale setzte. In den 2000ern kamen als Konkurrenz noch die Internet-Händler dazu. Der zu diesem Zeitpunkt noch existierende Rest der Einzelhändler ist dann in die Euronics- oder Expert-Gruppen eingetreten. Im Bereich Audio & Video kann man als selbstständiger Einzelhändler nur noch im High-End-Bereich überleben, wo man Marken vertreibt, die zu hochpreisig für den Massenmarkt der Elektroketten und Internet-Händler sind (Accuphase, Mark Levinson, Bang Olufson, Burmester, TAD etc.).
OT: Könnte der Name Hauschild darauf hindeuten, dass Herr H. sein Handwerk ursprünglich in Sachsen erlernt hat?
@Uta Buhr: Erst wenn die Millionen hochqualifizierter Absolventen der Geschwätzwissenschaften kein G5-Handy mehr kaufen können und keiner mehr da ist, der die Funkmasten wartet, schmecken denen plötzlich die Spaghetti beim Nobel-Italiener nicht mehr. Was macht man dann Sinnvolles den ganzen langen, lieben Tag, wenn man seine erworbenen Fähigkeiten niemanden mitteilen kann?
Ergänzend: Meine Lüftungsanlage (Neubau, alles dicht, muss leider sein) hatte einen defekten Ventilator, im Sinne von Lagerschaden, machte unschöne Dauergeräusche. Der Hersteller möchte die ganze Einheit austauschen; laut Kostenvoranschlag des Service-Betriebs mit Arbeitsleistung absurde 600 Euro.—- Daraufhin schaue ich ins böse Internet – und siehe da: erstens gibt es Nischenanbieter, denen man den Ventilator schickt und die wechseln das Lager aus. Dann liegt man irgendwo bei 100 Euro, schon deutlich besser. Aber zweitens gibt es auch findige Typen, die das selbst in die Hand nehmen und erklären, wie’s geht. Wenn man nicht zwei linke Hände hat… Daraufhin habe ich, ebenfalls im Netz, Ersatz-Kugellager bestellt für ein paar Euro und die dann liebevoll selbst ausgetauscht.—- Ja, einem freundlichen Handwerker hätte ich locker 100 Euro gegeben, wenn ich das nett erledigt bekommen hätte. Aber wenn schon die Hersteller das nicht unterstützen, dann muss sich das in neuen Nischen zurechtruckeln, und in meinem Fall hat das per Internet sehr schön funktioniert. Ist nicht alles doof im Netz!
Zwei Sachverhalte zur Ergänzung, Erweiterung die auch längefristig ihre Wirkung zeigen werden. 1. Werden die Kinder Dein Unternehmen übernehmen? Um Gottes Willen, nein! Ich möchte nicht, dass meine Kinder sich das an tun. Überstunden, Wochenendarbeit, jede Menge Ärger mit Erlaubnissen, Zulassungen, Verordnungen, Zahlungsausfälle usw. Darüber hinaus klagewütige Abmahnvereine, die beim kleinsten Fehler mit Kanonen auf Spatzen schießen. Wo ein Hinweis ´Das müssen Sie da und da ändern.` reichen würde. In der Sache schnell etwas korrigieren, is nich. Widerspricht dem geschäftlichen Interesse dieser Einrichtungen. Damit geht ein wichtiger Teil unternehmerischen Handels und freiheitlichen Denkens verloren. Massenhaft und besonders offensichtlich bei bäuerlichen Familienbetrieben. 2. Den Handwerksbetrieb an einen Mitarbeiter, Mitarbeiterin übergeben, Verkauf der Firma oder ein Rentenmodell. Findet sich keiner. Was jahrzehntelang von Handwerksmeister zu Handwerksmeister funktioniert hat und Bestandteil der Rente werden sollte, löst sich in Luft auf. Lieber ehemaliger Konkurrent, manchmal Partnerunternehmen etc. könntest Du dann wenigsten meine wichtigsten Kunden übernehmen? Damit die in guten Händen sind. Kunden brauch ich nicht. Ich brauche Handwerker. Andere Branche, Steuerberater: Ja wenn Sie mir eine Steuerfachangestellte mitbringen, würde ich Sie als Kunden nehmen. Tja, ´Es ist was faul im Staate Dänemark.`
@Breitenbach u.a.: Mit “Nachhaltigkeit” hätten wir das Niveau der jungsteinzeitlichen Bauern nie hinter uns gelassen. Vermutlich ist jeder dankbar, dass man die prinzipiell unendlich haltbaren, da reparaturfähigen Zahnarztinstrumente der 1950er Jahre ebenso verschrottet und laufend durch besseres ersetzt wie die nur aus Stahl, Holz und Leder gebauten frühen Automobile - feines Handwerk war das, prinzipiell immer wieder reparierbar, aber eben nur für die Oberschicht, da viel zu teuer. Und wer sich früher keine Sockenstopfmaschine leisten konnte oder wegen eines 12-14 Stunden Tags selbst keine Zeit für’s Stopfen hatte, ließ die Kinder gleich ohne Schuhe herumlaufen. Wer das für erstrebenswert hält, soll das mit seinesgleichen in irgendeiner Kommune praktizieren und darauf verzichten, hier auf definitiv nicht nachhaltigen und nicht sinnvoll reparablen Computern seiner Sehnsucht nach dem 19. Jh. Ausdruck geben. Schreibt übrigens jemand, der selbst nur alte Möbel besitzt, in einem Fachwerkhaus wohnt, seine Kleidung aufträgt, keine Fernreisen unternimmt und bloß ein altes Handy hat - mir genügt das vollkommen und ich genieße den Charme alter Dinge. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, meinen Mitmenschen diesen Lebensstil vorschreiben zu wollen…
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