Nun ja, daß mit der Maas ist gar nicht soweit hergeholt, war die Maas doch 800 Jahre die Grenze zwischen dem Westfrankenreich und dem Ostfrankenreich bzw. dem Heiligen Römischen Reich ( später Deutscher Nation). Ab dem 16. Jahrhundert begann Frankreich sich wie Salzsäure in die Westgebiete des Reiches reinzufressen, mit der Besetzung der Bistümer Metz, Verdun und Toul. Und weiter gings dann im Westfälischen Frieden, da waren es schon Teile Lothringens und des Elsaß, Ludwig der Vierzehnte machte bei den „Reunionskriegen“ weiter und schob die Grenze bis an den Rhein vor. Nicht zu vergessen das alte Burgund, später France Comte genannt. Also v. Fallersleben hatte im historischen Kontext nicht unrecht. Nur bei der Memel hat er sich vertan, denn die bildete zu seiner Zeit nicht die Grenze, sondern nördlich davon lag das preußische Memelland. Dieses wurde dann im Friedensdiktat von Versailes Litauen zugeschlagen, trotz deutscher Bevölkerung. Aber welchem ahnungslosem Schreihälsen soll man diese Zusammenhänge klarmachen? Hat man vor siebzig Jahren hierzulande schon nicht gerafft, sicherlich unseren lieben Nachbarn zuliebe, die sich ihre Beutestücke an deutschen Landen nicht gerne streitig machen ließen und auch noch pikiert reagieren, wenn das Thema mal irgendwo hochkommt.
Nebenbei: Der Text der (aktuellen) russische Nationalhymne ist auch ein Beispiel friedvoller Heimatliebe; sie hätte in Ihre Aufzählung gehört Frau Zaby! Dass Hymnentexte und Staatsverhalten nicht so richtig miteinander korrelieren, lernen wir ja gerade.
Die Nationalhymne hat mir seit dem ersten mal hören nicht gefallen. Egal, welcher Text da vor sich hin geblubbert wird. Die Melodie ist einschläfernd, ohne Schmiss, ohne Illusion und Tatendrang. Einfach ein langweiliges vor sich hin jammern. Bei Fußballmeisterschaften usw. hört man immer die Hymnen anderer Länder und dann auch zwangsläufig unsere. Werde immer neidisch. Ich denke mir dann prompt: Wenn die so spielen wie unsere Hymne klingt, brauchen sie eigentlich gar nicht erst anzufangen. Sehen hier wahrscheinlich einige gaaaaanz anders. Mir egal. Ich wünsche mir schlicht etwas Neues. Mal schauen, wer sich auf die Füße getreten fühlt.
Ich hätte ja gern gesehen wie unser ehemaliger Außenminister*In Heike Maas in Litauen landet, die Kapelle spielt “Werft den Maas doch in die Memel” und ein paar kräftige Litauer besitzen die Freundlichkeit, genau das zu tun. Ansonsten Youtube; “The Naked Gun: The American National Anthem” - dagegen kam Scholz doch noch gut bei weg. @Mariangela Zaby - wie kann denn die Hymne Spaniens kämpferisch sein? Die Marcha Real hat doch gar keinen Text.
Woher nehmen manche Länder anscheinend ihr Selbstbewusstsein? Unbegreiflich. “Kosakengeschlecht” - ohne Worte. Und Deutschland, derart reich an Historie und Kultur, ergeht sich regelrecht masochistisch in Selbstkasteiung. Krank. Und zum Vortrag der Nationalhymne in Niger: klar, Spässe mit Rückschlüssen auf den Zerfall Deutschlands sind naheliegend, aber was soll man andererseits vom Zustand eines Partnerlandes halten, das nicht einmal einige Noten korrekt abspielen kann?
“Homos” sind auch Männer. Ich wollte es nur erwähnt haben.
Man hätte doch die Hymne der DDR übernehmen können; die hat sowohl eine sehr ergreifende, moderne und eindrucksvolle Melodie als auch einen Text der völlig ohne Blutdurst, Prahlerei und Nationalismus auskommt. “Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt.” ist doch im reinen Wortsinn das was Deutschlands Motto in Ost und West nach dem 2.WK war. Ums Frieden wahren geht es auch noch. Was könnte besser sein? Zu den Hymnen der derzeit kriegsführenden Mächte muss man leider sagen, dass die textlich überarbeitete Hymne der Sowjetunion, die nunmehr für Russland gespielt wird, auch definitiv klanglich eindrucksvoller, wuchtiger und pathetischer ist als die ukrainische. Der neue Text ist auch nicht mehr so martialisch wie der der UdSSR, da ist nun eher vom Beschützen, von Gott und von der Freude am eindrucksvollen Land die Rede. Kann man also genauso wie die DDR-Hymne jederzeit problemlos intonieren; territoriale Ansprüche oder Herabwürdigung anderer Völker findet sich in beiden Hymnen nicht.
Wenn es bei dieser Unfähigkeit bliebe ... .
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